Was fehlt in Leipzig?

  • Was mit Deutrichs Hof und anderen genannten Defiziten im Stadtbild bereits anklang, soll hier explizit verdeutlicht werden, seien es nur kleine oder auch große Herausforderungen. Somit kann jeder etwas beitragen, was er sich im Stadtbild bzw. seiner Entwicklung wünscht. In der Zäsur von "Leipzig - Diktaturfolgen" klang schon einiges an. Die Stadt Leipzig, die unter den Nazis die Große Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße Ecke Zentralstraße durch Brandstiftung vernichten ließ, steht weiter in der Pflicht, diese ohne wenn und aber wieder dort aufzubauen.

    Es gibt aber auch ganz andere Defizite, die gemäß der historischen Qualitäten Leipzigs nun in anderen Dimensionen und Technologien fehlen, wenn man an den Crystallpalast mit der legendären Alberthalle denkt. Ein neuer Kristallpalast, insbesondere für Unterhaltungsmusik, müßte vielleicht eine Kapazität vom 5.000 - 10.000 Plätzen haben. Der Bedarf ist zumindest da - in einer Stadt, die absehbar in einigen Jahren wieder über 700.000 Einwohner haben wird. Es sei denn, man will weiter nur Freiluftevents oder eben "in die Pampa" fahren, um bestimmte Musikgruppen anhören zu können. Jedenfalls wäre eine neue Sehenswürdigkeit (wieder namens Kristallpalast) ein kultureller Gewinn für Leipzig. Selbst die Akteure in den kleinen Kabarettspielstätten könnten sich (analog Hans Reimann, Arthur Preil etc.) ab und an auf die große Bühne wagen nebst den zahlreichen, in Leipzig aktiven Gesangsgruppen von Ex-Thomanern etc.

    Wie dem auch sei, hier geht es nun erst einmal darum, einiges, was teils bereits im Internet beschrieben ist, anzureißen und einer Form aufzuzeigen, wie man es sonst nirgendwo findet.

    Das Künstlerhaus

    Künstlerhaus 2018 am Nikischplatz und

    entlang der Zentralstraße

    Künstlerhaus, gelaufene Postkarte vermutlich 27.7.1908

    gelaufene Postkarte 1.10.1907 nach Werdau

    Als S/W-Karte gelaufen 3.3.1901 nach Zittau 4.3.1901

    obige colorierte Karte, ebenfalls von Dr. Trenkler Nr. 11 927, als Werbekarte :
    gewidmet von Michelmann & Schlüter Ottensener Dampf-Marzipan-Fabrik Altona-Ottensen.

    Gastwirtschaft im Künstlerhaus , Besitzer Emil Huber (gelaufen 28.8.1928 nach Ottobrunn)

    gelaufen am 3.6.1918 nach Jena

    Um in der Kultur zu bleiben:

    Das Leipziger Schauspielhaus

    im Jahre 2018 (Vergleich 09.02.2018) jetzt Shakespearestraße

    Leipziger Schauspielhaus in der Sophienstraße 17-19 (gelaufen 12.03.1931 nach Dresden-Strießen)

    Und nichts erinnert daran, daß hier die Comedian Harmonists ihren musikalischen Durchbruch hatten ...

    Innenaufnahme des Leipziger Schauspielhauses im Stück "Spinne im Netz", vermutlich Anfang der 1930er Jahre

    Nicht weit davon entfernt befand sich das

    Carola-Theater

    Carola-Theater, Dufourstraße Ecke (jetzt) Wundtstraße

    im Jahre 1905

    um mal eines der doch merkwürdigen Architektur näher zu zeigen, hier der Modesalon Rosa Hahn im Jahre 1914:

    Diese Gebäude werden sich vermutlich nicht wieder aufbauen lassen. Aber man sollte sie zumindest gesehen haben bzw. kennen.

    Dagegen haben sich in Leipzig einige Begriffe eingebürgert, deren Fehlen immer wieder beanstandet wird.

    Der Adler

    Der Adler im Jahre 2018 - soll unter der Ägide von "Lücke-Kahltrupp" verschwunden sein.

    Aufnahme um 1905

    Die Platzszenerie ist allerdings etwas umfangreicher:

    Kreuzungsbereich Antonienstraße 2018 mit Übergang von der Zschocherschen Straße zur Dieskaustraße

    im Jahre 1902

    gelaufen Kleinzschocher 14.01.1904 nach Wiesbaden, Stempel ebenfalls 14.01.1904

    Es ist folglich mehr wieder herzustellen als nur der Adler.

    So wird um weitere Beispiel gebeten ...

  • Die Markthalle

    aufgenommen am 14. Februar 2018

    Einen weiteren geäußerten Wunsch möchte ich hier noch einmal vorstellen. Wir haben dieses bereits beim Thema "Vor dem ehemaligen Peterstor" genannt, so daß ich dort noch ergänzen werde. Hier folglich nur eine der Hauptansichten aus dem Jahre 1901:

    Heute kann man bestimmt "luftiger" und phantasievoller bauen. Die Markthallenstraße nochmals vom Ring aus stadtauswärts gesehen:

    gelaufen von Leipzig nach Hamburg - beide Tagesstempel am 2.8.1902

    Der Vergleich zur Vorbebauung im anderen Thema:

    aufgenommen am 15.02.2018

    Die Bebauung wurde damals seitens der Kurprinzstraße (jetzt Grünewaldstraße) umrahmt.

    Kurprinzstraße , links Ecke Leplaystraße

    Vergleich heute, die nächste Abzweigung rechts führt dann wieder in die Brüderstraße

    Brüderstraße Ecke Markthallenstraße, Foto 14. Februar 2018
    Und dies sah eben vor der Bombardierung etwas anders aus:

    Brüderstraße um 1902

    Um weitere Beispiele wird gebeten ...

