Das lebendige Berliner Schloss

  • Ein Stück Bremen im kaiserlichen ‚Badezimmer’


    Laut Goerd Peschken und Hans-Werner Klünner (Das Berliner Schloß, Berlin 1982, S. 531) war das Badekabinett des Kaisers im Großen Ankleidezimmer (Zimmer Nr. 691) mit Cadiner Kacheln ausgekleidet, die maritime Motive trugen. Eines davon war der Schnelldampfer ‚Kaiser Wilhelm der Große’ des Norddeutschen Lloyds. Als Bremer freut man sich natürlich darüber, daß der Kaiser – in der Wintersaison, während der er sich primär im Kgl. Schloß an der Spree aufhielt – allmorgendlich von einem Stück Bremen begrüßt wurde. Das zumindest hat die Hamburger HAPAG nicht geschafft !

    Textstelle bei Peschken / Klünner.

    Zeichnung des Badekabinett in der ‚Herforder Zeitung für Stadt und Land’ vom 15. März 1930. (Fundstelle dito, S. 531)

    Ansichtskarte des den Leuchtturm ‚Rotesand’ passierenden Dampfers ‚Kaiser Wilhelm der Große’ des Norddeutschen Lloyd. Ähnlich dürfte auch die Darstellung auf den Kacheln aus dem westpreußischen Cadinen ausgesehen haben.

    Die oberer Raumhälfte des Großen Ankleidezimmers (Quelle: Foto Marburg Bildarchiv).

    Das Deckengemälde.

    Zusammenschau.

    P.S.:

    Vermutlich auf der Zeichnung der Cadiner Kacheln zu sehende Schiffe:

    Besser zu den Kacheln passende Ansicht des 'Kaiser Wilhelm der Große'

  • Ein Reporter aus Chicago schreibt über einen Revolutionär im kaiserlichen Bett


    https://www.welt.de/kultur/article…Nachttisch.html

    (Bitte den Text unter obigem ‚Link’ erst lesen. Sonst ist das Folgende nicht verständlich.)

    Wenn es stimmt, was der Reporter Ben Hecht von der ‚Chicago Daily News’ im November 1918 schrieb, dann wäre erklärlich, warum Kaiser Wilhelm II. sein Einzelbett aus dem Schloß Bellevue nach Doorn bringen ließ (in welchem er 1941 auch verstarb) und eben nicht dasjenige aus seinem Einzelschlafzimmer im Stadtschloß. Denn dies wäre ja infolge der Benutzung durch Karl Liebknecht für ihn unbrauchbar geworden. Anders als das Ehebett aus dem gemeinsamen Schlafzimmer mit Auguste Viktoria(Raum Nr. 685), welches irgendwann zwischen 1926 und 1935 aus dem Raum entfernt worden sein muß, um Platz für das Stadtschloßmodell ‚Anno 1650’ zu schaffen, könnte das Einzelbett somit bis zur Zerstörung im Februar 1945 an seinem angestammten Platz im Raum Nr. 672 verlieben und dann dort verbrannt sein.

    Aber leider ist eben nicht sicher, ob sich Ben Hecht die Anekdote von Liebknecht in des Kaisers Bett nicht bloß ausgedacht hat…

  • Wo selbst der Kaiser zu Fuß hinging…

    Sicherlich werde ich von Einigen hier im Forum dafür getadelt werden, daß ich – ähnlich wie seinerzeit Bastian Balthasar Bux, der in Michael Endes ‚Unendlicher Geschichte’ die Frage aufwarf, ob auch Jesus das menschliche Bedürfnis hatte, eine Toilette aufzusuchen – das Augemerk auf die sanitären Einrichtung der kaiserlichen Wohnung richten möchte. Aber da man heute sogar in Haus Doorn im Rahmen spezieller Führungen die dortigen ‚Vorrichtungen’ (die möglicherweise sogar aus dem Berliner Schloß stammen) zu Gesicht bekommt, dachte ich, es würde als nicht allzu indiskret erscheinen, den ‚Gegenstand’ auch hier einmal kurz zu thematisieren.

