Potsdam - Neubauquartier III am Alten Markt

  • 1. Das "Bildungszentrum" ist die Stadt- und Landesbibliothek, die mit der VHS fusionierte. 1970/4 errichtet wurde der Bau 2010/13 kernsaniert und mit einer neuen Fassade versehen. Das ist zwar nicht schön aber - gerade als Geisteswissenschaftler - sehr funktional und ein gutes Arbeitsklima. Vom Markt aus wird der Bau nicht zu sehen sein. Über die Bebauung der beiden Brandwände diskutieren wir eher im Bereich Stadtkanal.

    2. Die Wohnbauten aus den 1960er-Jahren auf der Ostseite des Marktes sind keine Plattenbauten sondern relativ solide Ziegelbauten. Bis zum Durchgang zum Zentrum Süd, der den Verlauf der ehem. Kirchstraße markiert, gehört der Bereich der WBG 1956, die Grundstücke des Predigerhauses der Wohnungsbau-Genossenschaft "Karl Marx". Durch die recht solide Bauweise und die Vollvermietung ist mit einem baulichen Ersatz nicht zu rechnen. Wir haben in Potsdam auch naheliegendere Probleme.

    3. Daß es nicht langfristig so bleiben kann ist allerdings klar. Das beweisen viele Bilder des Blicks nordwärts. Allerdings ist der Abriß keine Option, wohl aber der Leerzug des Erdgeschosses (beide WBGen errichten neue Wohnabuten im Block III, da kann umgesetzt werden). Eine Möglichkeit wäre die eingeschossige Vorblendung einer Kolonnade, die die historische Straßenflucht wieder aufnimmt.

  • Da die Vergabe für den Block IV (Lose 10-17) noch nicht einmal terminiert ist (sollte Frühjahr 2020 werden, jetzt aber nicht vor Herbst) wird die Wüste, die Du uns gepostet hat, in der Wiederbebauung nicht unter 5 Jahre dauert, mit der Bürgerstadt-Geschwindigkeit 15 Jahre.

    Dann sollte das Areal von Block IV nach Abschluss der archäologischen Arbeiten aber wenigstens planiert, also aufgeschüttet werden und mit Rasen begrünt, damit es nicht 5-15 Jahre dort aussieht wie im Garten des Messi-Hauses.

  • Heimdall, nicht so finster mit dem Baubeginn bei Block 4 in die Zukunft schauen.Nun ist erst einmal Block lll an der Reihe und da geht es ja jetzt sichtbar voran.Was aber Sicher ist,das wieder eine sinnlose Diskussion von links beim Staudenhof dann bald losgetreten wird.Beim Staudenhof kann man stark davon ausgehen,das diese Linke Stadtregierung und OB plötzlich wieder umschwenkt wie beim RZ und auch IHN mit allen wischi waschi Argumenten irgendwie erhalten will.Wird Zeit das Potsdam von Leuten endlich regiert wird die für die Potsdamer Mitte mehr Sesibilität frei von politisch verängten Sichtweisen und Weitsicht für dessen Zukunft aufbringt und dadurch weiter schauen als immer nur bis zu ihrer eigenen Nasenspitze.

  • Staudenhof kommt nach Block IV. Der nächste Brocken ist eben erstmal der Block zwischen Schwerfegerstraße und Kanal.

    Hier stellen sich ja noch viele Fragen und die Zeitverzögerung ist deshalb ärgerlich, weil auf der Nordseite der Schwerfegerstraße überwiegend Wohnungsbau geplant ist und die künftigen Bewohner mit jedem Tag Verzögerung in der Ausschreibung des Block IV länger auf der Baustelle leben müssen.

    Beim Block IV scheint mir die Nordseite nicht richtig durchdacht zu sein. Erstens sollen der Eckbau gegenüber der Volksbank und die nächsten drei Grundstücke (Baufelder 10, 11 und 12) an der Ebertstraße ein Sozialbauprojekt der Pro Potsdam werden. Gestalterisch wird aber besonders die Ecke wichtig, da hier der Blickbezug von der Waisenbrücke/Dortustraße eine tragende Rolle spielt (Bild anbei). Zweitens scheint es mit falsch zu sein, den Stützengang der Bibliothek einfach aus dem Block herausragen zu lassen. Warum können die beiden Eckbauten an der Kaiser- und Eberstraße nicht auch eine Kolonnade bekommen?

