"Nieto Sobejano Arquitectos" sind zwei Personen: die Frau Fuensanta Nieto und der Mann Enrique Sobejano. Die beiden Spanier haben in Halle (Saale) vor zehn Jahren den Erweiterungsbau des Kunstmuseums Moritzburg in eine Burgruine gesetzt. Dabei haben sie das Kunststück fertiggebracht, ein gut funktionierendes modernes Kunstmuseum zu bauen und zugleich zwei Burgflügel des 15./16. Jahrhunderts, die seit dem Dreißigjährigen Krieg Ruinen waren, außen und sogar innen als Ruine erlebbar zu erhalten. Sie haben bewiesen, dass sie Belange des Denkmalschutzes berücksichtigen und ebenso auf praktische Bedürfnisse der künftigen Nutzer ihrer Gebäude eingehen.
Diese beiden Aspekte wurden in dem von @Bismarck# verlinkten Medienbericht ebenfalls als die Vorzüge ihres Entwurfs für Goslar gewürdigt. Ich kenne Goslar aus eigener Anschauung und halte den von Bismarck# gezeigten Entwurf von Nieto und Sobejano keinesfalls für den Untergang dieser Stadt. Ich will den Goslarer Entwurf aber auch nicht in den Himmel heben. Dazu weiß ich zu wenig darüber. Die Visualisierung sieht nicht gerade aufregend schön oder einzigartig aus. Es kommt da schon auf die Details des Projektes und der Ausführung an.
Der Vergleich mit der BND-Zentrale in Berlin ist deplatziert. Zum einen sind die Dimensionen dort völlig andere, und zum anderen ist das BND-Gebäude von Kleihues, und Kleihues hat schon eine etwas andere Architektursprache als Nieto und Sobejano.
Der berühmte Blick auf die Kaiserpfalz wird nicht verstellt, und der Neubau schiebt sich auch nicht zwischen Kaiserpfalz und Altstadt. Die Aufregung hier scheint mir etwas übertrieben.