Leipzig - xy ungelöst, gelöst

  • Dateizeichen xy ungelöst, (und gelöst)

    Wenn nun zum Jahreswechsel 2017-2018 ein weiteres Thema angerissen wird, so liegt es - wie Stadtbild Deutschland eindrücklich zeigt - daran, daß insbesondere im Osten Deutschlands die Zerstörungen zweier deutscher Diktaturen immer noch nachwirken.

    D.h. dabei geht es nicht allein um Kriegsschäden, sondern in der Folge um Verwahrlosung durch SED, Stasi & Co. sowie mutwillig herbeigeführte Zerstörungen, um kriminelle, staatlich organisierte Plünderungen und somit um den Ausverkauf kultureller Werte. Ungelöst mit den damit verbundenen Verbrechen sind viele Probleme und Fragen, die bei anderen Themen wiederkehren und dort genannt werden. Es sind also in Leipzig nicht nur vernichtete Bau- und Grundstücksakten, die verschwundene Stadtbildsammlung der alten Stadtplanung und die langjährige Immobilienkriminalität im Neuen Rathaus, über die man, wenn überhaupt, hin und wieder im lokalen Zentralorgan beschwichtigend und ja nicht zu gründlich erfährt.

    Ungelöst ist nicht nur der Raubgutverbleib von Kunstschätzen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ungelöst und von internationaler Bedeutung sind u.a. nun bald 50 Jahre nach der Sprengung der Leipziger Universitätskirche St. Pauli im Jahre 1968 die langfristig durch SED und Stasi vorbereitete Leichenfledderung und Beraubung der 800 in der Paulinerkirche Begrabenen am Wochenende davor, die der eigentliche Grund für SED- und Blockparteien-Nachfolger, Profiteure, Spitzel und erpreßbare Politiker waren, das Ganze, d.h. nationales Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturgut vergessen zu machen und stattdessen eine steuermittelfinanzierte, geschichtsfälschende Betonkiste namens "Paulinum" als überteuertes Versatzstück hinzusetzen.

    Leipzig (derzeit unbekannt) die xy-Seite

    Analog zu den großen offenen Versäumnissen und unaufgeklärten Schandtaten geht es im kleinen nun bei diesem Thema um das Zusammentragen von Wissen, Informationen und Beständen, die eigentlich hätten im Stadtplanungsamt mit der "Wende" präsent sein müssen. Da man jedoch im Leipziger Rathaus keinerlei Transparenz haben wollte (Thema s.o.) geschieht einiges hier, wo sich jeder Interessierte gern beteiligen kann.

    Denn wenn man heutzutage einen Stapel alter Fotos und Postkarten mit Architektur bzw. Gebäuden durchschaut, die bezüglich des Standortes unbeschriftet sind, gibt es nur wenige, die sagen können, welche Großstadt oder Kleinstadt es sein könnte.

    Um es nun möglichst einfach und überschaubar zu halten, habe ich eine anfängliche xy-Seite gesetzt, die hin und wieder erweitert bzw. von den Objekten her ausgetauscht wird, sofern man etwas eineindeutig herausgefunden und mit aktuellem Bildbeleg hier folgend als gelöst betrachten kann.

    Dazu gibt es (sofern auf der Rückseite vorhanden oder in Details erkannt, die man mit dieser Bildauflösung kaum sieht) jeweils weitere Informationen, die man ggf. u.a. mit den digitalen Adreßbüchern online vergleichen kann. Auf weitere Untergliederungen (Hoch- oder Querformat, Anzahl der Stockwerke etc.) wird vorerst verzichtet.

    Langfristiges Ziel bleibt aber die 3D-Rekonstruktion der Stadt gemäß ihrer städtebaulichen Entwicklung. Falls es entsprechende Entwicklungslösungen mit Geodaten bzw. Galileo gibt (also nicht mit einem der Datenkraken), wäre die Möglichkeit zu eruieren, diese entsprechend zu integrieren und einzupflegen. Hier der Link xy - ungelöst:

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

    Es können ja auch andere unbekannte Bestände hier zitiert werden. Und um es auch überregional attraktiv zu machen, werden auch Beispiele kommen, die vermutlich eben nicht Leipzig sind, sondern eher Dresden, Berlin oder z.B. Danzig.

    Um einen Einstieg zu geben, hier einige aktuellere Beispiele für gelöst:

    Lützner Straße 109 04177 Leipzig (Altlindenau) um 1920

    Dezember 2017

    Riesaer Straße 53 um 1910 04328 Leipzig (Paunsdorf)

    Dezember 2017

    Kirschbergstraße 41 04155 Leipzig (Möckern)

    Vergleich 2016

    1908 Frühstück Stube Wurzner Straße - Ecke Breite Straße 04317 Leipzig (Reudnitz)

    Vergleich Dezember 2017 (leider sieht auch der Umgebungsbereich nicht besser aus)

    Schützenhausstraße 13 04315 Leipzig (Volkmarsdorf)

    Vergleich Dezember 2017

    Hallesche Straße 206 im Jahre 1909

    Vergleich im Jahre 2016 Georg-Schumann-Straße 206 04159 Leipzig (Möckern)

    Lilienstraße 20, 04315 Leipzig (Neuschönefeld)

