Berlin - architektonische Impressionen II (Galerie)

  • Darf man denn hier keine Defizite ansprechen, gilt man dann als Nestbeschmutzer?

    Klar kriegst du da viele "Likes", wenn du schöne Kiezbilder postest, aber ändert das was an der Tatsache, dass die Infrastruktur und das öffentliche Stadtbild in Berlin zunehmend verlottert (Stichwort Müll und Graffiti)? Da könnte man auch jede Menge Bilder zeigen.

    Außerdem lässt sich auch nicht abstreiten, dass das Berliner Zentrum, abgesehen von Unter den Linden, Gendarmenmarkt und Museumsinsel, wirklich nicht mehr viel vom kaiserzeitlichen Glanz besitzt. Potsdamer und Leipziger Platz: Kein einziges Vorkriegsgebäude mehr, Leipziger- und Friedrichstraße: Noch eine Handvoll Gebäude übrig. Wilhelmstraße: Nix mehr da. Alexanderplatz: Zu schrecklich um dafür Worte zu finden.

    Was es in Berlin noch massenhaft gibt sind die Mietshäuser der Gründerzeit in den Wohnbezirken. Schön und erfreulich, aber das ist, ganz direkt gesagt, die Massenware. Von der echten Top-Architektur aus der Kaiserzeit ist nicht viel übriggeblieben. Es gibt sie kaum noch, die noblen Geschäftshäuser und Warenhauspaläste, an denen Berlin einst so reich war wie keine andere Stadt.

    Ich stelle das fest, weil es mir wehtut, weil mich diese Stadt bewegt. Das Berlin der Vorkriegszeit fasziniert mich unglaublich. Umso bitterer, was man seither aus der Stadt gemacht hat.

    In dubio pro reko

  • Hm. Wie oft bist du denn in Berlin Königsbau, bzw. wann warst du das letzte Mal vor Ort?
    Ich empfinde Berlin in den sehenswerten Ecken eigentlich als überwiegend sauber und imposant. Teils auch hinsichtlich seiner moderneren Architektur im Zusammenspiel mit klassischen Bauwerken. Es ist schon eine ganz besondere Mischung, die diese Stadt ausmacht.

  • Ich warne wieder vor einer Tatsache, Generalisierung. Berlin ist weder top gepflegt noch das letze Loch, es kommt eben ganz drauf an, wo man hingeht, aber ist das nicht überall so?
    Mitte ist in weiten Teilen sehr sauber, die Straßenmöblierung ist in weiten Teilen neu und ich halte mich da sehr gerne auf, allein die Werbeverordnung ist Balsam, wenn man geschädigt ist von der Hohen Straße in Kökn.
    Wenn man allerdings nach Berlin West geht, so z.B. ins Areal um das KdW, ja, da ist Berlin echt dreckig, aber Königsbau, ganz im Ernst, dann fahre mal nach Köln, Essen, Dortmund oder in andere Städte von NRW, dagegen ist Berlin Mitte so sauber, dass man vom Boden essen kann.
    Und auch, dass es wenige Bauten aus der Kaiserzeit bzw. der Zeit davor in Mitte gibt, das stimmt so einfach nicht. Ja, an den Hauptstraßen fehlt die Bebauung, Wilhelmstraße, Leipziger Straße, Potsdamer und Leipziger Platz. Aber in den Quartieren dazwischen steht noch einiges, ich würde sogar behaupten, dass 50 bis 60 Prozent von Mitte historisch sind. Das ist z.B. verglichen mit der City of London ein super Wert.
    Ich finde das Bashing auf Berlin manchmal echt etwas daneben. Ja, die Stadt hat Probleme, aber diese Pauschalurteile finde ich nicht in Ordnung, weil sie einfach nicht stimmen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich glaube nicht, daß Müll und Drecl Berlins Hauptprobleme sind, sondern wohl eher die hohe Gewaltkriminalität, eine lasche Justiz, die sehr schlecht organisierte Verwaltung in den Bezirken und die agressiven Randgruppen. Ansonsten ist die Stadt nach Jahrzehnten durchaus wieder im Kommen. Ich hoffe übrigens trotz des Bandes mit den Bundesbauten immer noch darauf, daß eine Tages die Wilhelmstraße wieder im alten Glanz erstrahlt.... :thumbup:

