Köln - Die romanischen Kirchen (Galerie)

  • Man muss nicht alles als Provokation auffassen, sondern kann ja argumentieren (zugegeben, mir fiele dazu nichts ein), inwieweit der edle romanische Innenraum durch diese pseudoliturgischen Kitsch- und Wohlfühlaccessoires nicht geschändet wäre.
    Ich habe St. Aposteln noch ohne diesen Mist gesehen, und es war eine wunderbare, würdevolle Kirche. Früher hat man sich in solchen alten Kirchen noch zurückhaltend gegeben, ihnen nicht Moderne oder Pseudomoderne (hier: pseudoexpressionistische oder neoprimitivistische Fresken) aufgepfropft. Dies steht mit dem V2 im gleichen Zusammenhang wie die Verschandelung unzähliger Landkirchen des Bistums Linz, wie schon aus der völlig unhistorischen Fehlinterpretion des Vierungsraumes als Altarraum und dessen entsprechend falscher liturgischer Aufwertung ersichtlich ist. Sozusagen ein neuer künstlicher, gewaltsam aufgezwungener Zentralraum.
    Der Irrglaube an die Richtigkeit der neuen Liturgie versucht sich auch in präpotenter Darstellung nach außen. Der Respekt vor Würde und Heiligkeit ist verloren gegangen bzw wird in böser Absicht mit Füßen getreten.
    Wenn dir als treuem Nachfolger der neuen Einheitskirche aller Menschen gutmenschlichen Willens nicht passt, musst du nicht gleich persönlich ausfällig werden. Das ist eine Architekturdebatte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (22. September 2017 um 17:41)

  • @ ursus

    ich kann deine Kritik durchaus nachvollziehen und bin dir auch dankbar, dass du deine Anmerkung mit einem etwas fundierteren Beitrag spezifiziert hast. Trotzdem finde ich es etwas schade, dass wenn man sich schon zur Galerie äußert, dass man sich dann wieder mal die Aspekte raus sucht, die kritisch sind.

    Ich hatte eigentlich gehofft, hier mal eine konfliktfreie Galerie hochladen zu können in dem man auch einmal einen Tribut für diejenigen zollen kann, die abseits der teils sehr fragwürdigen Wiederaufbauentscheidungen in Köln bei der Rekonstruktion der romanischen Kirchen doch viel richtig gemacht haben. Ich sage mal, dass in Berlin vermutlich bei dem Zerstörungsgrad von den 12 Kirchen heute vielleicht noch 2 oder 3 erlebbar wären, nicht mehr.

    Daher hoffe ich, dass man diese Galerie auch einmal für positive Kommentare nutzt anstatt beständig das Haar in der Suppe zu suchen. Da besteht in Köln andernorts genug Grund, keine Frage, ich bin allerdings der Meinung dass diese Kritik bei jenen 12 Kirchen hier in weiten Teilen nicht angebracht ist.

    APH - am Puls der Zeit

  • St. Maria im Kapitol
    Ostseite


    Auf viele Details hat man beim Wiederaufbau aber verzichtet. Schade insbesondere um die Arkadenverblendung oben am Chor, die nach dem Krieg noch am ehesten erhalten war. Hier ein schönes Bild von ca. 1900:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Von den ganz großen Höhepunkten fehlt jetzt allerdings nog St. Ursula, und damit ist dann vor allem die Goldene Kammer gemeint. Sowieso stellt das ganze Ensemble aus dem größten gotischen Dom der Welt einerseits, und St. Gereon und den 11 anderen romanischen Basiliken anderseits sogar weltweit etwas absolut Einzigartiges da; wie schon gesagt, nirgendwo sonst findet man so viele erstklassige mittelalterliche Sakralbauten wie in Köln. Nur steht dieses phantastische Erbe heute in der Tat etwas verloren in einem total verkommenen Umfeld herum. Aber damit werden wir uns einfach abfinden müssen, glaube ich. Aus Gründen die du, @Wissen.de , hier schon genannt hast.

  • Nicht zuletzt angesichts der bisweilen deprimierenden, jedenfalls enttäuschenden Umgebung, in der diese grandiosen Kirchen stehen, sollte es uns doch eine Freude sein, ihre Erhaltung, ihre Wiederherstellung nach dem Krieg zu schätzen. Ich suche ja angesichts der nicht enden wollenden Darstellungen über das unattraktive Stadtbild Kölns das Korrektiv, das uns wissen lässt, dass diese Stadt eben doch in Deutschland das Spitzenmodell ist. Zwölf romanische Kirchen - wo gibt es das sonst schon?


    Wäre auch schön, Wissen.de, wenn Du, in dem Verzeichnis im ersten Beitrag dieses Stranges mit dem jeweils ersten Beitrag der jeweiligen Kirche verlinkst, damit man komfortabel zugreifen kann, wenn man sich über eine bestimmte Kirche informieren möchte. Aber vermutlich hast Du das ja ohnehin vorgehabt.