  • Aufgrund eines freundlichen Hinweises möchte ich auf die fehlenden Stadtreparaturen in Leipzig seit dem II. Weltkrieg nebst der beiden deutschen Diktaturen hinweisen. So wurde bereits in den 1930er Jahren das Vorhaben von Max Klinger für ein Richard Wagner-Denkmal mißachtet und von seinem eigentlichen Standort verbannt.

    klinger.jpg

    D.h. da bereits auf weitere fehlende Wahrzeichen der Stadt hingewiesen wurde, trifft es auch den gesamten Innenstadtkern sowie die Stadtsilhouette. Aus diesem Grunde möchte ich auf die Forderungen und Mahnungen aufmerksam machen, wie sie vor bald hundert Jahren damals u.a. vom Leipziger Verkehrsverein und wichtigen Persönlichkeiten formuliert wurden. Glücklicherweise sind hierzu die Quellen inzwischen online verfügbar, so daß man die Diskussionen zur Pflege des Leipziger Stadtbildes gut und ausgiebig nachlesen kann:

    An den Rat der Stadt Leipzig

  • Verfassungsfeindliche SED- und Stasi-Politik im Leipziger Neuen Rathaus weiter vorherrschend (ein Beitrag in vier Teilen)

    Um Reik den Einstieg in das Thema zu erleichtern, hier mal etwas, wie er sich das notwendige Aufräumen in Leipzig vorstellt. Doch allein mit einer "Stasizelle" ist es wohl nicht getan, wenn man dem Dreck im Leipziger Rathaus zu Leibe rücken will.

    reinemachen.jpg

    aus "Der Leipziger" vom 18. Mai 1907, Seite 54


    Eigentlich könnte dieser Text auch unter Allgemeines stehen oder bei der Paulinerkirche oder Matthäikirche, da sich einiges angesammelt hat, was der Erklärung für Auswärtige sowie Freunden von Stadtbild Deutschland und besorgten Bürgern bedarf. Da dies auch mit "KI" nirgendwo nachlesbar ist, werde ich mich bemühen, dies möglichst einfach zu formulieren und sachbezogen zu erläutern. Jeder sollte selbst etwaige fehlende Informationen für sich ergänzen können und damit sich ein eigenes Bild verschaffen, sei es als neu hinzugekommener Leser oder als erfahrener Architekt, der sich ehrlichen Herzens über die Zustände nicht nur in Leipzig wundert.

    Denn eigentlich würde es keine AfD geben, wenn die politischen Parteien demokratische Regeln des Zusammenlebens eingehalten und Bürger einbezogen hätten.

    Nur das haben sie eben bis heute nicht.

    Das aus Anlaß des 300. Todestages von Johann Sebastian Bach im Jahre 2050 zusammengestellte Dokument ist eigentlich nichts Besonderes. Es geht nur darum, daß, wo Bachs Musik inzwischen weltweit Geltung besitzt und nicht wie im damaligen Leipzig nach seinem Tod sofort vergessen war, die musikalische, geistige und städtische Infrastruktur wiederhergestellt werden sollte, wie sie der auch im 21. Jahrhundert weltweit Maßstab bildende Komponist vorfand.

    Und das sollte bei einer heute zwanzigfachen Einwohnerzahl wohl kein Problem sein. Doch weit gefehlt. Wie bereits in Beiträgen zu Matthäikirche erläutert, zieht die Leipziger Stadtverwaltung mit Steuergeldern einen sittenwidrigen und teils grundgesetz- d.h. verfassungsfeindlichen Wettbewerb durch, der den Repressionsapparat von SED und Stasi beschönigt und dafür hochleben läßt.

    Das bedarf der Erläuterung, denn während z.B. im DAF beispielhafte Einzelleistungen mit Sanierungen von denkmalgeschützter Bausubstanz und auch einzelne Neubauten vorgestellt und diskutiert werden, kann die Stadt Leipzig selbst architektonisch für das Stadtbild nichts an neuen Sehenswürdigkeiten vorweisen, was an ihre Jahrhunderte währende Geschichte in der gebotenen städtebaulichen Qualität und Würde auch nur annähernd anknüpft.

    Im Gegenteil. Statt Wiedererstehen von Krystall-Palast und s.o. Künstlerhaus, Schauspielhaus, Altem Theater und weiteren bereits genannten Identifikationspunkten (s. andere bereits behandelte Themen) hat die Stadt unter Wolfgang Tiefensee, Andreas Müller und Burkhard Jung geschichtsträchtige Standorte teils aufgegeben oder mit niveaulosen 08-15-Bauten zubetoniert (um nicht zu sagen: unökologisch zugemüllt). Die heutige Scheußlichkeit am Brühl, dem Standort des Geburtshauses von Richard Wagners, ist nur ein ganz kleines Beispiel. Die Deutschland-Halle wird weiter als "Sowjetischer Pavillon" geführt, das Panorama samt unterirdischer Siemens-Anlage wird unterschlagen und dafür nur der poblige SED-Bowling-Treff der DDR-Endzeit glorifiziert.

    Die Fragen sind nun: Wie kann man das verstehen, was im Leipziger Rathaus abläuft? Warum gibt es keine Aufarbeitung von SED- und Stasi-Verbrechen in der Leipziger Stadtverwaltung? Wie konnte es zu einem Stasi-Hof-Wettbewerb kommen?

