Perl - Rekonstruktion der römischen Villa Borg (Galerie)

  • Die römische Villa auf der Gemarkung des Ortsteils Borg der Gemeinde Perl liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich von Merzig entfernt. Es handelt sich dabei um eine (fast) vollständig rekonstruierte römische Villa, die ab dem 1 Jahrhundert nach Chr. erbaut und umgebaut wurde. 1987 dann hat man mit den großfächigen Ausgrabungen angefangen und 10 Jahre später, also 1997, wurde der erste Flügel, der hintere Teil des Südflügels, mit Taverne und Bädern rekonstruiert, gefolgt vom Herrenhaus 1999 dem Wohn/Wirtschaftsflügel 2001 und den äußeren Flügelabschlüssen (Medienhaus und römische Küche) von 2009.
    Die folgenden Ansichten wurden am letzten Sonntag, am Römertagewochenende aufgenommen:

    Betreten wir das Anwesen durch die Toranlage:

    Ein Panoramabild der Villa, um sich ein Überblick zu verschaffen (von links nach rechts: Medienhaus, Wohn/Wirtschaftstrackt, Herrenhaus (Mitte), Taverne/Bäderflügel und Haus mit römischer Küche)


    Gehen wir über die Brücke:





    Blick zurück zum Torhaus:





    Hier erwarten uns schon die ersten Römer "Salve!"



    Fortsetzung folgt mit einigen Ansichten des Inneren!

  • Wir betreten den sehr schönen Arkadengang:


    Hier wurden römischen Figurennachbildungen angeboten:





    Nun aber zur prächtigen Empfangshalle:




    Mit einer klassischen Kassetendecke:




    Und ein oktogonaler Brunnen in der Mitte:


  • @SchortschiBähr freut mich dass es Dir gefällt ^^ Ja die römische Villa in Borg wurde zum größten Teil nach archäologischen Funden rekonstruiert.

    Nach zahlreichen Diskussionen und mehreren Kolloquien mit Fachwissenschaftlern aus dem In- und Ausland traf die Kulturstiftung Merzig-Wadern im Einvernehmen mit dem Staatlichen Konservatoramt 1994 den weit reichenden Beschluss, die gesamte Villenanlage nicht nur auszugraben, sondern auch den Herrschaftsbereich wissenschaftlich fundiert zu rekonstruieren und somit wieder mit Leben zu erfüllen.

    (Ausnahmen sind Teile des Wirtschafts-und Medientrackts). Man muss auch sagen dass man ein bisschen voreilig die Kerngebäude innerhalb von nur wenigen Jahren hochgezogen hat, sodass leider schon ein paar Risse zu erkennen sind. Dazu komme ich noch später!

  • Weiter gehts: wir verlassen die Eingangshalle links und steigen die Treppe hoch zu einem Ausstellungsraum:

    Oben angekommen kann man einige Funstücke die auf dem Gelände der Villa entdeckt worden sind, begutachten sowie sich über die Geschichte des Gebäudekomplexes informieren:

    Betrachten wir nochmal das Treppenhaus, das einfach aber mit sehr viel Bemalungen elegant gestaltet ist:

    Unten wieder angelangt, betreten wir die Austellungsräume, die das alltägliche Leben der Römer zeigen mit u. a. ihren Möbelstücken:




    Im Nebenraum einige Exponate wie zb dieses hier :biggrin:




    Gehen wir nun aus den Ausstellungsräumen, und betrachten diesen lichten Flur (gibt es dafür eine architektonische Bezeichnung?), der später auch zum Kräuter-und Küchengärten führt:


  • Doch wenn man die Stufen heruntergeht, merkt man schon die Setzrisse im Sandstein:


    Interessante römische Putz- und Steinproben:


    Verlassen wir nun den überdachten Arkandengang und gehen raus in die hinteren Gärten der Villa:




  • Noch einige Ansichten von den Gärten:

    Das Wirtschaftgebäude von der Gartenseite:



    Der Küchengarten:




    Die Römer kannten auch schon diese symmetrischen Gartenanlagen:





    Die Trauben scheinen fast ganz reif zu sein!




