Kaliningrad - Königsberg

  • Der Wettbewerb zum weiteren Schicksal des Hauses der Sowjets soll übrigens wohl Ende dieses Monats entschieden werden.

    Das Haus der Sowjets soll abgerissen werden. Baudokumentation und Kostenvoranschlag wurden 2022 gemacht. Im Januar 2023 soll der Auftrag zum Rückbau der Bauruine Haus der Sowjets ausgeschrieben werden. Die Auftragsvergabe könnte dann voraussichtlich im März erfolgen. Die Abbrucharbeiten dürften sich dann noch ein Jahr hinziehen. Quelle: kgd.ru, 29. Dezember 2022


    Ende Februar 2023 soll der Architekturwettbewerb zur Wiederbebauung des Königsberges (Korolewskaja gora), also des Areals Haus der Sowjets und Umgebung, ausgeschrieben werden. Quelle: kgd.ru, 1. Februar 2023


    Es soll keine Vorgaben hinsichtlich der Gestaltung geben. Auch die Bevölkerung soll sich in die Planungsprozesse einbringen können. Zuvor waren mehrere Anläufe für eine Neugestaltung des historischen Königsberger Zentrums gescheitert. Das Planungsprojekt "Herz der Stadt", von dem newly hier am 8. Oktober 2022 berichtet hatte, war bereits im Herbst 2016 mit der Schließung des gleichnamigen Planungsbüros gestoppt worden. Später hatte das Petersburger Büro "Studija 44" den Auftrag erhalten, einen Bebauungsplan für das Gelände zu entwerfen. Das Ergebnis wurde im Juni 2021 der Öffentlichkeit präsentiert. Quelle: kgd.ru, 8. Juni 2021. Es stieß sowohl in der Fachwelt als auch bei den Kaliningradern auf Ablehnung. Die Petersburger wollten am Standort des Hauses der Sowjets einen Neubau für die Gebietsregierung errichten, dazu ein 100 Meter hohes Hotel und weitere Gebäude mit gemischter Nutzung. Die Fundamente des Schlosses sollten freigelegt und in eine Parkanlage integriert werden.

    Schematischer Plan.

    Visualisierung der Fernsicht

    Youtube-Video mit den verschiedensten Ansichten der Visualisierung von "Studija 44"


    Man kann sagen, dass die Petersburger konzeptionell das geboten haben, was in der europäischen Stadtplanung heute üblich ist. Ich finde den Entwurf gar nicht so schlecht. Aber wie gesagt: Das wird nicht realisiert. Das Haus der Sowjets wird nun erstmal abgerissen und eine Freifläche geschaffen, die es ermöglichen soll, neu zu denken, neu zu planen. Die Fantasie solle angeregt werden. So äußerte sich jedenfalls Gouverneur Alichanow. Möglicherweise wird das fast 5 Hektar große Gelände in mehreren Schritten nach und nach bebaut.


    Ende vergangenen Jahres wurde das Ergebnis einer Umfrage unter den Kaliningradern vorgestellt. Quelle: kgd.ru, 26. Dezember 2022.

    Demnach wünschen sich die Kaliningrader einen begrünten Bereich für Fußgänger und Radfahrer, der eine Verbindung vom Oberteich über Schlossteich, Zentralen Platz, Kantinsel, Fischdorf und die Uferstraße nabereschnaja Petra Welikogo zum Museum des Weltozeans im Hafen herstellt. Ein Teil des Königsberges (Korolewskaja gora) soll wiederbebaut werden. Auf den Ruinen des Schlosses soll ein archäologischer Park entstehen. Gewünscht wird auch ein erhöhter Aussichtspunkt sowie an der Südseite des Geländes ein Raum für Ausstellungen und Konzerte mit Blick auf die Kantinsel.


    Einige Teilnehmer der Umfrage wünschten sich auch eine Wiederbebauung des ehemaligen Viertels "Altstadt", also der Grünzone zwischen Moskowski prospekt und Pregel. Dieser Bereich zählt jedoch nicht zum aktuellen Planungsgebiet und soll weiterhin unbebaut bleiben.


    Die Ergebnisse der Umfrage werden bei der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs berücksichtigt.