    Ausgangspunkt war dabei ein in den Anlagen zum zweiten Band der Geyer’schen Baugeschichte des Schlosses enthaltener Grundriß des 1. Stockwerks, der nicht nur alle bereits weiter oben im Strang gestellten Fragen zu den Funktionen der einzelnen Räume der Wohnung erschöpfend beantwortet, sondern auch das Interesse an einem schmalen Belüftungsfenster in der Schloßplatzfassade weckt, welches in der jetzigen Rekonstruktion nicht wieder hergestellt wurde – wahrscheinlich weil es ja erst unter Wilhelm II. hereingebrochen worden sein dürfte. Dieses der Kaiserin zuzuordnende Fenster hat seine Entsprechung in einer kleinen – schießschartenartigen – Öffnung rechts neben dem Fenster des Großen Ankleidezimmers des Kaisers am Eosanderhof.

    Ob diese – und alle anderen ‚stillen Örtchen’ des Schlosses seit der umfassenden Modernisierung unter dem dritten Monarchen des Deutschen Kaiserreichs an ein Abwasserleitungsnetz des Schlosses und damit an das städtische Kanalsystem Berlins angeschlossen waren, wäre noch zu klären / bzw. nachzulesen.

    Jedenfalls ein wirkliches Stück ‚Alltagsgeschichte’ des lebendigen Schlosses…


    Film über das WC von Auguste Viktoria in Huis Doorn

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    Abbildung 01

    Toilettenschüssel englischer Produktion aus dem Hofgut Guntershausen. Diese ähnelt sehr der Schüssel in Huis Doorn.


    Abbildung 02

    Grundriß der kaiserlichen Wohnung von Albert Geyer. Das WC der Kaiserin ist mit einem roten, das des Kaisers ist mit einem blauen Pfeil markiert.

    Abbildung 03

    Blick aus der Brüderstraße auf die Südwestecke des Schlosses. Das Entlüftungsfenster ist rot eingekreist.

    Abbildung 04

    Vergrößerung von Abbildung 03


    Abbildung 05

    Der Vergleich mit der Gegenwart zeigt, daß das kleine Fenster nicht rekonstruiert wurde.

    Abbildung 06

    Blick auf die Südwestecke des Eosanderhofes. Das Entlüftungsfenster neben dem Großen Ankleidezimmer des Kaisers ist blau markiert.

  • Danke für diesen hochinteressanten Beitrag!!!

    "Die Qualität städtischen Bauens resultiert aus einer Generationen währenden, kollektiven Leistung." Hans Kollhoff

  • Sehr geehrter Spreetunnel,

    ich weiß auch nicht, was da technisch schief laufen könnte.
    Vielleicht hilft es Ihnen wenn ich den 'Link' hier 'einkleide', sodaß er nicht als Film erscheint und Sie ihn sich dann kopieren können:
    -"

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    Hoffentlich ist der Film für alle Anderen sichtbar ?!

  • "Das ist vielleicht der höchste Grad der Liebe: Zu lieben, ohne zu besitzen"


    Mir ist da noch eine Frage gekommen: Gibt es hier Jemanden im Forum, der Informationen darüber hat, ob Angehörige der kaiserlichen Familie (insbesondere Vertreter der Generation, die das Schloß noch als eigenes Heim erlebt hatte wie z.B. Kronprinz Wilhelm, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Oskar, die Herzogin von Braunschweig [Viktoria Luise], etc.) zwischen 1926 und 1945 das Schloßmuseum und die 'Historischen Wohnräume' besucht haben. Sie hätten dann natürlich das praktiziert, was später von Marion Gräfin Dönhoff bezüglich ihres eigenen Erbes im ostpreußischen Friedrichstein und Dönhoffstatt mit dem Satz beschrieben wurde, welcher als Zitat die Überschrift dieses kleinen Beitrags bildet...
    Es wäre auf jeden Fall sehr bewegend gewesen, sich in Museumsräumen aufzuhalten, die einst die eigene Kinderstube gewesen waren.
    Für einschlägige Berichte, z.B. aus Memoiren oder Zeitungen wäre ich dankbar !

