Dettelbach (Galerie)

  • Von den bekannteren mainfränkischen Weinorten fehlt Dettelbach hier in der Galerie noch. Vorgestern war ich dort erstmals (nach einem ebenso ersten Besuch von Sulzfeld am Main). Dettelbach hat etwa 7000 Einwohner und liegt ein paar Kilometer mainaufwärts von Kitzingen. Wie heute nicht unüblich wirkte der Ort auf mich ziemlich ausgestorben und einige für das Stadtbild wesentliche Häuser sind in mehr als renovierungsbedürftigem Zustand. Neben dem Rathaus, der in großen Teilen erhalten Stadtbefestigung und der Stadtpfarrkirche ist insbesondere die Wallfahrtskirche Maria im Sand recht bekannt, zu letzterer hat es zeitlich aber nicht mehr gereicht.


    Der Altbach teilt die Altstadt in zwei Teile, wobei der hier rechte, östliche Teil der ältere ist:

    Ein gewaltiger Fachwerkbau ist Häfner Markt 5 von 1569, das heutige Gasthaus zum Bacchus 1591 als Wirtshaus am Bach erwähnt.


    Die Straße Am Bach führt auf das Rathaus zu.



    Der heilige Nepomuk


  • Der Altbach und das über den Bachlauf gebaute Rathaus von Süden.


    Sicherlich eines der hübschesten Rathäuser Frankens, dem vom nahen Volkach ähnelnd.


    Großartig das maßwerkverzierte Chörlein über Freitreppe und Laube.


    Rathaus von Westen, mit dem West-Ost-durchlaufenden Straßendurchgang (darunter in Nord-Süd-Richtung der Altbach)

  • Auf der Ostseite wird dann der Blick zur Pfarrkirche durch den jüngst in die Altstadt gesetzten Fremdkörper des Kulturzentrums schwer beeinträchtigt. Insbesondere dieser hohe grä(e)uliche Querklotz wirkt schon sehr abstoßend und störend. Siehe auch Dettelbach



    Rathaus, Ostseite

    Fehlt noch die Nordseite, mit Altbach:

  • Vom selben Standpunkt, Blickrichtung Nord:


    Das Brücker Tor aus der Zeit um 1500, eines von zwei erhaltenen Stadttoren (von einstmals 5).


    Feldseite vom Brücker Tor

    Eines der besonders verwahrlosten Häuser, die Schweinfurter Str. 13 (ungünstig gegen die Sonne...):

    Schweinfurter Straße 1 und 3 nahe beim Rathaus:


    Eichgasse Richtung Markt

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (21. November 2018 um 12:15)


  • Das Baumannsche Haus am Markt, von der Pfarrkirche aus (Blickrichtung West), bez. 1478 und 1536, zusammen mit dem Ostgiebel vom Rathaus ein ganz tolles Motiv.
    Auch in dieser Richtung wird die Blickbeziehung Pfarrkirche-Rathaus ein klein wenig durch den gräulichen Querriegel des Kulturzentrums gestört.

    Markt 13, Baumannsches Haus / Kulturzentrum:

    Markt Blickrichtung Ost (vom Baumannschen Haus aus), mit der erhöht gelegenen kath. Pfarrkirche Sankt Augustinus:


    Rechts das ehem. Mesnerhaus (Kirchplatz 2), ein 1565 bezeichnetes, verputztes Fachwerkgebäude.


    Kirch- und Treppenturm sind in luftiger Höhe miteinander verbunden.


    Markt 4


    Die Westseite vom Markt, mittig die Nr. 7 (bez. 1577).

    Soweit für heute.

  • Mal wieder Bildchen aus meinem Buch "Ins Land der Franken fahren" (1938):

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (17. August 2017 um 20:14) aus folgendem Grund: Mittleres Bild ausgetauscht.

  • Da fehlt doch ein Gewölbe oder? Hat man das abgebaut weil es aus der Gründerzeit stammt und den Denkmal Pflegern nicht gefallen hatte(zutaten aus dieser zeit an alten Gebäuden wurden gerne mal zurück gebaut)

    Ansonsten tolle Stadt, schönes Fachwerk und dieser Große Gasthof ein Traum.Das Kultur Zentrum ist die klassische 70er Bausünde Fehlt nur noch ein Karstadt Schild :kopfschuetteln:


  • Die Westseite vom Markt, mittig die Nr. 7 (bez. 1577).

    Soweit für heute.


    Sehr schade um dieses schöne, kleinstädtische fränkische Fachwerkhaus :weinenstroemen: Wie kann der Eigentümer so ein wundervolles, zentral gelegenes Haus einfach so vergammeln? Da müsste eigentlich der Staat dieses Haus erwerben und sanieren, da “Eigentum verpflichtet“ ! Und gerade für den Fremdenverkehr sollte es im Interesse sein, ein gepflegtes Erscheinungsbild für den Ort zu halten...

  • Schön, dass es bei Markt 7 zumindest Hoffnung gibt. Bei der Rathaus-Durchfahrt gehe ich mal davon aus, dass dies umbaubedingt ist.


