Rothenburg ob der Tauber

  • Vielen Dank für das Bild. Ja, auch ich bin ein wenig enttäuscht. Es wirkt so steril und lieblos... Das größte Problem habe ich mit den Fenstern. Dunkle Holzrahmen mit Sprossen hätten noch einiges rausgeholt. Ehrlich gesagt, versteh ich die Stadt Rothenburg kein Stück. Das geschlossene mittelalterliche Flair seiner Altstadt macht es weltberühmt und Haupteinnahmequelle der Stadt ist der Tourismus. Warum, nach so langer Zeit der liebevollen Pflege, lassen sie jetzt zu, dass solche lieblosen Bauten das Gesamtbild verwässern? Der Neubau sticht wirklich unschön heraus.

  • Die Thematik der Fenster und ihrer unzureichenden/ fehlenden Versprossung bis hin zu fehlenden Fensterläden gehört zu den auffälligsten Schwachpunkten bei traditionellen Neu- und Altbauten, die hier im Forum vereinzelt erkannt wird.

  • In Rothenburg werden derzeit massive Fehler begangen, die das Gesamtensemble, eine international bekannte 'Marke', massiv schädigen.

    1. Riesige Windräder umzingeln die Stadt
    Kürzlich wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt ein Windpark mit riesigen Rotoren installiert. Problem: diese drehen sich nun direkt in der Sichtachse des Taubertalpanoramas mit Doppelbrücke, Kobolzeller Kirchlein und Mühlenensemble.
    Eine Aussicht, die seit dem 19. Jahrhundert geschützt und vor Bebauung freigehalten wurde ist nun innerhalb weniger Wochen ruiniert worden! Die Labels "Romantische Straße" und "Romantisches Franken" werden immer absurder.


    2. Sporthalle
    In unmittelbarer Nähe der Stadtmauer in der Nähe des Spitaltors ist eine Sport-Mehrzweckhalle geplant, die 7m hoch den Blick auf diesen Mauerabschnitt versperren wird. Am kommenden Sonntag entscheiden die Rothenburger in einem Bürgerentscheid darüber, es sieht nicht gut aus.

  • Kürzlich wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt ein Windpark mit riesigen Rotoren installiert. Problem: diese drehen sich nun direkt in der Sichtachse des Taubertalpanoramas mit Doppelbrücke, Kobolzeller Kirchlein und Mühlenensemble.

    Das interessiert keine Sau. So ist es leider im Zeitalter des Ökoterrors. Nicht nur Landschaften müssen dran glauben, jetzt sind auch noch Panoramen dran, die sich seit dem Mittelalter nicht mehr verändert haben. Schöne neue Welt! Die Idiotenquirle werden natürlich, wenn der Wind weht, mal wieder 2000 Haushalte mit Strom versorgen. Wahnsinn! Selbst wenn man mal von 5000 KW pro Haushalt ausgeht, was ja hoch ist, erreichen die noch nicht mal was die Stadt Rothenburg im Jahr verbraucht, denn Achtung liebe Kinder, die Straßenbeleuchtung und Industrie- und Dienstleistungsbetriebe gibt es ja auch noch, auch in Rothenburg. Aber opfern wir nur alles was uns lieb und teuer war, die Polen danken es uns. Was wir durch diese Schwachsinnswende an Emmisionen einsparen, blasen die wieder in Form perverser Emmissionsrechte raus. Ich könnte mich schon wieder in Rage reden. Aber das tumbe Volk zahlt und schaut mit verklärtem Blick in die ach so hehre, verspargelte Zukunft in der autobahnbreite Schneisen die Wälder durchziehen werden, man muss die Dinger ja dort hinbringen und anschließen. Von den Stromtrassen ganz zu schweigen

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Wären diese Megarotoren (ca. 140m hoch) nur ein paar Meter niedriger ausgefallen oder an eine andere Stelle gerückt, d e r Rothenburger Taubertalblick wäre erhalten geblieben, aber nein, mitten in die Sichtachse rein!
    Es ist eine unglaubliche Respektlosigkeit auch gegenüber all den Generationen vor uns, die sich für den Erhalt genau dieser einzigartigen Aussicht eingesetzt haben. Und es ist ein Verarsche all derer, die mit "Romantic Road" hierher gelockt werden.

  • Da bin selbst ich als Befürworter von Windkraftanlagen negativ überrascht. Allerdings kann man sie auch schnell und problemlos wieder rückbauen. Evtl. schon in 15 Jahren oder so.

