Straßburg (Galerie)

  • Straßburg mit seinem markanten Münsterturm ist auch aus der Ferne gut zu erkennen. Bei Wanderungen durch den Nordschwarzwald und seine Rebhänge an den Westflanken hebt sich die "Nadel" des Münsterturms in der massiven Westfassade bei klarer Sicht deutlich vor den Vogesen ab. Der 142 Meter hohe Turm war übrigens von 1647 bis 1874 das höchste Bauwerk der Welt!

    Hier ist der Blick vom Aussichtspunkt "Münsterblick" aus den Weinbergen oberhalb von Sasbachwalden (Ortenaukreis) zu sehen. Das Münster liegt rund 30 Kilometer Luftlinie entfernt. Sasbachwalden ist übrigens selbst ein sehr hübsches Fachwerkdorf, das sich über fast 1.000 Höhenmeter erstreckt.

    Straßburger Münster von Sasbachwalden gesehen
    Auch vom Baden-Badener Rebland aus ist das Münster in der Ferne mit bloßem Auge gut erkennbar. Die Luftlinie beträgt hier schon rund 45 Kilometer. Das Foto unten ist in der Abendsonne von der bekannte Weinlage Mauerberg oberhalb des Renaissance-Schlosses Neuweier aus fotografiert.

    Straßburger Münster von Baden-Baden gesehen
    Und zu guter Letzt eine herrliche Fernsicht vom Aussichtspunkt Korbmattfelsen im Baden-Badener Stadtwald, der verglichen mit den anderen Standpunkten einige Höhenmeter weiter oben liegt. Von hier sind es rund 50 Kilometer Luftlinie nach Straßburg. Das Münster erscheint nunmehr als winziger, aber in der Bildmitte gut erkennbarer Fleck in der Oberrheinebene.

    Straßburger Münster
    (Alle Bilder von mir)

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Wie gewaltig die Westfassade des Straßburger Münsters mit Hauptportal und Rosette ist, zeigt sich beim Blick entlang der Häuserflucht der Krämergasse, die ebenfalls eine vollständig historische Bebauung aufweist. Dieser Bauabschnitt am Münster war 1277 durch Erwin von Steinbach begonnen worden, ehe ihn sein Sohn ab 1318 fortführte. Einfach herrlich!

    Westfassade des Straßburger Münsters
    (Bild von mir)

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Der Hauptbahnhof von Straßburg hat eigentlich eine schöne historistische Fassade.

    Straßburg

    Doch vor einigen Jahren entschieden sich die Verantwortlichen, diese mit einer modernistischen Glaswurst zu umbauen. Darunter leidet der ganze Bahnhofsvorplatz. Zum Glück kann man die Glaswurst irgendwann auch wieder abreißen.

    Straßburg

    Die deutschen Wurzeln Straßburgs sind bei genauerem Hinschauen erkennbar. Mittlerweile sind sie auch durch zweisprachige Straßenschilder in der Altstadt kenntlich gemacht.

    Straßburg

    Straßburg

    Straßburg

    Straßburg

    Der Adolf hatte ja mal keinen Schnurrbart. Dafür aber langes Haar. :schockiert:

    Straßburg

    Reingelegt. Es ist ein anderer gemeint. :lachen:

    Straßburg

  • Das ist mal Straßengrün.

    Straßburg

    Das ist mal ein Mac Donalds.

    Straßburg

    Das ist mal ein unpassender Dachaufbau. (Weißes Haus)

    Straßburg

    Das ist mal eine Bausünde. (Hinten links. Auch solche gibt es in nicht zu kleiner Menge.)

    Straßburg

    Das ist mal ein Platz, der nach kleinteiliger Gestaltung schreit. (Unweit Petite France.)

    Straßburg

    Das ist mal eine große Demonstration. (Gegen die Corona-Restriktionen der Regierung.)

    Straßburg

    Straßburg

  • Dieses Haus soll wohl abgerissen werden? ||:cursing::thumbdown:

    Straßburg

    Straßburg

    Ein typisches, schönes klassizistisches Gebäude unweit davon, das hoffentlich nicht abgerissen wird.

    Straßburg

    Noch ein paar schöne klassizistisch-historistisch geprägte Straßenzüge, die hoffentlich von der Abrissbirne verschont bleiben.

    Straßburg

    Straßburg

    Straßburg

    Straßburg

    Das Münster kommt in Sicht. Hoffentlich kommt kein Investor auf die Idee, es abzureißen und ein Apartmenthochhaus dort hinzustellen.

