Ab heute werde ich mit der Fotoserie zu den saarländischen Städten beginnen. Den Anfang macht Merzig.
Merzig ist eine Kreistadt im Nordwesten vom Saarland. Sie liegt etwa auf haleben Weg zwischen Saarbrücken und Trier mit jeweils ca. 50 Kilometern. Die Mittelstadt hat 29.937 Einwohner und besitzt ein Stadtbild, wo der Historismus dominiert mit einzelen Barockbauten in der Altstadt, und zum Glück relativ wenige Bausünden.
Zur Geschichte: bereits zur Römerzeit wurde eine Siedlung 369 n. Chr. namens "Martiaticum" erwähnt. 869 kam das Krongut an den Trierer Erzbischof Bertolf als Schenkung. Seitdem hat der Erzbischof als weltlicher Kurfürst auch das Vogteirecht neben 6 anderen Herrschern. Seit dem 11. Jh. stritten sich Trier und Lothringen um Merzig. 1333 konnte schließlich der Trierer Bischof Balduin sich vorübergehend durchsetzen gegenüber dem lothringer Herzog Rudolf. Doch die Lothringer ließen nicht locker, sodass 1368 man entschied, die Stadt gemeinschaftlich zu verwalten bis 1778 hielt sich dieses Bündnis (seit 1766 mit dem Kgr. Frankreich als Nachfolger des Herzogtums Lothringen). Von 1778 bis 1794 gehörte Merzig dann ganz zu Kurtrier, danach wurde es durch die Revolution kurz französisch. Seit 1815 preußisch.
Beginnen wir mit dem Rundgang am Wahrzeichen der Stadt, der spätromanischen Kirche St. Peter. Sie wurde Anfang des 13. Jh. errichtet und zählt zu der einzigsten, größeren romanischen Kirche des Saarlandes, die im rheinischen Stil gehalten ist. Ihre Baugeschichte ist sehr interessant: bereits nach Zerstörung durch die Truppen Karl des Kühnens 1473 und nach Einsturz des Schiffes im 16. Jh. wurden Teile der Kirche neu wiedererrichtet. Doch nach verschiedenen Bränden im 17. und Anfang 18. Jh. wurde das Gebäude außer dem Chorabschluss stark hergerrichtet. Daher haben neuere Forschungsergebnisse herausgefunden, dass man im 18. Jh. die Kirche im romanischen Stil perfekt wiederaufgebaut hat, ohne dass man es später gemerkt hat. Also eine gute Rekonstruktion konnte man schon früher bauen
Doch jetzt zu den Bildern:
Zuerst die Ostansicht der Kirche mit den Apsiden und Chortürmen:
Alles ist laut Forschung original zu dieser Seite, bis auf die Turmspitzen, welche im 19. Jh. rekonstruiert wurden:
Der Übergang zum Pfarrhaus:
Die romanische Hauptapsis
Das romanische Schiff, das womöglich im 18. Jh. stilgerecht wiederaufgebaut wurde, vom Kirchplatz aus gesehen:
--- Fortsetzung folgt Morgen ---