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • "ich würde sogar behaupten, dass 50 bis 60 Prozent von Mitte historisch sind"

    Jessas, woher nimmst du denn diese steile Vermutung? Das stimmt nicht mal ansatzweise. Von dem, was das historische Zentrum Berlins darstellt ist weitaus weniger erhalten.

    Und warum eigentlich "Bashing"? Was soll das? Darf man sich hier nicht mehr kritisch äußern oder was?
    Ich habe klar zum Ausdruck gemacht, dass mir Berlin am Herzen liegt. Gerade deshalb bin ich nicht bereit, mir den heutigen Zustand der Stadt schönzureden.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (23. Januar 2018 um 08:28)

  • Darf man denn hier keine Defizite ansprechen, gilt man dann als Nestbeschmutzer?

    Klar kriegst du da viele "Likes", wenn du schöne Kiezbilder postest, aber ändert das was an der Tatsache, dass die Infrastruktur und das öffentliche Stadtbild in Berlin zunehmend verlottert (Stichwort Müll und Graffiti)? Da könnte man auch jede Menge Bilder zeigen.

    Außerdem lässt sich auch nicht abstreiten, dass das Berliner Zentrum, abgesehen von Unter den Linden, Gendarmenmarkt und Museumsinsel, wirklich nicht mehr viel vom kaiserzeitlichen Glanz besitzt. Potsdamer und Leipziger Platz: Kein einziges Vorkriegsgebäude mehr, Leipziger- und Friedrichstraße: Noch eine Handvoll Gebäude übrig. Wilhelmstraße: Nix mehr da. Alexanderplatz: Zu schrecklich um dafür Worte zu finden.

    Was es in Berlin noch massenhaft gibt sind die Mietshäuser der Gründerzeit in den Wohnbezirken. Schön und erfreulich, aber das ist, ganz direkt gesagt, die Massenware. Von der echten Top-Architektur aus der Kaiserzeit ist nicht viel übriggeblieben. Es gibt sie kaum noch, die noblen Geschäftshäuser und Warenhauspaläste, an denen Berlin einst so reich war wie keine andere Stadt.

    Ich stelle das fest, weil es mir wehtut, weil mich diese Stadt bewegt. Das Berlin der Vorkriegszeit fasziniert mich unglaublich. Umso bitterer, was man seither aus der Stadt gemacht hat.

    Also ich frage mich auch wie gut du Berlin kennst - erst muss man ja ehrlich sein Berlin sei wirklich nicht eine gewachsene Metropole sondern war ein schnellwachsende Metropole im 1900 jahrhundert die zu grossen Teil immer noch gibt - Altcolln war doch kein Dresden oder Wien wenn es um Bausubstanz ging. Will mann die historische Berlin erleben dann gibt es in die Strassen von Spandauer Vorstadt. Da kriegt man immer noch ein Hauch von Altberlin aber es war noch nie Prag oder Rom - es ist halt Berlin.

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foe…vorstadt_gr.jpg

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foe…uftbild_800.jpg


    Aber dafur muss mann nicht Berlin seine Qualitaten absprechen - die Grunderzeit von Berlin als nur Mietshauser finde ich unnotig polemisch. Berlin hat eine wahnsinnige Fulle von Grunderzeitvierteln und das ist die schone mit Berlin. Charlottenburg oder Friedenau hat eine andere Natur als Friedrichain oder Neukolln.