    Hierfür ist Hintergrundwissen unverzichtbar. Aus diesem Grunde seien einige Links zitiert. Auch wenn das bereits vor weit über zehn Jahre im Internet dokumentiert wurde, wird vielleicht anhand des aktuellen Ukraine-Krieges sichtbar, daß tschekistische Prinzipien sowie Kulturbarbarei von SED und Stasi in Leipzig weiterhin angewandt wurden und werden.

    Während in Dresden besonders die jederzeit erpreßbaren B-Kader (vorwiegend Block-CDU) für fehlende Demokratisierung Verantwortung tragen und mit ihrem Machterhalt das Aufkommen der AfD herbeiführten, (1989 - Keine Stunde Null), ist es in Leipzig die SPD. (Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Herrn Burkhard Jung).

    Die Umstände der verhängnisvollen Situation in Leipzig sind hier im Forum erläutert. Einige Belege sind auch mit Namen dokumentiert.

    (übrigens wurde das Forum geschlossen, weil aus den IP-Adressen hervorging, daß ehemals hauptamtliche Stasi-Leute anonym während ihrer Arbeitszeit u.a. bei Siemens gegen die Paulinerkirche hetzten. ähnliches ist auch gegenwärtig in Rede, selbst wenn die inzwischen berenteten Kundschafter der "unsichtbaren Front" nebst Handlangern und vorgeschobenem Klüngel ihren Haß und ihre Hetze gegen die Matthäikirche und gegen den Wiederaufbau der historisch gewachsenen städtischen Infrastrukturen richten.)

    Zur Situation an der Universität Leipzig 2008

    D.h. allein die Masse von 200 Tonnen verkollerter Akten u.a. der Hauptabteilung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Leipzig im Jahre 1990 bezeugt, daß die Akten erst einmal von einem Heer von hauptamtlichen Mitarbeitern angefertigt werden mußten. Und hier war alles versammelt, was an menschenverachtenden Taten denkbar war von der Spitzelarbeit, Erpressung, Korruption, Zersetzung, militärischer Forschung bis zum Auftragsmord, Also alles, was noch heute weiter von ihren Kampfgenossen des SFB praktiziert wird.

    Nur etwas von der Restmüllsammlung wurde Herrn Hollitzer und dem teils auch schwer belastetem sogenannten "Bürgerkomitee" zugewiesen.

    Da nicht einmal von den 1989 bereits reichlich vorhandenen IBM-kompatiblen Computern und andere damals aktuelle Technik dabei war, kann man von einer vorsätzlichen vollständigen Verarschung der Bevölkerung ausgehen, selbst wenn der ausgemusterte Rest schon frustrierend genug war. Von einer echten "Abwicklung" kann bei einem Geheimdienstapparat, der sich als einer der weltweit besten rühmte, kann folglich nicht die Rede sein.

    Es geht hier nicht weiter um die in Leipzig schlechteste Aufarbeitung von SED- und Stasi-Verbrechen in Ostdeutschland (genug HVA-Akten z.B. von der Karl-Marx-Universität Leipzig blieben ja erhalten, aber nur überalterte Bestände wurden ausgewertet), die wohl dahin als Marketingeffekt münden soll, daß erst die Stasi eine "friedliche Revolution" erzeugte und diese somit als Helden zu betrachten sind und ggf. heilig gesprochen werden sollen. Was aber bislang völlig aus der Betrachtung fällt, ist der Umstand, daß aufgrund der angespannten wie bedrückenden Situation in der Durchführung der Gewandhaus-Festtage 1989 in Leipzig Prof. Kurt Masur aufgrund seiner damaligen guten internationalen Beziehungen bereits in den ersten Oktobertagen den Kontakt zur sowjetische Generalität hergestellt hatte. Das wirft auch ein anderes Licht auf die Legendierung des kuriosen 9. Oktober 1989.

    Es erwächst aus dem Verständnis der Vorwärtsstrategie von SED, Stasi & Co. in ihrer Brüderschaft mit dem KGB/SFB für die bis heute anhaltende Misere in unserer Gesellschaft. Dabei geht es hier nicht um das Ankreiden vergangenen übels, sondern um dessen Weiterführung wie z.B. in Kommentaren zum Stasi-Hof-Wettbewerb.

    Denn wer sich die veröffentlichten Gehaltslisten der Stasi anschaut, wird feststellen, daß die Kaderabteilungen die höchsten Gehälter bekamen. Bereits für Walter Ulbricht hatte Kaderpolitik die allerhöchste Priorität und auch schon 1989 gingen die Kaderperspektivpläne bis ins Jahr 2000. Ulbrichts Maßgabe, daß "alles nur demokratisch aussehen muß", gilt also weiter.

    Nun muß man wissen, daß die HV A auch den Westen Deutschlands einnehmen wollte. Und dies tat man vorrangig auf Gebieten wie der Theologie, wo dies "der Klassenfeind" in der damaligen Bundesrepublik kaum erwartete. Entsprechende Dokumente befinden sich z.B. auf der CD von Jürgen Borchert: Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB in den 70er und 80er Jahren. Das erklärt die plötzlich auftretende "Theologenschwemme" in Ostdeutschland zur "Wende". Schließlich wurden diese auch in Leipzig ausgebildet ...

    Mit der Ausrufung des "Verteidigungsfalles" Anfang Oktober 1989 mutierten vorgesehene SED-Perspektivkader zu "Bürgerrechtlern", Stasi-Bedienstete diesseits und jenseits der innerdeutschen Grenze waren mit Eigensicherung und der Sicherung von im Besitz der Stasi befindlichen Vermögen wie Technik, Archivalien und natürlich mit Personalfragen befaßt.