  • Generell scheint St. Maria im Kapitol diejenige der bisher gezeigten Kirchen zu sein, die vom Krieg am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen wurde. Man beachte zum Beispiel auch die moderne Decke im Langhaus...

  • Ich hatte die Umfeldproblematik bereits heute mit triforium diskutiert. Dies ist das eigentliche Problem der romanischen Kirchen in Köln. Leider stehen die meisten völlig abseits der üblichen Wegegänge in der Kölner Innenstadt, mit Ausnahme vielleicht von Groß Sankt Martin, St Aposteln und der Andreaskirche. Alle anderen Kirchen muss man gezielt ansteuern und wenn man bedenkt, welche Areale man in Köln dafür durchqueren muss, dann macht das eben niemand. St. Gereon liegt z.B. völlig isoliert in einem städtebaulichen Niemandsland. Da kommt nie jemand vorbei, außer er will unbedingt diese Kirche sehen, somit bleiben diese Kirchen dem normalen Publikumsverkehr völlig verschlossen.

    Angesichts des akuellen städtebaulichen Diskurses in der Stadt ist ferner auch nicht davon auszugehen, dass sich zeitnah an dieser Situation etwas ändert. Anders als vielleicht in Braunschweig oder Nürnberg gibt es in Köln nicht mal Traditionsinseln jenseits der Pseudoaltstadt um Groß St. Martin, dass heißt und ich habe es in der Galerie ja auch gezeigt, die Kirchen stehen völlig allein auf weiter Flur, somit besteht keine Anbindung zum Stadtkörper, man hat da auch keine Restaurants, nichts lädt zum Verweilen ein zumindest nicht bei St. Gereon oder St. Kunibert. Selbst wenn man aktiv dort hin geht, schaut man sich die Kirche an und ist danach schleunigst wieder weg, einfach weil es null Angebot für Touristen oder Interessierte gibt. Daher traf ich auf meiner Tour selbst an so einem schönen Tag wie gestern niemanden an, wie man auch auf den Bildern sieht waren die Kirchen völlig leer.

    Bei der Bedeutung der Kirchen ist daher die völlige Ignoranz der Politik, diese sinnvoll einzubinden, schon als dramatisch zu bezeichnen. Aber da greift wieder meine Anmerkung, die ich schon oft in diesem Kontext gemacht habe. In Köln dreht sich alles um den Dom, alles andere ist nicht mal sekundär. Das ist die traurige Wahrheit. Wer eben das "eine große Ding" hat, der schert sich leider um die Perlen drumherum nicht. In Köln ist diese Mentalität leider dazu noch extrem ausgeprägt. Würde man am Dom nur ein Türmchen abschlagen, Tausende Kölner wären auf der Straße, würde St. Gereon morgen zusammenbrechen, würde es vermutlich niemanden wirklich kümmern, weil viele die Kirche nicht mal kennen.

    @ Zeno

    eine Verlinkung wäre sicherlich sehr schön diese müsste dann aber einer der Mods anlegen, weil ich technisch dafür leider zu dumm bin :lachentuerkis:

    @ Niederländer

    ich bin Freitag wieder in Köln und werde versuchen, alle anderen Motive abzulichten, Groß St. Martin habe ich von außen schon, innen war leider zu, ich hoffe, das Wetter spielt mit. Ich gebe auf jeden Fall mein bestes!

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (22. September 2017 um 21:21)

  • eine Verlinkung wäre sicherlich sehr schön diese müsste dann aber einer der Mods anlegen, weil ich technisch dafür leider zu dumm bin

    Wenn Du mich daran erinnerst (am besten PN), wenn Du fertig bist, kann ich das schon übernehmen.

  • Bei meinem Besuch in Rom war ich total darüber verwundert, wie da einfach altertümliche Denkmäler in der Gegend herumstanden, ohne in irgendeiner Weise besonders honoriert zu werden - natürlich aufgrund des Überflusses an solcherlei Stätten, der dort herrscht.

    In gewisser Weise ist das in Köln auch der Fall. Welcher Köln-Tourist beachtet schon St. Gereon? Oder St. Aposteln mit seiner grandiosen Ostfassade? Oder alleine die tausendjährigen (!) Holztüren in St. Maria im Kapitol... Ein solch unglaubliches Kunstwerk steht da einfach irgendwo herum, ohne besonders gewürdigt zu werden. Oder die romanischen Glasfenster in St. Kunibert... Man muss sich einmal vor Augen halten, mit was für Altertümern man es hier zu tun hat! Genau das, was Wissen.de oben schon geschrieben hat: Die Sehenswürdigkeiten häufen sich sehr und sind noch zu allem Übel über die Einöde der heutigen "Altstadt" verteilt.