    Ich hatte ja eine lange Diskussion mit Youngwoerth dauber - was nutzt eine schone Zentrum wenn mann nicht schon wohnen und leben kann und in Berlin kann mann an seine Stellen sehr schon wohnen und leben. Und wenn man Stuttgart oder Hannover nur auf ihre Innenstadten beurteilen - da wurde mann diese Stadten auch nicht aushalten.

    2 Mal editiert, zuletzt von johan v2 (22. Januar 2018 um 23:13)

  • johan, wir reden mal wieder aneinander vorbei. Natürlich sind die Gründerzeitviertel in Schöneberg, Charlottenburg usw. schön und sehenswert, da darfst du gerne so viele Bilder posten wie du magst. Aber das Zentrum Berlins ist der Ort, wo die architektonische Pracht kulminierte. Die wahrlich herausragenden Beispiele kaiserzeitlicher Baukunst standen dort, die Geschäftshäuser, Kaufhäuser, Bahnhöfe, Hotels. Und davon ist nun mal nur erschütternd wenig übriggeblieben. Das kann wohl niemand bestreiten, der sich intensiv mit der historischen Stadt Berlin beschäftigt hat. Vielleicht wollen es manche nur nicht wahrhaben. Das heißt nicht, dass Berlin heute keine höchst interessante und spannende Stadt wäre. Ich bedauere nur die enormen baulichen Verluste die sie erlitten hat, ich hätte gern mehr davon erlebt. Das gleiche gilt übrigens für meine Heimatstadt Stuttgart, was meine liebevolle Verbundenheit mit der Stadt nicht schmälert.

    Bezüglich der Verwahrlosung des öffentlichen Raums: Da muss ich einräumen, mich vielleicht zu sehr auf Berlin fixiert zu haben. In der Tat ist das ein Problem, das viele deutsche Großstädte und nicht nur die Hauptstadt betrifft. Vielleicht einen eigenen Strang wert.

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (23. Januar 2018 um 08:33)

  • Die wahrlich herausragenden Beispiele kaiserzeitlicher Baukunst standen dort, die Geschäftshäuser, Kaufhäuser, Bahnhöfe, Hotels. Und davon ist nun mal nur erschütternd wenig übriggeblieben.

    Dem stimme ich zu. Die Verluste, insbesondere bei Geschäftsbauten, aber auch Verkehrsbauten aus der Kaiserzeit sind enorm. Man muss sich ja nur die alten Bilder anschauen. Trotzdem ist Berlin absolut eine beeindruckende Weltstadt geblieben und es gibt immer noch eine menge erhaltene historische Architektur - was zeigt, wie reich und groß der Bestand an diesen Bauten einmal war.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • "Trotzdem ist Berlin absolut eine beeindruckende Weltstadt geblieben"

    Das ist wahr, allerdings wird die Bautätigkeit der letzten Jahre diesem Anspruch in keiner Weise gerecht. Insbesondere
    der Leipziger Platz ist die größte architektonische Enttäuschung seit der Wiedervereinigung. Potsdamer Platz? Spektakulär, aber nicht im Ansatz so vital wie er einst war, dazu fehlt es an einladenden Etablissements die Menschen anziehen. Und zum Alexanderplatz sage ich nie wieder etwas, da ist jedes Wort zuviel.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (23. Januar 2018 um 09:58)