    Vergleich Dezember 2017

  • Einige weitere Beispiele:

    04347 Leipzig (Schönefeld) jetzige Gorkistraße 119, vermutlich um 1930

    Vergleich Dezember 2017

    Eigentlich zum Thema Gohlis gehörend, aber auch gelöst:

    Beaumontstraße , gelaufen August 1910

    jetzt Heinrich-Budde-Straße 22 04157 Leipzig (Gohlis)

    Dimpfelstraße 34 , 04347 Leipzig (Schönefeld) um 1910

    Vergleich Dezember 2017

    04229 Leipzig Merseburger Straße 12 (Plagwitz) vermutlich um 1910

    Dieses Motiv wird vermutlich mit anderen unbekannteren Vergleichen ab 06.01.2018 in der Ausstellung "Route 74" zu sehen sein http://www.berggut.de , da es nahe der Buslinie 74 steht. D.h. dieser Bus durchquert nicht die Innenstadt, sondern von Lindenau bis Holzhausen mehrere Stadtteile ...

    Vergleich Dezember 2017

    Und noch ein Beispiel, ebenfalls vor wenigen Tagen aufgenommen:

    04347 Leipzig , Ossietzkystraße 39 (Schönefeld)

    Pfarrhaus Schönefeld (Rückseite)

    Aufnahme vermutlich Januar oder Februar, versendet dann vermutlich in einem Paket an die Kriegsfront 1915

    Rückseite u.a. handschriftlich: "Gebe Gott, daß bald Frieden wird!"

    Dies zur Besinnung und zum Jahresabschluß 2017.

  • Leipziger Ware

    Unter Leipziger Ware bezeichnete man im vergangenen Jahrhundert Produkte, die sich durch ihre besondere Qualität auszeichneten. Ob Fotos dazu zählen, bleibt dem Betrachter überlassen. Jedenfalls gingen nicht nur Dr. Trenckler,
    sondern weitere Fotografen auf Reise, um ihre fotografischen Möglichkeiten und Qualitäten anzubieten.

    Unbesehen des obigen Links besteht nun die Möglichkeit, über digitalisierte Adreßbücher und weitere Findhilfen "Unbekanntes" nach der Verortung wieder an den ursprünglichen Entstehungsort abzugeben, weil die Aufnahmen nicht Leipzig abbilden. Drei Beispiele mögen erst einmal genügen. Etwaige Umbenennungen der Straßen und Hausnummern lasse ich dabei mal weg ...

    Auf der Rückseite steht:

    Platte bleibt für Nachbestellung aufbewahrt
    Ernst Kaeschner, Photographische Kunst Anstalt Leipzig-Connewitz

    nicht Leipzig, sondern Braunschweig: Ruhfäutchenplatz (kann also wieder dorthin, auch wenn es nicht mehr steht)

    Dagegen kann man folgende Beispiele gern vergleichen.

    Auf der Rückseite steht:

    Original - Bromsilber - Postkarte.
    Leipziger Bromsilber Postk - Fabrik BROMOPHOT,
    H. Jahn, L.-Kl Zschocher, Bahnhofstr. 4.


    nicht Leipzig, sondern Chemnitz: die jetzige Michaelstraße 71 (leider nicht so schön restauriert)

    und ebenfalls von H. Jahn:

    nicht Leipzig, sondern Dresden: Bürgerstraße 46 (ob es inzwischen saniert ist, entzieht sich meiner Kenntnis)

    Weitere Aufnahmen konnten inzwischen lokalisiert werden.

  • Vielleicht ist dies temporär geeigneter, wenn es in Dresden bzw. Chemnitz Sammler geben sollte. Daher habe ich mal versuchsweise online gesetzt, was noch so anfällt ...

    für Dresden

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/geloest/dresden.html

    und Chemnitz:

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/geloest/chemnitz.html

    So würde ich dies in beiden Foren bekanntgeben. Wenn sich eine konsistente Abnahme ergäbe, könnte ich dann auf diesen "Umbogen" auch verzichten ...

  • Ernst Kaeschner, Waidmannslust / Tegel und andere

    Natürlich gibt es auch auswärtige Photographen, die in Leipzig tätig waren. Einige Beispiele gab es bereits vom Photo-Verlag Ernst Kaeschner, Waidmannslust, Egidienstrasse 12. Fernsprecher: Tegel 153. Dabei handelte es sich um Bromsilberpostkarten, weshalb ich hier mal einen Farbscan zeigen möchte von einem Neuzugang dieser Woche:

    gelaufen nach Schmiedeberg (vermutlich) am 4.10.1907. Und keiner mehr wußte, wer hier und wo geheiratet hat, hier die einfache Antwort: Es ist die Elsastraße 14, 04315 Leipzig. Die Ansicht des inzwischen sanierten Gebäudes kann man problemlos im Netz finden.

    Also wer solche Ansichten aus Tegel nicht einzuorden weiß oder abgeben will ...

