Leipzig - Bundesverwaltungsgericht und Musikviertel (Galerie)

  • Leipzig - Bundesverwaltungsgericht und Musikviertel

    Wir starten heute den Rundgang durch das Musikviertel im Leipziger Südwesten. Der Name resuktiert aus dem hier fürher gebauten zweiten Gewandhaus und des Königlichen Conservatoriums der Musik. Besonders auffällig sind die tollen Gründerzeitbauten in diesem Viertel, die in ihrer Breite noch heute von der großen Geschichte des Viertels um 1900 zeugen.
    Dominiert wird das Areal vom Gebäude des ehemaligen Reichsgerichts, dem heutigen Bundesverwaltungsgericht, was den Bezugspunkt in dem Quartier darstellt und in seiner Massivität für die Blütezeit der großen Justizpaläste des Historismus steht. Ferner bildet auch die Albertina einen weiteren Höhepunkt im Quartier.

    Quelle: Die Gegend des Musikviertels auf einer Karte um 1800 - Friedrich Ludwig Aster - SLUB Dresden/Deutsche Fotothek (gemeinfrei über wikipedia)

    Wir starten an der Dimitroffstraße zunächst aber der Rückblick zum Kirchenneubau

    Dimitroffstraße

    Hier ist noch Platz für Neubauten

    APH - am Puls der Zeit

    2 Mal editiert, zuletzt von Apollo (15. Februar 2018 um 15:01)

  • Und dann erreichen wir das Reichsgerichtsgebäude, erbaut bis 1985 nach Plänen von Ludwig Hoffmann und Peter Dybwad. In Zweiten Weltkrieg nur leicht zerstört, wird es seit 2002 nach umfassender Sanierung als Bundesverwaltungsgericht genutzt.

    Blick in den Pleißemühlgraben Richtung Norden

    Richtung Süden

    APH - am Puls der Zeit

  • Das Polizeigebäude an der heutigen Dimitroffstraße soll, zumindest laut Ausschreibungstext, bei der nächsten Sanierung seine im Krieg zerstörte Kuppel wiederbekommen. Schaun mer mal.

    Zitat

    Und dann erreichen wir das Reichsgerichtsgebäude, erbaut bis 1985 nach Plänen von Ludwig Hoffmann und Peter Dybwad. In Zweiten Weltkrieg nur leicht zerstört, wird es seit 2002 nach umfassender Sanierung als Bundesverwaltungsgericht genutzt.

    Das würde ich als leicht untertrieben bezeichnen. Das Gebäude wies schon erhebliche Schäden auf. Die Südostecke war bspw. fast vollständig weggesprengt. Aber immerhin blieb der Rest des Gebäudes offenbar weitgehend von Feuer verschont. Glücklicherweise hatte das Gebäude für die Kommunisten durch den Reichstagsbrandprozess erhebliche erinnerungspolitische Bedeutung, der wir einen weitgehend originalen Erhalt auch der Sitzungsräume verdanken.

  • @ erbse
    kannst du oder stahlbauer gerne machen wenn ich fertig bin, ich habe sowieso viele Fehlstellen im Quartier, bin denke ich morgen mit dem Viertel fertig, dann könnt ihr gerne alles einstellen, was ihr habt :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Blick zur Albertina, leider habe ich es nicht weiter in den Westen des Musikviertels geschafft, Stahlbauer und/oder erbse werden die Bilder ergänzen

    APH - am Puls der Zeit

  • Blick zur Wächterstraße

    Ein Blick nach links war streng untersagt, amerikanisches Generalkonsulat. Was die sich hier in Deutschland rausnehmen ist teilweise schon lächerlich. Das müsste man mal in den USA machen, aber gut, so gibt es von der anderen Straßenseite keine Bilder.
    Bau südliche Wächterstraße

    Nordseite des Gerichts


    Es geht zurück zum Neuen Rathaus

    APH - am Puls der Zeit

  • Das war es von mir vom Bundesverwaltungsgericht und dem östlichen Teil des Musikviertels. Den westlichen Teil habe ich nicht mehr geschafft, weil es schon dunkel wurde und ich noch zum Neuen Rathaus wollte. Aber Stahlbauer wird die fehlenden Teile ergänzen also könnt ihr euch darauf freuen und ich mache dann weiter in der Innenstadt :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Wunderbare Bilder aus einer der wundervollsten Großstädte Deutschlands!