  • Ja, durchgehend schön (oder zumindest größtenteils schön, denn alle Städte haben ihre Schmuddelecken) wie einige andere europäische Kapitalen ist Berlin nicht. Wird es auch nicht mehr sein, der Zug ist abgefahren. Damit muss man sich abfinden. Fiel auch mir nicht leicht...
    Aber Schönheit ist auch nicht alles, was eine tolle Stadt ausmacht. London, New York und Tokyo sind auch nicht schön und dennoch begeistern sie die Menschen. Dort will man gerne leben und immer wieder zu Besuch sein. Im Kontrast dazu ist Sankt Petersburg traumhaft schön, aber die meisten würden dort nicht leben wollen und sich einen Besuch zwei oder drei Mal überlegen.
    Berlin is arg durchwachsen, dort findet man schön, direkt neben potthässlich. Der Kontrast hat aber tatsächlich etwas, auch wenn es abgedroschen klingt. Besser als Köln oder Frankfurt allemal...wo hässlich nur auf hässlich stößt. Auf einer Skala von hässlich bis schön sitzt Berlin näher in Richtung schön, immerhin. ;)
    Einige historische Ensemble in Berlin und Umgebung gehören meiner Meinung nach auch immer noch zu den schönsten und beeindruckendsten Europas und diese sind allein schon einen Besuch/eine Reise wert.
    Das Ensemble der östlichen Linden, Lustgarten und Museumsinsel z.B. Kaum irgendwo sonst in Europas Kapitalen (nicht in Paris, nicht in Rom, nicht in Prag, vielleicht in Wien) findet man so eine Konzentration an herausragenden Gebäuden, Straßen- und Platzanlagen. Wenn Museumsinsel und Schloss einmal vollendet sind wird man Tage brauchen um diese vergleichsweise kleine Gegend vollständig touristisch abzugrasen.
    Einige von Berlin Gründerzeitvierteln sind noch immer herrlich erhalten und haben so viel Charme. Üppige Stuckfassaden so weit das Auge reicht, Kopfsteinplaster, Gaslaternen und alter Baumbestand.
    Die Parks, Wälder und Seen um die Stadt herum, besprenkelt mit Palais und Schlössern ist außerdem einmalig. Kaum eine andere Großstadt hat so schöne Stadtgrenzen. In Paris und London gruselt es einen, wenn man die Stadtgrenzen überschreitet. Da mag man am liebsten gleich wieder umkehren.
    Das nahe Sanssouci ist meiner Meinung nach die schönste königliche Park- und Schlossanlage der Welt. Ja, es gibt größere Parks und noch größere und protzigere Schlösser (wobei das Neue Palais mit Communs und Kolonnaden schon ein Brummer ist) aber Größe und Pracht sind auch wieder nicht alles. Dafür ist Sanssouci so einfallsreich, einzigartig, filigran und intim. Ein wahres Schatzkästchen.

    Berlin ist wirklich nicht so schlimm und ganz klar eine der aufregendsten und sehenswertesten Städte der Welt...und das sogar in einem konstant nur halbfertigen Zustand. ;)

  • johan, wir reden mal wieder aneinander vorbei. Natürlich sind die Gründerzeitviertel in Schöneberg, Charlottenburg usw. schön und sehenswert, da darfst du gerne so viele Bilder posten wie du magst. Aber das Zentrum Berlins ist der Ort, wo die architektonische Pracht kulminierte. Die wahrlich herausragenden Beispiele kaiserzeitlicher Baukunst standen dort, die Geschäftshäuser, Kaufhäuser, Bahnhöfe, Hotels. Und davon ist nun mal nur erschütternd wenig übriggeblieben. Das kann wohl niemand bestreiten, der sich intensiv mit der historischen Stadt Berlin beschäftigt hat. Vielleicht wollen es manche nur nicht wahrhaben. Das heißt nicht, dass Berlin heute keine höchst interessante und spannende Stadt wäre. Ich bedauere nur die enormen baulichen Verluste die sie erlitten hat, ich hätte gern mehr davon erlebt. Das gleiche gilt übrigens für meine Heimatstadt Stuttgart, was meine liebevolle Verbundenheit mit der Stadt nicht schmälert.

    Bezüglich der Verwahrlosung des öffentlichen Raums: Da muss ich einräumen, mich vielleicht zu sehr auf Berlin fixiert zu haben. In der Tat ist das ein Problem, das viele deutsche Großstädte und nicht nur die Hauptstadt betrifft. Vielleicht einen eigenen Strang wert.