    Der eklatante Unterschied zwischen Rom und Köln ist leider, dass sich der Interessierte in letzterer Stadt regelrecht von einer "Insel des Heils" zur nächsten quälen muss, ein Stadtbild durchschreitend, das angesichts der dargebotenen Kunstwerke nicht einmal ansatzweise als würdig zu bezeichnen ist!

    Einmal editiert, zuletzt von Suebicus (22. September 2017 um 21:32)

  • Im Gegensatz zu Ursus bin ich kein Katholik und habe daher wenig Ahnung von den Spitzfindigkeiten der katholischen Liturgiereformen. Allerdings finde ich die Ausmalung in St. Aposteln sehr interessant. Ich bin zwar eher ein Freund realistischer Darstellungen, aber mir gefällt der Ansatz, Farbigkeit in die Kirchen zurückzubringen. Wenn keine Originalbefunde mehr vorhanden sind, die zerstört werden könnten, dann sollte man sich das öfters trauen. Nach dem Krieg sind die freien Nachempfindungen mittelalterlicher Farbfassungen des 19. Jahrhunderts ja in sehr vielen Fällen wieder entfernt worden. Dabei zeigen ja einige erhaltene Originalfassungen, dass man kräftige Farben keineswegs scheute.
    Ist die rote Kuppelausmalung in St. Gereon mit ihren goldenen "Tropfen" auch eine neuere Schöpfung?

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (23. September 2017 um 00:13)

  • Einspruch in nahezu allen Punkten.

    Farbigkeit in die Kirchen zurückzubringen muss sich an originale Befunde halten. Gerade in romanischen Kirchen muss extreme Sorgfalt am Platze sein, da gerade deren Schlichtheit für Verfremdungen besonders anfällig ist. Ich denke auch, dass man mit der Vorkriegsausmalung nicht zufrieden sein konnte, obschon sie zweifellos ein eklektizistisches (dh ein zwar anfechtbares, aber immerhin ein als solches bestehendes) Stil- und Formgefühl aufwies. Wahrscheinlich war der Innenraum kaum von jenem einer neoromanischen Kirche zu unterscheiden.
    Der heutige Chor wirkt wie ein moderner Innenraum, die edle Romanik kann gegen diese plumpen, unbedarften Übermalung kaum zur Geltung kommen.

    Wir hatten Ähnliches schon im Zusammenhang mit der Würzburger Karmelitenkirche diskutiert. Derartige unsäglich kitschige Versuche, alte Räume aufzupeppen, wie man wohl heute sagt, sind mit dem enorm gesteigerten Selbstbewusstsein des Konzilspfaffentums, das gegenüber der demographischen Marginalisierung völlig immun scheint. Je mehr die Kirche den Bach runter geht, desto "bunter" und "fröhlicher" wird sie.

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    Ich denke, dass der heutigen Zeit jeder Sinn für sakrale Kunst abhanden gekommen ist.

    Damit ich auch etwas Positives sage: der Innenraum von St. Gereon erscheint sehr gut gelungen.

    Hinsichtlich von Maria am Kapitol stimme ich Vulgow zu, dass die Nachkriegsform zu purifiziert bzw simplifiziert wirkt. Auf den von ihm gezeigten Bildern hat man den Eindruck, es handle sich um zwei verschiedene Kirchen. Offenbar hat man auf eine äußere Wiederherstellung der Mittelkonche verzichtet und stattdessen die einfacheren Seitenkonchen repliziert. Machte man damit bloß Zutaten des XIX.JH rückgängig? Wer weiß mehr.


    Zitat von wissen

    Bei der Bedeutung der Kirchen ist daher die völlige Ignoranz der Politik, diese sinnvoll einzubinden, schon als dramatisch zu bezeichnen.

    Das kannst du laut sagen. Es ist wirklich beinahe schon skurril.
    Schlimmer eigentlich kommen zur fehlenden Einbettung noch üble Zu- und Anbauten. Vor allem Maria am Kapitol leidet arg darunter.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

    Einmal editiert, zuletzt von ursus carpaticus (22. September 2017 um 22:48)