  • Auf dem Baufeld steht der Bagger schon ziemlich lange einsam und verlassen da.

    Wann ist nun endlich mit den ersten Baumaßnahmen zu rechnen??

  • Ein paar Momentaufnahmen, wobei dieser Zustand ja wohl noch eine längere Zeit andauern wird.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wir sind in Potsdam. Das geht frühestens im September los und dann kommt nach Abbroch der historischen Reste ersteinmal die riesige Tiefgarage.

  • Bild 3, 4 und 5 von Mantikor bieten eine schöne Fernsicht auf den ersten Neubau in der Brauerstraße, links vom Barberini. Der fügt sich städtebaulich gut ein. Mit der Brache im Vordergrund kann man nur erahnen, dass auf den Bildern einer der schönsten Plätze Europas zu sehen ist.

  • Hab ich mir auch schon überlegt. Man bräuchte einen erhöhten Standort um die Baugrubenkante zu überwinden, dann ließe sich dieser Platzausschnitt trefflich zuwäzahn (herbeiziehen, zoomen). Das wäre auch eine wertvoll, da vergängliche Perspektive.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich fand den Blick von der Nikolaikirche im letzten November schon wahnsinnig beeindruckend :

    Wird sicher einer der schönsten Plätze wenn mal alles fertig ist :thumbup:

  • Der Parteitag der SED hat im Jahr 2019 beschlossen, dass der Wiederaufbau der Mitte Potsdams zum Wohl des Volkes im Jahr 2020 beginnen soll. Auf Nachfrage von Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) wann der Wiederaufbau der Neuen Mitte beginnen soll sagte Oberbürgermeister Boede (SED), bei den Feierkichkeiten zum Tag der Republik: sofort und unverzüglich ?.

    https://m.pnn.de/potsdam/potsda…t/26250312.html (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 07.10.2020)

  • Wie ist es eigentlich vertrettbar, dass Wohnungsgenossenschaften mehrere Millionen für Prestige-Neubauten in der Potsdamer Mitte ausgeben? Wahrscheinlich hätte man wesentlich mehr Wohnungen generieren können, wenn man statt dessen Neubauten am Stadtrand gebaut hätte.

  • ^Wenn Du eine solche Frage stellst, begibst Du Dich auf Glatteis. Die Frage wird nämlich gerade die Potsdamer Linke anders beantworten. Nämlich so:

    "Wahrscheinlich hätte man wesentlich mehr Wohnungen generieren können, wenn man statt historischem Schnörkel mit Höhenbegrenzung an der Stelle Gebäude von Gestalt und Höhe des Staudenhofs gebaut hätte bzw. bauen würde...."

  • Das Engagement der Wohnungsbaugenossenschaften, den ohnhin schon die halbe historische Altstadt gehört, war die Ide der SPD um sich auf der linken Seite nicht wegen "Privatisierung" angreifen zu lassen. Die WBGen errichten ja normalerweise Siedlungsbauten in Zeilenbauweise und ahben sich im Block III nicht leicht getan, sich in das Leitbautenkonzept zu fügen.

    Unter dem Strich ist es sicher ein Geschäft. Die WBG von 1956 z.B. baut den Plögerschen Gasthof als reinen Gewerbebau - da geht es also um Geldverdienen und nicht um Wohnraumversorgung, vermutlich argumentieren sie gegenüber der Stadt mit Quersubventionierung.

    Es wird interessant sein, ob die Politik auch im Block IV, wo ohnehin schon 70 % der Flächen von der öffentlichen Hand beplant sind oder genutzt werden, die bdien letzten Lose an Private auch an Genossen gehen - im Artikel ist daraf ja ein Hinweis..