    Absolut nicht aber man braucht beide Seiten - Berlin ist ein bisschen Gegenteil von Dresden - wo die Prunk gibt aber die ubrige Stadt fehlt ein bisschen. In Berlin fehlt halt teilweiss diese Kern die sowieso nicht besonders gross war. Man muss da sagen dass eine grossflachige Zentrum wie Westminister in London gab es nie in Berlin - es war ja auch kein Hauptstadt eine Imperium - es ist einfach so.

    Klar will man ein durchblick von diese Entwicklung kann man wunderbar von Babelplatz uber Musuemsinsel - Spandauer Vorstadt - da sieht man auch die Kontraste zwischen die kurzlebige Kaiserreich und die alte eher bescheidene Berlin.

    Bebelplatz
    https://www.google.co.uk/maps/@52.51736…!7i13312!8i6656

    Museumsinsel
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52174…!7i13312!8i6656

    Neue Synagoge
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52471…!7i13312!8i6656

    Sophienkirche
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52537…!7i13312!8i6656

    Sophienstrasse
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52614…!7i13312!8i6656

    Kannst ja Hackische Hofe anhangen
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52417…0!7i2508!8i1253

    Oder ein Abstrecker zu Marienstrasse
    https://www.google.co.uk/maps/@52.52182…!7i13312!8i6656

  • "Berlin ist wirklich nicht so schlimm" "In Berlin fehlt halt teilweiss diese Kern die sowieso nicht besonders gross war."

    Achso. Alles halb so wild. War ja sowieso nur ein "kleiner Kern". Was reg' ich mich eigentlich auf?

    Kann einer von euch mal die Gebäude auf dem Bild markieren, die es heute noch gibt? Tipp: Ihr seid ziemlich schnell fertig. Und der Einfachheit halber ist es nur ein Ausschnitt des Berliner Zentrums.

    In dubio pro reko

  • @Königsbau

    Jetzt reden wir einander vorbei aus verschiedene Grunden. Ich redet hier uber die eigentliche Altstadt und die war ja weder im Grosse oder Bedeutung im vergleich mit lass uns sagen Stadten wie Wien oder Prag "outstanding". Dauber konnen wir uns schon einig sein.

    Die Foto oben ist ja nicht gerade eine Alstadt-foto sonder die Einkaufzentrum - ich meinte ja eher mit Prunkzentrum Schloss und obere Ende am Under den Linden - Museumsinsel.

    Ein andere Grund warum wir zu verschiedene Schlussfolgen kommen - ich habe nicht so eine grosse Intresse an Warenhausarchitektur - ich stehe ja eigentlich eher auf wohnbare Altstadten wie Lubeck, Erfurt, Regensburg oder Tubingen als Innestadten wie Hamburg und Munchen voll mit Geschaften - ist halt ein geschmackfrage. Fur mich war manche Grunderzeitecken von Berlin eine Offenbarung - hier gibt Grunderzeit und ich konnte auch hier wohnen. Auch Geldmassig! In London kriege ich eine Parkplatz aber in Prenzlauer Berg kriege ich eine richtige Wohnung. Die Kopfsteinpflaster, die gute Restaurants und die schone Fassaden ist ja eine Bonus.

    Aber du hast definitive recht in eine wichtige Punkte - die Zweite Weltkrieg hat am meisten die moderne Grosstadten in Deutschland (also die Stadten wo die Innenstadt von moderne Grunderzeitbauten gepragt waren) harter getroffen als viel mittelalterliche/fruhneuzeitliche Innenstadten. Historische erhaltene Warenhaus-architektur gibt es in Deutschland wirklich sehr sehr selten - wo gibt es ausserhalb Gorlitz und die Passagen in Leipzig? Wismar gibt es eine historische Karstadt aber es muss noch mehr geben.

    Vielleicht gibt es in diese Bereich ein paar Konkrete Rekokandidaten - ich finde Karstadt im Neukolln ware da eine intressante Anfang.

