Kaliningrad - Königsberg

  • Zur Aufheiterung hier mal eine positive Entwicklung der kürzesten Vergagenheit Königsbergs:

    Die Adalbertkirche, welche seit 1904 im Königsberger Stadtteil Amalienau steht, wurde in ihren ursprünlichen Zustand zurückversetzt. Die ehemals katholische Kirche wurde nach dem Krieg stark verunstaltet und danach als Fabrikationshalle und als Forschungsanstalt genutzt. Nun ist sie seit letztem Jahr wieder eine Kirche, die von der Russisch-Orthodoxen Gemeinde genutzt wird.

    Vorher:

    https://www.reddit.com/r/koenigsberg/…adalbertkirche/
    Nachher

    Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Adalbertk…%C3%B6nigsberg)

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Ich frag mich halt immer, wie Königsberg und das Umland heute ausschauen würden, hätten wir es wiederbekommen.

    mehr modernistische Beton und Glasklötze ?

    weniger Plattenbauten in der Innenstadt ?

    was wäre geschehen

  • Ich frag mich halt immer, wie Königsberg und das Umland heute ausschauen würden, hätten wir es wiederbekommen.

    mehr modernistische Beton und Glasklötze ?

    weniger Plattenbauten in der Innenstadt ?

    was wäre geschehen

    Das ist natürlich ganz schwer einzuschätzen.

    Einerseits liegt Königsberg im Osten und wir sehen an den östlichen Bundesländern, dass das Bewußtsein für die historische Bauweise, für Rekonstruktionen, offensichtlich besser entwickelt ist als im Westen. Ich nehme wahr, dass, je weiter östlich man reist, desto mehr wird auf ein intaktes, historisches Stadtbild geachtet. Ich beziehe hier Polen mit ein.

    Andererseits, wäre Ostpreußen Bestandteil Deutschlands geworden, hätten sich, besonders nach dem Krieg, auch die Ideale der modernen Stadtplanung verbreitet: die autogerechte Stadt, aufgelockerte Bauweise, Funktionstrennungen. Wir können davon ausgehen, dass Horten mit Sicherheit in den 1960er-Jahren einen riesigen Warenhausklotz ins Zentrum Königsbergs gesetzt hätte. Das gilt dann auch für die anderen Kaufhäuser, die ja die gleichen Rechte eingeklgt hätten. Und wenn Ostpreußen deutsch geblieben wäre, wäre auch die DDR wohl nicht entstanden. Das würde bedeuten, dass sich auch dort die moderne Stadtplanung durchgesetzt hätte. Die Schlossruine von Dresden wäre abgeräumt worden für irgendein Riesenkaufhaus, da sie so schön zentral liegt. Diese Entwicklung könnte ich mir auch bei der Ruine der Frauenkirche vorstellen.

  • Das würde bedeuten, dass sich auch dort die moderne Stadtplanung durchgesetzt hätte. Die Schlossruine von Dresden wäre abgeräumt worden für irgendein Riesenkaufhaus, da sie so schön zentral liegt. Diese Entwicklung könnte ich mir auch bei der Ruine der Frauenkirche vorstellen.

    Das denke ich nicht! Selbst im heutigen Nürnberg, die Stadt welche man ja hier im Forum immer wieder kritisiert, aber auch die anderen nicht sehr gelungenen wiederaufgebauten Städte wie Köln, Mannheim, Ulm, Mainz, etc... haben die meisten ihre wichtigen sakralen Bauwerken und Schlösser weitgehend rekonstruiert. Nur bei den "einfachen" Bürgerbauten hat man sich natürlich schwergetan und großräumig abgeräumt das stimmt...

    Königsberg sähe vielleicht wie Nürnberg oder ein norddeutsches Bsp, Hildesheim heute aus: dichter bebaut mit langen Mietskasernen eventuell aus Backstein und leicht geneigten Dächern, die wichtigsten Kirchen und stadtbildprägenden Bauten rekonstruiert in den 1950-60er Jahre, im Zentrum vielleicht mehr Betonkästen für Kaufhäuser dazwischen.