    Auf der anderen Seite der Kräutergarten:

  • Schaut man sich den Giebel genau an, dann sieht man bereits Setzrisse:




    Der antike "Heizungsraum" für die Bäder:


    Schauen wir uns die Bäder genauer an:


    Die Garderobe:



    Die Latrinen:



    Fortsetzung folgt Morgen :)

  • Zuerst betreten wir das Kaltbad, das im Lateinischen "frigidarium" heißt:


    Hier ist die Bemalung bemerkenswert mit den Fischen, Tintenfisch und Muscheln. Und die Malereien berufen sich tatsächlich auf Originalbefunde.


    Die Decke des Hauptraumes:

  • Jetzt betreten wir das Heißbad auch "caldarium" genannt:




    Das Becken wurde früher (vor ein paar Jahren) sehr oft an Gäste vermietet, deshalb diese weißen Ränder unterhalb vom Löwenköpf (Kalkablagerungen?). Man berichtete uns, dass die Villa seit Kurzem nur noch zu wenigen besonderen Anlässen das Bad für die Öffentlickhkeit öffnen werde, um der schnellen Abnutzung entgegenzuwirken.




    Direkt im Anschluss der Ruheraum mit reich verzierten Wänden:






  • Ein Abschnitt der Fußbodenheizung wurde zur besseren Anschauung "freigelegt"




    Das letzte Zimmer dieses Villenflügels wurde zu religiösen Zwecken benutzt und "Lararium" genannt:



    Jede römische Familie besaß einen Raum zur Verehrung einer Gottheit ihrer Wahl. Hier wurde der Weingott Bacchus verehrt!


  • Noch eine Aufnahme von den detailreich bemalten Wänden:

    Gehen wir zurück zum Eingangsbereich des Badetracktes:


    Hier sind auch die Schönheitsartikel der Römer in gläsernen Gefäßen als Originalfunde ausgestellt:




    Nun schauen wir uns die römische Taverne an:

    Der Vorraum:

    Der große reich geschmückte Speisesaal: Hier werden römische und regionale Speisen angeboten!

  • Im Obergeschoss wird das tägliche Leben zur Römerzeit gezeigt:


    Nun gehts in den vorletzten Gebäudeteil: der Wohn-und Wirtschaftstrakt. Hier wurde nicht 1:1 rekonstruiert, sondern nach den Bedürfnissen des Archäologieparks innen augeteilt:




    Dieser Saal dient normalerweise als Versammlungsraum, doch am Römertag war er ein Ausstellungsraum mit interessanten Exponaten:



    In der Kassettendecke ist moderne (Belüftungs?)Technik eingebaut:


    Die Bar

    Ein römischer Hausaltar:

  • Die römische Währung: was auffällt ist der ziemlich billige Preis für eine Flasche Wein, der sogar den Preis für Weizenmehl unterbietet!!!


    Im Nachbarhaus, das Medienhaus, ist für das Abspielen von Filmen gebaut worden (Fotos sind ein wenig verwackelt :peinlich: )


    Am Sockel blätterte schon der Puz, wurde aber später nachgebessert (oder die untere Schicht kam zu Tage)



    "Hinter den Kulissen" der Getränkeabstellraum und Technikraum?




    Im großen Becken schwimmen Goldfische:



    Ein paar Stände, die am Römertag aufgestellt waren:


    Ein Schmied mit seiner Werkstatt:



    Die Glasmanufaktur:


  • Die Erzeugnisse der Manufaktur konnte man kaufen:

    Römische Soldaten:


    Das Torhaus:



    Auf der rechten Seite vom Tor war der Museumsladen untergebracht



    Das Tor von Weitem: im Vordergrund links, eine Ausgrabung und Rekonstruktion einer Scheune:


    --- Ende ---