Bremen - Altstadt - Am Brill / Sparkassenquartier

  • Bremen sollte anderen Versuchskaninchen den Vortritt lassen

    Ob die Kiemen-Lippenstifte wohl auch im direkten Umfeld von Weißem Haus, Buckingham Palace, Eiffelturm, Kreml, Kaaba, Tempelberg und Verbotener Stadt errichtet werden dürften ? Vielleicht würden sie ja tatsächlich an den Standorten all dieser Bauten zur Auflockerung des angestaubten Stadtbildes beitragen.

    Man könnte es dort ja überall erst einmal ausprobieren und schauen ob es funktioniert, bevor man sich an den Brill heranwagt.

    P.S.: Ich habe noch die Altstadt von Siena vergessen. Die wäre auch ein idealer Standort, der zudem eine Belebung bitter nötig hat...

    P.P.S: Zu all den genannten Orten habe ich Visualisierungen parat, die ich aber - eingedenk der Querelen mit der 'Bundeswippe' auf der Berliner Schloßfreiheit - hier nicht hochladen will, um dem Forum nicht zu schaden und es nicht in rechtliche Händel zu verwickeln - auch wenn ich annehme, daß Libeskind in dieser Hinsicht souveräner sein dürfte, als der 'Erdenker' der Wippe...

  • Vor allen Dingen: hier wurde doch wieder wie schon beim Dudler-Gebäude optisch getrickst. Das Verhältnis von Jugendstilaltbau und Höhe der Türme wurde doch gar nicht richtig dargestellt, sondern die Türme erscheinen kleiner: So geht Computerarbeit bei Architekten. Die Politik wird´s freuen, hat sie doch wieder ein Argument mehr in der Hand. Ganz so schlimm sieht´s ja dann doch nicht aus, 98 Meter hätten wir uns viel höher vorgestellt. Na, dann geht´s ja noch.............wenn da bloß das dumme Volk und die blöden Miesmacher nicht wären................Alles wird gleich schlecht geredet....................

    2 Mal editiert, zuletzt von findorffer (5. April 2019 um 20:39)

  • Es ist der Anfang vom Ende der Altstadt. Ganz klar. Wenn das kommt, wollen andere auch.
    Und dann wird man sagen, dass etwas mehr Höhe als der Dom nun auch nicht mehr schadet.
    Zuletzt werden wir die alten Türme nicht mehr ungehindert wahrnehmen. Allein dieser Entwurf schirmt die alte Gemeinschaft von ULF, Dom etc. gen Nordwesten ab. Von Süden der Kühn genagelte Sperrriegel. Es werden mehr dazu kommen.

    Soll es mal so werden? https://de.m.wikipedia.org/wiki/St._Patrick’s_Cathedral_(New_York)

  • Und um dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben, lieber RaHaHe, müssen wir in den nächsten Tagen Begriffe in den öffentlichen Diskurs einführen, die dazu geeignet sind, das Brill-Vorhaben in zivilisierter Weise zu ironisieren und idealerweise dadurch ins Wanken zu bringen, zumindest aber zunächst einmal in den Köpfen der Bürger haften zu bleiben und Kräfte der Gegenwehr zu mobilisieren. Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, daß schon Umberto Ecco in seinem Roman 'Im Namen der Rose' über die große Kraft des Humors und des Lachens philosophiert, die beide geeignet sind, selbst stärkste Bollwerke zum Einsturz zu bringen. Machen wir uns daher diese beiden Instrumente beim Kampf gegen die hiesige Zitadelle aus verkrusteter Langzeitherrschaft einer Partei, immobil gewordener Bauverwaltung und rein Rendite-orientierten auswärtigen Investoren zu Nutze !

    Lippenstifte mit Kiemen

    und

    Belsazar am Brill

    (s.o.) sind da nur zwei Vorschläge meinerseits für derartige Begrifflichkeiten...

  • Die heute vorgestellten Pläne sind schlimmer als gedacht...!

    Sie sind schlimmer, weil angesichts dieser Libeskind-Planungen eine Gegenargumentation sehr wohl überlegt sein muss, denn eines sticht sofort ins Auge: Die Pläne sind gut.
    Heimdall und RaHaHe haben es bereits genannt – und ich finde, das kann man gelten lassen.

    Auch ich war erschrocken – nur leider darüber, wie sehr sie mir zusagen.

    Bevor jetzt der Stab über mich zerbrochen wird, möchte ich meinen 'Schrecken' weiter erklären.

