• Paris in knapp 4 Minuten bester 4K-Auflösung:

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  • Oft fotografiert, doch immer wieder schön: der Eiffelturm. Hier in einer meisterlichen Nachtaufnahme des tschechischen Fotografen Roman Albrecht.

    Blick vom Trocadéro zum Eiffelturm (Foto: Roman Albrecht, Člověk a Víra, 12. August 2012, CC-BY-NC)

  • Snork 30. Mai 2021 um 15:25

    Hat den Titel des Themas von „Paris (F) (Galerie)“ zu „Paris (Galerie)“ geändert.
  • Und noch zwei Aufnahmen des tschechischen Fotografen Roman Albrecht.

    Kathedrale Notre-Dame, Ansicht von Osten (Foto: Roman Albrecht, Člověk a Víra, 12. August 2012, CC-BY-NC)

    Kathedrale Notre-Dame, Ansicht von Südosten (Foto: Roman Albrecht, Člověk a Víra, 11. August 2012, CC-BY-NC)

  • We'll always have Paris - uns bleibt immer noch Paris - bei diesem wunderbaren Satz von Humphrey Bogart aus "Casablanca" mögen manchem Freund schöner Stadtbilder und lebensvoller Urbanität noch andere Dinge in den Sinn kommen als die romantische Liebe. Ich denke hierbei an die weltweit unübertroffene, fantastische Urbanität Pariser Straßen, die, noch mehr als aus der städtebaulichen Form, aus ihrer charakteristischen Architektur resultiert. Die Kunst, Häuser so zu bauen, dass sie nicht nur für sich genommen schön sind, sondern auch in der Straße, an der sie liegen, unmittelbar eine anhaltend wirksame, hochwertige Urbanität erzeugen, erreichte ihren Höhepunkt in der Pariser Belle Epoque. Ich möchte in dieser Galerie einige Fotos eher durchschnittlicher Pariser Häuser und Straßen zeigen, die das veranschaulichen.

    Gäbe es Paris nicht, so fehlte der Maßstab, das Urmeter unübertrefflicher, für alle Zeiten beispielhafter Urbanität und Schönheit. Man könnte einwenden, dass auch an anderen Orten in Frankreich viel Architektur Haussmannscher Prägung zu finden ist. Aber in Paris kommt das Momentum der gefühlten Unendlichkeit hinzu, denn die homogene Größe, die Geschlossenheit des urbanen Organismus schafft eine eigene Klasse, die es so eben nur einmal auf der Welt gibt. Man kann stundenlang in einer Richtung durch die Pariser Straßen laufen, und bleibt doch ohne nennenswerte Störung in einer ganz eigenen Welt, die einen ganz umgibt und ihre unnachahmliche Wirkung entfaltet.

    Diese opulenten, ziemlich hohen Eckbauten nahe Trocadéro sind vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden:

    Eher typisch für den Haussmannschen Stil ist dieses wunderschöne Eckhaus nahe Opéra:

    In der Gegend östlich des Eiffelturms finden sich viele Wohngebäude aus der Zeit um 1900:

    Immerwährende städtische Schönheit und hochwertigste urbane Qualität - und dabei doch nur ein normaler, durchschnittlicher Ort in einem dem menschlichen Maßstab nahezu unendlich erscheinenden Stadtraum:

    Einige weitere Straßenbilder:

    Stilbildend und vorbildlich waren zweifellos die Wohnsitze des Adels, etwa das Palais du Louvre, erbaut ab 1564:

    Fortsetzung folgt...

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • mmhh, also ein paar Bemerkungen : zu deinem letzten Bild, die Tuileries können es nicht sein, denn die wurde während der Commune verbrannt, und später abgerissen. Die Tuileries befanden sich genau an der Lücke die da klafft, vor der Pyramide.

    Dieses Gebaüde ist die "aile Richelieu" aus dem Jahr 1854.

    Und sonst, ja, diese Gebaüde sind warscheinlich Anfang XX, Ende XIX entstanden. Es ist halt schwierig denn jeder richtete sich nach dem Haussmannschen Stil. Darum war ich nie ein grosser Pariser Fan, obwohl ich dort geboren bin. Für mich ist es überwiegend Einheitsbrei mit Nuancen.

  • Aber der wohl schönste Einheitsbrei der Welt, obwohl ich auch die Berliner Gründerzeitarchitektur spannender finde als den Haussmann-Stil von Paris. Aber das eine kann man eben noch vollumfänglich erleben, das andere nur noch sehr eingeschränkt. Das Wort "Entstuckung" gibt es wohl nur bei uns.

    In dubio pro reko

  • Darum war ich nie ein grosser Pariser Fan, obwohl ich dort gebohren bin. Für mich ist es überwiegend Einheitsbrei mit Nuancen.

    Interessant, Du beschreibst hier, was Wir vor Kurzem hier im Strang debattierten, nämlich, dass Eingesessene eher sogar stärker eine Abrisspolitik verfolgen, bzw. vielleicht auch so manche besondere Qualität unterschätzen oder nicht wahrnehmen.

