Weißenburg - Wissembourg (Galerie)

Mann, da habe ich dann doch zu viel verpasst! Bin im letzten Juli noch in Weißenburg gewesen. Ich war aber ziemlich erschöpft (es war ja ganz am Ende meiner Elsass-Reise), habe mich also nur auf die Höhepunkte beschränkt...

Ein paar Impressionen aus Weißenburg

Teil 2:

Teil 3:

Teil 4:

Fazit:

Die Stadt hat uns sehr gut gefallen; der Weihnachtsmarkt war angenehm und nicht überlaufen, vor allem im Vergleich zu den sehr beliebten und stark kommerzialisierten Weihnachtsmärkten im Oberelsass, wie beispielsweise in Colmar. Besonders positiv überrascht waren wir davon, dass viele Einheimische offenbar Deutsch sprechen. Ein witziges Erlebnis hatten wir, als wir im McDrive zwei Kaffees bestellen wollten: Die Verkäuferin meinte „la machine est kaputt“, und so wechselten wir direkt ins Deutsche.

Ich war letzten Frühling in Wissembourg. Das Nordelsass ist so unfassbar schön und urig. Das sieht man auch an den Bildern. Ich finde es auch nicht so übertrieben kitschig wie das Oberelsass. Während meiner kleinen Stadttour habe ich in einer kleinen Bäckerei einen Gugelhupf gekauft. Zuerst wollte ich Englisch sprechen, wurde dann aber auf Deutsch bedient. Das hat mich ziemlich überrascht! Auf der deutschen Seite gab es seid ich denken kann immer wieder Diskussionen unter Familien und Freunden, dass man drüben kein Deutsch sprechen möchte und von uns erwartet, dass wir alle Französisch reden (z.B. in Geschäften). Aber das hat sich etwas geändert. In den Discountern ist das nicht mehr so, manche Geschäfte, wie zum Beispiel Möbelhäuser, halten aber noch daran fest, um ihren französischen Kunden den gewohnten Service zu bieten. Aber das ist ein anderes Thema.

Aufnahmen vom 01.03.2025

Keine einzige modernistische Bausünde zu sehen. Ich kenne keine deutsche Stadt vergleichbarer Größenordnung, in der man noch solch vollkommene historische Geschlossenheit antrifft. Wahrscheinlich eine Frage der kulturellen Verfasstheit.

Ganz so negativ sehe ich es nicht, es gibt durchaus Orte vergleichbarer Größe in Deutschland, die ebenfalls eine solche historische Geschlossenheit aufweisen. Mich stört es jetzt nicht so, aber in vergleichbaren Strängen wurden derartige umgebaute Erdgeschosse wie hier durchaus schon kritisiert, ich hätte solche Veränderungen in Wissembourg eher nicht erwartet.

Quote from Achim84

Ganz so negativ sehe ich es nicht, es gibt durchaus Orte vergleichbarer Größe in Deutschland, die ebenfalls eine solche historische Geschlossenheit aufweisen.

Bin offen für Beispiele, aber in Baden-Württemberg gibt es m.W. keine. Da sind selbst in gut erhaltenen Städten immer wieder fehlende Einzelteile zu sehen.

Die beiden Klassiker natürlich, Rothenburg und Dinkelsbühl, die habe ich immerhin selbst gesehen, viel originalgetreuer geht es m.E. nicht. Ansonsten ist es natürlich gewagt ungesehene weitere Orte "in den Ring zu werfen", aber mir fallen jetzt ganz spontan Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, Mühlhausen und Bad Langensalza in Thüringen oder auch Meersburg als Beispiel aus Baden-Württemberg ein. Dass das Elsass im Vergleich zu diesem Bundesland allgemein vorbildlicher mit seinem Bauerbe umgeht, lässt sich schwer leugnen.

Quote from reklov2708

Keine einzige modernistische Bausünde zu sehen. Ich kenne keine deutsche Stadt vergleichbarer Größenordnung, in der man noch solch vollkommene historische Geschlossenheit antrifft. Wahrscheinlich eine Frage der kulturellen Verfasstheit.

Wie wäre es denn mit dem Namensvetter in Deutschland, Weißenburg in Bayern? Etwas größer als Wissembourg, und typisch für Deutschland komplett durchsaniert und glattgeleckt, aber ebenfalls geschlossen erhalten.

Ich mag Weißenburg in Bayern sehr, aber es ist nicht ganz perfekt. Störend innerhalb der Stadtmauer sind bspw. der Bau des Landratsamts

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

oder solche Ansichten

Google Maps

Ort mithilfe eines 360°-Fotos kennenlernen.

maps.app.goo.gl

Ansonsten ist es aber wirklich ziemlich gut erhalten und sehenswert.

Auf der deutschen Rheinseite gibt es nur wenige größere Orte, die mit Wissembourg mithalten können, aber ein paar fallen mir doch ein: Definitiv Gengenbach und Ettenheim, mit ihren historischen Altstädten. Auch Baden-Baden als Kurstadt hat erstaunlich wenige Bausünden. Dann gibt es unzählige kleinere Orte, wie Gernsbach, die Hanauerland-Dörfer Willstätt, Hesselhurst, Eckartsweier etc. könnte man vielleicht noch dazuzählen. Bei allen anderen, gibt es dieses einheitliche nicht wirklich, aber dennoch sind sie sehenswert, wie z.B. Offenburg, Ettlingen, Durlach oder Freudenstadt.

Quote from Achim84

oder solche Ansichten

https://maps.app.goo.gl/mNAPTvNNGKTK3rVy6?g_st=ac

Das ist genau das, was ich meine. Solche gedankenlos errichteten Banalitäten (zumeist auf Kosten historischer Vorgänger), ohne die kaum ein deutscher Ort auskommt.

Es kommt drauf an. Ich komme ja aus der Ecke und brauche nur 20 Minuten ins Elsass. In den Dörfern direkt am Rhein gibt es mittlerweile auch diese typischen Neubausiedlungen, wie sie auf der deutschen Seite zuhauf zu finden sind – Schottergärten und Flachdächer ohne Ende.