    Kath. Pfarrkirche Sankt Augustinus


    Ein sowohl von außen als auch innen recht ungewöhnlicher Bau, hier der eigentlich normal erscheinende Chor von Osten.


    Weinkalter von 1728 im Bogen der Kirchenmauer


    Der 1489 begonnen Chor blieb ein Torso und wurde nicht einmal mehr gewölbt. Im 18. Jahrhundert wurde ein Westchor errichtet, der aber 1967 wieder entfernt wurde, so dass die Kirche wieder nach Osten ausgerichtet ist.


  • Falterstraße

    Nun geht es vom Markt und der Pfarrkirche nordostwärts durch die Falterstraße zum Faltertor (erinnerte mich ein wenig an die Herrenstraße in Freinsheim vom Markt zum Eisentor hin).


    Die Nr. 8, Ecke Birklinger Hof, aus dem 16. Jahrhundert. Der ehem. Zehnthof des bei Iphofen gelegenen ehem. Augustinerklosters Birklingen folgt ein paar Häuser weiter (habe ich leider verpasst...).
    Diese Art Fledermausgauben im Dach sind eigentlich in Bayern auch nicht gerade selten, gerade in Franken.

    Birklinger Hof


    In den Bögen auffallend viele Nester von Mehlschwalben (immer wieder erfreulich, gerade in unterfränk. Orten), dass diese Gebäudebrüter heutzutage auch noch eine Chance haben, Junge groß zu ziehen....


    Nr. 9


    Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert (Nr. 23) mit Bossenportal


    Ein weiteres offensichtliches „Problemkind“ ist die Nr. 22 aus dem 17. Jh.

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (19. August 2017 um 16:09)


  • Beim Faltertor im NO der Altstadt angekommen ergibt sich nochmals ein großartiges, aber wie schon auch Zeno feststellte, aufgrund der räumlichen Enge schwer fotografierbares Ensemble aus hohem Männerturm (ehem. Stadtgefängnis) mit ungewöhnlicher Abdeckung (haben neben weiteren Mauertürmen in Dettelbach auch manche in Sulzfeld / Main), ...


    ... Faltertor (Falter offenbar abgeleitet von Falltor) von um 1550 ...


    ... sowie der Nr. 24, dem Cafe Achtmann, wo es Kauzen-Bier und Muskatzinen gibt (eine lokale Spezialität), am Eck ein älterer Sandstein-Pfeiler.


    In der Durchfahrt vom Faltertor ein Kreuzschlepper


    Großartig der äußere Anblick des Faltertors (wenn auch sonnenstandsmäßig hier nicht ideal), rechts Männerturm (Burggraben), links führt die östliche Stadtmauer steil den Hang hinunter.


    Mauertürme am Burggraben aus dem 15. /16. Jahrhundert, links nochmals der Männerturm.

    3 Mal editiert, zuletzt von Markus (21. November 2018 um 12:13)


  • Faltertor seitlich von Süden


    Die relativ steil den Hang hinunterführende östliche Stadtmauer (immerhin 19%…) mit weiteren Mauertürmen:


    Ein offenbar um 1900 auf einen Mauerturm am Südring aufgesetztes originelles Häusle.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (19. August 2017 um 16:11)


  • Zum Goldenen Adler (Bamberger Str. 15), bez. 1753


    Ein hübsches Fachwerkgebäude aus dem 17. Jh. ist Bamberger Str. 5


    Markt, Ecke Bamberger Straße


    Markt 1, bez. 1781, hat wie es aussieht wie viele Hunderte andere Gasthöfe auch schon mal sonnigere Zeiten gesehen…


    Mainstockheimer Straße


    Südwestlicher Eckturm der Stadtmauer von der Stadtumgehung (B22) aus, die mainfränkisch-typisch zwischen Altstadt und Main verläuft.

    Ein wenig kommt noch...

  • Ich war vor ein paar Jahren einmal in Dettelbach. Das war allerdings wegen eines Dates mit einem Mädel, und ohne dass ich etwas über diesen Ort wusste. Ich sammelte die Dame bei ihrer Wohnung am Stadtrand ein, und dann fuhren wir nach Kitzingen. Sehr schade, denn die Bilder von Dettelbach gefallen mir ausgesprochen gut. Welch ein schöner erhaltener fränkischer Ort.

    Ganz dunkel erinnere ich mich, dass an der Straße zwischen Dettelbach und Kitzingen ein verfallener, aber sehr romantischer Hof gelegen hat. Ich dachte damals, das er vermutlich abgerissen wird, und bedauerte das sehr. Weiß jemand etwas darüber? Ich habe leider keine weitergehenden Informationen, als diesen kurzen damaligen Eindruck.

  • "Zeno", es ist einige Jahre her. Ich erinnere mich nur noch dunkel. Der Hof stand aber allein auf dem Feld, also nicht im Ort. Meines Erachtens in der Ebene, nicht in Weinbergen. Das Dach war fast eingestürzt, glaube ich.