    Straßburg

    Straßburg

    Straßburg

  • Zu den von unserem sehr lieben und werten Heimdall eingestellten Fotos des Denkmals der elsässischen Dichter Ehrenfried Stöber, August Stöber und Ludwig Adolf Stöber in Straßburg möchte ich gerne, da die Stöbers heute wohl nahezu völlig vergessen sind, doch etwas zu deren Werk anmerken:

    In dem Band "Deutschlands Balladen- und Romanzen-Dichter", Ignaz Hub, 1858, heißt es über August Stöber: "Als Sohn des geschätzten Dichters und Pfarrers Ehrenfried Stöber wurde August Stöber den 9. Juli 1808 zu Straßburg geboren und auf dem dortigen Gymnasium gebildet. Nachdem er 1826 den für die Übungen in der deutschen Poesie gegebenen Preis erhalten, betrat er die Akademie und wählte die Theologie zu seinem Fachstudium, das er 1833 absolvierte. Akademische Dissertation über Geiler von Kaisersbergs Leben und Schriften 1834. Von 1833 bis 1836 zunächst Privatlehrer, dann Vicar zu Oberbronn. Schulinspektor im Kanton Niederbronn 1838 bis 1841 als Lehrer in der oberen Mädchenschule in Buchsweiler und ward in demselben Jahre 1841 zum Professer am Kollegium von Mülhausen im Oberelsass ernannt.

    August Stöber hat sich um Verbreitung deutscher Literatur und Aufrechterhaltung der deutschen Elemente am Alsastrande vielfache Verdienste erworben. Mit seinen poetischen Leistungen, welche vermöge seiner wesentich heiteren und äußerlich wirksamen Individualität, weniger durch lyrische Tiefe sich auszeichnen, reiht er sich der schwäbischen Dichtergruppe um Gustav Schwab an, in Behandlung der Romanze und vaterländischen Sage, deren einfach gemüthlichen und treuherzigen Ton, er wohl zu treffen versteht. Die geistige Eigenthümlichkeit seiner Muse besteht, bei geschmeidiger Technik, in glücklicher Naturanschauung, poetisch warmem Gefühl, Heiterkeit und feiner Ironie und ehrenwerter deutscher Gesinnung".

    Ähnliches wird auch über Adolf Stöber berichte: "Die Muse Adolf Stöbers zeichnet sich durch ihre innige Natursympathie und eine keusche, allen starren Dogmen fremde Religiosität ganz besonders aus. Zart, frisch und sinnig sind seine Lieder und voll süßer Innigkeit, besonders, wo sie in ahnende Symbolik, in holde, keineswegs tändelnde Mystik übergehen. Seine hin und wieder an Uhlands Styl erinnernden Romanzen und Sagen, in meist ethischer Auffassung, verbinden Kraft mit Anmuth und oft überraschender Zartheit ("Die Kerze", "Das Lügenfeld", "Pippin der Höcker" u. a. ). Stöber zählt zu den besseren Lyrikern Deutschlands und ist ohne Frage das bedeutendste lyrische Talent im Elsass".

    Alle Stöbers haben sie aus dem reichen geschichtlichen Erbe des Elsass geschöpft und dies zu vielen Gedichten und Balladen verarbeitet.

    Beide Brüder Stöber standen auch in Verbindung mit Jakob Grimm und so mag wohl der Wunsch entstanden sein, die schier unzähligen Sagen des Elsasses zu sammeln und für die Nachwelt schriftlich zu bewahren. August Stöber wanderte in den Jahren 1833 bis 1836 durchs Elsass, sammelte die alten Sagen, woraus, auch unter Mitwirkung seines Bruders, 1836 der erste Band "Die Sagen des Elsasses" mit vielen hunderten von Sagen erschien. 1852 kam dann eine vermehrte Ausgabe der "Sagen des Elsasses" heraus, die sich ebenfalls großer Beliebtheit und Nachfrage erfreute. Das Vorwort ist übrigens Jakob Grimm gewidmet.

    1994 ist ein unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1852 (in der alten deutschen Frakturschift) unterTitel-Nr. 3173 beim Ständig Reprint Verlag Hans R. Wohlwend, Vaduz /Liechtenstein herausgegeben worden. Diese Ausgabe habe ich mir zugelegt. Dieser Ausgabe ist ein Nachdruck einer Karte des Ober- und Unterelsasses beigefügt, in welcher die Orte der Sagen eingetragen sind.

  • Die Straßburg-Galerie bedarf dringend einer Auffrischung bzw. Fortsetzung. Was einerseits daran liegt, dass die Bilder von Königsbau nicht mehr existent sind. Und andererseits, dass ich vor kurzem dort war und mit meinen Bildern ungern hinterm Berg halte.