    Ich habe hier oft gesagt, wie wenig die dudlerischen Neubauten und die anderen Beispiele des Spartanismus einen Bezug zur Stadt oder ihrer Umgegbung aufbauen oder gar widerspiegeln.
    Einzig der Neubau der Landesbank sticht hier heraus: Klinkerfassade und 'Wellenform' der Fassade passen sich der Umgebung an (Klinker zwar zu dunkel), und Wellenform spielt auf die Stadt am Fluss und die Tugenden einer Hansestadt an (Handel und Schifffahrt).
    Libeskind Türme scheinen von einer silbrig-glänzenden Außenhaut überzogen zu sein, die mich sofort an die Schuppen eines Fisches erinnerten. Und ich sah Fisch-Kiemen – die Pagentorn (durchaus richtig) als Lüftungsschlitze assoziierte.
    Ich dachte jedenfalls nur: Verdammt, der Libeskind hat es tatsächlich geschafft, Bremens Kraft und Stärke in sein Projekt einfließen zu lassen. - Und darüber war ich schockiert. Und darüber bin ich noch wie vor schockiert.
    Die Sparkassen-Pläne sind gut – nur sie passen nicht in den Stadtteil.
    Wie herrlich würde sich dieses Projekt in der Überseestadt machen – was für eine große Chance hat sich Bremen durch die stümperhaften Planungen dort verbauen lassen.

    Und das muss das Argument sein: Diese Türme dürfen ruhig nach Bremen kommen – nur eben nicht in der Innenstadt! Wir sperren uns nicht gegen die Pläne – nur gegen den Ort, an dem sie ausgeführt werden sollen.

    Denn es stimmt – und findorffer hat es bereits angesprochen – die 'wunderschöne' Visualisierung verzerrt die Perspektive. Alle vier Türme vermitteln dem Betrachter, sie wären lediglich nur kleine 'Türmchen“ - mit einer lichten Höhe von maximal 50 Metern. Das eine Türmchen wird aber eine titanenhafte Höhe von mindesten 98 Metern aufweisen – was hier auf der 'wunderschönen' Visualisierung nicht zu sehen ist. Daher ist bei aller Begeisterung Skepsis und Vorsicht angesagt.

    Einen wahren Lachanfall haben bei mir die Bäume auf dem Dach der Türme ausgelöst.
    Bei dem zu erwartenden Klimawandel und den schon jetzt erlebbaren Extremwetterlagen, sehe ich schon die Bäume im Orkan biegen und brechen – und 98 Meter in die Tiefe stürzen. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Pärchen Reuther und Sieling dann nicht gerade eng umschlungen einen Spaziergang unterhalb der Türme wagt.
    Und wie die Feuerwehr dann bei einer Dürre im Sommer den Waldbrand in 98 Meter Höhe, knapp unter den Luxuswohnungen, löschen will, stelle ich mir auch gerade vor...!

    Bei aller ungewollten Slapstick: Dieser Entwurf wird nur sehr schwer zu stoppen sein!


    Slogan: Lippenstifte mit Lüftungsschlitzen wäre super, mein lieber Pagentorn. Kiemen sind hier zu positiv, da sie einen zu direkten Bezug zu Bremen haben, und daher nicht negativ ins Gewicht fielen.

    RaHaHe: Die Wraps sind klasse!

    Einmal editiert, zuletzt von Jakku Scum (5. April 2019 um 20:59)

  • @ RaHaHe

    Die 'Wraps' sind als Vergleich nicht schlecht.

    Leider sind wir Bremer keine Berliner, die ja für alles sofort einen überaus passenden Spitznamen haben. Aber ein Begriff fällt mir noch ein, der das Bild vom 'Lippenstift mit Kiemen' fortspinnt:

    'Unterwasserzentrale von Douglas'

    @ Ostwestfale

    Gott sei Dank war Anschari vom Niveau Ansgarikirchhof bis zur Wetterfahne nur 98m hoch....

  • Lieber Jakku Scum,

    in der Tat liefert uns Libeskind eine 'harte Nuß' - aber: für jede Nuß gibt es auch einen passenden Nußknacker. Unsere Landsleute im Erzgebirge haben da eine so wunderbar große Auswahl zur Hand... ;)

  • Jaccu Scum, danke! Sie haben es treffend beschrieben. Ich empfinde es exakt so, wie Sie es beschreiben.
    Hinzu kommt, wie ich finde, dass dieses Vorhaben eine gewisse negative Stimmung aufbricht. Quasi als Startschuss für ein neues Zeitalter dient. Bremen kann plötzlich wieder positiv, als interessant, als modern dastehen.
    Das finde ich spitze... Mein Bremen war lange genug Lachnummer und "deutsches Griechenland".
    Doch in der Lage wäre mir das städtebauliche Opfer zu hoch.