    Beim vorletzten Bild sieht man wieder, wozu unsere heutigen Architekten "fähig" sind...während sich sämtliche Wissenschaften in den letzten 100 Jahren enorm weiterentwickelt haben, ist die Architektur(ausbildung) scheinbar links liegen gelassen worden mit dem Ergebnis, dass sie allen vorangegangenen Architekturepochen nicht einmal annähernd das Wasser reichen kann.

    Diese Stadt hat aber wenigstens noch als eine der wenigen Großstädte in D das Potential, dass sie dereinst einmal wieder ein stimmiges Ganzen ergeben wird, wenn man sukzessive den ganzen Nachkriegsmüll ersetzt. Welche richtige Großstadt in D (neben HH vielleicht) hat schon diese potentielle Möglichkeit.

  • Ein Bekannter von mir hatte damals ein paar Tage mit der Sanierung des Reichsgerichts/Bundesverwaltungsgerichts zu tun. Dabei bekam er den Keller zu sehen. Dieser hat wohl einen Boden aus umgedrehten Kappen, wie ein nach unten gedrehtes gotisches Gewölbe. Die waren natürlich alle angefüllt, damit ein glatter Boden zum Laufen erzielt wurde. Aber bei der Sanierung wurde wohl alles ausgegraben, mutmaßlich zur Überprüfung, ob da was gebrochen ist.

  • In den dankensreichen Galerien möchte ich eigentlich nicht präsent sein, sondern nur im Forum, wenn es um genauere Themen und Informationen im Detail geht. Wenn hier eine Zwischenbemerkung erfolgt, dann nur mit der Bitte, vielleicht im zweiten Blick genauer hinzuschauen, nachzulesen oder an Erstquellen zu gelangen. Denn alles sollte im Zusammenhang erfaßbar werden und eben nicht nur, wie es gerade zu sehen ist.


    Und nicht alles wurde im Krieg zerstört. Auch beim Saal hätte man wieder an dem einstigen Niveau anknüpfen können ...

    Bestimmte Plastiken wurden erst nach dem Krieg aus ideologischen Gründen entfernt (am ehemaligen Reichsgericht) oder eben sogar noch in späten DDR-Zeiten (wie hier rechts an dem jetzigen Gebäude der HTWK)

    Es geht also nicht um die Menge, sondern um die Erfassung der einst von den Altvorderen geschaffenen städtebaulichen Qualitäten, die an vielen Stellen stark verstümmelt wurden und werden ...

  • Das waren doch sicherlich Skulpturen. Was waren das denn für "ideologischen Gründe"?

    Ansonsten ist der Wiederaufbau dieser zerstörten Gebäude gelungen. Andere haben dann im Stile der Zeit und Dank ihrer Beziehungen neue Gebäude errichtet.


    Dr.phil. Karl Zumpe war Gewandhaus­direktor in Leipzig.

    Nach einem Musikstudium an der Musikhochschule Leipzig (von 1951 bis 1956) wurde er im Jahr 1958 zum Leiter der Gewandhaus­kanzlei bestellt. Hier war er - neben dem Gewandhaus-Kapell­meister, der die künstlerische und auch staatliche Leitung hatte - für Organisation und Verwaltung zuständig.
    ...
    Nach dem Ausscheiden des Gewandhaus-Kapellmeisters V. Neumann (1920-1995) im Jahr 1968 wurde ein dem Kapell­meister gleichgestellter Intendant eingesetzt. K. Zumpe wurde als »Beauftragter für den Neubau des Gewand­hauses« von der Organisation und Verwaltung des laufenden Orchester­betriebs abgezogen.

    Zu Zumpe sollte hier auch einmal berichtet werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer (18. August 2018 um 22:14)