Das alte Königsberg

  • Dieses Jahr erscheint ein neues Buch über das Königsberger Schloss:

    http://www.schnell-und-steiner.de/artikel_5199.ahtml

  • In Memoriam - Königsberg

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    Wenn wir Deutschen nicht wissen, was mit uns im Jahre 1945 geschehen ist, werden wir uns auch nicht daran erinnern, was wir seit 1933 getan haben..." Ich glaube, dass diese skeptischen Sätze des inzwischen verstorbenen, hoch angesehenen Historikers Boockmann uns nachdenklich werden lassen sollten. Damit ist schon gesagt, dass ich die in der Bundesrepublik verbreitete Tendenz immer bedauert habe, den Verlust Ostdeutschlands und die Vertreibung von dort allein als eine Angelegenheit der unmittelbar Betroffenen zu betrachten. Alle Deutschen haben doch einen Verlust erlitten, der sie schmerzen sollte. (...) Die Deutschen trauen sich nicht, wie ich schon sagte, die eigenen Verluste zu betrauern. Viele unter uns haben einfach verdrängt, was wir alle mit Ostdeutschland, diesem Viertel unseres Landes, verloren haben: viele schöne alte Städte mit historischen Marktplätzen, Rathäusern, Kirchen, Bürgerbauten, - Burgen und Schlösser, herrliche, unverbaute Landschaften unter weitem Himmel, Wälder und Seen; Mundarten, Mentalitäten. Wir haben die Teilhabe Deutschlands am Osten Europas verloren. Sie wird in der früheren Weise nie wiederkehren.(Arnulf Baring)

  • Ein Verweis auf die Wikipedia Seite "Architektur in Königsberg", welche einen kompakten Überblick über die Baugeschichte von Königsberg und die der Vernichtung entgangenen Gebäude gibt:

    Architektur in Königsberg

    Als kleine Vorschau das 1711 im Stil der Niederländischen Renaissance gebaute v. der Groebensche Stipendienhaus:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gedicht 'Es war ein Land' von Agnes Miegel


    Dies ist primär ein Beitrag für unseren Mitforisten Löbenichter.

    Er hat zwar nicht direkt mit architektonischen Fragen zu tun, schließt aber mit seiner Liebeserklärung an Ostpreußen, dessen Baukunst unausgesprochen mit ein und sollte daher nicht als absolut themenfremd gewertet werden.

    Man mag zurecht beklagen, daß sich Agnes Miegel politisch auf bedauerliche Abwege führen ließ. Aber wenn man ihrem Vortrag vorurteilslos und fair lauscht, dann muß man feststellen, daß diese Frau die Dichtkunst beherrschte. Es ist ein Genuß, ihr zuzuhören ! Und dieses wunderbare rollende 'R' dabei...

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  • Die beiden von Rastrelli vorgestellten Bauten in historischen Aufnahmen.

    Und noch eine Ansicht des Schlosses:

    + eine weitere hübsche Perspektive übers Wasser.

    Schon sehr schade, dass das Schloss abgeräumt wurde ==> Aufnahme von 1945

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (26. Oktober 2019 um 20:59)

  • Königsberg war wirklich eine interessante Stadt! Errinnert mich irgendwie an Stockholm.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ich muss sagen, ich bin immer wieder beeindruckt, wie die man früher auf kleinstem Raum hoch urbane und dicht besiedelte Städte gebaut hat. Ohne die Insel zu kennen, ich hätte nie gedacht, dass sich dort früher eine ganzes Stadtviertel finden ließ.

    Es handelt sich wohl um die eigentliche Altstadt Königsbergs, denn rund um das Schloss dominierte ja auch schon die Gründerzeit, wenn ich die tollen Videos von den Wiederaufbauplänen richtig im Kopf habe.

    Was ich besonders spannend finde, ist die Rolle des Doms. Heute wirkt er auf Bildern und Videos auf mich immer ziemlich verloren und vergleichsweise klein.