  • Militärmusik im Schlüterhof

    Heute Abend nur ein schönes Bild von Kapelle und Standarten-Eskadron des - ja eigentlich in Potsdam garnisonierten -Regiments Garde du Corps im Schlüterhof (mit Blickrichtung nach Westen auf den Zwischenbau). Dargestellt ist der von der Kapelle begleitete (die Paukisten haben Ihre Schlegel gerade hoch erhoben, sind also aktiv) Einmarsch der Regiments-Standarten. Daß sich der Schlüterhof für musikalische Darbietungen eignet, haben wir ja in diesem Jahr schon erleben dürfen. Das Erklingen der 'Pauken und Trompeten' einer Militärkapelle muß noch um Einiges imposanter gewesen sein - nun ja, eben der 1. Residenz des deutschen Kaisers und Königs von Preußen angemessen.


  • Was die Leute nicht begreifen: Architektur - die barocke mehr als alle anderen - bedarf der Bespielung und der Inszenierung, denn darauf ist sie in ihrer Theatralik und Performanz angelegt. Eine barocke Wallfahrtskirche ohne Hochamt, ein Schloss ohne Garde und Hofstaat sind leere Hüllen. Im frühen 20. Jahrhundert schon wandelte der Bürger durch die entleerten Schlösser wie durch eine tote Hülle. Aber wenn man sich das heutige Publikum ansieht, kommt das oftmals einer architektonischen Leichenschändung gleich.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.


  • Vor hundert Jahren starb das lebendige Stadtschloß

    Wenn es einmal erlaubt ist, in Humanismen zu sprechen, so könnte man sagen, daß morgen vor genau einhundert Jahren, am 9. November 1918, das lebendige Stadtschloß verstorben ist, welches zu diesem Zeitpunkt bereits seit ungefähr vier Jahren im ‚Koma’ gelegen hatte. Denn nach dem Weggang des Kaisers im Spätsommer 1914 ins Große Hauptquartier, entschied sich Auguste Viktoria – wohl in Abstimmung mit ihrem Mann und dem Oberhofmarschallsamt – die Hofhaltung lediglich im Neuen Palais in Potsdam in eingeschränkter Form aufrecht zu erhalten und während der Dauer des Krieges für Aufenthalte in Berlin zukünftig Schloß Bellevue zu nutzten (im Letzteren wurde übrigens die berühmte Ansprache des Kaisers ‚An das Deutsche Volk’ von August 1914 im Jahre 1917 für das deutsche Schallarchiv nachträglich aufgezeichnet). Das Königliche Schloß an der Spree wurde hingegen eingemottet. Sämtliches Mobiliar wurde mit den – noch heute aus Potsdam bekannten - Kronen-bestickten Hussen überzogen bzw. abgedeckt und so für die erwartete dürre Zeit ‚winterfest’ gemacht.

    Nun, aus diesem ‚Winterschlaf’ ist das Schloß – einige werden sagen ‚leider’ - dann nie mehr erwacht. Als es – bereits verschieden - von den aufständischen Soldaten besetzt wurde, trafen diese nur noch auf den letzten Kastellan und einige wenige Bedienstete, die daraufhin das Gebäude zügig verließen.

    Das lebendige Schloß konnte nach Allem auf eine Lebensspanne von 476 Jahren zurückblicken. Sein ‚Nachleben’ dauerte dann immerhin noch 32 Jahre.

