Wie soll es nach dem Dom-Römer-Projekt in der Altstadt weitergehen? Visionen, Wünsche, Projekte

  • Da das Dom-Römer-Projekt so langsam seiner Fertigstellung entgegen geht, dachte ich mir, wäre es an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, welche Projekte man in Zukunft angehen könnte. Ich denke, man könnte daher mal einen Strang öffnen, der Wünsche und Visionen zusammen fasst und in dem man über Perspektiven diskutieren kann. Denn erstens ist die Kernaltstadt gar nicht so groß, zweitens gehen viele Bauten aus der Wiederaufbauzeit ihrem natürlichen Ende entgegen und drittens wird das Altstadtprojekt eine Sogwirkung ausüben, so dass ich es für sinnvoll erachte einmal über Perspektiven zu diskutieren, wo man das Dom Römer Projekt fortsetzen könnte.

    Ich starte die Diskussion daher mal mit meinem persönlichen Highlight, dem Fünffingerplätzchen. Sollte man sich für den Abriss der Schirn entscheiden, wäre dieses Projekt in mittelfristiger Zukunft die eigentlich zwangsläufige Ergänzung zum jetzigen Altstadtprojekt.


    Quelle: Frankfurt-Ravenstein1861-Bl5-Crop-Fuenffingerplaetzchen-Bauliche Entwicklung.jpg (über wiki)

    Wie man schon im Plan sieht, würde die Rekonstruktion des Fünffingerplätzchens nicht nur die aktuellen Probleme an der Südseite des Krönungsweges lösen, Frankfurt bekäme zudem eine der eigenwilligsten Platzkonstruktionen zurück, die ich kenne. Nötig für dieses Projet wäre der Abriss der Schirn, zumindest teilweise sowie der modernen 2 Häuserzeilen hinter der rekonstruierten Ostzeile. Angesichts der städtebaulichen Fehlplanung der Schirn und der Belanglosigkeit der modernen Bauten hinter der Ostzeile würde man nicht nur die städtebaulichen Fehler, mit denen man aktuell leben muss, korrigieren, man würde auch im Süden der Altstadt eine sinnvolle Anbindung und Querung des Areals bekommen, ein Fakt, der heute leider nicht möglich ist, weil die Schirn wie ein Riegel das gesamte Areal zur Südseite hin abschneidet.

    Das Fünffingerplätzchen ist sicherlich ein Unikum, welches das gesamte Areal aus Römerberg und Hühnermarkt würdig abschließen würde, zudem war es auch architektonisch besonders, weil die Platzkonstruktion besondere Anforderungen an die Architektur richtete.

    Blick in die Goldhutgasse (Bild gemeinfrei : wiki)


    Goldhutgasse 2 (gemeinfrei, wiki)


    Pesthaus und Haus zum Hasen (gemeinfrei, wiki)

    Der Platz ist für mich der Inbegriff des fast mittelalterlich geprägten Altstadtstruktur, eben genau das, was in den Keimzellen deutscher Großstädte leider fehlt, die Spuren der eigenen Identität, die Erinnerung an die großen Leistungen unserer Vorfahren, die mit unglaublich bescheidenen technischen Mitteln unglaubliche Kunstwerke hervorgebracht haben.
    Aber wir haben es gesehen, nichts ist unwiederbringlich verloren, wenn die Goldenen Waage in dieser Qualität zurückkehren kann, dann ist dies auch bei anderen Projekten gleichfalls möglich.

    Also lasst und Visionen entwickeln und uns darüber austauschen :biggrin:

    APH - am Puls der Zeit

  • Meiner Ansicht nach sollte man langfristig den Abriss der Schirn Kunsthalle ins Auge fassen. Der Bau sprengt einfach völlig die baulichen Maßstäbe der Umgebung (Gebäudelänge > 140m) und versperrt den Zugang vom Dom-Römer-Projekt zum Main.
    Langfristig wäre der Gedanke sicher reizvoll die Altstadt wieder an den Main heranzuführen.

  • Richtig.
    Und der Römerberg gehört auch vollendet, mit Salzhaus, Frauenstein, Löwenstein und dem vis-à-vis des Salzhauses.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Einen Abriss der Schirn in den nächsten Jahrzehnten halte ich für so unrealistisch, dass es sich nicht lohnt, darüber zu sinnieren.