    Betrachtet man stattdessen dieses Bild, ragt eine eindrucksvolle Kathedrale aus dem Häusermeer auf:

    upload-77f9a480-6ea4-11e6-a778-d901fc83ee9b.jpg

    Tolle Webseite auf jeden Fall - und überraschenderweise ja offenbar von Russen erstellt. Es muss seltsam sein, an einem Ort zu leben, der früher das sehenswerte Zentrum einer ganzen Region war, von dem aber praktisch nichts sehenswertes übrig ist und alle Bewohner vor einigen Jahrzehnten getötet und vertrieben wurden - ich glaube, ich wollte als Russe nicht dort leben.

  • Alle Deutsche Städten wie Berlin, Hamburg, Köln, Magdeburg, Dresden, Wuppertal, Mannheim, Augsburg, Kassel, Breslau und Königsberg waren damals der Hammer und gehörten zu der Schönsten in der ganzen Welt!! Städte wie Königsberg glichen ein bisschen auf Haarlem, Leiden und Alkmaar in der Niederlanden. In 44 und 45 aber ging Königsberg unter. Es ist zu hoffen das wenigstens die Innenstadt auf einen Tag, nach Vorbild von Danzig, rekonstruiert wird. Die Russen die heute dort leben werden das bestimmt begrüssen.

  • Eine Reise zum alten Kneiphof. Eine Website hat ein sehr gutes visuelles Design:

    http://de.kneiphof.ru/

    Großartiges Storytelling! So erzählt man mit einer Website eine Geschichte. Aus Sicht des Marketings kann es nicht besser sein.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Ich muss sagen, ich bin immer wieder beeindruckt, wie die man früher auf kleinstem Raum hoch urbane und dicht besiedelte Städte gebaut hat. Ohne die Insel zu kennen, ich hätte nie gedacht, dass sich dort früher eine ganzes Stadtviertel finden ließ.

    Es handelt sich wohl um die eigentliche Altstadt Königsbergs, denn rund um das Schloss dominierte ja auch schon die Gründerzeit, wenn ich die tollen Videos von den Wiederaufbauplänen richtig im Kopf habe.

    Was ich besonders spannend finde, ist die Rolle des Doms. Heute wirkt er auf Bildern und Videos auf mich immer ziemlich verloren und vergleichsweise klein.

    Betrachtet man stattdessen dieses Bild, ragt eine eindrucksvolle Kathedrale aus dem Häusermeer auf:

    upload-77f9a480-6ea4-11e6-a778-d901fc83ee9b.jpg

    Es ist so, dass es diese Dichte der Altstädte ist, die eine wirklich gemütliche Atmosphäre schafft. Und genau diese Dichte haben unsere "neuen" Städte verloren. Das wahre Verdienst traditioneller Architektur liegt oft nicht speziell in den Gebäuden selbst, sondern in der Umgebung, die sie schaffen. Erstens ist es eine dichte städtische Umgebung, die von sich aus die Straßen belebt. Zweitens ermöglicht diese Dichte, dass die Individualität der kleineren Gebäude wahrgenommen wird, jedoch nicht als einzelne Gebäude, sondern als Teil der gebauten Umwelt - der Stadt. Individuell könnten einige Gebäude sehr durchschnittlich sein, aber zusammen bilden sie ein harmonisches (und gleichzeitig in kleinen Details kontrastierendes) Ensemble. Dieses Ensemble und diese Individualität werden nur durch das Alter der Gebäude verbessert, da jedes von ihnen eine eigene Geschichte schafft. All dies ging in den neuen städtischen (besser gesagt anti-urbanen) Lehren der Moderne im Namen der industriellen Effizienz verloren. Viele der Stadtplaner halten heute noch an diesen konservativen (ironischen, nicht wahr) Werten fest. Sie sprechen von "Luft", "Leben", "Hygiene" und anderen lächerlichen Missverständnissen, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als Propaganda gegen alte Städte verwendet wurden. Wer kann jetzt sagen, dass die dichten Umgebungen der alten Städte, die den letzten Krieg und die Sanierungen überlebt haben, den sterilen monotonen Reihen des Plattenbaus in Bezug auf ihr Lebensumfeld nicht überlegen sind? Und doch wurden diese sterilen Blöcke, zu breiten Straßen und großen Ödländer zwischen den einzelnen Stadthäusern in vielen Architekturschulen von heute gesucht und immer noch als die einzig mögliche Lösung für die städtische Umwelt angesehen.