  • Gib Königsbau völlig recht. Am dichtbebauten Bild der ehemalige Stadtmitte besteht heute noch sehr sehr wenig und dann auch nicht mehr komplett (wie Landgericht am Littenstrasse). Auch die Turmspitzen der Nikolaikirche, zwar historisches Gebäude, sind nicht mehr so detailliert wie vor dem Krieg.
    In Mai 1945 stand da noch eine Riesenmenge an meistens nur beschädigten Bauten. Allen Erstrangige Smuckstücken. Heute fast nichts mehr davon und ganz und gar kein dichtbebautes Kerngebiet.

    Die Deutschen sind nicht einmal im Stande die ehemalige Stadtviertel rund der Alexander Platz zu rekonstruieren. Da reicht nicht mehr die Technik oder Fachmannschaft. Es würde 50 MILLIARDEN brauchen um eine Oberfläche von nur 500 x 500 meter zu rekonstruieren (nur Ausenseite) und dann noch niemals mehr so "ECHT", aber ohne Patina und ohne Details wie heute Frankfurt und Dresden zeigen. Das Kerngebiet in das Bild Königsbaus ist aber gewiss 3000 x 3000 meter gross. 1 Stück davon war die Georgen Kirche. Der Turm überlebte der Russische Feuerorkan ohne Schäden. Rücksichtsloss abgebrochen wie noch 800 sehr schöne und einmalige Bauten in diesem Bild. Alle Warenhäuser, alle Kirchen, alle Geschäftsbauten, Börse, Palais usw. Sehr schön war z.B. die Marienplatz...... einige Bauten standen da noch bis in die siebziger Jahren, dann doch weg....
    Weg ist das einstige grossartige Berlin. Heute funktionell, armselig und leer....wie der Alex. Danke schön DDR!! Danke schön Modernisten, Danke schön miese Stadtentwickler!! Die Plänen rund Molkenmarkt machen mich recht traurig. Armseliges Schrott!!! Phantasielos, schlicht und ohne Respekt für die Stadtbau des ehemalige Berlins.

    Ja Treverer hat auch recht, aber bin dieses Jahr zweimal quer durch die Stadt gelaufen und vieles hatte mich geärgert. Grafiti in Kreuzberg, Stuckabschlag wohin man auch schaut. Die Dächer meistens verstümmelt, Balkone verschwunden.
    Sah nur ein einziges schönes Dach am intakten Gründerzeitbau in der Mitte der Kochstrasse (westlichen Teil) am Südseite. In vielen Strassen gibt es in der Mitte eines Baublocks so eines intakten Gebaüde und dann wurde ich doch betroffen von der Harmonie und Aussagekraft dieser Epoche!!. Meinen tiefsten Wunsch: eine Zeitreise nach 1910 nach Berlin.

    Aber ja es ist wie die einstige Innenstadt von Dresden wirklich sehr imposant gewesen, mit tausend oder mehr sehr hochwertige Bauten: von Innen und Aussen. Berlin: damals eine der schönsten Innenstädte der ganzen Welt!!! Reich angekleidet mit hochwertigen Gründerzeitgürtel.
    Diese 2 grossartigen Ensembles wie Berlin und Dresden (die beiden schönsten Deutschlands) wurden ausgelöscht und nachher nur respektlos verunstalltet. Nur in Hamburg steht noch Einiges aber alles dort wird auch rasch modernisiert.

  • Gib Königsbau völlig recht. Am dichtbebauten Bild der ehemalige Stadtmitte besteht heute noch sehr sehr wenig und dann auch nicht mehr komplett (wie Landgericht am Littenstrasse). Auch die Turmspitzen der Nikolaikirche, zwar historisches Gebäude, sind nicht mehr so detailliert wie vor dem Krieg.
    In Mai 1945 stand da noch eine Riesenmenge an meistens nur beschädigten Bauten. Allen Erstrangige Smuckstücken. Heute fast nichts mehr davon und ganz und gar kein dichtbebautes Kerngebiet.