    Ich würde erst einmal bedeutend leichter zu realisierende Dinge anpacken: Langer Franz, kleiner Cohn + Treppenturm (jeweils Turmspitzen) und Kämmerei-Dach, Fassaden- und Dachrekonstruktion beim Haus zum Kranich, Dachreko der benachbarten Häuser in der Braubachstraße, ferner eine Reko des Daches der Paulskirche. All das wäre ohne Abrisse zu bewerkstelligen, würde "nur" viel Geld kosten und den Altstadtbereich (Altstadt ist ja, auch wenn die Medien das gerne übersehen, bekanntlich nicht nur die Zone zwischen Dom und Samstagsberg) enorm aufwerten und "altstädtischer" machen.

    Hinzu kämen die Fassaden-Reko beim Haus Frauenstein und die Reko des Salzhauses (ab hier geht es nicht mehr ganz ohne Abriss). Auch die Ersetzung von 50er-Jahre-Bauten am Römerberg durch Rekonstruktionen könnte ein Thema sein.

    (Die fett hervorgehobenen Maßnahmen wären nach meiner Einschätzung ohne nennenswerte ideologisch motivierte Gegenwehr machbar - bei den übrigen dürfte es Schwierigkeiten geben)

  • Zum Fünffingerplätzchen und dem östlich davon liegenden Handwerkerhöfchen (im Kartenausschnitt hellgrün) möchte ich auf den Beitrag und Folgebeitrag im Strang "Frankfurt in alten Ansichten" hinweisen, der vor dem Wiki-Beitrag entstanden ist (letzterer stammt grösstenteils von unserem Mitglied RMA).

  • Die Schirn wird ab nächstem Jahr mit großem Aufwand saniert (schon beschlossen) -da ist auf Jahre/Jahrzehnte nichts zu machen. Ebenso wird ja eben die die Römerberg-Westzeile saniert und scheidet somit aus.

    Machbar wären:

    Die Garküchenhäuser, da unbebaut und die von Schloßgespenst gemachten Vorschläge.

  • Irgendwann wird die Schirn so obsolet und verhasst sein wie vor kurzem das TR.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Schirn wurde gleichzeitig mit den postmodernen Saalgassenhäusern errichtet.Die Gassenführung/der Parzellenzuschnitt der Saalgasse entsprechen in keiner Weise dem Zustand vor 1944. Sämtliche Häuser befinden sich in Privatbesitz. Somit würde, selbst wenn die Schirn abgerissen würde, das Problem nur ein paar Meter nach Süden verlagert werden...ist also absolut illusorisch....leider...

  • Leute, warum so negativ immer, es sollte ja in diesem Strang eher um Visionen und Wünsche gehen, die man ja erst mal vorstellen kann. Wer hätte vor 10 Jahren damit gerechnet, was jetzt auf dem TR-Areal passiert ist? Niemand.

    Ich finde, es sollte doch mal möglich sein, den Altstadtring abzugehen und Visionen und Träume zu entwicklen, was wo noch möglich wäre.

    Es gibt zahlreiche Areale, die zumindest zur Diskussion stehen, die einen früher, die anderen später:

    1. Das Schirn Areal: Wenn saniert ist, ist es natürlich erst mal unwahrscheinlich, aber perspektivisch wird man die Fehlstelle am Krönungsweg nach Süden schließen und das Areal auch nach Süden hin anbinden müssen.

    2. Das Areal zwischen Saalgasse, Saalhof, Mainkai und Zum Pfarrturm: Hier steht ja unter anderem das furchtbare Gebäude der Paulusgemeinde, wo wir uns vom APH getroffen haben. Hier wäre eine komplette Neuordnung möglich, die Bauten dürften alle aus der Wiederaufbauzeit sein, die Flächenausnutzung ist sehr optimierungsbedürftig.

    2. Das Areal zwischen Alter Mainzer Straße und Mainkai: Hier gab es ja schon ersten Bestrebungen, hier ein Dom-Römer-Projekt 2.0 zu starten, denn auch hier stehen nur Bauten der Wiederaufbauzeit.