    Der folgende Nachsatz sei mir erlaubt: Als Christ glaubt man ja an das Osterwunder…


    Abbildung 01 :

    Parolesaal in den Königskammern Friedrich Wilhelms II. Aufnahme Dezember 1918. Man sieht sehr schön die Hussen und Abdeckungen an Mobiliar und Kronleuchter.Zudem erkennt man einen durch Beschuß hervorgerufenen Schaden in der Wand oberhalb der Sitzmöbel. Von dort ist auch Mörtel auf die Hussen herabgefallen.

    Abbildung 02 :

    Die ‚Kronen-Hussen’ werden noch heute von der Stiftung der Preußischen Schlösser und Gärten verwendet. Ansicht aus dem Neuen Palais.

    Einmal editiert, zuletzt von Pagentorn (9. November 2018 um 00:43)

  • Was die Leute nicht begreifen: Architektur - die barocke mehr als alle anderen - bedarf der Bespielung und der Inszenierung, denn darauf ist sie in ihrer Theatralik und Performanz angelegt. Eine barocke Wallfahrtskirche ohne Hochamt, ein Schloss ohne Garde und Hofstaat sind leere Hüllen.

    Und was wäre nun die logische Konsequenz? Wir müssten entweder die Monarchie wieder einführen, weil nur ein im Schloss residierender Kaiser mit seinen Garderegimentern dem Gebäude das fehlende Flair geben könnte? Oder zumindest müssten Schauspieler in historischen Kostümen dergleichen inszenzieren?

    Sorry, aber diese Argumentation mit den "leeren Hüllen" ist Wasser auf die Mühlen aller Rekonstruktions-Gegner. Diese propagieren doch öfters angebliche Gefahren einer politischen Rolle-Rückwärts oder lästern über eine "Disney-Land"-Atmosphäre.

    Es gibt genug Möglichkeiten für eine zugleich würdige und zeitgemäße Nutzung rekonstruierter Gebäude.

  • @newly Deine Schlussfolgerung ist nicht zwingend. Es geht mir um eine ganz nüchterne Bestandsaufnahme, wofür barocke Architektur ursprüngliche konzipiert war, um sie als solche besser würdigen zu können. Das ist genauso wie wenn ich die Bedeutung der Akropolis und ihres Bildprogramms vor dem historischen Hintergrund des Athener Politik und der griechischen Mythologie erkläre. Damit rede ich weder der Wiederherstellung des attischen Seebundes noch der Wiedereinführung der antiken Staatskulte das Wort. Und schon gar nicht gefährde ich damit die Restaurierungsarbeiten am Parthenon. Wir müssen bei allen historischen Denkmälern mit dem Verlust ihrer ursprünglichen Funktion leben - sie aber auch in ihrem Bedeutungs- und Funktionsverlust wahrnehmen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • In diesem Zusammenhang könnte man auch das Warschauer Stadtschloss erwähnen, dass sogar in der sozialistischen (sic!) Zeit in den 1980er Jahren außen wie auch innen rekonstruiert wurde! Da gab es alles andere als den Gedanken daran einen König in die leere Hülle hineinzusetzen.

    Was aber für das Berliner Stadtschloss - meiner Meinung nach - bedeutet, dass man hier unbedingt auch irgendwann einmal an die Innenrekonstruktion herangehen sollte, damit eben nicht nur eine leere Hülle kulissenartig übrig bleibt! Der erste logische Schritt wird hier die Gigantentreppe sein und dann sukzessive die daran angrenzenden Räume. Da auch noch einiges an Inventar vorhanden ist, könnte hier allenfalls und womöglich der Warschauer Weg genommen werden...heute (nicht ohne Grund) Weltkulturerbe ;-)!

  • Oder auch das "arme" Vilnius, das sein königliches Schloss außen wie auch innen rekonstruiert hat und dem im Gegensatz zum Berliner Stadtschloss auch seien Seele wieder zurückgegeben wurde!