  • uhugreg mag den Haussmann-Stil einfach nicht, ob dieser eine besondere Qualität hat liegt im Auge des Betrachters. Mit Eingesessen oder nicht hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Ich schrieb ja bereits, ich habe auch andere Präferenzen, so schön Paris als Ganzes ist.

    In dubio pro reko

  • Nun ich stehe eher auf Barock und Art Deco.

    Ich mag daher eher den Palais de Chaillot (was hier in der Bildergalerie leider nicht erscheint) als die Eckbauten die nicht weit entfernt sind.:tongue:

    Ausserdem mag ich ein bisschen Abwechslung in der Architektur, in Paris sieht für mich vieles gleich aus.

  • Ich mag daher eher den Palais de Chaillot (was hier in der Bildergalerie leider nicht erscheint)

    Palais de Chaillot, erbaut 1937 - übrigens ein interessanter Bau insofern, als er zeigt, dass monumental-neoklassizistische Bauten in der 2. Hälfte der 1930er Jahre durchaus nicht nur in Deutschland oder Italien entstanden sind:

    Von Norden aus gesehen:

    Statuen im Umfeld:

    Von Süden aus gesehen:

    Ich finde das Palais de Chaillot nicht so schön. Nicht übertrieben groß, aber etwas langweilig anzusehen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Stilbildend und vorbildlich waren zweifellos die Wohnsitze des Adels, etwa das Palais des Tuileries, erbaut ab 1564

    zu deinem letzten Bild, die Tuileries können es nicht sein, denn die wurde während der Commune verbrannt, und später abgerissen. Die Tuileries befanden sich genau an der Lücke die da klafft, vor der Pyramide.

    Dieses Gebaüde ist die "aile Richelieu" aus dem Jahr 1854.

    Das stimmt natürlich, richtig wäre der Begriff Palais du Louvre gewesen, in seiner Gesamtheit - aber das soll hier ja nicht das Thema sein. Noch ein paar Eindrücke vom Palais du Louvre, einem wirklich beeindruckenden Bau, eigentlich noch grandioser als Versailles:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Obwohl Paris ein durchgehend recht homogenes Straßenbild aufweist, sind die Häuser doch individuell gestaltet, unterscheiden sich teilweise deutlich. Für den Zeitabschnitt zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des 1. Weltkriegs scheint zu gelten: je später erbaut, desto vielgestaltiger die Fassaden.

    Anhand einer Inschrift ließ sich das folgende Gebäude auf 1907 datieren:

    Charakteristisch sind die hervorragend gearbeiteten, sauberen Sandsteinfassaden, die kunstvoll geschmiedeten gusseisernen Balkongitter, die Dacheindeckungen aus Schiefer oder Zinkblech und die seitlich zusammengefassten Schornsteine. Auch im Inneren ist die Bauqualität der Pariser Häuser ausgesprochen hochstehend. Es erscheint mir einfach wie ein Wunder, wieviel hochwertige Bauleistung im 19. und 20. Jahrhundert in Pariser Stadtgebiet erbracht wurde. Vielleicht stand der Wunsch dahinter, die für alle Zeiten uneinholbar beste und schönste Stadt zu bauen, und es ist tatsächlich gelungen.

    Typisch auch die gestaffelten Dachzonen:

    Auch Backstein findet sich als Fassadenmaterial:

    So wunderbar die Häuser sind, so schlicht sind in Paris oft die Gehwegbeläge, meist Gussasphalt:

    Bemerkenswerter Jugendstilbau mittendrin:

    Das folgende Eckhaus war mit 1924 datiert. Auch Backsteinrücklagen findet man recht oft bei Pariser Häusern:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Stilbildend und vorbildlich waren zweifellos die Wohnsitze des Adels, etwa das Palais des Tuileries, erbaut ab 1564:

    Fortsetzung folgt...

    das sind nicht der Tuilerien, sondern der Richelieu-Flügel, der 1852 bis 1878 durch L. Visconti/H. Lefuel errichtet bzw. überformt wurde.

    Die Tuilerien wurden 1871 beschädigt und einige Jahre später abgerissen. es gibt eine Initiative zur Rekonstruktion:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rekonstru…afc58fa36b405ec

    https://www.tuileries.org/

  • Kurprinz: ich hatte es bereits hier korrigiert, habe nun auch noch den Originalpost bearbeitet, womit das nun hoffentlich geklärt ist.

    Nun ein paar weitere Durchschnittshäuser, jedes für sich genommen ein Schmuckstück:

    Kleinere Ladengeschäfte sind in der dicht bebauten Stadt naheliegenderweise die Regel.

    Das folgende Eckh

    aus war datiert 1904:

    Detail:

    Typisch sind auch die bis zum 1. Obergeschoss geführten Rustizierungen. Der schöne Anblick der Fassaden beruht sicherlich auch auf der sorgfältigen Komposition aller Architekturelemente, wobei die Anordnung und Breite der Balkongitter eine wichtige Rolle spielt. Generell war es für die Baumeister der damaligen Zeit eine Selbstverständlichkeit, auf eine vollendete Gesamtwirkung eines Hauses inklusive der Dachform zu achten. Allerdings sieht man in Paris recht häufig Aufstockungen, wenn auch meistens wenig störend ausgeführt.