  • Vielen, vielen Dank Euch Beiden für die tolle Idee diese grandiose Galerie zu den 12 romanischen Kirchen in Köln im Team zu gestalten. Beides hatten wir hier noch nicht.
    Das war auch längst überfällig, also auf jeden Fall die Kölner Kirchen. In der Tat ist das ein außergewöhnlich wichtiges und sehr gelungenes Rekonstruktionsprojekt der Nachkriegszeit. Ich habe mich in den 80igern sehr intensiv mit diesen Kirchen befasst und sie alle mehrmals besucht , um dann mit meinem Wissen aus den Erkundungen an den VHS-en Vorträge zu halten und Exkursionen nach Köln zu leiten. 1985 fand die große Romanik_Ausstellung "ornamenta ecclesiae" in Köln statt und zu diesem Anlaß wurden die 12 Kirchen als weitestgehend fertig gestell erstmal einem breiteren Publikum präsentiert. Es liefen damals im Fernsehen auch mehrere Filme dazu und man feierte richtig diesen Wiederaufbauerfolg. Nur St.Kunibert war damals noch nicht fertig. Die Wiederherstellung des Westwerks dauerte noch bis Anfang 90iger Jahre. Die Rekonstruktion der 3 Konchen-Chorranlage von St.Maria bezieht sich - glaube ich - auf den ersten Bauzustand ohne die spätromanische Zwerchgalerie über der Ostkonche!

    St.Gereon ist freilich der Höhepunkt. Das hat mich immer total beeindruckt. Die Raumschwingung in diesem zum Oval gestreckten Zwölfeck aufzunehmen ist erhebend. Eine tief mit Symbolik und Formschwingungsharmonie aufgeladene Architektur. Und ich spürte den Hauch der tief gründenden Geschichte bis in die Antike. St.Gereon erinnerte mich stets ein wenig an San Lorenzo in Mailand. Auch dort tritt noch antikes Mauerwerk zutage.
    Wenn wir Bilder der Zerstörungen betrachten wird uns erst das Ausmaß der Wiederherstellungsarbeiten bewußt. Und St.Gereon kam noch relativ glimpflich davon. Eine Sprengbombe hatte das Zwölfeck aufgerissen!

    Ich kenne St.Aposteln auch noch ohne moderne Ausmalung. Diese war Anfang 90iger in den ersten Flächen schon erkennbar. Nun , mir scheint die Ausmalung in ihrer kubistischen Formsprache etwas zu unruhig für die edle Spätromanik. Farbe gerne, aber mußte es so grob, blockig sein. Na ja!?
    St:Gereons Farbfassung hingegen sagt mir sehr gut zu. Gibt eine angenehme Wärme in den Großbau hinein!

    3 Mal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (23. September 2017 um 23:35)

  • Hm, damit das weanerische Grandeln unseres Karpatenbäres nicht allzu ins Gewicht fällt hier einige versöhnliche Ergänzungen der Galerie unseres wissenden Triforiums. Ich hoffe Ihr seht es mir nach, daß ich mich hier einmische, aber ich kann's nicht lassen. Ist gar zu schön!

    5 Stiche aus Boisseré, "Rheinische Romanik"
    zu St.Maria im Kapitol


    und noch 4 Stiche zu St.Aposteln

  • @ Niederländer

    ich bin Freitag wieder in Köln und werde versuchen, alle anderen Motive abzulichten, Groß St. Martin habe ich von außen schon, innen war leider zu, ich hoffe, das Wetter spielt mit. Ich gebe auf jeden Fall mein bestes!

    Lieber Wissen.de,

    bitte stelle auch die kleinste der zwölf romanischen Kirchen Kölns vor, St. Maria in Lyskirchen. Sie ist die einzige der zwölf romanischen Kirchen Kölns, die nicht im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Ferner hat dieses Gotteshaus weitgehnd noch die alte Ausmalung erhalten. Es war die Kirche der Kölner Rheinschiffer, die auf ihren Schiffsprozessionen auf dem Rhein die wunderschöne Fischermadonna aus der Kirche mitführten. Mag St. Maria in Lyskirchen auch die kleinste der zwölf romanischen Kirchen Kölns sein, so ist sie in meinen Augen dennoch sehr schön und gleichfalls Zeuge vom einstigen "große hillige Cölle". Bilder von St. Maria in Lyskirchen würden mich sehr freuen, vielen herzlichen Dank dafür.

  • Ich werde alle 12 dokumentieren. Auch die kleinen. Ist nur die Frage ob ich Freitag alles schaffe oder nochmal hin muss. Aber ich gebe mein bestes.

    APH - am Puls der Zeit

  • Auf viele Details hat man beim Wiederaufbau aber verzichtet. Schade insbesondere um die Arkadenverblendung oben am Chor, die nach dem Krieg noch am ehesten erhalten war. Hier ein schönes Bild von ca. 1900:

    Die staufische Zwergalerie stand nach dem Krieg noch, auch noch, nachdem der Chor 1948 eingestürzt war. Man hat also nicht vereinfacht rekonstruiert, sondern hat etwas Bestehendes schlichtweg wegrekonstruiert, um den salischen Gesamteindruck wiederzugewinnen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Der Back-to-Stoneage-Trend ist ein Markenzeichen des BRD-Wiederaufbaus. Damit werden ganze Jahrhunderte der Entwicklung annulliert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.