• Neuleiningen ist eine pfälzische Ortsgemeinde und liegt am nördlichsten Zipfel der Haardt, direkt an der Autobahn A6, südwestlich von Grünstadt. Der Ort wurde von dem Adelsgeschlecht der Leininger, wie der Ortsname schon verrät, unter Graf Friedrich III im 13 Jh. errichtet zuerst mit dem Bau der Burg. Das Bistum Worms hat den Ort ursprünglich in Besitz gehabt und die Leininger waren nur Lehnsherren! Daher gab es immer wieder zwischen dem Wormser Bischof und den Leiningern Streit. 1690 im Pfälzer Erbfolgekrieg, wurde der Ort wie fast die gesamte Vorderpfalz von den französischen Truppen zerstört! Danach haben die Grafen von Leiningen ihren Regierungssitz ins nahe Grünstadt verlegt. 1767 wurde der Anteil der Leininger an Worms verkauft, sodass diese die Alleinherrschaft über den Ort und Burg hatten. Von 1816-1946 zu Bayern zugehörig, seitdem zum künstlich neu erschaffenen Bundesland "Rheinland-Pfalz"!

    Beginnen wir unserem Rundgang vor dem Ortseingang im Westen:

    Blick von der Ortsseite:


    Die Kirchengasse mit ihren Häusern aus dem 18 Jh:



    Eine der vielen, engen Verbindungsgassen in der Altstadt:



    Das Stadtmuseum:

    Rechts erscheint die Burg, eine gewaltige militärische Anlage aus dem 13 Jh. Leider war eine Veranstaltung, deshalb war sie von innen nicht zu betreten huh:)



  • Von der Burg hat man einen herrlichen Blick auf die Rheinebene bis zum Odenwald:

    Südöstlich von der Burg liegt die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie wurde im 13 Jh als Burgkapelle errichtet, doch ihr heutiges Aussehen bekam sie um 1500:


    Das Innere (leider war die innere Glastür verschlossen)





    Südlich von der Kirche, ein tradtioneller Neubau im Rohzustand:



  • Gehen wir die Gasse hinunter bis zur Mittelgasse:


    In der Mittelgasse angelangt, fällt dieses barocke Fachwerkhaus auf mit stattlichen Renaissanceportal:



    Ein paar Häuser weiter gibt es ein interessantes Neubauprojekt:



    Im Erdgeschoss wurden Renaissancespolien (des Vorgängers?) eingebaut:


    Das Obergeschoss kragt wie ein Fachwerkbgeschoss heraus. Ziel ist es wohl, dass das Gebäude im späteren, verputzten Zustand wie ein (verputzter)Fachwerkbau wirkt!


  • Nun erreichen wir den winzigen Marktplatz mit dem Marktbrunnen von 1782:



    Gesamtansicht:


    Blick nach Westen (werden wir später detaillierter erkunden)



    Nun gehts wieder zurück Richtung Osten:



    Die Mittelgasse Nr ist ein Gebäude im Kern aus der Renaissance von 1567 und wurde im 18 Jh umgebaut:

  • Hier kommt nun der Blick Richung Osten zur Rheinebene:

    Wenn man links um die Ecke geht, sieht man schon Gebäude jüngeren Datums, (ab 18 Jh) da man sich außerhalb der Stadtmauer befindet:


    Wieder zurück kommen wir wohl zum pittoresken Blick, der Neuleiningen zu bieten hat Gleichzeitig findet hier die Gabelung statt von der Mittelgasse (rechts) und der Untergasse (links)



    Da es bereits Abend war, und die (Sommer)Sonne bekanntlich im Westen untergeht, war es relativ schwierig, dieses romantische Ensemble ordentlich zu fotografieren:





    Tauchen wir nun ein in das sehr verzweigte Gassengwirr, das man betritt, wenn man die Untergasse einschlägt:

  • Blick Richtung Mittelgasse (auf die obligatorischen modernistischen Umgestaltung wurde auch hier nicht verzichtet in der Nachkriegszeit:

    Eine Renaissancekellerpforte mit reich geschmückten Sandsteinrundbogen:


    Nun sind wir in der südlichsten Gasse (an den Gärten) angelangt!