    Moderationshinweis (Zeno):
    Beitrag geteilt. Der andere Teil ist hier: Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

    Allgemeine Meinungsäußerungen für oder gegen Windkraft bitte dort posten

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)


  • Dass es eine erhebliche Störung des Anblicks von der Altstadt in Richtung Doppelbrücke ist, würde ich jetzt aber dennoch nicht sagen.

    Vom Ausischtspunkt 'An der Eiche' hat man die riesigen Rotoren direkt in der Sichtachse aufs Taubertal. Ich finde die Beeinträchtigung ist erheblich.

    Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen auch zur Mehrzweckhalle am Friedrich-Hörner-Weg. Hinzuzufügen wäre, dass der Gemeinderat auf der Basis einer Planung entschieden hat, die eine Hallenhöhe von 4 m vorsah. Jetzt ist man bei 7 m!

    Ein Denkmal von weltweitem Rang, die Rothenburger Stadtmauer, gerät zunehmend in Bedrängnis. Am Rödertor gibt es bereits Planungen für den modernistischen Neubau hinter dem Ärztehaus.

  • Wenn selbst das Aushängeschild des vielleicht berühmtesten mittelalterlichen Kleinod in Deutschland der Gleichgültigkeit und dem modernistischen Druck preisgegeben wird, sind wir an einem weiteren Tiefpunkt in Sachen Stadtbildpflege angelangt.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (25. Februar 2014 um 21:27)

  • Daran wird deutlich, wie die Wertschätzung des Stadtbildes sinkt.


    Muss ich leider aus vielen Gesprächen, die ich gestern in Rothenburg mit Leuten geführt habe, bestätigen. Die Freude, es den ewigen Nörglern vom Verein Alt-Rothenburg (der sich mit großem Engagement für den Erhalt des Stadtbildes einsetzt) gezeigt zu haben, war überdeutlich.
    Manche Rothenburger empfinden es nicht als Privileg in einer Stadt zu leben, die jährlich Millionen aus aller Welt anzieht, sondern als Last.
    Ich kenne einige, die für den neuen Stadtrat (Wahl kommendes Wochenende) kandidieren, die sich nichts sehnlicher wünschen als die Gestaltungssatzung aufzuweichen (Barrierefreiheit, Wärmedämmung, Aufweichung der Bauvorschriften um Investoren anzulocken usw.)
    Klar, Marktplatz, Plönlein, Röderbogen und Stadtmauer wird man nicht anrühren, allein schon wegen der Fotomotive für die Japaner, was aber vielen nicht bewusst ist, dass gerade das Gesamtensemble Rothenburg die Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal sind. Ich halte Rothenburg o.d.T. für ein Denkmal von nationalem Rang, auf das wir die kommenden Jahre gut aufpassen müssen.

  • bei Bettenfeld, Windräder

    Im Stadtgebiet gibt es an zwei Stellen Windräder: Westlich von Schnepfendorf und jetzt südöstlich von Bettenfeld. Vor allem der hier angesprochene Standort ist doch auffällig: Es ist der am weitesten von der Altstadt entfernte Standort im Stadtgebiet, übrigens, wie auch der andere Standort, sehr nah zur Landesgrenze nach Baden-Württemberg.

    Ich habe es so verstanden, dass Gemeinden die euphemistisch "Windparks" genannten Anlagen nicht verhindern können. Ihre einzige Mitgestaltungsmöglichkeit beschränkt sich wohl darauf, Standorte zu empfehlen, die dann gegenüber anderen potentiellen Standorten Vorrang haben. Und hier hat die Stadt eben genau das einzig Richtige gemacht: Sie hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür gesorgt, dass die Windräder möglichst weit weg sind von der Altstadt, eben am äußersten Ende des Stadtgebietes. An diesen Windrädern ist nicht die Stadt Rothenburg schuld, sondern die kompromisslose, zwanghafte Art, wie die Energiewende oder Rücksicht auf Verluste durchgepeitscht wird!!

    Das Bild in dem von "klingentor" verlinkten Artikel zeigt selbstverständlich nicht die Windräder bei Bettenfeld. Wie man sieht, geht der Blick nach Norden und nicht nach Südwesten. In der Wirklichkeit stellt es sich so dar, dass man die Windräder von der Burggasse und der Alten Burg sieht. Dass es eine erhebliche Störung des Anblicks von der Altstadt in Richtung Doppelbrücke ist, würde ich jetzt aber dennoch nicht sagen. Dass es aber überhaupt eine Störung ist, daran ist, wie gesagt, die Gnadenlosigkeit der Energiewende schuld.