    Schwieriger ist es mit zerstörten Gebäuden und umbenannten Straßen. Das folgende Beispiel gehört eigentlich zum Elsterviertel:

    Die Damen aus Frankreich, die diese Aufnahme als Postkarte am 5. Juni 1908 nach Paris schickten, wohnten in der Poniatowskistraße 13. Inzwischen hat die Architektur des 21. Jahrhunderts zugeschlagen, die wohl eher nicht so einladend zu sein scheint:

    Derzeit ausgewiesen als Gottschedstraße 43 (Vergleich 25.01.2018)

    Als Vergleich noch ein Beispiel aus Lindenau:

    gelaufen am 13. Mai 1908 nach Bad Elster (vermutlich als die gegenüberliegende Seite noch nicht bebaut war)

    04177 Leipzig, GutsMuthsstraße 9 (Vergleich 26. Januar 2018)

    Gegenwärtig gibt es in Leipzig eine Diskussion, ob man größere Läden in Wohngebäude integrieren kann. Dazu muß man wissen, daß die DDR-Kaufhallen durch den Einigungsvertrag geschützt waren und folglich im innerstädtischen Gefüge weiter triste Flachbauten dominieren (aktuelle Beispiele wie in der Prager und Dresdner bilden die Ausnahme). Hier also ein Beispiel von früher:

    04347 Leipzig, Dimpfelstraße 45, versendet am 15. Mai 1908 nach Riesa

    Vergleich 26. Januar 2018

    Einige Vergleiche kommen dann auch beim Thema Südvorstadt.

  • Gemäß Thema geht es hier nur um Ansichten bisher ohne genaue Ortsangabe - sei es als Foto oder gedruckt. D.h. Straßenkarten fallen hier ebenso weg wie Hotels oder Kneipen (meistens ist die Anschrift darauf zu lesen oder gedruckt). Aber wer weiß heute schon, wo die Villa Meissner war:

    Es war und ist die Uferstraße 21 (hier vermutlich um 1905). Rechtsseits der Parthe stand das Königliche Gymnasium. Und geradeaus kommt man auch heute direkt zum Zoo.

    Uferstraße 21, 04105 Leipzig (Vergleich 01.02.2018)

    Aus Eutritzsch, das sehr viele Bombentreffer zu verzeichnen hatte, inzwischen verortet:

    Gebäude um 1940

    04129 Leipzig, inzwischen: Heinz-Kapelle-Straße 4 und 2

    aus dem Waldstraßenviertel:

    gelaufen am 17.11.1908 nach Burkhardsdorf

    04105 Leipzig, Gustav-Adolf-Straße 19a

    und noch ein Beispiel aus dem Bachviertel:

    Sebastian-Bach-Straße Ecke Hauptmannstraße

    04109 Leipzig Hauptmannstraße Ecke Sebastian-Bach-Straße

    Man könnte auf den ersten Blick meinen, es wäre obiges Haus. Ist es aber nicht. Es ist die gegenüberliegende Seite.

    Vergleich zu obigem Foto (31.01.2018)

  • Im Nachklang zur Ausstellung "Route 74" (Fotos entlang der Buslinie 74 von Lindenau nach Holzhausen) wurden weitere Aufnahmen verortet. In der Ausstellung war als unscheinbares Gebäude von Altlindenau die Luppenstraße 2 zu sehen:

    Vergleich aus dem Jahre 2005

    Die Vorlage dafür war ein nach Altenburg am 31.12.1909 versandter Neujahrsgruß:

    Inzwischen gibt es noch zwei ältere Dokumente:

    und danach (auch unbeschrieben):

    Vermutlich war die Wäschemangel nicht so ergiebig, so daß sie im ersten Bild bereits wieder verschwunden war.

    Was aber auffällt, ist eben, daß die Aufnahmen auch eine gewisse Identifikation dokumentieren.

    Mir ist zu DDR-Zeiten kein einziges Beispiel widerfahren, wo sich Bürger vor einem DDR-Neubau fotografieren lassen wollten, egal, ob ein 5-, 6-, 9-, 11- oder 16-Geschosser.

    Von Lindenau nun zu weiteren, bislang unbekannten Standorten. Beginnen wir beim Bäcker Adam Hacker:

    Dazu der Vergleich (nebst allen weiteren vom 26. Februar 2018)

    04328 Leipzig, Johannes-Kärner-Straße 15 (Paunsdorf)

    Auch wenn oben die Nr. 13 zu sehen ist und heute die 15, ist es doch das gleiche Gebäude. Dennoch muß man immer genauestens prüfen, um Eineindeutigkeit herzustellen. Dazu reichen manchmal wenige Bausteine wie bei Minna Berger:

    trotz einiger Schneeflocken im etwas unscharfen Bild ...

    04347 Leipzig, Schützenhausstraße 4 (Volkmarsdorf)

    Dank der Hinweise von Frank Heinrich noch zwei weitere Aufnahmen:

    Doppelhaus , Aufnahme vermutlich aus den 1930er Jahren

    04157 Leipzig, Kleiststraße 22/24 (Eutritzsch)

    (Kamerastandort etwas verändert aufgrund der gegenüberliegenden Bebauung)

    und eine vermutlich um 1920 beschriebene Postkarte:

    04357 Leipzig, Mockauer Straße 77 (Mockau Süd)

    Eine grauslige Augenweide für jeden Verwalter, der bei -10°C beständig geöffnete Fenster sieht ...