    Das Pech vieler Kaderchargen war allerdings, daß trotz Vernichtungsaktionen oder dem Auffliegen in Deutschland Aktennachweise nicht nur im Westen gelangten, sondern auch in die damalige Sowjetunion. Folglich war genug Kompromat im KGB, d.h. im jetzigen Russland beim SFB vorhanden, was maßgeblich "ostdeutsches" Politik- und die Lähmung demokratischen Verhaltens bestimmen konnte.

    Jedenfalls kam mit der "Wende" die Phase, in der die Telefone jenseits der Grenze heißliefen, als es galt, zurückgetretene, abgewählte oder aufgeflogene Kader durch neue zu ersetzen. Denn wie gesagt waren Kaderfragen die wichtigsten zum konspirativen Machterhalt im Sinne der SED. Da waren natürlich in Leipzig keine schon zu DDR-Zeiten aufgefallenen kritischen Geister gefragt (falls sie nicht durch westdeutsche Verwaltungen in den Osten abdelegiert wurden). Sondern das Casting bezog sich auf DDR-freundliche oder gar "linke" Sympathisanten der SED, die keine großen Fragen stellten und denen dann Posten und lukrative Perspektiven angeboten wurden.

    Das sei nur deshalb dezidiert hervorgehoben, weil es nicht "Leipziger" sind, die beim Stasi-Hof-Wettbewerb u.ä. stadt- wie staatsschädigenden Vorhaben überhaupt zu Wort kommen.

    Viel mehr sind durch Kader von HV A, SED, KGB, inoffiziellen Mitarbeiter des MfS (IMs) und sonstigen "Betreuern" eingeführte Westdeutsche heute bestimmend, die desinteressiert oder naiv waren und denen man folglich - um in Luthers Duktus zu bleiben - "den Arsch auf den Kopf antwortete". D.h. sie hatten sich kaum mit Leipzig und den genannten Problematiken befaßt und sollten nur im Sinne ihrer "Betreuer" - wer auch immer diese waren - (gute Gehälter, Karrieren und Perspektiven, ggf. Immobilen in Aussicht gestellt) funktionieren.

    Da das Beispiel mit Burkhard Jung schon genannt war, dem ich bereits im Jahre 2007 in der Thomaskirche ein Faltblatt in die Hand gedrückt hatte, seien zwei weitere SPD-Leute im aktuellen Geschehen genannt, die an unterschiedlichen Stellen die Fäden zogen.

    So beschämend und niveaulos agierte in der Leipziger Stadtverwaltung auch der Leiter für Wissenschaftspolitik Ulrich Brieler (Gelsenkirchen/Bochum) im Geschäftsbereich des OBM, der trotz seiner Inkompetenz z.B. bezüglich Leipzig für eine Machbarkeitsstudie am Rossplatz verantwortlich zeichnete. Statt sich auf dem für Leipzig mitprägenden städtebaulichen Niveau des kleinteilig gestalteten Areals auszurichten, stand er wider besseres Wissen auf Kosten von Steuergeldern Pate für eine klobige, minderwertige Umsetzung, wo bereits Nobelpreisträger Prof. Günter Blobel die Pachtverträge der Universität Leipzig nebst Investorenarchitektur kritisierte. Wenn das schon nicht recht funktionierte, sollten nach seinem inkompetenten Ermessen weitere immense Steuergelder mit der Stiftung Recht wiederum vergeudet werden. Das konnte nur geschehen, weil städtisch komplette Intransparenz vorherrscht. Daß er auch geschichtsklitternd bezüglich der Universität Leipzig agierte, sei an dieser Stelle abgegrenzt.

    Während noch Anfang der 1990er Jahre mit "Bürger gestalten ihre Stadt" und Niels Gormsen demokratische Entwicklungen aufkeimten, indem diese auch einbezogen wurden, kann man das inzwischen unter den SPD-Kadern voll vergessen. Dabei hätten sie sich schon vor Jahren fragen können, warum SPD-Wählerzahlen noch hinter AfD, Grüne und Linke zurückfielen. Aber Fehlerdiskussion und das Eingeständnis falscher Politik oder gar Entschuldigungen scheint es im Leipziger Rathaus ebenso wenig zu geben wie personelle Konsequenzen.

    folgend Teil 2

  • Matthäikirche

    Dies trifft nun auch für die Matthäikirche zu im Sinne von Telemann, Bach. Zöllner u.v.a. Wegbereitern der Musik und der städtischen wie geistigen Kulturentwicklung.

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    So reiht sich die Glanzleistung von Pfarrer i. R. Christian Wolff (Düsseldorf / Mannheim und SPD) dahin ein, daß nach seiner Angabe der Kirchenvorstand der Kirchgemeinde St. Thomas-Matthäi und der Kirchgemeinde St. Thomas den Wiederaufbau der Matthäikirche in den vergangenen 50 Jahren nicht gefordert hat. Daß er damit SED- und Stasi-Zielen zur weitgehenden Entkirchlichung Leipzigs folgt, wo möglichst nur die Thomaskirche übrigbleiben sollte (auch dieses Kapitel wurde im Forum schon angesprochen), ist ihm nicht einmal bewußt. Dabei hätte man von einem Pfarrer in dieser exponierten Stellung erwarten können, daß er sich in der Musik- und Glaubensgeschichte auskennt und sich der internationalen Bedeutung der Matthäikirche bewußt ist und so z.B. deren Bedeutung in der Verbundenheit zum schwedischen Königshaus anerkennt.

    Stattdessen rühmt er sich seines Einsatzes 1998: für einen Gedenkstein! Das ist einfach nur jämmerlich. Ebenso, daß seitens des Kirchenvorstandes nur an die "1943 zerstörte Matthäikirche" erinnert werden soll. Diesen fadenscheinigen SED-Jargon hatten wir schon bei der Erinnerung an die "1968 abgetragene Paulinerkirche". Denn es ging den breimäuligen Pappkameraden nicht um die Anerkennung, die aufbauende Würdigung und Weiterführung einer über Jahrhunderte währenden Kultur, der man sich verpflichtet fühlt, sondern nur ein einmaliges Ereignis, dem man sich zu entledigen versucht.