    Das ist der entscheidende Unterschied zwischen "West" und "Ost": in der BRD hat man die Innenstädte schnellstmöglich nach dem Krieg neu hochgezogen und sehr dicht bebaut, in der DDR hat man versucht zunächst traditionell angelehnt zu bauen "Stalinbarock, sozialistischer Klassizismus". Da man aber nicht genug Geld hatte und letztendlich die ideolgische Wende nach dem Tod Stalins und spätestens Ende der 1950er Jahre, einen baulichen Bruch verursachte, ließ man die meisten Zentren locker mit Plattenbauten und viel Brachen bebauen!

  • Die Schlossruine von Dresden wäre abgeräumt worden für irgendein Riesenkaufhaus, da sie so schön zentral liegt. Diese Entwicklung könnte ich mir auch bei der Ruine der Frauenkirche vorstellen.

    Solche zentralen Landmarken wurden im Westen idR rekonstruiert. Und zwar schnellstmöglich.
    Dafür hätte man nach 1990 wohl nicht diese vielen Freiflächen wie am Dresdner Neumarkt gehabt, sondern eher wie in Köln oder Stuttgart längst alles bebaut. Zwar auf dem historischen Stadtgrundriss, aber wohl leider überwiegend modernistisch. Auf jeden Fall wären Dresden und Königsberg heute sehr viel urbaner und eben "normale", nicht besonders ansehnliche Städte.

    Aber alles sehr spekulativ...

  • Wir können davon ausgehen, dass Horten mit Sicherheit in den 1960er-Jahren einen riesigen Warenhausklotz ins Zentrum Königsbergs gesetzt hätte. Das gilt dann auch für die anderen Kaufhäuser, die ja die gleichen Rechte eingeklgt hätten.

    Lustigerweise war das auch mein erster Gedanke. Wäre Ostpreußen - aus welchen Gründen auch immer - z.B. an die Briten gefallen und dann eben '49 als Bundesland Ostpreußen in Deutschland eingegliedert worden, wäre es jahrzehntelang ein hochsubventioniertes (und hochmilitarisiertes) Gebiet geworden, sozusagen das letzte westliche Bollwerk vor dem Kommunismus. Da man die Moral der Bewohner dort hätte halten müssen (und es sicher auch als besonderes Schaufenster des Westens Richtung Osten darstellen hätte wollen, ("seht her, das ist der freie Westen!")), wäre Geld ohne Ende geflossen. Dementsprechend wäre aus meiner Sicht die städtischen Landschaften auch verwahrlost worden. Erst autozentrierte Schneisen mit großzügigen Abrissen, später in den 60er/70er hätten sich die Städte großzügige Stadtsanierungen mit weiteren Abrissen und Überformungen, Betongestaltungspflaster und "schicken" Ballonleuchten in verkehrsberuhigten Fußgängerzonen mit futuristischen Einkaufszentren genehmigt. Womöglich aufgrund des Geldsegens alles noch etwas extremer als im Kerngebiet Dtls. Gegenüber dem Königsberger Schloss - welches evtl wiederaufgebaut worden wäre (je nach Schäden vielleicht als Hülle wie das Karlsruher Schloss) - wäre ein riesiges Sichtbetonungetüm Karstadt/Hertie/(Galeria) Horten/Kaufhof etc entstanden, viele Teile der Stadt würden aussehen wie in Kiel (hier eine Ansicht der städtebaulichen Pracht) oder im nur leicht besseren Fall wie Bremen (Ansicht hier), evtl aus dem Krieg erhaltene Gründerzeitviertel wären durch schlechte Sanierungen (Entstuckung, sprossenlose Fenster etc) massiv abgewertet.

    Nach der Wende wäre der Scheinwohlstand in sich zusammengesackt und viele Ortschaften würden aussehen wie Kleinstädte im Ruhrgebiet. Evtl hätte man dann eine Sonderwirtschaftszone einrichten können, die sich wahrscheinlich ebenfalls negativ ausgewirkt hätte auf Landschafts - und Stadtbilder. Einige sehr wenige (kleine) Ortschaften hätten sich mit Abstrichen ihren historischen Charme bewahrt und wären heute beliebte touristischen Ziele.