    Straßburg ist vor allem für Dreierlei bekannt:

    1) Das Münster

    2) Den Gugelhupf

    3) Goethe, der hier 1771 sein Jurastudium beendete

    Dem Dichterfürsten soll die Arroganz der französischen „Besatzer“ missfallen haben. Ansonsten hat er sich in der Stadt (und vor allem im nahen Sesenheim) aber sehr wohl gefühlt. Was man gut nachempfinden kann. Noch heute verströmt die Stadt ein Flair, das einen schnell für sie einnimmt. Und dann die Architektur! Kühnes, zum Himmel strebendes Fachwerk, durchsetzt mit deutscher Gründerzeit und französischem Barock. So muss man sich wohl das alte Frankfurt oder Nürnberg vorstellen. Unwillkürlich kommt der Gedanke, wie die Stadt wohl aussähe, hätte der Franzmann sie sich nicht unter den Nagel gerissen. Gepflegter und „aufgeräumter“, gewiss. Aber auch so authentisch und unzerstört?

    Der erste Eindruck: deutsch-französisches Frikassee, garniert mit Sauce hollandaise (Fahrräder).

    Vom Bahnhof kommend (einem modernistischen Monstrum, von Heimdall passend in Szene gesetzt) gelangt man auf dem Weg zum Münster unweigerlich auf den Place Kleber. Dem Erfinder von UHU und Pattex haben die Franzosen ein eindrucksvolles Denkmal gesetzt.

    Der Platz wird auf drei Seiten von einem elsässisch-deutschen Stil-Mischmasch begrenzt, dem die Franzosen die langweilige klassizistische „Aubette“ entgegengesetzt haben. So sollte der ganze Platz umgestaltet werden. Die Französische Revolution kam dazwischen.

    Weiter zum Münster überquert der Flaneur malerische kleine Plätze wie die Place du Marché-Neuf – Neumarkt, dafür reicht das Französisch noch.

    Dann kommt schon der Dom in Sicht ...

  • Du schreibst, die Stadt wäre vermutlich gepflegter und aufgeräumter, wenn sie heute deutsch wäre. Das bezweifle ich doch sehr. Beispiel: In Straßburg findet man kaum Graffiti an den Häusern wie es in unseren Städten gang und gäbe ist. Auch von der hierzulande beklagten Vermüllung der Innenstädte kann dort keine Rede sein. Ich finde Straßburg ist eine sehr gepflegte Stadt, man spürt die Wertschätzung des Stadtbilds seitens der Einwohner.

    In dubio pro reko

  • Snork 1. Dezember 2021 um 17:59

    Hat den Titel des Themas von „Straßburg (F) (Galerie)“ zu „Straßburg (Galerie)“ geändert.
  • Weiter im Text.

    Das Münster ist wirklich atemberaubend. Und das, obwohl es wegen des fehlenden Zwillingsturms irgendwie „amputiert“ wirkt. Zu seiner Entstehungszeit, als die umgebende Bebauung viel kleinteiliger war, muss der Eindruck noch kolossaler gewesen sein. Kein Wunder: Bis 1874 war das Straßburger Münster das höchste Gebäude der Welt (sagt Wikipedia).

    Aus dem mittelalterlichen Häusermeer erhebt sich ein strahlender Koloss, ein steinernes Schnitzwerk, das auch noch, je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen, seine Farbe wechselt.

    Goethe war so beeindruckt, dass er flugs zur Feder griff und seinen berühmten Text "Von Deutscher Baukunst" verfasste. Damals schon politisch unkorrekt. Aber es stimmt ja, man muss sich nur mal die Liste der Baumeister ansehen: Erwin von Steinbach, Ulrich Ensinger, Jakob von Landshut ... So heißen doch keine Franzosen!


    Reißen wir uns von dem Anblick los und wenden uns der näheren Umgebung zu, die auch einiges zu bieten hat. Zum Beispiel hinreißendes Fachwerk.

    Das Haus Kammerzell, 1427 errichtet, "gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser der deutschen Spätgotik" (schon wieder Wikipedia). Hinter den Butzenscheiben muss es herrlich gemütlich sein. Und mit direktem Blick auf den Dom!

    Straßburg ist auch ein Eldorado für Fans abenteuerlicher Dachkonstruktionen. In dem Taubenschlag oben links würde ich es als Mieter vermutlich nicht sehr lange aushalten.

  • Hallo, wenn Sie Informationen über die Architektur von Straßburg und Fotos von heute und gestern wünschen, finden Sie hier die Referenz: https://www.archi-wiki.org/

    Es gibt eine Suche nach Karte oder nach Adresse !

    In Straßburg sind mehr als 8500 Gebäude, Plätze und Straßen dokumentiert. Zu jedem Element finden Sie eine Beschreibung und Fotos.

    Die Website konzentrierte sich ursprünglich nur auf Straßburg, wurde aber mittlerweile auf andere europäische Länder, darunter auch Deutschland, ausgeweitet.