    Und wie schon bei der Herabwürdigung der Paulinerkirche durch HTWK-Professoren wird wieder einer vorgeschickt, der für eine innerstädtische Lösung in Leipzig sogar den Vergleich zum Nürnberger Reichsparteitagsgelände ins Spiel bringt.

    Diese Umstände zu unterstreichen ist weder unangemessen und böswillig. Viel mehr ist es unangemessen und böswillig, daß die Leipziger Stadtverwaltung das kirchliche Areal und ihr Umfeld und damit den Ort des Terrors zu DDR-Zeiten mit den Stasi-Neubauten als "Ort der lebendigen Demokratie" hübschen und legendieren will. Dabei ist nicht zu vergessen, daß die Vernichtungsaktionen von Kirchenmaterialien, Beraubungen auf dem Terrain der Matthäikirche mit dem Stasi-Neubau u.v.a. bisher noch gar nicht untersucht sind. Denn bei den archäologischen Grabungen im Jahre 1955 wurde nicht alles zu Tage gefördert, was die Matthäikirche betraf.

    Auch nachdem wie bereits zitiert die Stadtverwaltung Leipzig mit ihrer propagierten 200 Millionen Euro-Förderung als Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation ebenso krachend gescheitert ist wie als Europäische Demokratiehauptstadt wurden in der Stadt Leipzig immer noch keine inhaltlichen und personellen Konsequenzen gezogen. In einer Stadt, die von Dr. Thomas de Maiziere in seiner Amtszeit in Sachsen bereits mit dem parteiübergreifend kungelndem "Leipziger Modell" als "Stadt von Filz und Korruption" bezeichnet wurde, findet Rechtsstaatlichkeit nicht mehr statt, da Skandale nicht aufgeklärt und aufgearbeitet werden, bei kritischen Themen getunnelt oder gar nicht mehr reagiert wird. Weder die Kritik von Rechnungshöfen haben Folgen noch gibt es Maßnahmen, um Fördermittelmißbrauch abzustellen.

    Der Stasi-Hof-Wettbewerb manifestiert das eindrucksvoll, nicht nur in seiner Verflachung, Banalität, Primitivität und Verdummung der Beteiligten.

    Heutzutage reagiert man nicht mehr auf öffentliche Beiträge wie hier oder Mails an die Stadtverwaltung bzw. an die Stadträte. Allenfalls wird in der Stadtverwaltung auf kritische Hinweise reagiert, indem man diese als z.d.A. (zu den Akten) unbeantwortet ablegt. Das nennt man dann im Neuen Leipziger Rathaus Demokratie.

    Wo Zivilcourage gefordert ist wie am Erinnerungsort nationalsozialistischen Terrors, wo die NSDAP-Kreisleitung Leipzig in der Gottsched- Ecke Bosestraße die Durchführung der Ermordung Leipziger Juden, Kommunisten und unliebsamen Mitbürgern plante und die Stadt Leipzig dafür sogar mehrsprachig Werbung machte, herrscht nur eisiges Schweigen.

    So ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Bürger von dieser Politik im Leipziger Rathaus abwenden. Denn die Scheußlichkeiten gehen ja weiter, indem Schüler und Jugendliche nicht etwa eine sorgsame und humanistische Geschichtsbildung erfahren, sondern von einem "Jugendparlament" vertreten werden, das keine Mehrheit, sondern nicht einmal sechs Prozent ihres Alters vertritt. Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun, insbesondere da diese in die Stasi-Bauten gesetzt wurden und nicht etwa von den dort ausgeführten Verbrechen Kenntnis erhalten, sondern nur zu Themen verleitet werden, die mediengeil wirken um z.B. über Dr. Carl Friedrich Goerdeler zu richten.

    Unbedarfte Praktikanten wurden für einen Wettbewerb gemustert, die "Demokratie" nur für sich beanspruchten. Nettigkeiten über die Stasi-Bauten werden gefördert. Das heimatlose Beliebigkeitsargument wurde verwendet, was ich auch am NSDAP-Folgebau zu hören bekam: Da kann doch die Architektur nichts dafür. So geht man in Leipzig mit Stätten des Terrors um.

    Wie gesagt muß betont werden, daß bisher Stasi-Verbrechen weitgehend nicht aufgearbeitet sind. Das Alibi dafür ist die Zusatzvereinbarung zum Einigungsvertrag. So gab es keine Demokratie und auch ein wieder mit Steuergeldern aufgedunsenes Forum würde dies je nie leisten.

    Die Abgründe, die hier noch lauern und die weiterhin auf deutscher Geschichte lasten, sind nicht einmal angerissen. Eine Deutsche Einheit kann nicht vollzogen werden, solange die Aufklärung geheimgehaltener Verbrechen verhindert und damit das Grundgesetz unterlaufen wird.

    Wenn nun von einem verfassungsfeindlichem Wettbewerb explizit auszugehen ist, so hat das seine Berechtigung nicht allein in den bereits formulierten Gründen. Viel mehr gab das Bundesministerium des Innern und für Heimat selbst die Studie zum Matthäikirchhof von Herrn Heinz-Jürgen Böhme in Auftrag. Zwar war hier die Matthäikirche nicht adäquat berücksichtigt, aber es wurde zumindest eine überaus gründliche Ausarbeitung vorgelegt. Doch statt diese als Wettbewerbsgrundlage zu qualifizieren, erschien diese nur in einer Auflage von 250 Exemplaren und wurde seitens der Stadt den Bürgern vorenthalten. D.h. Bundesmittel wurden nicht etwa im Sinne des Bundes und im Sinne von Heimat genutzt, sondern zugunsten des Stasi-Komplexes ignoriert. Dies bedingt die besondere Schwere des sittenwidrigen Falles des Stasi-Hof-Wettbewerbs.