    Meine Einstufung daher: Schädigung des Gesamteindruckes der Altstadt und ihrer Umgebung, die aber seitens der Stadt nicht gewollt war und möglichst gering gehalten wurde

    Liebe Stadtbild-Freunde, ich bin zufällig auf dieses Forum gestossen. Ich wohne in Bettenfeld, wo die genannten Windräder stehen. Weitere Räder sollen folgen. Die Stadt ist heute von drei Seiten mit Windrädern umzingelt. Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten.
    Auf der Seite http://www.gegenwind-rothenburg.de sind einige Fotos zu sehen. Dort wird auch versucht, die Hintergründe zu erklären.
    Es ist wirklich so, dass sich ein Großteil der heimischen Bevölkerung nicht um das Stadtbild Gedanken macht. Dennoch, um Proteste zu vermeiden, wurden die Planungen weitgehend fern von der Öffentlichkeit vorangetrieben. Nun wachen manche auf. Es ist in diesem Fall nicht wie Zeno sagt, die Stadt hätte den Bau der Windräder nicht verhindern können. Für die Ausweisung der Flächen hinter Bettenfeld gab es keinen zwingenden Grund. Im Gegenteil, um die Kulturlandschaft zu schonen, hätte man darauf verzichten müssen. Es gab "Angebote" von Investoren, denen die Stadt wohl nicht widerstehen wollte. Selbst eine zuvor genehmigte und gebaute Ferienwohnanlage bei Bettenfeld, die nun nur 800m von den Windrädern entfernt liegt, war kein Grund die Pläne aufzugeben. Schlimmer kann es eigentlich nicht kommen. Hier wurden Menschen getäuscht weil man die Pläne verschwiegen hatte. Die Belange der Anwohner wurden vollständig ignoriert, obwohl auch von Seiten der Politik höhere Abstände Empfohlen werden. Es ist leider so, das Teile des Stadtrats und der Oberbürgermeister im besonderen, kein besonderes Gespür für das Kulturelle Erbe haben. Ich war auch bei der BI gegen den Hallenbau vor der Stadtmauer dabei und konnte feststellen, dass fast im gesamten Stadtrat kein Verständniss für den Verein-Alt-Rothenburg aufgebracht wurde. Manche Stadträte machten sich wohl Sorgen um die Verschuldung (ca.27Mio. bis 2016) und waren komplett gegen eine Halle in dieser Größenordnung.
    Den Menschen werden die Windräder als "alternativlos" verkauft. Das ist bei weitem nicht so. Wahrheiten über die Windenergiebranche kommen nach und nach ans Licht, für Rothenburg leider etwas zu spät. Ich habe mich entschlossen mich dennoch zu engagieren.

  • Die Haltung des Rothenburger Stadtrats ist in der Tat
    unverantwortlich.


    Der international bekannte Mythos lebt nicht zuletzt von dem
    mit der Taubertallandschaft verwobenen Stadtensemble. Nun dominieren riesige
    Rotoren dieses Panorama und das Bild von Rothenburg nimmt großen Schaden. Vor
    allem konterkariert die Stadt ihre eigenen Bemühungen, weg vom Ex-und-hopp-Tourismus hin zu einer
    längeren Verweildauer von Gästen zu kommen. Allerdings ist Spazieren und
    Radwandern inmitten von Windindustrieanlagen wenig attraktiv.


    Leider werden in der Stadt in letzter Zeit große Fehler
    begangen, die die Anstrengungen der vergangenen Generationen zunichte machen zu
    drohen. Seit dem 19. Jahrhundert versucht man das Bild Rothenburgs für die
    Nachwelt zu erhalten, nach dem Krieg hat man unter großen Mühen einen traditionellen
    Wiederaufbau konsequent durchgesetzt. All dies wird nun mit leichtfertigen
    Entscheidungen aufs Spiel gesetzt.


    Die Stimme die in der Stadt gehört wird, ist der Fränkische
    Anzeiger.
    Auch Online-Kommentare auf der entsprechenden Seite werden durchaus
    wahrgenommen.

  • Irgendwelche Ideen, wie man die Rothenburger Bürger und Politiker von den Qualitäten ihrer Stadt überzeugen könnte?

