• Zeit wird's, geredet wird über den Umbau des Neuen Marktes ja schon lange.

    Wenn das sowjetische Ehrenmal dort bleibt, sollte der Obelisk wenigstens einige Meter versetzt werden.
    Sodass er nicht mehr den Zugang und die Sichtachse zum Portal der Marienkirche verstellt.

    Das war eine seltsame Siegermentalität nach dem Krieg, mit dem Mahnmal ausgerechnet den Kirchenzugang zuzustellen.

  • Die mittelalterlichen Kirchen waren bewusst auf einen engbebauten Stadtraum ausgerichtet. Sie solten niemals freistehen. Deshab wäre ich für eine Wiederbebauung an der Marienkirche.

  • Das stimmt. An der Nikolaikirche hat man das auch schon gemacht.

    Für die Fassung des Neuen Marktes wäre das gut, er läuft zu sehr aus in Richtung Kirche.

    Das Marktportal war dennoch historisch frei und nicht verstellt wie jetzt:

    2006-06-27_Stralsund%2C_Sciagrapiha_civitatis_Stralsundensis_Pomerania_1647%2C_Ausschnitt_mit_Marienkirche%2C_Johannes_Staude.jpg

    Aus dem Staude-Plan 1647 ("Sciagrapiha civitatis Stralsundensis Pomerania", Johannes Staude)

    Eher ein Fantasiebild:

    bau_der_turmhaube_st_marienkirche_lightbox_2012.jpg

    https://hansestadt-stralsund.de/de/sehenswerte…irche_st_marien


    Die spätere Bebauung wirkte recht "verbastelt" und geradezu dörflich:

    http://www.norddeutscher-hof.de/images/his3.jpg

    EIb-009_klein.jpg


    Die Freistellung im 19. Jahrhundert ist schon nachvollziehbar:

    HF-0828.jpg

    https://www.stralsund.de/buerger/leben_…rkt/Geschichte/

  • Wunderbar! Hast du auch Bilder von Bauprojekten und Sanierungen in der Altstadt gemacht? :)


    Es gibt endlich mal wieder was Neues vom Umbau des Neuen Marktes in der Stralsunder Altstadt:

    Der Stralsunder Bauamtsleiter Dr. Raith kam dann auf das

    Zentralthema Neuer Markt zu sprechen. Aufgrund vorliegender Entwürfe steht jetzt unmittelbar eine bauliche Verbesserung der Attraktivität des Platzes bevor: Die Autos sollen verschwinden, Baumgruppen und

    Bänke angelegt werden. Auch ein größeres Wasserbecken mit einem Springbrunnen soll gebaut werden.

    Der architektonisch interessante Pavillon (Anm.: aus den 1950ern) soll bestehen bleiben, aber nicht als öffentliche WC Anlage, sondern als kleines Café; Dafür würden 50 m² durchaus ausreichen. Natürlich muss es auf dem Platz auch eine WC Anlage geben: sie ist in dem kleinen mit Bäumen umstandenen Grundstück in der Bleistraße vorgesehen.


    Der Schandfleck Neuer Markt 11, ehemals „Brügmanns Bierstuben“ (später Steakhaus), müsse verschwinden. Zwar habe die Stadt hier wenig Druckmittel, solange keine Gefahr von dem Grundstück ausgehe, aber er, Dr. Raith, sei zuversichtlich, dass der Eigentümer des Hauses sich im Zuge der großen Umgestaltung des Neuen Marktes auch bewegen würde.

    Das große Problem der Unterbringung der gegenwärtig zahlreichen PKW auf dem Neuen Markt ist leider noch nicht endgültig gelöst. Das an sich auf der Schützenbastion geplante Parkhaus würde mindestens 20 Millionen Euro kosten; dieses Geld könne die Stadt neben der Sanierung des Neuen Marktes, der Vorrang habe, nicht aufbringen. Deshalb komme nur die schon vorgeschlagene Lösung in Betracht: der bislang auf der Schützenbastion untergebrachte Busbahnhof müsse an den Bahnhof verlagert werden, dann müsse der große Platz der Schützenbastion so hergerichtet werden, dass dort mindestens 200 PKW parken könnten, was durchaus möglich sei. An diesem Punkt ist das Bürgerkomitee anderer Meinung: Es votiert für ein Zurückstellen der Aufwertung des Neuen Marktes und für ein Parkhaus/Parkdeck auf der Schützenbastion. Leider gibt es hier wahrscheinlich keine Kompromissmöglichkeit.

    Link zum Bürgerkomitee Altstadt Stralsund



    Meines Erachtens ist die Zurückstellung der Aufwertung des Neuen Marktes und der Neubau eines Parkhauses an der Schützenbastion nicht wünschenswert. Doch das Bürgerkomitee scheint da auch nicht wirklich engagiert für seine Vorstellung zu sein.

    Insgesamt jedenfalls erfreulich, dass da endlich mal was passieren soll. Dieser zugeparkte DDR-mäßige Markt als zweitwichtigster Platz der UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt ist einfach unwürdig

    1280px-Stralsund%2C_Blick_von_der_Marienkirche_%282013-07-07-%29%2C_by_Klugschnacker_in_Wikipedia_%2815%29.JPG
    User:Klugschnacker, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons  


    1280px-Stralsund_%282013-07-07%29%2C_by_Klugschnacker_in_Wikipedia_%2849%29.JPG
    User:Klugschnacker, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

  • ...was ist denn mit dem Gebäude Neuer Markt 11? Es sieht doch auf den ganzen Bildern gar nicht so schlecht aus. Auf jeden Fall nicht wie ein "Schandfleck", der weg muss...?

  • Die Bilder die ich von Neuer Markt 11 verlinkt habe, zeigen einen Zustand vor rund 10 Jahren. Da wurde das Haus noch als Steakhaus genutzt.
    Die Bausubstanz war damals oberflächlich okay, aber doch schon ziemlich sanierungsbedürftig.
    Nun steht das kleine Häuschen seit einigen Jahren leer und der Verfall ist auch äußerlich direkt ablesbar.

    Ich bin zuversichtlich, dass das wohl kleinste barocke Altstadthaus Stralsunds saniert wird. Doch der aktuelle Eigentümer ist da leider nachlässig. Das Haus bräuchte mindestens eine Zwischennutzung zu einer sehr günstigen Miete oder mietfrei, damit es etwas gepflegt, geheizt, gelüftet usw. wird. Vielleicht als Galerie, kleiner Laden, Co-Working-Ort, Café, ... Die Bausubstanz ist zu schön, als dass man sie einfach so verfallen lassen darf und später dann eine Radikalsanierung machen muss, die den Charme steril abtötet, wie bei den beiden gegenüberliegenden Bauten mit der Milchbar, die schrecklich totsaniert wurden.

  • An der Westseite der Marienkirche wird die Umgebung umgestaltet und auf Vordermann gebracht.

    Links oben außerhalb der Kartenansicht liegt der Neue Markt

    Auch die Bleistraße wird hergerichtet.


    Am Nordportal der Marienkirche wurden im letzten Monat die Figuren Maria mit dem Kinde, Petrus und Paulus als (mit 3D-Drucker hergestellte) Repliken (nach über 100 Jahren!) wieder in die entsprechenden Nischen zurückgebracht.

    Indienststellung der Replikate am 16.6.24 – Herbert-Ewe-Stiftung

    Portalfiguren St. Marien – Herbert-Ewe-Stiftung

    (Das selbe Bild auf externem Bilderserver)
    9jc7uvr.jpeg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)