  • Ein spezielles Sujet sind Gruppenaufnahmen. Auch wenn keine weiteren Angaben vorhanden sind, reicht oftmals schon ein zweiter Blick:

    04109 Leipzig Nikolaikirchhof (Innenstadt) Vergleich 11.11.2015 zu folgender Aufnahme:

    Vermutlich trafen sich die "Polizeier" (vor 1930) wegen der ehemals gegenüberliegenden Polizeiwache.

    Schwieriger ist es dann z.B., wenn ein Lindenauer Chor "woanders" auftritt:

    gelaufen 6.6.1916

    04317 Leipzig, Sigismundstraße 5 Neuapostolische Kirche, Gemeinde Leipzig-Mitte (Reudnitz)

    Eigentlich sollte man bei Sonnenwetter nicht fotografieren, aber da es hier nur um die Verortung geht, mag der heutige 7. April 2018 für die Vergleichsaufnahmen genügen.

    Gar nicht weit davon entfernt wurde diese Aufnahme erstellt:

    (unbezeichnet, vermutlich um 1910)

    04137 Leipzig Köbisstraße 9 (Reudnitz-Thonberg)

    Und jenseits der Riebeckstraße stadtauswärts

    (unbezeichnet, vermutlich auch um 1910)

    04299 Leipzig, Oschatzer Straße 1 (Stötteritz)

    Fast baugleich (nur andere Dachaufbauten) danach die Nr. 5 (hier nicht im Bild)

    Um die Ecke gibt es auch einen Neuzugang in der Sammlung, dank einer Spende von Herrn Dietmar Kunerl:

    1906 gebaut, Foto vermutlich aus den 1930er Jahren:

    04299 Leipzig, Papiermühlstraße 10a (Stötteritz) Vergleich Januar 2018

    Inzwischen wurde die xy-Seite etwas erweitert, auch mit weiteren Ansichten, die nicht Leipzig zuzuordnen sind, aber meist von Fotografen aus Leipzig stammen. Da kann jeder seine Ortskenntnisse erproben ...

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

  • Dank Frank Heinrich gibt es eine weitere geklärte Ansicht:

    Am 29.9.1911 mit Plagwitzer Stempel nach L.-Lindenau, Angerstr. Villa, versandt:

    04229 Leipzig, Erich-Zeigner-Allee 36 (Plagwitz) / Ecke Schmiedestraße (Vergleich 10.04.2018)

    Desweiteren wurde noch ein weiterer Standort geklärt, wo sich an der jetzigen "Arena" / verlängerte Friedrich-Ebert-Straße aufgrund der Buschbepflanzungen jedoch kein lohnenswerter Vergleich anbietet. Dies führt mich aber zu einer weiteren Rubrik, die zumindest genannt werden muß. Dazu möchte ich fünf Beispiele setzen. Es sind Aufnahmen, die nachweislich verortet sind, jedoch aufgrund der Kriegszerstörungen und ggf. danach einschließlich Folgebebauungen eines Vergleiches nicht wert sind.

    D.h. es wäre nur sinnvoll, dies einmal zu dokumentieren, wenn man einen Straßenzug vollständig rekonstruieren kann. Bei einigen Straßen wie der Windmühlenstraße (mit ehemals vielen Gaststätten, Läden, Kabaretts und Kleinfirmen) ist das auf jeden Fall lohnenswert. Zu Neubebauungen im Sinne des Stadtorganismus braucht es aber Jahrzehnte.

    Bis also die "Kegelbahn" (DDR-Neubau eingangs Arthur-Hoffmann-Straße) abgewohnt ist und dort wieder eine geschlossene Blockrandbebauung entstehen kann, die die damit entstandenen Brachflächen beseitigt, wird noch viel Zeit vergehen. Vielleicht wird diese auch genutzt, neue attraktive innerstädtische Lösungen vorzubereiten. Als Beispiel
    hier eines der Gebäude in der Nähe des Bayerischen Bahnhofs:

    Kriegszerstörung: Albertstraße 9 (jetzt Riemannstraße) um 1912

    Kriegszerstörung: Reitzenhainer Straße 75 (jetzt Prager Straße) um 1920

    Kriegszerstörung: Oststraße 85 , gelaufen 2.1.1912 nach Leipzig-Connewitz

    Kriegszerstörung: Breitkopfstraße 2 um 1910

    Kriegszerstörung: Dresdner Straße 32 Ecke Göschenstraße, gelaufen 13.8.1909 nach Tabarz i. Th.

    ...

  • Mit der beginnenden Vegetationsperiode nebst Sonnenwetter wird erst einmal die Zeit für Vergleiche wieder unterbrochen. Schon in einigen Tagen wird erfrischendes Grün viele Fassaden ganz verdecken:

    04277 Leipzig Bornaische Straße 33 (Connewitz) - alle Vergleiche 19. April 2018

    Bornaische Straße 33 um 1910

    Bornaische Straße 154 um 1910 (beides unbeschrieben)

    vermutlich um 1950

    04279 Leipzig Bornaische Straße 154 (Dölitz)

    Wie gesagt sollte man bei sonnigem Wetter eigentlich nicht fotografieren. Aber bei den folgenden zwei Beispielen rettet das auch nicht die ausgesprochen schlechte wie lieblose Sanierung:

    Calvisiusstraße 36 um 1910

    04177 Leipzig, Calvisiusstraße 36 (Alt-Lindenau)

    und ebenso enttäuschend:

    04109 Leipzig, Moschelesstraße 10 (Zentrum West / Bachviertel)

    Die am 18.10.1908 versandte Postkarte zeigte noch folgendes Bild:

    und ging an Max W. Esberger nach Washington D. C., U.S. of Amerika.