    Im Hintergrund der Diebsturm, der besterhatene Turm der mittelalterlichen Ortsbefestigung:


    Manche Häuser hier sind im Kern aus den Mittelalter, man erkennt sogar ein winziges, spitzbogisches, gotisches Fenster !



    Leider wurden viele Gebäude mit den sprossenlosen, modernitischen Fenstern ausgestattet, die die Häuser etwas gesichtslos machen...



    Wieder in der Untergasse:



  • auf die obligatorischen modernistischen Umgestaltung wurde auch hier nicht verzichtet in der Nachkriegszeit

    Kann es sein, dass du "modern" und "modernistisch" verwechselt? Das Gezeigte ist doch nicht modernistisch, sondern einfach bloß von nach dem Krieg.

    mit den sprossenlosen, modernitischen Fenstern

    Sind doch ganz normale Fenster, Vollflächenfenster halt.

  • Diese “Mode“ auf Deutschland leider begrenzt, die Sprossenfenster aus den alten Gebäuden in den Nachkriegsjahren herauszureißen und mit solchen einglasigen “Fenstern“ zu ersetzen finde ich schon sehr schade! So geht die Seele eines Hauses kaputt, denn die Fenster sind die Augen eines Hauses. Ich glaube das wurde schon mehrmals im Forum diskutiert, und es ist auch ein Mythos mE, dass es für die Hausfrauen mehr Arbeit kostet, Sprossenfenster zu reinigen anstelle diese modernistischen, ungeteilten Fenster. Zum Glück hat man in den neuen Bundesländern diese Fehler bei der Restaurierung von Altbauten nicht so stark begangen ! Wahrscheinlich wurde aus den Fehlern des Westens gelernt!


    Kann es sein, dass du "modern" und "modernistisch" verwechselt? Das Gezeigte ist doch nicht modernistisch, sondern einfach bloß von nach dem Krieg.

    Sind doch ganz normale Fenster, Vollflächenfenster halt.

    Das Glasvordach rechts zB ist eine unschöne Zutat aus der Nachkriegszeit...

  • Blick in die Untergasse gen Westen:

    Das Haus Nr. 18 mit seinem Renaissanceportal von 1608!

    Gehen wir ein wenig zurück...


    ... um uns den Brunnen anzuschauen unter dem Marktplatz von 1615:





    Bei diesem Eckbau könnte mein freilich mehr draus machen:





  • Sehr idyllische Einmündung von der unteren Gasse (rechts) in die Mittelgasse (links)

    Dieses Haus mit seinem im Teil im Giebel freigelegtem Fachwerk, dessen Gefache verglast ist, ist meiner Meinung nach nicht gelungen...


    Dieses Fachwerkhaus in der Mittelgasse gehört zu einem der stattlichsten der ganzen Straße mit einem großen Erker:
    Das Untegeschoss ist gotisch und stammt aus dem 16 Jh, der Rest ist aus dem 18 Jh.



    Ein Stück weiter ein hübsches, barockes Fachwerkhaus aus dem 18 Jh.




    Wieder Untergasse:

  • Die Abzweigung Untergasse mit der Sackgasse zur ehem. Kellerei aus dem 16 Jh:

    Leider habe ich selbst keine Fotos von der ehem. Kellerei :kopfwand::peinlich:

    Deshalb ein Link



    DIe Zwischengassen innerhalb der Altstadt sind teilweise privatisiert wie hier:

    Am Ende der Untergasse befindet sich die "alte Pfarrey", eine Hofanlage aus dem 18 Jh, die jetzt zu einen sehr idyllischen Hotel eingerichtet wurde:





  • Direkt daneben ein typisch pfälzisches Winzerhaus mit großen, runden Torbogen, rechts anschließend das giebekseitig anschließende Haus selbst aus dem 18 Jh.

    Gegenüber ein sehr interessantes, neueres Fachwekhaus mit Türmchen und Balkons




    Das selbe Haus von der linken Seite:



    Blick von der Mittelgasse auf das selbe Haus:



    Gegenüber ein Bruchsteinbau mit Renaissanceportal: