Bremen - Altstadt - Obernstraße

  • Ganz vergessen, dass ich auf dem Handy noch ein paar Fotos des neuen Gebäudes hatte, diese sind allerdings vom 29.04.2020. Ich fahre die Tage noch einmal vorbei und mache ein paar aktuellere Aufnahmen.

  • In der Obernstraße stehen wieder "Veränderungen" an:

    Bremer Innenstadt: Kniffeliger Abriss in der Obernstraße steht bevor
    Vor dem großen Haus, das verschwinden soll, fährt die Straßenbahn. Und an die Rückseite grenzt die Lloyd Passage – ein kniffeliger Abriss in Bremens ...
    www.weser-kurier.de
    Berliner Investor plant Neubau in der Bremer Innenstadt
    Das Gebäude in der Obernstraße 45-47 soll abgerissen werden. Der Investor hat nun finale Entwürfe vorgestellt. In der Baubehörde stoßen die Pläne auf viel…
    www.butenunbinnen.de
    HD-Gruppe entwickelt Mixed-Use-Projekt in der Bremer Obernstraße
    Der Berliner Immobiliendienstleister HD-Gruppe entwickelt in der Bremer Innenstadt in der Obernstraße 45-47 eine Mixed-Use-Immobilie mit Micro-Living,…
    www.iz.de

    In der Bremer Innenstadt – hier ein Blick in die Obernstraße – gehört Veränderung zum Geschäft. Verschiedenen Schließungen stehen einige Neueröffnungen gegenüber. - Foto: Seegers

    Das "Esprit" - Gebäude soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

    Mir persönlich gefällt der geplante Neubau relativ gut.

  • Ein schöneres Erdgeschoss und hässliche Fenster, ersetzen ein hässliches Erdgeschoss und immerhin irgendwie interessante Fenster. Schwierig... Ich würde mir eher einen Umbau/Neubau des nachfolgenden Hauses wünschen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Die Obernstraße ist der typische Wirtschaftswunder-Albtraum. Natürlich war der üppige Historismus nicht oder schwer wiederherstellbar, aber dieser lieferte letztlich den Rahmen, in welchem der kahle Karstadtbau als Kontrast funktionierte. Im heutigen Ambiente wirkt dieser so erbärmlich wie sein Umfeld.

    Auch der Neubau ist, wenngleich ein gewisse Verbesserung, viel zu schwach, um eine Trendwende zu bewirken.

    Auch hier wäre eigentlich nur so etwas wie ein Danziger oder eventuelle auch Münsteranisches Modell mit pseudohistorisierenden, jedoch in sich stimmigen Giebelfassaden in Frage gekommen. Diese rasch schäbig gewordene Primitivmoderne hingegen ist unerträglich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Obernstraße ist der typische Wirtschaftswunder-Albtraum. Natürlich war der üppige Historismus nicht oder schwer wiederherstellbar, aber dieser lieferte letztlich den Rahmen, in welchem der kahle Karstadtbau als Kontrast funktionierte. Im heutigen Ambiente wirkt dieser so erbärmlich wie sein Umfeld.

    Auch der Neubau ist, wenngleich ein gewisse Verbesserung, viel zu schwach, um eine Trendwende zu bewirken.

    Auch hier wäre eigentlich nur so etwas wie ein Danziger oder eventuelle auch Münsteranisches Modell mit pseudohistorisierenden, jedoch in sich stimmigen Giebelfassaden in Frage gekommen. Diese rasch schäbig gewordene Primitivmoderne hingegen ist unerträglich.

    Stimme zu, hätte aber einen besseren Vorschlag. Das Haus ganz rechts müsste der Standort sein (ohne Gewähr):

    hbansgks2o4s.jpg

  • Wenn man nun die von mir unter #45 eingestellte Häuserfront vor der Ansgariikirche mit dem vergleicht, was j e t z t ist und mit dem, was kommen soll (#42), lässt sich doch wohl eindeutig feststellen, dass die ästhetische Qualität in der Vergangenheit - sprich etwa um 1880 herum - um Lichtjahre höher war als heute.

    Mir ist immer noch nicht klar, warum Architekten nicht in der Lage sind, dies zu sehen und festzustellen und daraus zumindest Schlüsse zu ziehen, die die eigenen Entwürfe maßgeblich beeinflussen.

  • Kopfwendung als Zeitreise

    Am östlichen Beginn der Obernstraße gibt es einen Bereich, innerhalb dessen eine Kopfwendung ausreicht, um von Alt-Bremen nach Neu-Bremen zu gelangen:

    Blickt man nach Osten, sieht man ausnahmslos ehrwürdige, historische Gebäude, deren Allerjüngstes in den 1920er Jahren entstanden ist.

    IMG_2779.jpeg

    Blickt man nach Westen, schaut man durchgängig auf Nachkriegsware und Gegenwartstristesse .

    IMG_2780.jpeg

    Welch krasser und erhellender Gegensatz !

    (Eigene Fotos v. 18.01.2024)