    Das bloße Hindurchschlendern durch diese Traumaltstadt und die Einnahmen aus dem Tourismus reichen offenbar nicht.
    Einfach nur auf die Entscheidungsträger zu schimpfen, wird nichts bringen. Sie sind vielleicht auch die Popularität der eigenen Stadt leid, von den Bewohnern habe ich beim letzten Besuch 2008 auch nicht so viele nette Worte vernommen.
    Vielleicht braucht die Stadt eine Vision, die dem Ort nichts von seinem Charme nimmt und dennoch neues Leben einhaucht, neue Vitalität weckt.

    Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass Häuser im öffentlichen Besitz zu kostengünstigen Gründer- und Kreativhäusern umgenutzt werden, um Unternehmensgründer, Künstler und Kreative anzulocken und zu fördern.

  • Dann müsste man die Touristen verbannen, was wohl kaum passieren wird. Außerdem ists doch in Rothenburg nachts totenstill, das war eigentlich der Punkt, über den sich die meisten heftig beklagt haben, als ich mit ihnen gesprochen hab (über 2 Tage warens wohl so annähernd zwei Dutzend Leute). Da gabs nur so eine schäbige "Musikbar" vor den Stadttoren, in der 3 Hanseln wie die Schlücke am Tresen hingen - an einem Freitagabend.

    Mit "anlocken" meine ich auch Leute aus dem näheren Umfeld der Stadt und aus Rothenburg selbst. Potenziale sind sicherlich da, aber sie werden offenbar nicht in ausreichendem Maße geweckt. Wirkliches Kulturleben und Entrepreneurtätigkeiten abseits des Touristennepps gibts doch offenbar eher wenig. Wie in so vielen Touristenstädten. Ähnliche Probleme kenne ich aus dem größeren Stralsund, habe mich dort schon durchaus erfolgreich und nachhaltig engagiert.

  • Ich kann erbse nur zustimmen, gerade viele gut erhaltene Mittelstädte vor allem in den alten Bundesländern, die ja das eigentliche Rückgrat des kulturellen Erbes in unserem Lande darstellen, haben gefühlt die letzten 25 Jahre verschlafen. Ü60- bzw. Kaffeefahrtler-Ausstrahlung pur. Abends null los, die Hotels und Pensionen auf dem Stand der 1980er Jahre, das größte Zugeständnis an Leute unter 40 eine Dorfdisco irgendwo im Gewerbegebiet, irgendwas bürgerliches mit ein bisschen Klasse sucht man zumeist vergebens, die Kneipenlandschaft scheint überwiegend den dort semiprofessionell Anwesenden gewidmet.

    In den neuen Bundesländern ist es zumeist etwas besser, aber auch nicht richtig toll, seit der Wende und damit erzwungenen Modernisierung des Angebots ist eben auch schon wieder eine ganze Menge Zeit vergangen. In so einem Umfeld haut jeder, der kann, nach dem Abklappern der touristischen Sehenswürdigkeiten wieder ab, was aufgrund der massiv gestiegenen individuellen Mobilität auch kein Problem mehr ist. Auf viele derart ausgerichtete Städte rollt meines Erachtens mittelfristig ein riesiges Problem zu. Und die Politiker greifen zur Kompensation wie üblich nach jedem Strohhalm, der ihnen jeder noch so dubiose Investor reicht.

  • Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich zähl mich zwar nicht mehr zur jungen Generation, habe aber gewisse Ansprüche.
    Auch hier im Forum merkt man mE schnell, dass Leute ab einem gewissen Alter bzw. mit einer eingeschränkten Perspektive die so offensichtlichen Probleme einfach nicht erkennen (wollen).

    Diese ganzen miefigen Piefstädte gehören mal kräftig entstaubt! :thumbup: Da können die Deutschen einiges von den vitalen mediterranen Klein- und Mittelstädten lernen. Da steppt der Bär. Weniger Touristennepp, mehr gelebte Kultur, Szene und Innovation!

    Wann gabs z.B. das letzte Kneipenmusikfest in Rothenburg? Oder den letzten Jazzfrühling? Einen Dichterwettbewerb? Eine Kampfsportnacht? Ein Gründerwochenende? Eine Unkonferenz? Einen Stadtstrand mit kühlen Getränken, knappen Bikinis und guter Musik? All diese Dinge sind auch für Ü40 interessant, glaubt mir.
    Na, immerhin einen Marathon gibts... Ach, auch nur einen halben. Kaff der halben Sachen?