    Aber seht und staunet selbst (Beitrag 1277!):

    https://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=962506&page=64

    Der Osten geht hier mit mehr Selbstverständnis und auch mit einer gewissen Selbstverständlichkeit an diese Dinge heran und macht keine halben Sachen und schon gar keine faulen Kompromisse, wie es zumindest scheint. Die Deutschen zaudern hier - warum auch immer - und vermutlich wird es noch ein oder zwei Generationen dauern, bis man auch wieder den gesunden Menschenverstand einschalten wird können. Stünden das Berliner oder das Potsdamer Stadtschloss sowie die Garnisonkirche östlich der Oder/Neisse/Elbe, dann würde vermutlich auch hier alles richtig gemacht werden. Aber immerhin, wer von uns hätte vor 25 Jahren überhaupt daran gedacht, dass wenigstens die äußeren Fassaden wieder zurückkehren!


  • Porzellanbild mit Ansicht des Rittersaals. Berlin, KPM, ab 1837, der Dekor von Albert Theophron Kjellberg, 1846.

    Schätzpreis: €50.000 - €80.000
    Ergebnis: €143.750

    Wer von Euch hat da zugeschlagen? :wink:

  • Donnerwetter, da gibt also tatsächlich nen Markt für! Vielleicht hat ja die Stiftung zugeschlagen?

    Eigentlich wären das geeignete Farbvorlagen zur Rekonstruktion dieser Räume. Na ja, verschwindet jetzt wieder für einige Jahre in einer Privatsammlung

  • Wer in der Hofburg in Wien die sogenannten "Sissi-Zimmer" besucht, bekommt noch einen Eindruck davon, wie sich das Leben von Monarchen vor dem Ersten Weltkrieg in kaiserlichen Residenzschlössern gestaltete. Im Erdgeschoss wurden neben den Prunkgeschirren und den Kandelabern (ich würde schätzen, gut 100 Prunkarmleuchter zur Erleuchtung der großen Repräsentationsräume) auch Fotos, Urkunden, Speisekarten u.ä. gezeigt, die eine ungefähre Vorstellung vom Funktionieren des Schlosses vermittelt haben.
    Eindrucksvoll fand ich die kaiserlichen Zimmer: die theresianischen cremefarbenen Wandpaneele waren zum Teil mit rotem Damast überzogen, der alles sehr dunkel wirken ließ. Viel freundlicher waren die wenigen Zimmer, in denen die Wandverkleidung unangetastet war. Dass man in solchen Räume depressiv wurde, kann ich mir gut vorstellen.Ich musste die ganze Zeit an Sie denken, @Pagentorn. Sicher kennen Sie die Hofburg. Interessant wäre ein Vergleich mit der kaiserlichen Wohnung im Berliner Schloss. Fotos vermitteln leider nur einen ungefähren Eindruck.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Lieber Seinsheim,

    Ihr geschilderter Eindruck hat Einiges für sich ! Wenn man bedenkt, daß 'Sissi's Apartment zwischen Michaelerkuppel und dem innerem Burghof liegt und die Fenster nur auf den Letzteren hin orientiert sind, so kann man sich schon vorstellen, daß der Ausblick auf die gegenüberliegenden Wände des Burghofes auf die Dauer für jeden Bewohner ziemlich trist gewesen sein muß.
    Da die kaiserlichen Appartements von Wilhelm und Auguste Viktoria in Berlin demgegenüber Fenster auf beiden Seiten hatten, also sowohl auf die beiden Innenhöfe hin orientierte, aber eben auch - und vor allem - auf den Schloßplatz mit seinem pulsierenden Leben und dem Neptunbrunnen ausgerichtete, so wird man davon ausgehen dürfen, daß man im Berliner Schloß weniger anfällig für Depressionen gewesen ist...

  • Lieber Pagentorn,
    die Hofsituation ist sicherlich ganz wesentlich. Und natürlich spendet der Hof auch nicht so viel Licht wie die Süd(!)seite des Berliner Schlossplatzes.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.