    Wäre es - was realistischer gewesen wäre - von sowjetischer Besatzung an die DDR gekommen, darf man annehmen, dass sich Königsberg in ein zweites Dresden oder Magdeburg verwandelt hätte. Sozusagen ein sozialistisches Schaufenster des deutschen Ostens Richtung Moskau ("seht her, wir gehören jetzt zu den Guten und setzen eure Vorgaben/das Vorbild des "großen Bruders" besonders gut um"). Das Schloss und der Dom könnten noch stehen in einem Meer aus Plattenbauten und öffentlicher Bauten sozialistischer Moderne. Ähnlich wie Magdeburg, nicht ganz so verwahrlost wie unter russischer Herrschaft. Für die kleineren Städte wäre wenig bis kein Geld übrig geblieben und diese hätten jahrzehntelangen Verfall erlebt. Gleichzeitig hätte das aber auch viel erhalten und ähnlich wie bei den Klein- und Mittelstädte in Mitteldeutschland hätte die Chance bestanden, nach der Wende mit Städtebauförderung die Ortschaften schön herzurichten.

    Abwanderung würde diesen wenig entwickelten Landstrich heute aber dennoch prägen, genauso wie in Mitteldeutschland oder sogar noch mehr - große Industrien gab es (soweit ich weiß) nicht und hätte es nicht gegeben.

    So viel dazu aus meiner Glaskugel :cool:

    Interessant wäre, welche Mentalität in Ostpreußen vorgeherrscht hat. Eher protestantisch-unterwürfig, proletarisch ("berlin-brandenburgisch") oder eher protestantisch-selbstbewusst, bürgerlich, lokal-/regionalpatriotisch ("sächsisch"). Einerseits war man sich den kulturellen, geschichtlichen und landschaftlichen Besonderheiten des Landstrichs auch schon vor hundert Jahren sehr bewusst und wusste das auch schon touristisch zu nutzen, andererseits war dort eine weitgehend bäuerlich geprägte Bevölkerung ansässig, die ähnlich wie in Brandenburg oft für den lokalen Gutsherrn gearbeitet hat und von diesem abhängig war, was für ein (späteres) bürgerliches Bewusstsein, eine Mentalität in der Bevölkerung für die (bauliche) Geschichte und Kultur des eigenen Landes nicht unbedingt zuträglich ist.

    Unabhängig welches Szenario, den Menschen dort wäre aber das Leid der Vertreibung erspart geblieben.

  • Eine sehr interessante Frage.

    Was wäre passiert wenn...

    Wenn Königsberg weiterhin zu Deutschland gehört hätte, müsste man zunächst klären, zu welchem. Wahrscheinlich wäre Ostpreußen ein Teil der DDR geworden. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sowjets es zugelassen hätten, dass rund um Königsberg ein Schaufenster des Westens entsteht. Dann würde Königsberg ehrlicherweise nicht großartig anders aussehen als das heutige Kaliningrad. Breite autofreundliche Straßen und viele Plattenbauten rund um die Kirchen. Vielleicht hätte man die Schlossruine ähnlich wie die Dresdner Frauenkirche als Mahnmal stehen gelassen. Oder man hätte es genauso weggerissen wie das Berliner Schloss, um einen großen Aufmarschplatz zu bekommen. Das Haus der Sowjets wäre nicht entstanden, aber vielleicht ein modernes sozialistisches Zentrum, dass Ost-Berlin ähnlich gewesen würde.

    Wäre Ostpreußen dennoch an den Westen gefallen, hätte man es sicherlich zu einer Perle an der Ostsee und zum Schaufenster des Westens entwickelt. Das Schloss und die Kirchen wären mit Sicherheit wieder Aufgebaut worden. Höchstwahrscheinlich auch teile der Altstadt. Es hätte allerdings auch hier, wie einige bereits schrieben, auch hier einige Eingriffe gegeben, die Königsberg zu einer Modernen Stadt hätten. Etwa breite autofreundliche Straßen oder manche großflächigen Neubauten wie Kaufhäuser. Ähnlich wie West-Berlin hätte auch Ostpreußen von den westdeutschen Bundesländern hoch subventioniert werden müssen. Und ähnlich wie West-Berlin könnte man sich Königsberg heute vielleicht vorstellen. Viel erhaltene und rekonstruierte Altbausubstanz, aber auch breite Straßen mit modernen Baukomplexen.