    ...

  • Wenn man sich auf den Weg zu den Vergleichsaufnahmen macht, hat es immer etwas Überraschendes. Am schlimmsten ist es natürlich, wenn das Haus nicht mehr steht. Nicht weil man den Weg umsonst gemacht hat, sondern weil man dem städtebaulichen Qualitätsverlust (einige Beispiele siehe oben) gewahr wird, dem dann z.B. ein austauschbarer bzw. anonymer WB5-Block im Wege steht.

    Aber man kommt auch manchmal ins Grübeln, ob man sich überhaupt an dem richtigen historischen Standort befindet. Wie dem auch sei, das Schöne an dem Forum ist u.a. auch, daß Fehler mit weiteren Beiträgen korrigiert werden können. Jedenfalls hier mal ein Beispiel aus der Lipsiusstraße:

    04317 Leipzig Lipsiusstraße 5 (Reudnitz-Thonberg), Aufnahme vom 26. April 2018

    Foto, als das gegenüberliegende Haus noch nicht erbaut war (gelaufen am 14.7.1910 nach Angleur (Belgien))

    Aus der Perspektive die heutige Gesamtsicht:

    Vermutlich wurde hier in den Entstehungsphasen einiges nachgerüstet, was im Zuge der Sanierung nach 1989 wieder abhanden kam ...

    Auf dem Rückweg kam mir wieder eine Aufnahme in den Sinn, die mir irgendwo vorlag:

    unbezeichnet

    Es ist der Möbiusplatz 2. Auf jeden Fall ist der Möbiusplatz nebst Umgebung ein Thema für die Galerie!

    Doch nun noch einiges, wo die Vegetation nicht den Blick auf die Fassade verstellt:

    unbezeichnet

    04177 Leipzig Aurelienstraße 34 (Altlindenau) - Vergleiche 27.4.2018

    unbezeichnet

    04129 Leipzig Anhalter Straße 5 (Eutritzsch) - ein Fall für die nächste Sanierung ...

    unbezeichnet

    04159 Leipzig Christoph-Probst-Straße 7 (Möckern)

    Foto-Postkarte - im Jahre 1920 beschrieben und zu DDR-Zeiten (!) zum Ostseebad Sellin geschickt

    04159 Leipzig Linkelstraße 33 (Wahren)

    unbezeichnet

    04318 Leipzig Mierendorffstraße 34 (Anger-Crottendorf) - Vergleich 26. April 2018

    Da der Zulauf an Unbekanntem weiterhin größer ist als das bisher Geklärte, wird bei xy wieder erweitert ...

  • Zwar ist das Restaurant & Café zum Rosental nicht unbekannt, dennoch lohnt der Blick darauf.

    unbezeichnet, vermutlich um 1907

    04105 Leipzig Waldstraße 64 (Waldstraßenwirtel) - Vergleich 12. Mai 2018

    Man beachte den Ausbau des krönenden Daches ...

    Bescheidener wohnte man in Eutritzsch:

    unbezeichnet, vermutlich um 1920

    Hier dauerte es auch mit der Sanierung etwas länger:

    04129 Leipzig Schönefelder Straße 65 (vormals 77) im Jahre 2005

    heute (etwas angeschrägter aufgenommen, um Laternenpfahl und Bäumen zu entgehen)

    Ebenso etwas unscheinbar damals:

    unbezeichnet, vermutlich um 1915

    heute: 04318 Leipzig Wichernstraße 28 (Anger-Crottendorf)

    Und bislang war ebenso nicht zugeordnet:

    vermutlich um 1907

    04177 Leipzig Queckstraße 7 (Altlindenau) - Vergleich 11. Mai 2018

    Bei der nächsten Sanierung können bestimmt wieder die Originalmotive das Denkmal zieren ...

    Dies als kleiner Nachtrag, bevor wieder die laubfreie Zeit abzuwarten ist, und falls sich bis dahin genug bisher nicht Zuordenbares anfindet ...

  • Bei einigen Neuzugängen von Herrn Winter stutzt man manchmal. Und richtig, es ist nicht mehr unbekannt (Vergleich weiter oben), wenn Bäckermeister Hacker sein Pferd vorführt, auf dem er vermutlich nie gesessen hat ...