    3. Areal zwischen Weckmarkt und Mainkai: auch hier könnte man punktuell eingreifen, gerade wenn hier etwas verändert werden soll.

    4. Paulsplatz: Gerade am Paulsplatz würden Veränderungen Not tun. Dies betrifft nicht nur die Paulskirche selbst, sondern auch die komplette Randbebauung, inklusive der Dachwiederherstellung.

    5. Ferner stellt sich auch die Frage, wie man den Bereich Berliner Straße, Tönesgasse, Fahrgasse und Neue Käme einbinden könnte, den Übergangsbereich zwischen Kernaltstadt und der Zeil, aus meiner Sicht heute städtebauliches Niemandsland.

    In der Summe gibt es also genug Bereiche, über die man diskutieren kann. Und dies vielleicht mal losgelöst von dem was aktuell realistisch erscheint, sondern man kann einfach mal artikulieren was man sich wünscht oder wo man Schwerpunkte setzen könnte.

    APH - am Puls der Zeit

  • Leider ist auch das nicht machbar! Habe mit ein paar Frankfurtern darüber geredet (von Pro Altstadt) und die haben mir mitgeteilt, dass Herr Zastrau sich nicht über die aktuelle Bebauung informiert hat, denn nahezu alle Gebäude aus den 50er Jahren stehen unter Denkmalschutz und können nicht abgerissen werden :wuetenspringen:

  • Bezüglich der unmittelbaren Römerberg-Bebauung gehe ich von Denkmalschutz aus. Bezüglich der dahinter liegenden Häuser würde mich das wundern. Ich lerne aber gerne dazu, wenn ich mich täusche.

    Ich sehe einen Abriss der Schirn für völlig illusorisch in den nächsten Jahrzehnten an. Der Bau ist auch keinesfalls so verhasst wie das Technische Rathaus. Die Saalgassen-Nordseite ist für mich (ich weiß allerdings, dass ich damit in diesem Forum nicht nur Freunde finde) ein einzigartiges Ensemble der Postmoderne und dadurch erhaltenswert. Die Saalgassen-Südseite wird irgendwann zur Diskussion stehen. Dort könnte man eventuell einmal rekonstruieren.

    Ansonsten ist realistisch (und primär interessiert mich dies):
    - Langer Franz (Dachaufstockung)
    - Kämmerei (Dachrekonstruktion; in 20 Jahren)
    - Garküchenhäuser
    - Alte Börse auf dem Paulsplatz (eventuell wünschenswert)
    - Altstadtareal westlich des Römerbergs (Altstadt 2.0.) (sofern kein Denkmalschutz vorhanden)

  • Erstmal vorweg: wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg. In Frankfurt sind schon oftmals Gebäude wenige Jahre nach der Sanierung komplett abgerissen worden, von daher sehe ich Sanierungen überhaupt nicht als Hindernis, wenns hoch kommt wird man damit um 5 bis 10 Jahre zurückgeworfen, aber bei den Zeiträumen die man mittlerweile für die Umsetzungen von größeren Projekten braucht, fällt das kaum ins Gewicht.
    Und auch der Denkmalschutz hat in Frankfurt schon viel zu oft an viel erhaltenswerteren Gebäuden eindeutig klar gemacht, was er wirklich taugt: nämlich gar nichts. Beim Bundesrechnungshof hat der Wille gefehlt (nur die FDP und BFF waren für Abriss), deswegen gibts dort jetzt diese furchtbare Krücke die die total verhunzte städtebauliche Situation für die nächsten 20 Jahre (aber länger geb ich dem Unfug dort nicht, bis neuerliche Abrissforderungen kommen) zementiert.
    Mit genügend Überzeugungsarbeit kann man aber sicherlich einiges reißen, insbesondere wenn man die CDU auf seine Seite zieht, die die letzten Jahre ja zu Verkehr und Städtebau überhaupt keine eigene Meinung mehr zu haben scheint, sondern nur noch den Erfüllungsgehilfen des grünen Koalitionspartners gemimt hat. Zusammen mit der für sowas sicherlich auch eher offenen AFD hat man auch im aktuellen Stadtparlament schon fast die nötige Mehrheit zusammen. Also seid mal nicht so pessimistisch.

    Sicherlich gibt es Projekte die relativ schnell verwirklicht werden können, und solche die einiges an Überzeugungsarbeit brauchen, aber trotzdem sollte alles mit ordentlich Elan vorangetrieben werden. Von den realistischeren Projekten, die auch nicht mal von den Mehrheiten im Parlament abhängig sind:
    - Reko Langer Franz und Kleiner Cohn hat schon gar keinen Widerstand mehr, braucht nur genügend Geld aufgetrieben werden. Wenn das Geld reicht, sind sogar noch die Treppentürme drin. Kämmerei-Dach wurde zwar kürzlich saniert, aber glücklich ist mit dieser hässlichen Krücke sicherlich auch unter den Politikern keiner. So in 10 Jahren kann man auch da sicherlich nochmal einen Anlauf wagen.
    - Saalgassen-Südseite wird sich demnächst einiges tun müssen, wobei mir dort ein Orientieren am historischen Grundriss soweit möglich (gerade auch um weitergehende Wiederherstellungen für die Zukunft nicht zu verhindern) und Kleinteiligkeit schon reichen. Konkrete Reko-Forderungen hab ich da keine
    - Fassadenreko Haus zum Kranich, und Dachrekos entlang der Braubachstraße dürften auch keinen allzu großen Widerstand hervorrufen.

    Schwieriger, aber bei guter Überzeugungsarbeit oder einfach genug Druck aus der Bevölkerung keineswegs unmöglich:
    - südlich des Römers (bekannt als "Reanimation Altstadt 2.0") - das POA steht zwar unter Ensembleschutz (ob und welche Teile tatsächlich Denkmalschutz haben weiß ich nicht), aber diese städtebauliche Ödnis mitten im Herzen der Stadt kann doch wirklich keiner akzeptieren wollen.
    - Reko Salzhaus, Frauenstein und Wanebach, wobei man für das Phoenix-Mosaik des Salzhauses einen geeigneten Platz in der Umgebung finden muss
    - Reko Dach und vor allem Innenraum der Paulskirche, dieses kalte weiße etwas das den aktuellen Innenraum darstellt, ist in keinster Weise geeignet die Bedeutung des Gebäudes für die Deutsche Demokratie herauszustellen
    - auch einen Abriss der Schirn (der Gelegentlich ja immer wieder auch in der politischen Debatte gefordert wird) würde ich gar nicht als so unrealistisch einschätzen. Zwar kann man dann nicht Saal- und Bendergasse komplett rekonstruieren, aber Markt-Südseite, das Handwerkerhöfchen, das Fünffingerplätzchen mit Pesthaus und zum Hasen, und sogar die Scharnhäuser wären definitiv mögliche Reko-Kandidaten.

    Was tatsächlich einen sehr langen Atem brauchen wird, aber absolut lohnenswert wäre:
    - Weckmarkt-Südseite, mit Reko von Stadtwaage, Roseneck, Fürsteneck und Mehlwaage, eventuell sogar die Kannengießergasse; würde der einst bedeutenden und heute nur noch tristen Fahrgasse etwas Altstadtfeeling zurückgeben und den Dom endlich eine anständige städtebauliche Einbindung wiederverschaffen. Sind halt ein paar 50er Jahre-Zeilenbauten die dafür zumindest teilweise abgerissen werden müssen. Wird Widerstand unter den üblichen Verdächtigen und einigen Anwohnern hervorrufen, aber gerade von den Letzteren hat nunmal absolut niemand das Recht mitten im belebten Zentrum einer 2Millionen-Einwohner-Stadtregion und dabei trotzdem ruhig dörflich im Grünen zu leben.
    - In die gleiche Kategorie fallen die 50er Gebäude am Mainkai zwischen Leonhardskirche und Dom. Diese Gebäude schaffen es tatsächlich der beliebtesten Skyline-Ansicht der Stadt einen extrem provinziellen Beigeschmack mitzugeben.

    Sicherlich ambitioniert, aber mit genug Willen definitiv machbar das alles noch vor meinem Ableben umzusetzen.

  • Wird Widerstand unter den üblichen Verdächtigen und einigen Anwohnern hervorrufen, aber gerade von den Letzteren hat nunmal absolut niemand das Recht mitten im belebten Zentrum einer 2Millionen-Einwohner-Stadtregion und dabei trotzdem ruhig dörflich im Grünen zu leben.

    Das Recht hat niemand, aber genauso steht nirgendswo geschrieben, dass Städte grundsätzlich Stein-, Asphalt- und Betonwüsten sein müssen.

    Tatsächlich würde ich es sogar begrüßen, wenn in den Innenstädten der Gartenkultur wieder mehr Platz gegeben wird. Dann müssten die Menschen nicht immer noch weiter aufs Land ziehen, um ihren Traum von Garten zu erfüllen, gleichzeitig würde dies eine Ruheoase inmitten der hektischen Stadt schaffen, in die sich Bewohner und Besucher gleichermaßen gerne zurückziehen – siehe die Fuggerei in Augsburg. Aber in unserer durchökonomisierten Welt, in der alles dem Nutzen untergordnet wird, ist Garten natürlich ein ‚nutzloses‘ Stück Land, dass nur der Erholung dient.

    Das nur mal ganz grundsätzlich. Wahrscheinlich ist die Gestaltung der Zeile, die du beschreibst, wahrscheinlich auch alles andere als ästhetisch.

  • Auch am Liebfrauenberg könnte man was machen. Außer der Liebfrauenkirche steht dort ja nur noch ein historisches Gebäude, nämlich das Haus zum Paradies und Grimmvogel, nach dem Krieg zunächst mit Walmdach wiederhergestellt und seit den 90er Jahren restauriert und wieder mit Mansarddach:



    Gegenüber, wo heute diese bauliche Tristesse ist...

    ...stand bis 1944 (das erhaltene Haus zum Paradies und Grimmvogel ist links angeschnitten zu sehen) das Haus Braunfels. Ein Rekonstruktionskandidat, der dieser Ecke guttun würde.


    Auch die Süd- und Ostseite des Liebfrauenbergs drängt sich für Rekonstruktionen geradezu auf. Vielleicht könnte man sogar historische Fassaden vorblenden oder wenigstens die nichtssagenden heutigen etwas historisierend umbauen.

  • In Anbetracht der großen Vorfreude am Krönungsweg zu schlendern würde es mich freuen dieses Schlendern so weit wie möglich zu erweitern:

    Deshalb finde ich, sollte man sich nicht in Details verlieren (Dächer Rekonstruktionen - auch wenn einige davon ganz schön wären und evtl auch am realistischsten, aber dieser Strang soll ja auch einfach eine Idealvorstellung sein) sondern:

    Den Bereich von der Leonhardskirche (Altstadt 2.0) bis Garküchenplatz/Fürsteneck zumindest mit den historisch bedeutenden Gebäuden zu ergänzen. [Haus Lichtenstein, Fürsteneck, Garkückenhäuschen, Platz um die Leonhardskirche]

    Wie ich merke, empfinde ich mit die größte Vorfreude beim jetzigen Wiederaufbau, auch in der Tatsache der inneren Rekonstruktion und Museumsnutzung: Goldene Waage, Haus Tante Melber.

    --> Das könnte ich mir zB für das Fürsteneck auch super vorstellen - Ich fände es auch nicht das schlimmste zB auf der Ecke NUR das Fürsteneck zu rekonstruieren, in die Nachkriegsbebaung hinein, so wären evtl auch alle Gemüter zufrieden gestellt und es gewinnt sogar an Authentizität.

    Außerdem ist es einfach toll mittlerweile wieder sagen zu können "Wir treffen uns an der Goldenen Waage" und es wäre schön diese "Treffpunkte" ausweiten zu können, die vermutlich vor deren Zerstörung gebräuchlich waren.

    --> Ganz beeindruckend und vermutlich auch Mainpanorama prägend fände ich auch den Wiederaufbau der Gebäude am Caricatura Museum die selbe Giebel wie der Römer aufweisen (womit auch wieder eine Brücke geschlagen wäre der "Stadtraum" südlich des Doms mit eingebunden wäre)

    --> Als kleinsten Wunsch habe ich die Rekonstruktion des oberen Teils des Hauses gegenüber dem MMK (Museum für moderne Kunst)
    Denn das ist nun im Bereich Römerberg/Könungswegs/Dom/Braubachstraße das Einzige Haus was so richtig aus der Reihe fällt und hat vor allem von allen anderen Seiten echte Vorkriegsbebaung! (Wie kam man überhaupt auf die Idee, auf einen Erkervorsprung einen entgegengesetzten Winkel darauf zu setzen???)