  • Königsberg wäre niemals bei Deutschland geblieben, auch bei einem erfolgreichen 20. Juli 1944 nicht. Es hätte abgetreten werden müssen, da waren sich alle einig, selbst Churchill. Nur ein Separatfrieden im Osten mit Stalin, der bis ins Jahr 1943 hinein im Bereich des Denkbaren -um nicht sogar zu sagen: des real Möglichen - blieb, hätte diese Option eröffnet. Und selbst dann hätte man noch die westalliierten Gegner gehabt, die durch die Atombombe früher oder später den Siegfrieden erzwungen hätten. Bestenfalls wäre Königsberg dann nicht an die UdSSR, sondern an einen neu zu definierenden Staat Polen gefallen, der dann zwangsläufig seine östlichen Gebiete an die UdSSR verloren hätte (da diese bei allen Separatfriedenssondierungen stets auf dem Zugewinn von 1939 bestanden hatte). Daher hätte ein neuer nichtkommunistischer polnischer Staat mit dem Königsberger Gebiet bzw. mit mindestens ganz Ostpreußen "entschädigt werden müssen." Das wäre eine Conditio-Sine-Qua-Non der Westalliierten gewesen, selbst bei erfolgreicher Reichsverteidigung im Jahr 1944.

    Also: Ein Königsberg in Besitz eines deutschen Staates OHNE NS-Herrschaft? No way!

    Das ist wirklich eine vollkommen wirklichkeitsferne Diskussion.

  • Schreckliches Ende der 2.WK für Deutschland. 6 bis 7 millionen Toten. Wenn D. in 1944 kapituliert hätte und Ost Preussen, Schlesien und Pommern für immer verlieren müsste, dann wären trotzdem unglaublich viele Zerstörungen nicht passiert: Würzburg, Potsdam, Chemnitz, Dresden, Berlin-Kreuzberg, Magdeburg um nur Einigen zu nennen wären heute wunderbare Städten wie Siena und Florenz....und zusammen schon mehr dann es heute noch an historischen Substanz gibt in ganz D.: bitter wenig!!!!

  • Der letzte Satz ist aber arg übertrieben würde ich sagen. Und immer wieder aufs neue zu schreiben wie wenig historische Substanz Deutschland doch hätte, was nur mal so nebenbei nicht stimmt, geht zumindest mir irgendwann auch mal auf die Nerven.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Es gab in der Geschichte des Dritten Reichs so viele Stellen, an denen alles einen anderen weniger verheerenden Weg hätte nehmen können, dass man sich manchmal wundert, dass diese Katastrophe aus Krieg, Zerstörung und Völkermord tatsächlich passiert ist.

  • Wir dürfen aber auch mal schauen, inwieweit die Menschheit dankbar für dieses dunkle Kapitel sein darf. Wenn wir alles immer nur durch die Brille von Schuld, Scham und Schande betrachten was wir als negativ erachten, ist das sehr eindimensional. Es hatte seinen Grund dass all dies geschah, es hatte seinen wichtigen Platz in der Menschheitsgeschichte. Und wir können die Vergangenheit eh nicht ändern.

    All die Gräuel waren abscheulich. Doch ist es immer hilfreich, mal die Perspektive zu wechseln.

  • "erbse", womöglich hast Du geschichtsphilosophisch Recht. Aber es sollte eben nicht auch das ganze menschliche Leid dahinter vergessen werden. Das hätte man vielen Menschen ersparen können.

  • Es ergibt nunmal keinen Sinn, über die Vergangenheit im Konjunktiv zu sprechen. Es ist passiert. Schauen wir, was wir daraus lernen können. Wie wir als Menschheit miteinander umgehen wollen.