    Es ist kein unglücklicher Zufall, dass die jungen Leute fluchtartig die deutsche Provinz in Richtung Metropolen verlassen. Es ist das Versagen von Politik, unkreativen lokalen Akteuren und Unternehmen und die Sturheit und fehlende Weitsicht der (nicht nur) älteren Menschen vor Ort. Vor allem aber mache ich den seit der 68er-Generation fehlenden Unternehmergeist in Deutschland dafür verantwortlich (das, was dieses Land während der Gründerzeit und erneut beim Wirtschaftswunder groß gemacht hat) - einzig dort, wo überdurchschnittlich viele Leute aus aller Welt zusammen kommen, geht da einigermaßen was - in Berlin etwa.

  • Also, es gab und gibt zum Glück auch Unternehmergeist nach der 68er-Generation. :zwinkern: Ich weiß z.B. aus eigener Anschauung, dass z.B. die Bar-Kultur des Rhein-Main-Gebiets entscheindend erst ab Ende der 80er/Anfang 90er Jahre entwickelt wurde. Da haben 68er keine Rolle mehr gespielt, sondern jüngere Leute. Auch den direkten Zusammenhang zwischen den "Leuten aus aller Welt" und der gastronomischen Qualität bezweifle ich. Es ist eben zwangsläufig, dass innovative gastronomische Ideen meist zuerst in Großstädten umgesetzt werden, und diese sind in heutigen Zeiten durch die Sogwirkung der Metropolen häufig "multikultureller" zusammengesetzt oder touristisch frequentiert. Eine direkte Causal-Wirkung sehe ich aber nur begrenzt.
    Zum nötigen Ausbau der gastronomischen und unterhaltungstechnischen Kultur stimme ich aber durchaus zu. Allerdings kann solche Initiative nicht kommunal verordnet werden, sondern sie wächst aus der Tatkraft und Kreativität der Gastronomen. Hier sind eben spezifische Persönlichkeiten gefragt, die sich inspirieren lassen und Ideen auch umzusetzen wagen.

  • Klar. Wollte auch etwas provozieren. Wobei jedes Festival auf der grünen Wiese eher inselartig und losgelöst vom Stadtleben wirkt.
    Abgesehen von Wacken oder dem Berlin Festival vielleicht.

    Eine Kneipennacht wie das Honky Tonk oder der Jazzfrühling bzw. die Fête de la Musique ist da etwas ganz anderes, da spielt die Musik wortwörtlich in der Stadt. ;)

  • Um noch einmal zu den Windrädern zurückzukommen, die die Stadt zunehmend umzingeln: Nein, die Stadt hat nicht
    das einzig Richtige gemacht! Angesichts der Bedeutung dieses einzigartigen Stadtbildes hätten die Verantwortlichen mit aller Macht verhindern müssen, dass auf dem Gebiet der Stadt und im weiteren Umkreis überhaupt Windräder gebaut werden! Schließlich ist der Ort in aller Welt bekannt. Doch es wurde offenbar nicht einmal der Versuch unternommen, das Stadtbild zu bewahren. Auf keinen Fall war es zwingend notwendig, gleich mehrere Windparks zu errichten. Einer hätte sicher auch genügt. Aber der Ausbau geht noch weiter.

    Die Zeitungsartikel sprechen für sich:

    http://www.nordbayern.de/region/rothenb…kraft-1.1805414

    http://www.swp.de/crailsheim/lok…art5511,2451416

    Und jenseits der Grenze in Baden Württemberg entstehen weitere Anlagen!

    Aber die Stadt möchte ja Weltkulturerbe werden°

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (19. Juli 2014 um 18:56)

  • Nachdem die Stadt mittlerweile von Windrädern umzingelt ist, in der Nähe des Spitaltors eine Mehrzweckhalle gebaut wird, hat nun der Bauausschuss die nächste desaströse Bausünde durchgewunken. Direkt am Rödertor mit Bastei , d.h. an einem extrem sensiblen Bereich der Stadtummauerung soll ein Wohnneubau entstehen (bis dato ist ein kleine Grünanlage). Hier kann man sehen welch erlesene Scheußlichkeit geplant ist. Manchmal könnte man verzweifeln.

  • Wie wäre es, wenn jemand uns einmal auf einer Karte (Google Maps z.B.) einzeichnen würde, wo eigentlich die Windräder stehen und wo genau die Neubauten um die Stadt herum geplant sind. Man hört hier immer wieder welche neuen Katastrophen die Stadt heimsuchen aber man kann sich gar kein genaues Bild machen. Was genau heißt zum Beispiel "direkt am Rödertor". Heißt das: gleich daneben, gegenüber, in Sichtweite...?