    Anhand der roten Kreise mal bildlich welche "Ecken" ich meine, um ein "größeres Altstadtfeeling" zu bekommen - der Vorteil in Frankfurt: Es existieren ja noch ein paar echte alte Häuser, nur leider zu entzerrt, deshalb wäre mit einer punktuellen Rekonstruktion schon viel gewonnen:

    2 Mal editiert, zuletzt von Kaiserpalast (22. Oktober 2017 um 14:16)

  • Das Projekt Altstadt 2.0 ist ja auch mein Favorit, genau wie der Garküchenplatz( Fürsteneck) und Leonhardspforte/Buchgasse, haben einen großen Nachteil. Es sind die einzigen Wohngebiete in dem Bereich und mit dem Bereich Buchgasse und westliche Alte Mainzer auch noch „Neubauten“. Also einen Abbruch von Wohnfläche wird niemand durch bekommen.

    Also meine Wunschprojekte:

    Paulsplatz bzw. Westseite Neue Kräme. Ein toter Platz mit ein paar Bäume, der nur für den Weihnachtsmarkt genutzt wird. Bis auf Kanalbau und dem WC-Kellerhäuschen ist der Boden auch nicht angetastet. Also auch etwas für das Archäologische-Museum und Denkmalamt, sollte der Platz für Neubauten geöffnet werden.

    Hauptwache. Laut FNP überlegt die Stadt wieder wie der Platz neu gestaltet werden kann und das Loch zur S-Bahn geschlossen werden kann. Ich habe es auch schon Pro-Altstadt e.V. vorgeschlagen. Warum nicht das Schiller-Denkmal wieder an seinen alten Platz verlegen? Wenig Aufwand bzw. Kosten und jetzt steht der Kerl ja am Anus Mundi. Für jemanden der wirklich mit Photoshop umgehen kann, dürfte es ja kein Problem sein das Denkmal an seine alte Stelle zu "setzten" und die Mylius Fotos zu kopieren.

  • Zur Fortsetzung des Altstadt Wiederaufbauprojektes bietet sich das unbebaute Areal (in städtischem Besitz) zwischen Braubachstraße, Neuer Kähme und Paulskirche an. Hier könnte der Häuserblock mit der alte Börse an der Paulskirche wiedererstehen.

    Position des Häuserblocks (siehe Link zu alter Karte Position des Häuserblocks) und einfach in Google Earth sich das heutige Areal anschauen.

    Die alte Börse war ein bauliches Juwel (ähnliches gilt für 2 historische Häuser dieses Blocks zur neuen Kähme hin.

    Bild Block neben der Paulskirche

    Bild von der alten Börse

    Bild der alten Börse rechts neben der Paulskirche

    Das Innere der alten Börse

    Dieses unbebaute Areal würde einen Teil der Braubachstraße wieder baulich abschließen und die Blickbeziehungen zum Römerplatz verbessern. Auf diesem Areal könnten private Bauherrn nach den Vorgaben einer Gestaltungssatzung des gesamten Häuserblock wieder errichten. Die durch den Verkauf des Areal eingenommen Gelder könnten zur Wiederherstellung des Salzhauses und der 2 danebenliegenden Gebäude verwendet werden. Auch das Phönix Symbol des (neuen Salzhauses könnte an der fasse eines neuen Füllbaues innerhalb dieses Blocks neu angebracht werden.

    Was haltet ihr von dieser Idee bzw. habt ihr noch Bilder und Karten von diesem Areal die man hier zur Ansicht hochladen könnte.
    Ich persönlich finde diese Idee besonders interessant da Sie sich politisch einfach umsetzen lässt (Areal unbebaut und in städtischer Hand, keine Kosten für den Steuerzahler)

    2 Mal editiert, zuletzt von Stadtbauer (3. März 2018 um 19:42)

  • Könnte so eim fantastischer Raum nicht ein wunderschönes Kaffeehaus werden? Da sollte es allerdings dann auch noch Außenbewirtschaftung geben.