    Ja, lasst uns für den Umzug des Entwurfs werben. An anderer Stelle dürfte er auch 118 Meter und mehr haben!

  • Wenn man Südtiroler Weine über die Alpen transportiert, können diese manchmal umschlagen und ungenießbar werden. Was also in Brixen, Bozen oder Brunneck köstlich mundet, kann schon in München, geschweige denn Norddeutschland ,unbrauchbar geworden sein. Damit möchte ich die Anmerkungen von findorffer und Jakku Scum unterstreichen, daß es sich hier um eine Frage des Standortes handelt: Was in der Überseestadt durchaus zur deren Attraktivitätssteigerung beitragen könnte, ist im Bereich der mittleren Altstadt, am Übergang zur Steffensstadt, einfach ein Unding:

    Insofern wäre auch der Begriff 'Verdorbene Wraps' eine Option.

    Die grüne Farbe der aus den 'Lüftungsschlitzen und den Dächern herausquellenden Vegetation würde dann ja auch stimmen... von wegen grünlicher Pilzbefall.

    P.S.: Stichwort 'grünlicher Pilzbefall'. Mein Gott, man kommt ja gerade bei den Assoziationen vom Hundertsten ins Tausendste, aber hoffentlich geht es der Sparkasse Bremen unter Herrn Dr. Nesemann mit dem Verkauf des alten Hauptsitzes wirtschaftlich letztlich nicht so wie 'Herrn Grünlich', dem unseligen Schwiegersohn des alten Konsuls aus der Mengstraße...

  • Mich wundert etwas die Nachsicht, mit der hier auf den Entwurf reagiert wird. Das wäre mMn auch irgendwo anders nichts Richtiges. Mir gefällt der Dudler am Bahnhof besser als dieses Gewürge. Allein schon diese Barcodefassade neben dem alten Eckgebäude! Dann irgendwo noch ein bisschen modernistisches Geklinkere als Hommage an Bremen (oder so), schön horizontale Fenstergliederung wie 1973, nur eben geschüttelt.

    Letztlich die nach Aufmerksamkeit lechzende Provinz, die glaubt, ein bisschen Glamour, endlich mal was Modernes wäre das, was Bremen braucht. Und sie wird es bekommen, wenn man die ganzen positiven Reaktionen so liest, sogar im Stammblatt des Wutrentners, dem Weserkurierforum.

  • Vorsicht, er zertrampelt die Altstadt!

    Die Kirchtürme waren und sind filigran. Sie bilden niemals einen Riegel, sondern immer nur neue Persepktiven.
    Anders K&N, anders diese 4! Denn sie stehen zu dicht am historischen Erbe und zu dicht zueinander.
    Sie bilden aus diversen Blickwinkeln eine Sichtbarriere, die die Altstadttürme kaum mehr wahrnehmbar machen. Man wird nur die Elefantenbeine sehen.

  • Symptome einer im Kern kranken Gesellschaft


    Die Nullzinspolitik von Mario Draghi treibt renditehungrige Investoren ins Betongold, löst dadurch eine weitere Zerstörungswelle an historischer Bausubstanz in Deutschland aus und führt letztlich dazu, daß sich das Erscheinungsbild der mitteleuropäischen Städte immer mehr dem der kaputten Ballungszentren im mediterranen Küstensaum annähert, also der Region, aus der Draghi ja stammt. Möglicherweise gewünschter Nebeneffekt ist, daß sich die seit den ersten Anwerbeabkommen mit außereuropäischen Staaten in den frühen 60er Jahren und verstärkt seit den Ereignissen von September 15 ins Land strömenden ‚Wohnungssuchenden’ hier gleich viel heimischer fühlen.

    Das vergiftete Junktim Francois Mitterands, laut dem es ohne Einwilligung Kohls zur gemeinsamen europäischen Währung keine französische Zustimmung zur Wiedervereinigung geben sollte, brachte somit nicht nur ein finanzielles Ausbluten unseres Landes (spätestens wenn die übernommenen Bürgschaften der diversen Rettungsschirme fällig gestellt werden sollten, sind wir erledigt) und einen insbesondere in den südlichen Schuldnerländern wieder deutlich grassierenden Antigermanismus, sondern in letzter Konsequenz eben auch einen immer stärkeren Identitäts- und Gesichtsverlust unserer urbanen Zentren mit sich.