    04328 Leipzig, Johannes-Kärner-Straße 15 (Paunsdorf)

    Aber es gibt auch immer wieder Neues, wo man die Vorlage lieber Anfang der 1990-er Jahre vor der Sanierung gehabt hätte:

    Schreberstraße 2 , direkt gegenüber der Lutherkirche (Ecke Bismarckstraße) im Jahre 1928

    Hier gab es rechts mit den Glasaufbauten in der Ferdinand-Lassalle-Straße in den Frühzeiten der Sanierung in den 1990-er Jahren die ersten schlechten Beispiele, die sich leider mit den klobigen Neubauten fortsetzten. (Vergleich Oktober 2018)

    Dies ist jetzt nur der Hinweis, daß es wieder einiges gibt, was noch nicht zugeordnet werden konnte:

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

  • Es ist wieder einiges nachzutragen. Beim Thema Gohlis war noch etwas unbekannt, was ich nun vorläufig verorten möchte. Es ist diese Aufnahme, die in Leipzig mit Stempel Leipzig-Gohlis am 26. Juni 1908 verschickt wurde:

    Dabei handelt es sich vermutlich um die Herloßsohnstraße 11 (Gohlis) 04155 Leipzig.

    Zum Vergleich hier eine aktuelle Aufnahme aus der Straße:

    Dabei muß man allerdings einschränken, daß die Straße im Lauf der Jahre umnumeriert wurde, so daß obiges Gebäude jetzt auf der linken Seite zuzuordnen sein müßte, wo hier nur links dieser Betonblock ins Bild ragt. Wer also sehr gute Luftaufnahmen der Vorkriegsbebauung hat oder Straßenkarten als Foto, kann hier gut ergänzen.

    Dies gilt ebenso für das Gebäude mit dem Fledermaus-Ornament:

    Es ist vermutlich die Coppistraße 55 - ebenfalls Kriegsverlust (Karte gelaufen 10.8.1909).

    (Vergleiche 8. Dezember 2018)

    Kriegszerstört wurde auch vieles im Umfeld des Bayerischen Bahnhofs wie die Sidonienstraße 9:

    mit Wappen des Hoflieferanten (Karte gelaufen am 15.3.1908)

    Hier hat dann das sozialistische Bauwesen zugeschlagen:

    04107 Leipzig Paul-Gruner-Straße 9 (Südvorstadt)

    Dennoch hat auch die "Wende" weitere Veränderungen hervorgebracht.

    04318 Leipzig Wichernstraße Ecke Stegerwaldstraße (Anger-Crottendorf)

    Vergleich 10.12.2018

    Glücklicherweise gibt es viele Bauten in Leipzig, wo man bei Sanierungen genügend Vorgaben hat, um wenig falsch zu machen:

    Lindenstraße 1 , gelaufen nach München am 21. Februar 1914

    04103 Leipzig An der Verfassungslinde 1 (Zentrum Südost) - Vergleich 9.12.2018

    04318 Leipzig Stegerwaldstraße 28 (Anger-Crottendorf) , Karte gelaufen am 24.11.1907

    Vergleich heute

    Endlich "über den Weg gelaufen" ist mir dabei auch ein Gebäude, wo ich einen Werbeausschnitt schon gesehen hatte. D.h. es ist immer ärgerlich, wenn man weiß, es steht noch, aber die Anbieter, die die Seiten in Spanien oder sonstwo hosten, haben natürlich keine Ahnung, wo. So war es mit diesem:

    04318 Leipzig Franckestraße 4 (Anger-Crottendorf) - unbeschriftet

    Vergleich heute

    Auch wenn vieles heutzutage weiß zugetüncht ist, ist es doch erst einmal erhalten ...

    Stempel Gohlis verschickt am 29.6.1914

    04157 Leipzig Etkar-André-Straße 28 (Gohlis) , Vergleich 8.12.2018

    Und abschließend noch etwas, wo man feststellen kann, daß es nicht verwunderlich war, daß man solch ein imposantes Gebäude nicht wiedererkannt hat:

    versandt am 8.7. vermutlich 1909

    und heute im Vergleich:

    04315 Leipzig Lilienstraße 21 (Neuschönefeld)

    Wenn man oben in der Stegerwaldstraße den Schutzmann mit den weißen Handschuhen sieht ...

    Wie dem auch sei, ich werde in den nächsten Tagen noch einiges aktualisieren auf

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

    weil alles, was nicht Leipzig ist, abgegeben wird - nach Dresden, Chemnitz oder wo auch immer die Aufnahmen
    herstammen wie

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/schreibmaschine.jpg

  • Fehlerkorrekturen, Ergänzungen und weitere Vergleiche

    Zuerst möchte ich mich recht herzlich für zahlreiche Hinweise und Korrekturen bedanken!

    Reumütig muß ich Fehler eingestehen bei Gebäuden, die s.o. als vermeintlich zerstört bezeichnet wurden. Die Fehler hierzu können recht unterschiedlich sein: Namensänderungen durch Eingemeindungen, Änderungen bei Numerierungen oder z.B. falsche Beschriftung vor ca. 20 Jahren - von wem auch immer. Während bei bestehenden Bauwerken Eineindeutigkeit Zuordnungsvoraussetzung ist, fehlen bei unbekannten Aufnahmen zudem eben oft als Fotografie meist die gesamten Straßenabfolgen und Luftbilder insbesondere vor den Bombardierungen. Und es fehlt natürlich weiter die Stadtbildsammlung, weshalb überhaupt der gesamte Aufwand hier betrieben werden muß.

    Dies also nur als Vorbemerkung, aus der folgt, daß bisher nicht Zuordenbares nochmals gescannt und genauer mit Adreßbüchern verglichen wird. Diese lagen eben vor zahlreichen Jahren online noch nicht vor.