    Nicht etwa geleistete Arbeit und Wissen wurde seitens der Stadt in deren Sinne weitergereicht, sondern nur das primitive Beharren auf den Stasi-Bauten. Wer auch immer dahinter steht, hier muß der intransparente Sumpf in der Leipziger Stadtverwaltung trockengelegt werden! Immer und immer wieder werden Fördergelder lauthals gefordert und beansprucht, ohne überhaupt Leistung und erforderliches städtebauliches Niveau zu erbringen. Schon das andauernde Wiederkäuen von "Lichtfesten", wo Bürger Ende 1989 Kerzen aufstellten, aber dies nicht als Kult und ständige Wiederholung aufgetischt sehen wollen, ist den Bürgern überdrüssig, da sie heute mit ganz anderen Problemen konfrontiert sind. Selbst das "gut erzählte Mittagessen" alias das wünschenswerte "ökotopia" wird mit einem Naturkundekeller und dort vorgesehenen primitiven Klötzen bei den Menschenmassen nebst Pflegeaufwand nicht funktionieren ...

    Stattdessen sollte bei der Stadtverwaltung gespart werden und wie in der Geschichte bewährt die hiesige Wirtschaft gestärkt mit seriösen Investoren die Geschicke der Stadt wieder besser voranbringen.

    Bezüglich Matthäikirchhof und Matthäikirche müssen sich also die Personen klar zu erkennen geben, die lieber die Stasi haben wollen als eine auch städtebauliche Kultur im Sinne von Bach, Telemann, Zöllner, Wagner, Klinger u.v.v.a.

    Hier reicht kein Tatortreiniger! Hier ist - wie in der Stadtgeschichte schon einmal geschehen - die Zwingburg zugunsten des städtischen Lebens schlicht zu entfernen.

    Ein Wettbewerb zum Matthäikirchhof ohne Matthäikirche ist eine Farce und Blasphemie. Und die Unterdrückung Jahrhunderte währender Geschichte seitens der Stadt, die Unterschlagung von mit Steuergeldern des Bundes bereitgestellten Wissen entbehrt jeglicher Sorgfaltspflicht, Seriosität und Würde.

    Da sowohl der Leiter des Bundesarchivs, Herr Prof. Michael Hoffmann, als auch der Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung Herr Dr. Peter Jakubowski rechtzeitig seit Jahren über die Skandale in Leipzig in Kenntnis gesetzt wurden, kann und muß auch das grundgesetzfeindliche Vorgehen in der Leipziger Stadtverwaltung nachweislich unterstrichen werden.

    Die Informationen erhielt inzwischen u.a. auch der Bundesrechnungshof und die Stiftung Forum Recht.

    Die Leipziger Stadtverwaltung schadet hier nicht nur der Stadt oder dem Stadtbild. Sie schadet nicht nur der Kultur- und Musikstadt Leipzig. Sie schadet auch finanziell dem Staat und insgesamt dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im vereinten Europa.

  • Zielstellungen

    Wie eingangs geschildert ist der Matthäikirchhof mit dem Wiederaufbau einer neuen Neukirche, die dann auch wieder den Namen Matthäikirche tragen kann, verknüpft. Auch wenn dabei als Fernziel das Jahr 2050 genannt ist, sollte besser alles früher abgeschlossen werden.

    Denn die Leipziger Bürger haben die Pflicht, daß die Synagoge nach ihrer Zerstörung durch Nazis nun einhundert Jahre danach spätestens im Jahre 2038 wieder neu aufgebaut zu übergeben ist.

    Und mit internationaler Unterstützung und mit Hilfe der ehemaligen Alliierten sollten ebenso einhundert Jahre danach in den Jahren 2044-45 die Stadtreparaturen mit der erneuten Errichtung der Johanniskirche und der Matthäikirche in Gedenken an Kriege und als Lehre daraus feierlich der Musik und Kultur liebenden Welt übergeben werden.

    Das Ganze hat also eine internationale und weltweite Dimension, die auch als Chance genutzt werden kann. Denn hier sollten führende Musikschaffende aus aller Welt angesprochen und hinzugezogen werden und die Chefs von berühmten Klangkörpern sowie musikalischen Organisationen, die das Erbe von Telemann, Bach, Wagner und Zöllner u.v.a. bewahren.

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    Gesamtansicht mit Synagoge, Matthäikirche und Thomaskirche, gelaufen am 21.12.1917

  • Grundsätzliches gemäß Grundgesetz

    Aufklärung als rechtsstaatliche Verpflichtung

    Es ist noch eine Erläuterung nötig, warum o.g. kulturelle Werte nicht nur für die Bildung von Nöten sind. Bei der städtebaulichen, wissenschaftlichen und kulturellen Erneuerung der Stadt Leipzig geht es schlicht um die Wiederherstellung einer durchaus zeitkritischen, geschichtlichen Kontinuität.


    Es geht nicht nur um Ethik und Moral, um Demut vor den Leistungen der Altvorderen bzw. vorangegangener Generationen. Leipzig hat als Messe-, Kultur- Wissenschafts- und u.a. Musikstadt weltoffen, völkerverbindend und friedvoll im Sinne des Grundgesetzes zu wirken.

    Dazu ist die Aufklärung der beiden deutschen Diktaturen unerläßlich.