    Wie wir auch einfach mal akzeptieren (und aufhören zu lamentieren), dass das einstige Ostpreußen heute nunmal zu anderen Staaten gehört. Und das auch so bleiben wird. Wie können wir alle das Beste daraus machen? Besuchen können wir es doch trotzdem, wenn man will kann man dort sogar Immobilien erwerben und leben. Es muss doch auch mal gut sein mit dem Romantisieren.

  • Welche "Hypothek" meinst Du? Und wer ist "wir"?

    Meine Großmutter ist dort geboren und hatte es nie als Belastung betrachtet. Sie war Deutsche in Deutschland so wie Du.

    Es gibt ja auch in meinem Umfeld immer noch einige, die selbst heute noch jammern, dass "wir" uns die "Hypothek" von Landstrichen wie Mecklenburg-Vorpommern aufgeladen haben. "Was könnte es uns gut gehen ohne diese DDR-Länder", ist selbst heute noch bisweilen von denen zu hören. Ist das die gleiche Denke?

    Dass der Landstrich für Deutschland verloren ist, und man das beste aus der Sache machen sollte, steht auf ganz anderem Papier. Da bin ich d´accord. Aber schönreden muss ich es auch nicht.

  • Interessant ist auch der Gedankengang, wenn Königsberg an Polen gefallen wäre. Würde ein polnisches Królewiec ähnlich aussehen wie Breslau oder Danzig? Ich glaube ja, es wäre auf jeden Fall deutlich mehr erhaltengeblieben.

    Und wenn man es den litauischen Behörden als Karaliaučius übergeben hätte? Würde es wahrscheinlich ähnlich aussehen wie Memel /Klaipeda.

    PS: Auf Instagram gibt es zahlreiche Kanäle zum alten Königsberg mit bis zu 50 000 Followern. Die heutigen Bewohner sind sich des einstigen Glanzes der Stadt bewusst und würden lieber heute als morgen das alte Stadtbild zurückhaben. Es gibt da draussen in der weiten Welt mehr Königsberg-Fans als man denkt, insofern lebt die Stadt in den Herzen der Menschen weiter.


    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Löbenichter, es wäre nach dem Krieg für das Stadtbild Königsbergs das Beste gewesen, wenn die Stadt polnisch geworden wäre (sie war es bis zur Belehnung der hohenzollernschen Herzöge mit dem Hzm. Preußen ja schonmal). Es wäre insofern eine echte "Rückgewinnung" gewesen, mehr jedenfalls als z.B. bei Stettin, was nie so richtig polnisch gewesen war.

    Man stelle sich vor, das Königsberger Schloss würde heute genauso stehen wie die Marienburg. Wunderbar.

    Andererseits: Wieviele Deutsche besuchen denn pro Jahr die Marienburg? Die Meisten fahren dann doch lieber nach Mallorca oder Ägypten, wenn sie das Kleingeld haben.

  • Es wäre insofern eine echte "Rückgewinnung" gewesen, mehr jedenfalls als z.B. bei Stettin, was nie so richtig polnisch gewesen war.

    Eine solch echte "Rückgewinnung" [sic!] etwa wie Danzig oder Breslau?

    Andererseits: Wieviele Deutsche besuchen denn pro Jahr die Marienburg? Die Meisten fahren dann doch lieber nach Mallorca oder Ägypten, wenn sie das Kleingeld haben.

    Ich mache weder das eine, noch das andere. Pauschaltourismus à la Mallorca, Rimini, Lanzarote etc. hat mich noch nie interessiert. Ebenso wenig "Chrismas Shopping" mit Musical-Besuch in New York oder Glückspiel in Las Vegas.

    Aber in die "rückgewonnenen Gebiete" Polens (welch ein Begriff!) setze ich keinen Fuß. Da halte ich es wie Johanns R. Becher, Verfasser der Hymne der DDR und erster Minister für Kultur der DDR.

    Schon bemerkenswert, dass Kommunisten damals mitunter deutlich patriotischer empfanden als "Konservative" heute.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)