    Beginnen wir heute mit der Einweihung der Emmauskirche im Jahre 1909:

    04318 Leipzig Wurzner Straße 160 (Sellerhausen)

    Zum heutigen 3. Advent 2018 steht bereits der Weihnachtsbaum:

    Und auf der linken Seite verortete nun einer der besten Leipzig-Kenner, Frank Heinrich, korrekt die oben falsch deklarierte Albertstraße. Denn das angegebene Foto ist tatsächlich

    04318 Leipzig Wurzner Straße 145 (Sellerhausen)

    Alle Vergleiche stammen vom heutigen 16. Dezember 2018.

    Nicht weit davon entfernt konnte eingeordnet werden:

    04315 Leipzig Geißlerstraße 5 und 7 (Volkmarsdorf)

    Und gleich daneben in der Parallelstraße gab freundlicherweise V.K. den Hinweis zur Bestimmung:

    04315 Leipzig Gretschelstraße 10 (Volkmarsdorf)

    Auf einen unverzeihlichen Fehler wies auch Frank Heinrich hin:

    04317 Leipzig Oststraße 85 (Reudnitz)

    Natürlich steht dieses Gebäude noch:

    Und noch eine Bestandskorrektur aufgrund einer Numerierungsänderung fand Frank Heinrich heraus. Es betrifft die jetzige Prager Straße, auch apostrophiert als "hospitalisierte Reizenhainer Lenin-Messe-Magistrale":

    04317 Leipzig Prager Straße 95 (Reudnitz)

    Vielleicht wollte ich es auch nicht erkennen. Denn vieles wurde, wenn überhaupt erhalten, schon zu DDR-Zeiten fassadenmäßig gleichgeschaltet:

    Jedenfalls recht herzlichen Dank für das gemeinsame Wiederfinden Leipziger Baukultur!

    Zahlreiches ist zwar noch offen wie die oben erwähnte Herloßsohnstraße, bei der Frank Heinrich die Stallbaumstraße 16 im Blick hatte, aber "Eine Stadt hat Zeit." Und vielleicht gibt es mit der Zeit mehr Sammler, die ihre Bestände bei Stadtbild Deutschland erstmals bereitstellen.

  • Das muß man aus der Zeit heraus verstehen, als es in den 1950er und 1960er zunehmend darum ging, alles NEU zu machen. Weg mit allem Stuck und allem Zierrat. Weg mit dem Bürgertum! Weg mit den Höfen ("Hinterhöfen"). Überall ist vorn! Man kann die damaligen Neubauten heute aus der Luft betrachten. Neuheit, Auswechselbarkeit, Einfalt, Vermassung, wo dann einige Bauhausvertreter noch mit Pate standen. Wohnschließfächer, Karnickelbuchten ... Auch heute gibt es das in Leipzig mit neuen "Stadtvillen", wo Finanzierungsmodelle mit Architektur verwechselt werden etc. pp. Aber das ist vielleicht im Thema, was (nicht nur) Leipzig nicht braucht, zu behandeln.

    Hier geht es ja darum, sich an den kulturellen Werten zu orientieren, die es glücklicherweise schon gab. Dank eines Neuzugangs von Heimatforscher Dietmar Kunerl hier eine Ansicht der Holzhäuser Straße Ecke Sommerfelder Straße aus den 1930er Jahren:

    Blick stadteinwärts, wo jetzt die Linie 4 fährt und wo auf der linken Seite Flächen baulich geschlossen werden sollen.

    Vergleich 31. Dezember 2018

    Während man hier schon wieder die Schmierereien in der Erdgeschoßzone sieht und am Dach den bröckelnden farbigen Putz, ist die gegenüberliegende Sicht eine andere:

    Sommerfelder Straße Ecke Holzhäuser Straße Neujahr 2018

    Die gleiche Sicht Silvester 2018


    Im Zusammenhang mit der xy-Galerie war noch eine Aufnahme mit Stempel Volkmarsdorf abzuklären:

    Es ist die Püchauer Straße 5.

    Vergleich 31.12.2018: 04318 Leipzig , Püchauer Straße 5, Sellerhausen-Stünz

    Damit es 2019 nicht langweilig wird, habe ich wieder einiges nachgelegt. Wie gesagt, alles, was dabei nicht Leipzig ist, wird gern abgegeben. Einiges ist bereits auf dem Weg nach Chemnitz und Dresden.

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

    Mit nochmaligem Dank für das gemeinsame Finden wünsche ich weiterhin lehrreiche, interessante und imposante Wiederentdeckungen!

  • Früher war es eigentlich üblich, am 1.1. eine Neujahrsgrafik anzufertigen. Das hat sich insofern erübrigt, da in Leipzig die Briefkästen in dieser Zeit verschlossen sind, weil das Niveau einiger jugendlicher Zeitgenossen darauf gerichtet ist, darin Feuerwerkskörper auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Wann die Schutzbefestigungen abgebaut sind und die Post wieder ungefährdet ihr Ziel erreicht, ist damit oft unklar und damit der Reiz an Neujahrspost förmlich verflogen. Natürlich hat das Porto auch einen Anteil, weshalb nicht mehr so viel mit originären Ansichten versandt wird.