    Im Falle der Paulinerkirche versuchte der involvierte SED- und Stasi-Klüngel vergeblich, daß deren Schandtaten der Vergessenheit anheim fallen. Denn es muß einmal gesagt werden: Die alle ethischen Grenzen (und auch DDR-Gesetze) überschreitende Fledderung und Beraubung der Paulinerkirche hätten nicht einmal die Nazis gewagt. Aber im überschwang des kommenden Sieges des Weltkommunismus mit der verbrüderten Sowjetunion im Jahre 1968 gab es kein Halten mehr, weder für SED-Staatsführung noch für die Leitung der "Karl-Marx-Universität" mit den großkotzig propagierten Neubauten (Karl Marx hätte derartigem Frevel bestimmt niemals zugestimmt.).

    Jedenfalls schien den Genossen die Vertuschung auch zu gelingen, da in ersten Neuplanungen die Paulinerkirche ausgespart blieb, man in der Universität Leipzig scheinbar nichts mehr wußte und die vergatterten Kader ihre ausgefeilten Propagandaapparate in Bewegung setzen konnten, um Studierenden bezüglich Geschichte mit gezielten Verblödungsaktionen fehlzuleiten.

    Nur stand aber die Frage, warum man auch städtebaulich nichts mehr von der Geschichte wissen wollte. Und als Pläne der Paulinerkirche aus Dresden kamen und die Web3D-Modelle der Paulinerkirche Gestalt annahmen, tauchten weitere Fragen auf, sowohl zur damaligen Bestandsliste in der Kustodie als auch durch Zeitzeugenberichte. Der weitere Weg wurde bereits beschrieben. Um das Ganze abzukürzen:

    Heute stehen die meisten Namen der in der Paulinerkirche Begrabenen aktualisiert im Netz dank weltweit betriebener Digitalisierungen!

    Wenn also ein Leipziger SPD-Oberbürgermeister nichts von Dutzenden seiner Amtsvorgänger, die bis 1968 in der Paulinerkirche begraben waren, wissen will, so gibt es hier ein Problem. Und wenn eine Universität, die sich ihrer 600-jährigen Geschichte rühmt, sich dem gleichen Schicksal von inzwischen nachweislich ca. einhundert Rektoren entzieht, so gibt es ein weiteres.

    Wie lange will man noch SED-Verbrechen verleugnen?, um sich der verpflichtenden Verantwortung aus der Geschichte zu entziehen?

    Will man weiter nur wie die ebenfalls unwählbare sächsische CDU SED-Verbrechen als Kavaliersdelikt abhaken, wo man mal über "Unrecht und Verirrung" plaudern kann?

    Will man weiter Martin Luther und seinen Einsatz für die Studierenden an der Universität Leipzig totschweigen?

    Und was ist, wenn im Gegensatz zu dem in Russland verschollenem Kulturgut über Staatsverträge das SED- und Stasi-Raubgut aus der Paulinerkirche von 1968 wieder komplett zurück nach Leipzig zurückgeführt wird? Wie ist man darauf vorbereitet?

    Oder will man eine "Putinisierung" wie beim Raubgut, das sowjetische Truppen und KGB im Jahre 1945 auch aus Leipzig entwendeten und seither anonym in irgendwelchen Depots in Russland liegt, wo selbst Gastgeschenke russischer Universitäten, die zum 500. Jubiläum der Alma mater lipsiensis im Jahre 1909 übergeben wurden, darunter fallen etc. pp.

    Gefordert ist hier gemäß Grundgesetz Aufklärung "im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen".


    Luthersw.jpg

    Vielleicht wird mit diesem kritischen Beitrag auch verständlich, warum u.a. mit dem Stasi-Hof-Wettbewerb gegenwärtig derzeit keine der im Stadtrat vertretenen Parteien zur Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wählbar ist und sich immer weniger Menschen von dieser Politik angesprochen fühlen.

  • Ich bezweifle, dass ein Außenstehender deinen Ausführungen auch nur im Ansatz folgen konnte. Weniger Politik und mehr Architektur hätten den Ausführungen sicher gutgetan, auch in Hinblick auf das Kernthema des Forums.

    Was mir allerdings aufgefallen ist:

    Verfassungsfeindliche SED- und Stasi-Politik im Leipziger Neuen Rathaus weiter vorherrschend

    Wie bereits in Beiträgen zu Matthäikirche erläutert, zieht die Leipziger Stadtverwaltung mit Steuergeldern einen sittenwidrigen und teils grundgesetz- d.h. verfassungsfeindlichen Wettbewerb durch, der den Repressionsapparat von SED und Stasi beschönigt und dafür hochleben läßt.

    Wenn nun von einem verfassungsfeindlichem Wettbewerb explizit auszugehen ist

    Für verfassungsfeindliche Aktivitäten ist hierzulande der Verfassungsschutz und schließlich die Gerichte zuständig. Ich würde mich dorthin wenden, wenn du der Ansicht bist, Verfassungsfeindlichkeit erkannt zu haben.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Ich bezweifle, dass ein Außenstehender deinen Ausführungen auch nur im Ansatz folgen konnte.

    Nun, so schwer war das nicht, ansatzweise haben meine Kräfte schon gereicht.

    Für verfassungsfeindliche Aktivitäten ist hierzulande der Verfassungsschutz und schließlich die Gerichte zuständig. Ich würde mich dorthin wenden, wenn du der Ansicht bist, Verfassungsfeindlichkeit erkannt zu haben.