    Die Deutschen sind nicht einmal im Stande die ehemalige Stadtviertel rund der Alexander Platz zu rekonstruieren. Da reicht nicht mehr die Technik oder Fachmannschaft. Es würde 50 MILLIARDEN brauchen um eine Oberfläche von nur 500 x 500 meter zu rekonstruieren (nur Ausenseite) und dann noch niemals mehr so "ECHT", aber ohne Patina und ohne Details wie heute Frankfurt und Dresden zeigen. Das Kerngebiet in das Bild Königsbaus ist aber gewiss 3000 x 3000 meter gross. 1 Stück davon war die Georgen Kirche. Der Turm überlebte der Russische Feuerorkan ohne Schäden. Rücksichtsloss abgebrochen wie noch 800 sehr schöne und einmalige Bauten in diesem Bild. Alle Warenhäuser, alle Kirchen, alle Geschäftsbauten, Börse, Palais usw. Sehr schön war z.B. die Marienplatz...... einige Bauten standen da noch bis in die siebziger Jahren, dann doch weg....
    Weg ist das einstige grossartige Berlin. Heute funktionell, armselig und leer....wie der Alex. Danke schön DDR!! Danke schön Modernisten, Danke schön miese Stadtentwickler!! Die Plänen rund Molkenmarkt machen mich recht traurig. Armseliges Schrott!!! Phantasielos, schlicht und ohne Respekt für die Stadtbau des ehemalige Berlins.


    Ja Treverer hat auch recht, aber bin dieses Jahr zweimal quer durch die Stadt gelaufen und vieles hatte mich geärgert. Grafiti in Kreuzberg, Stuckabschlag wohin man auch schaut. Die Dächer meistens verstümmelt, Balkone verschwunden.
    Sah nur ein einziges schönes Dach am intakten Gründerzeitbau in der Mitte der Kochstrasse (westlichen Teil) am Südseite. In vielen Strassen gibt es in der Mitte eines Baublocks so eines intakten Gebaüde und dann wurde ich doch betroffen von der Harmonie und Aussagekraft dieser Epoche!!. Meinen tiefsten Wunsch: eine Zeitreise nach 1910 nach Berlin.

    Aber ja es ist wie die einstige Innenstadt von Dresden wirklich sehr imposant gewesen, mit tausend oder mehr sehr hochwertige Bauten: von Innen und Aussen. Berlin: damals eine der schönsten Innenstädte der ganzen Welt!!! Reich angekleidet mit hochwertigen Gründerzeitgürtel.
    Diese 2 grossartigen Ensembles wie Berlin und Dresden (die beiden schönsten Deutschlands) wurden ausgelöscht und nachher nur respektlos verunstalltet. Nur in Hamburg steht noch Einiges aber alles dort wird auch rasch modernisiert.

    Ich muss sagen Klassiker - ich mag deine emotionale Engagement fur Berlin und Dresden. Man muss ja auch sagen dass die Innenstadt von Berlin war definitiv schoner als heute ist aber zu sagen dass die Berliner Innenstadt war eine der schonsten der Welt ist vielleicht ein bisschen "over the top" - ich bin auch nicht wirklich sicher dass Berlins Ruf als Weltstadt beruht sich auf seine Gebauden sondern auf andere Aspekten (wie zum Beispiel sein beruchtigte Kulturleben in die 1920 und 1930). Ich finde eher dass Friedrichstadt (als auch in die andere Strang uber Warenhauser) deutet eher an deutliche Defizite die Grunderzeitstadt - besonders malerisch kommt die Stadtbild nicht vor. Letztendlich waren Grunderzeit die erste Startschuss auf die moderne Stadt mit ihre industrielle Strukturen und Konsumverhalten. Ich sehe auf die Bilder von Friedrichstadt nicht wirklich eine harmonische Stadtbild sondern eher die Konkurrenz von noch grosser und noch brasiger Konsumtempeln. Ich finde deswegen so merkwurdig dass gerade Mietshauservierteln verbindet da deutlich mehr Harmonie und Plan als diese Chaotische Innenstadtviertel.