    Als Otto Glaser am 20.2.1916 an seinen Onkel und Tante nach Thüringen seine Postkarte schickte, wohnte er noch im 3. Stock der Promenadenstraße 30. Vermutlich war er stolz auf sein Fahrrad. Und vermutlich ließ er sich damit direkt an der Lutherkirche ablichten. Jedenfalls ist dies die einzige Stelle, wo es eine beidseitige Bebauung gibt. Andere mögliche Stellen wie die Elsterstraße nebst Umgebung scheiden aus. Durch Kriegszerstörungen kam es folglich auch in der ehemaligen Bismarckstraße nach 1989 zu Neubauten und fragwürdigen Sanierungen s.o. Ob nun der Standort im Vergleich stimmt, sei dahingestellt. Jedenfalls ist dies die erste Näherung, die wieder einmal zeigt, daß manches erst auf den vierten Blick oder nach Zuhilfenahme weiterer Bilddokumente eineindeutig geklärt werden kann:

    Otto Glaser im Februar 1916 in Leipzig

    Neujahr 2019: annähernder Vergleich an der Ferdinand-Lassalle-Straße

  • Dank der Zuordnungen von KV. gibt es wieder einige Ergänzungen. Beginnen wir in Lindenau:

    am 1.1.1920 versendet nach Förderstedt

    Es steht noch (Vergleiche alle 4. bzw. 5. Januar 2019).

    04177 Leipzig Jordanstraße 18 (Altlindenau)

    versendet am 1.10.1911 nach Lößnig

    04177 Leipzig Jordanstraße 16 (Altlindenau) - links daneben die 18

    Ebenfalls leicht gelöst:

    gelaufen am 26.5.1911 nach Lichtenstein Callenberg

    04109 Leipzig Lessingstraße 26 (Zentrum West)

    Die folgenden Aufnahmen verdeutlichen auch, was nach ca. hundert Jahren aus den Vorgärten geworden bzw. eher nicht geworden ist:

    unbeschriftet, vermutlich ca. 1925

    04347 Leipzig Pögnerstraße 13 (Schönefeld) - baugleich ist auch die Nr. 7, aber ebenso mäßig saniert ...

    am 6.7.1910 versandt zum Pfarrhaus Gnandstein

    04103 Leipzig Czermaks Garten 5 (Zentrum Ost)

    Aufgrund des Neubaus rechts war leider kein günstigerer Vergleich möglich.

    unbeschrieben, vermutlich um 1910

    04328 Leipzig Ostheimstraße 10a (Sellerhausen-Stünz)

    Natürlich ist inzwischen die Liste unbekannter Objekte wieder aktualisiert und ergänzt worden, auch für Findige aus Dresden und Chemnitz. Schließlich würde ich doch gern wissen, wo u.a. das "Böhmische Restaurant" war ...

    http://www.technologienpsychologie.org/heimatik/xy/xy.html

  • Um KV., der dankenswerterweise wieder einige Standorte lokalisierte, nicht warten zu lassen, setze ich vier weitere Beispiele online. Auch wenn derzeit das Grün fehlt, bieten die Vergleiche auch Aussagen zurVegetation. Wenn also bei der ersten Aufnahme die Beschilderung der Kartoffel-Handlung engros nebst Bewohnern zu sehen war, so bot sich um 1910 das folgende Bild:

    Im wesentlichen hat es sich so auch erhalten, nur sind die Bäume etwas gewachsen:

    04315 Leipzig Rosa-Luxemburg-Straße 54 (Neustadt Neuschönefeld). Auf der anderen Straßenseite befinden sich die ehemaligen Bahnanlagenbereiche Richtung Hauptbahnhof. Weshalb der dritte Baum nicht mehr existiert, erschließt sich aus den geschaffenen Zufahrten für die angrenzenden Gebäude:

    (Vergleiche alle am 7. Januar 2019)

    An Grün wurde auch bei der Leipziger Baugenossenschaft für Kleinwohnungen gedacht:

    versandt am 18.1.1921 nach Cassel

    04318 Leipzig Gregor-Fuchs-Straße 35 (Anger-Crottendorf)

    Für andere Teile Leipzigs sind Platanen charakteristisch, die besonders im Sommer u.a. einen angenehmen Schatten spenden:

    versandt am 27.6.1909 nach Eilenburg

    04105 Leipzig Pfaffendorfer Straße 50 (Zentrum Nord). Hier verdeckt die Vegetation etwas die unzulängliche Sanierung ...

    unbeschriftet, um 1912

    04318 Leipzig Theodor-Neubauer-Straße 46 (Anger-Crottendorf)

    Hoffe, daß die Verortungen so einigermaßen korrekt sind. Natürlich wäre es schön, z.B. einmal Häuserdarstellungen im gesamten Straßenbezug wie in der früheren Windmühlenstraße zu haben - im Wechselspiel mit entsprechenden Luftaufnahmen -, aber dazu steht leider noch nicht genug Material zur Verfügung. Wichtig wird dies auf jeden Fall, wenn man wieder zu sinnvollen Verdichtungen im städtischen Straßenraum kommen will.