    Verschlimmernd kommt hinzu, daß uns seit hundert Jahren systematisch – quer durch alle auf deutschem Boden existierenden politischen Systeme – eingetrichtert wurde, das Kleinteilige sowie Harmonische zu verachten, gleichzeitig aber den Traditionsbruch und die Selbstinszenierung geradezu zu sakralisieren. Daß in einem so erzeugten, Konformität einfordernden Meingungsklima gedungene Medien, sowie Pseudo-Eliten in phrenetische Lobeshymnen über jeden Aufguß aus dem längst abgestandenen Modernisten-Filter ausbrechen, dürfte ebenso wenig verwundern, wie die Tatsache daß es in einem solchen Umfeld unter jungen Erwachsenen angesagt ist, Gesicht und sonstige Körperteile mit Metall zu durchbohren, die Haut mit Tätowierungen zu unterlegen und die wurstartig verfilzten Kopfhaare in allen Farben des Regenbogens einzufärben.

    Vor dem Hintergrund dieser absichtlich herbeigeführten Entfremdung vom eigenen, kraftspenden Urquell mitteleuropäischen Städtebaus, muß sich endlich die Stimme der Vernunft erheben und zur Umkehr mahnen ! Denn die sich selber stets in Mitleid heischender Weise als nie zum Zuge kommend inszenierende, tatsächlich aber omnipräsente und eifersüchtig jeden anderen Baustil wegbeißende, unduldsam totalitäre ‚Moderne’, hat uns in eine baukulturelle Sackgasse geführt, aus der wir ohne eine Kehrtwende nicht werden herauskommen können.

    Und zu einer solchen Kehrtwende gehört auch das offene Benennen von Tatsachen.

    So kann es z.B. nicht angehen, daß der Bundesrepublik das grundgesetzlich verbriefte Eigentumsrecht nichts galt, als es um die Aufrechterhaltung der zwischen 45 und 49 durchgeführten entschädigungslosen Enteignungen in der SBZ ging (die den betroffenen Alteigentümern entgegengehaltene Behauptung, die Aufrechterhaltung sei von Gorbatschow zur Vorbedingung für die Wiedervereinigung gemacht worden, stellte sich später als Lüge heraus), man sich aber andererseits immer mit genau diesem Eigentumsrecht herausredet, wenn es darum gehen müßte, zu verhindern, daß ein Investor historische Bausubstanz vernichtet, um die Rendite zu steigern. Der Totalentzug des Rechtes ist anscheinend für diese – Gott Mammon huldigenden Kreise – in verquerer Weise weniger schlimm, als die Flankierung desselben, zum Zwecke eines der Gesamtgesellschaft dienenden schönen Stadtbildes. Das verstehe wer will !!

    Tatsache ist auch, daß Hochhäuser zukünftig wie Krebsgeschwüre unsere historischen Altstädte zuwuchern und bis zur Unkenntlichkeit entstellen werden, wenn wir den Anfängen nicht wehren. Den Entscheidungsträgern, die eine derartige Entwicklung gutheißen, ist schlicht und einfach das Gespür dafür verloren gegangen, was man tun kann und was nicht. Früher nannte man das ‚Anstand’. Manche mögen es auch als mangelnden Respekt vor dem Überkommenen bezeichnen. Und eine Gesellschaft die nicht erkennt was hier droht, ist im Kern krank.

    Manchmal muß – um mit Professor Crey aus der Feuerzangenbowle zu sprechen – die Medizin bitter schmecken, damit sie wirken kann. Daher:

    Die Altstädte Mitteleuropas bedürfen keiner Hochhäuser ! Überhaupt keiner !

    Es bedarf hier keiner ausdifferenzierenden Diskussion, zu der die Modernisten im Gegenzug ja auch nie bereit sind. Sie würgen jedes Gespräch über Rekonstruktionen im Keime ab, mit der Totschlagskeule: "So kann man heute nicht mehr bauen, das geht einfach gar nicht". Punkt um Ende. Argumente folgen in den allermeisten Fällen auch nicht mehr. Warum schlagen wir die Modernisten nicht mit diesem, ihrem eigenen Mittel ?

    So wie jetzt am Brill geplant, kann man einfach nicht mehr bauen ! Das geht gar nicht ! Ende Gelände !
    Egal wie die 'Türme' daher kommen mögen, ob als Staubsaugerdüsen mit Lüftungsschlitzen, als Elefantenbeine, als verdorbene Wraps oder als Lippenstifte mit Kiemen. Sie sind dort nur eins:

    Häßlich!