    Bei dem rechten Haus mit der eher schlichten Fassade wäre ich mir bei der bauzeitlichen Einordnung unsicher:

    Auch in Paris verschwärzen die Sandsteinfassaden mit der Zeit, es ist dort aber eigentlich Standard, diese zu reinigen.

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  • Das folgende Haus war laut einer Inschrift datiert 1914:

    Statt der oft anzutreffenden 7+1 Geschosse haben die älteren Bauten meist eine geringere Geschosszahl:

    Manche Aufstockungen werden bei den Zeitgenossen nicht nur Begeisterung hervorgerufen haben, auch wenn das alles aus heutiger Sicht noch als absolut glimpflich bezeichnet werden muss:

    Ein einheitliches, schönes Bild von Straßen und Plätzen ist in Frankreich eigentlich normal, bei uns eher die glückliche Ausnahme:

    Einfach großartig:

    Man sieht auch viele durchaus schlichte Fassaden, die dennoch sehr reizvoll sind. Eine opulentere Gestaltung ist eher bei den Eckbauten anzutreffen.

    Bei manchen Ladeneinbauten scheint der Denkmalschutz beide Augen zugedrückt zu haben:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Die Stadtmöblierung ist in Paris keineswegs überall sehr kunstvoll gestaltet, die Bänke machen nicht unbedingt einen bequemen Eindruck. Dennoch ist das Gesamtbild zumeist harmonisch. Die allgemeine Sauberkeit ist recht gut, Vandalismus und Graffiti selten zu sehen. Ein schönes Straßenbild geht auch mit einem respektvolleren Verhalten der Bürger gegenüber Allgemein- und Privatbesitz einher.

    Straßenlaterne:

    Viele Straßencafés laden fast das ganze Jahr über zum Draußensitzen ein. Überhaupt sind die von den Franzosen sehr in Ehren gehaltenen Bistros ein wichtiger Bestandteil der lebendigen, integrativen Urbanität, die Paris auszeichnet.

    Weitere Eckbauten:

    Auch sehr spitze Straßenecken wurden konsequent bebaut:

    Ziemlich genau 1960 war es eigentlich vorbei mit der Kunst, eine schöne Stadt zu bauen, in Paris so wie anderswo, wie ich bereits in diesem Themenstrang zu belegen versucht habe. Wer genau hinsieht, findet hierzu im folgenden Foto einen Hinweis. In Paris fällt es wegen der immer noch vorhandenen großen Masse und dem guten Erhaltungszustand der Altbauten kaum negativ auf - bei uns sind ganze Stadtbilder daran zugrunde gegangen, was uns nicht zuletzt auch dazu bewegt, uns mit diesem Forum zu befassen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Nachfolgend einige weitere Eindrücke und Details, ich hoffe dass es Euch nicht zu viel wird! Übrigens sind die Fotos von Anfang 2019.

    Sehr oft wird in Paris, wie auch im übrigen Frankreich, Zinkblech zur Dachdeckung verwendet. Das scheint eine haltbare und solide Sache zu sein, verhältnismäßig leicht instand zu halten. Die Dachgeschosse werden fast immer zu Wohnzwecken genutzt, mit den damit verbundenen Temperierungsproblemen.

    Eckbau mit Aufstockung:

    Die kleinen Balkone und Absturzsicherungen ermöglichen die bodentiefen Fenster, die für eine bessere Belichtung der Wohnung sorgen und heutzutage bei uns ja auch fast zum Standard bei Neubauten geworden sind.

    Die Sockelzonen gehen fast immer über zwei Geschosse, die Beletage ist dann im 2. OG.

    Ein imposanter Bau, geschätzt Anfang 20. Jhd.:

    Man sieht gerne hin:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Nun ja, zur Sauberkeit und Harmonie des Mobiliars weise ich dich auf die Bewegung #SaccageParis hin. :tongue:

    Ich und viele Pariser denken diesbezüglich anders. Gut, rund um Opera / Louvre / Trocadero / Invalides+Champ de Mars und Champs-Elysées wird viel investiert da dort alle Touristen sind. Aber sonst ist es eher schlimm.

    Es gibt sogar eine Rattenplage seit 2018-2019-->die Bürgermeisterin hatte das Problem ignoriert, die Budgets für Schädling-Bekämpfung und Müllabfuhr 2014 gekürtzt, und schon vermehrte sich Rattus Norvegicus.

    Warst du im Musée Carnavalet?

  • Und in der Tat war Zinkblech von 1860 bis ca. 1939 sehr populär : einfach , billig und schnell hergestellt, hinzu wurde es als "modern" betrachtet.

    Nachteile sind schlechte Thermie, sowie schnelle Oxydierung und ein paar "Haltbarkeitsprobleme" bei grossem Wind. Das Haus meiner Eltern hat einem solchen Dach, was bereits 3-Mal seit 1989 renoviert werden musste (Haus wurde ca. 1880 errichtet).