    Auf diese Einstellung ließe sich auf verschiedene Art eingehen, etwa dass man das Vertrauen in staatliche Institutionen als mustergültig ansehen kann. Ich will es hingegen anders probieren: diese Kritik trifft dahingehend nicht ins Schwarze, als dass sie gegen eine klare Seinsaussage eine Sollensaussage setzt. Gemäß der seinerzeit ("zu meiner Zeit") vorherrschenden rechtspositivistischen Ausrichtung der juristischen Fakultäten wäre dies unzulässig. Aus der Aussage über die bloße Existenz von zuständigen Behörden sind keine Schlüsse zu ziehen, insbesondere nicht solche, dass die Vorwürfe unzutreffend seien ("sonst wären diese Behörden ja aktiv geworden"), bzw dass eine Anzeige oder was auch immer erfolgreich oder sinnvoll wäre (wie sagt doch der Volksmund: Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor).

    Immerhin ist es ganz nett, einen Leipzig-kritischen Text eines Leipzigers (und nicht etwa eines Dresdners) zu lesen. Dergleichen ist man nicht gewohnt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das Grundgesetz bzw. die Verfassung richtet sich unabhängig an jeden einzelnen und nicht nur ein eine Behörde oder ein Amt. Hier geht es um Hintergründe in Leipzig, die bereits anhand unterschiedlicher Kernthemen des Forums eingebracht wurden und sonst vermutlich nirgendwo nachlesbar sind. Insofern besteht getrost keine unmittelbare Notwendigkeit, den Themen mit Werbung in Niedersachsen nachzugehen oder wenn kein Interesse besteht. Dies wurde bereits beim Thema Paulinerkirche festgestellt.

  • Ich habe es nur überflogen.

    Es geht wohl um Parteien. Bitte Berichte nur bei konkreten Bauthemen. Wer ist oder war wo verantwortlich. Ansonsten müssen die Beiträge deaktiviert werden.

    Beauty matters!

  • Hintergrund bilden die an den entsprechenden Stellen erarbeiteten Themen:

    Bachstadt Leipzig - die Mathäikirche

    Leipzig - Die Paulinerkirche - Martin Luthers Wegweisung

    Leipzig - Roßplatz und Umgebung

    Leipzig - Esplanade alias Königsplatz alias Wilhelm-Leuschner-Platz und Umgebung

    Das Alte Theater (Leipzig) - Kultur von der Innenstadt bis zum Rosental

    sowie gelegentliche Einzelbeiträge, die sich im Laufe der Jahre anboten.

    Da ich nicht zu den Vielschreibern gehöre, empfehle ich immer erst eine genauere Betrachtung.

  • Von der Matthai-Kirche liest man tatsächlich abgesehen von deinen Beiträgen nur wenig.

    War das äußere Erscheinungsbild etwa wie hier

    Leipzig Matthäikirche - Matthäikirche (Leipzig) – Wikipedia

    eher neogotisch?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ja, hier mal etwas zum Erscheinungsbild aus meinem Bestand, was auch tegula eher ansprechen würde:

    Matthäikirchhof und Matthäikirche

    Natürlich geht es um viel mehr.

    Als Anregung ist es aber gut, wenn das Bundesministerium des Innern und für Heimat eine Online-Version ihrer Auftragsarbeit von Heinz-Jürgen Böhme zum Matthäikirchhof veranlassen würde. Damit kann man sich viel ersparen, einschließlich des Weitertreibens des jetzigen Wettbewerbs, da so viel Substanz enthalten ist, die diesen praktisch ad absurdum führen einschließlich der hier angemahnten Sorgfaltspflichten, der fehlenden Dienstaufsicht und der fehlenden Würde.

    Vielleicht merkt man in Berlin, daß hier Genossen der "unsichtbaren Front" ihren Sieg über das Bundesministerium des Innern und für Heimat erringen wollen, indem ihre ehemaligen Arbeitsstätten erhalten bleiben sollen, egal ob über SPD, "Linke" oder sonstige Vollpfosten, die mit städtebaulicher Qualität nix am Hut haben und nicht wissen, was es mit "Tigerkäfigen" und anderen entmenschlichenden Apparaturen und Methoden der Stasi auf sich hat.

    Doch zurück, worum es nun geht. Wie bei der Paulinerkirche müssen auch für die "neue Neukirche" tausende Dokumente zusammengesucht werden: Pläne, bildliche Veröffentlichungen, Urkunden, Publikationen, Predigten jeder Art, Zeitzeugenberichte u.v.v.a., was scheinbar vernichtet schien. Wie bei der Bestandsliste der Kustodie der Universität zur Paulinerkirche geht es u.a. auch um das Inventar, wo mich auch Pfarrerin Britta Taddiken im Jahre 2018 wegen eines Leuchters aus der Matthäikirche befragte. Und vielleicht geschehen ja auch noch "Wunder" - wie eines Tages anonym vor der Kustodie in einen großen Karton historische Fotos abgestellt waren. Es muß ja nicht alles verbrannt worden sein ...

    Und es geht bei der neuen Matthäikirche vermutlich nicht um einen originalgetreuen Wiederaufbau, sondern um einen Wiederaufbau, der den Qualitäten der Altvorderen wie Georg Philipp Telemann, Johann Sebstian Bach bis hin zu Carl Friedrich Zöllner gerecht wird. Also es wird ein weltweit zu beachtender musikalischer Anziehungspunkt für Orgel, Musikensembles und für Chöre (Zöllner hat ja direkt dort gelebt).

    Und da die Thomaskirche mit den Thomanern für die Menschenknäbelein reserviert ist, könnte ja vielleicht dort ein Mädchenchor eine neue Traditionslinie aufbauen. Doch noch tut sich nichts bei den Angesprochenen. Und ich habe noch nicht mal einen Arbeitsraum, wo ich Pläne auslegen könnte.