    Sie sind eine Belsazar-artige Verhöhnung des Baubestandes, die keiner braucht !

    Da es die ansonsten doch so omnipräsente Medien-Ikone Greta in diesem Falle anscheinend vorgezogen hat zu schweigen, ist es somit an uns laut auszurufen:

    Der Kaiser ist nackt !

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (6. April 2019 um 12:54)

  • Wer bitteschön soll in die Türme einziehen ?

    • hier schon länger lebende Rentner
    • autochthone Mittelstandsfamilien
    • Schutzsuchende
    • Geldanleger
    • Mitglieder des Hauses Saud

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    Hat denn niemand den Investoren gesagt, daß wir aufgrund der gewollten Kinderarmut der Deutschen zukünftig viel weniger Wohnraum benötigen werden ? Denn es ist doch zweifelsfrei so, daß all die lieben Menschen, die bei uns Zuflucht gefunden haben, schon bald in ihren befriedeten Heimatländern dringend gebraucht werden, um diese wieder aufzubauen. Sie hier gegen ihren Willen festzuhalten, wäre nicht nur inhuman und egoistisch, sondern zeugte geradezu von einer neokolonialen Attitüde.

    Mein Gott, den Schapiras sterben und laufen die potentiellen Käufer davon, noch bevor die Türme überhaupt gebaut worden sind. Das ist aber eine missliche Lage. Vielleicht findet die Rücktrittsklausel ja doch noch Anwendung und zwar von den Investoren als Trumpfkarte gezogen. Arme Sparkasse Bremen, so war das aber nicht geplant und der Neubau am Technologiepark steht auch noch nicht. Vielleicht kommt Rettung von Seiten der ‚großen Schwester’ an der Elbe und man firmiert nach Ablauf von ein paar Jahren Anstandsfrist nicht mehr als ‚Sparkasse Bremen’, sondern als Filiale der ‚HaSpa’, der ‚Hamburger Sparkasse’.

    Oder sollte dies möglicherweise gar der ultimativer Zweck der ganzen Übung gewesen sein … ?! :ueberkopfstreichen:

  • Da es vielen hier im Forum sicherlich altbekannt sein dürfte, ist das folgende kurze Video nur als kleine Erinnerung gedacht..

    HRH,wäre - wenn er von den Brill-Plänen wüßte - sicherlich auf unserer Seite, denn er hat ja seinerzeit genau das beklagt, was nun hier in ähnlicher Form droht: Dort waren es die maßlosen Hochhäuser des Finanzdistrikts (das letzte furchtbar grauenvolle Beispiel ist die unsägliche 'Gurke'), die die Majestät von St. Paul's verdunkelten und die Skyline der City usurpatorenhaft okkupierten, hier sind es die 'Elefantenbeine' Libeskinds, die die Hoheit des derzeit abwesenden Königs der Bremer Stadtsilhouette herausfordern ...

    In diesem Sinne: Es lebe der Prince of Wales, er ist einer von uns !

    https://www.youtube.com/watch?v=L1FD96Q8qHY

    2 Mal editiert, zuletzt von Pagentorn (6. April 2019 um 18:32)

  • Alles schon gehabt !

    Irgendwie kam einem der Entwurf von Libeskind bekannt vor: Diese Rundungen, diese gebänderten grünen Öffnungen. Und in der Tat, wenn man über die Bürgermeister-Smidt-Brücke nach Süden fährt, wird man am Grünenkamp schnell fündig: Das Logistikzentrum der Brauerei Becks von Jan Jakob Schulze und Martin Pampus weist eine sehr ähnliche Struktur auf. Hätten diese beiden Architekten auch fast hundert Meter hoch bauen dürfen, wer weiß, möglicherweise wäre etwas sehr Ähnliches wie am Brill herausgekommen...


    Bildquell: Studio B
    hier der Link: http://www.xn--architekturfhrer-bremen-npc.de/n_anzeigen.php?id=470

  • Und diese zerklüftete Fassade links neben dem Martens-Bau mit ihrem düsteren rechteckigen Schlund, erinnert - trotz anderen Materials - vom Aufbau her doch sehr an das Parkhaus 'Pressehaus' an der Langenstraße:

  • Beinahe ist man geneigt, die von Papst Benedikt XVI. in seiner legendären Regensburger Rede zitierten Worte Kaiser Manuels II. - analog angewendet - auszurufen:

    " Zeig mir doch, was Libeskind Neues gebracht hat [...] !"