    Um die traditionelle Stadt wiederzugewinnen, müssen wir uns daher zunächst auf die Urbanität konzentrieren. Ohne sie kann die Architektur allein die Situation nicht ändern!

  • Zusammengefasst: es handelt sich um eine Verdichtung zu schaffen. Aber dann noch brauchen wir traditionelle Baustille, denn die Einkaufstrassen in Köln sind zwar ziemlich dicht bebaut mit kleinen Parzellen, aber ihre Baustill ist durchaus schlicht, sächlich und quasi modern. Die richtig "feine" Atmosphäre fehlt hier. In historische Innenstädte von Kleinstädten der Krieg und "Modernisierung" überlebt haben herrscht doch eine andere viel bessere Atmosphäre. Die Neumarkt in Dresden finde ich wirklich schön, aber die kleine Vorkriegsgassen (besonders um der Altmarkt herum) fehlen. Ausserhalb der Neumarkt gibt es nur grosse Parzellen und viel Raum. In Berlin ist das genau der Fall mit dem gemütlichen und gelungen Nikolaiviertel. Der Formel heisst also: Verdichtung mit "richtige" Altbauten (Reko's) oder traditioneller Bauten und so wenig wie möglich modernistisches Zeug.

  • Klassiker,so schön die Städte in ihrer hist.Geschlossenheit der Vorkriegszeit auch waren,es werden von uns Foristen die Vorstellungen, Visionen von großflächigen hist Wiedeaufbauplanungen zu unseren Lebzeiten erst einmal nur Träume bleiben.Es wird in naher Zukunft sicherlich in einigen Städten das ein oder andere Gebäude noch Rekonstruiert werden,aber keine großen Flächenrekonstruktion zumindest werden wir diese nicht mehr so erleben.Vielleich haben nachfolgende Generationen dann eine andere positivere Einstellung zu klassisch,traditioneller Architektur.Erfreuen wir uns also lieber gegenwärtig auf die schon Rekonst Gebäude und auf die,die schon in Planung sind.:smile:

  • Architektonische Rundschau 1888.

    Bühne für theatralische Vorstellungen in einem Restaurationssaal in Königsberg in Preußen (Königsberg i. Pr.), entworfen von Architekt B. Schäde in Berlin:

  • historische Aufnahmen der alten preußischen Krönungsstadt Königsberg, ob sie hier schon gezeigt wurden ?

    Stadtplan von Königsberg


    Stadtmodell, Blick auf die Kneiphofinsel, rechts der Pregel mit der Grünen Brücke im Vordergrund


    Modell des Königsberger Schlosses, hier wurde ihm Jahr 1861 der letzte preußische König Wilhelm l. der spätere Kaiser Wilhelm l. gekrönt


    Erläuterung des Schlosses, Schlossplan


    Das Königsberger Schloss



    Der Innenhof




    Die Grüne Brücke


    Das Königstor


    1928 Hundegatt am Hafen


    1930 Rossgärter Markt


    1927 Altstädtischer Markt


    1928 Altstädtischer Markt


    Denkmal Deutsche Michel


    1944 Speichergebäude am Pregel

  • Modell des Königsberger Schlosses, hier wurde ihm Jahr 1861 der letzte preußische König Wilhelm l. der spätere Kaiser Wilhelm l. gekrönt

    Wilhelm I. war nicht der letzte preußische König. Er war der zweite und letzte preußische König, der sich selbst krönte. Wilhelm II. war der letzte deutsche Kaiser und preußische König.

  • Das alte Königsberg kommt mir auf alten Fotos immer relativ unspektakulär rüber. Bis auf das Schloss sehe ich da wenig besondere Einzelbauwerke. Die Altstadt scheint damals mit relativ profanen Gründerzeitbauten besetzt gewesen zu sein, richtig alte Bürgerhäuser oder Häuser mit richtig alter Geschichte sehe ich auf Fotos vom alten Königsberg kaum. Wo wäre denn das richtig alte Königsberg am ehesten zu verorten gewesen, in welchem Stadtteil?