Berlin - Marien- und Heiliggeistviertel - Rathausforum, Marx-Engels-Forum

  • Man könnte den Eindruck gewinnen dass der Senat das M-E-Forum bewusst weiter verwahrlosen lässt, nur um dem ungeliebten Schloss zu schaden

    Die Pflege der Grünanlagen liegt in der Zuständigkeit der Bezirke, der Senat hat damit nichts zu tun.

    Im Fall des MEF wäre also zuständig:

    Bezirksamt Mitte von Berlin

    Straßen- und Grünflächenamt

    Leitung: Harald Büttner

    Karl-Marx-Allee 31

    10178 Berlin

    Tel. 030 9018-22822

    E-Mail: harald.buettner@ba-mitte.berlin.de

  • Diese nach den Erfindern der Diktatur des Proletariats benannte Parkanlage bietet seit Jahren dieses desaströse Bild, und nach dem Willen des Lüscher-Senats wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Man könnte den Eindruck gewinnen dass der Senat das M-E-Forum bewusst weiter verwahrlosen lässt, nur um dem ungeliebten Schloss zu schaden (1989 war die Anlage zwar genauso öde wie heute, aber nicht annähernd so verkommen wie heute).

    Es scheint auch in diesem Forum schwer zu sein Fakten zu transportieren: das denkmalgeschütze MEF wird von der BVG seit geraumer Zeit als Baustelleneinrichtung für die U55 genutzt. Nach Abschluß der Baumaßnahmen hat sich die BVG verpflichtet den vorherigen Zustand wieder herzustellen.

    Die Verschwörungstheorien kann man sich auch sparen.

  • Konstantindegeer

    Verschwörungstheorie?? Die Haltung des Senats bzw. dessen Enthusiasmus für das Schloss und dessen Umfeld ist doch altbekannt. Aber wem sage ich das? Hans Stimmann hat vor einigen Wochen in der "Welt" das derzeitige Schlossumfeld inklusive des M-E-Forums sehr treffend als "Rache des Berliner Senats" bezeichnet. Ist das nach deiner Lesart auch "verschwörungstheoretisch"? Ebenso dürfte in der Kellertorwache bekannt sein, dass der demnächst anstehende Wettbewerb zur Neugestaltung des Terrains nichts Neues / nichts Substanzielles hinsichtlich einer Verbesserung der Aufenhaltsqualität ergeben dürfte.

    Die Nennung des Denkmalschutz-Staus für das M-E-Forum ist auch keine Neuigkeit hier im Forum. Genauso die Tatsache dass dadurch eine Weiterentwicklung des Terrains (vorerst) blockiert ist. Meine Kritik zielte auf den generell unwürdigen Zustand der Anlage, direkt neben dem bedeutendsten deutschen Kulturprojekt der Gegenwart. Und "newlys" Hinweis dass das Bezirksamt Mitte für die Anlagenpflege verantwortlich ist taugt auch nicht wirklich als Feigenblatt, der riesige Schandfleck liegt sozusagen direkt vor dem Amtssitz des BM Müller, da könnte man ja mal zum Telefon greifen und das Bezirksamt Mitte freundlich bitten endlich mal pflegerisch tätig zu werden.

    Insofern hättest du deinen Beitrag getrost schenken können Konstantin, und den darin enthaltenen oberlehrerhaften Ton erst recht.

  • Insofern hättest du deinen Beitrag getrost schenken können Konstantin, und den darin enthaltenen oberlehrerhaften Ton erst recht.

    Maecenas, jetzt schalte mal einen Gang zurück! Dieser abkanzelnde Ton ist nicht hilfreich und gerade gegenüber Konstantin völlig unangebracht. Sein Beitrag war sehr wohl relevant.

    nach dem Willen des Lüscher-Senats

    Es gibt keinen "Lüscher-Senat". Frau Lüscher gehört dem Senat gar nicht an. Derzeit regiert der Senat Müller II.

    Die Nennung des Denkmalschutz-Status für das M-E-Forum ist auch keine Neuigkeit hier im Forum.

    Das hat auch niemand behauptet. Im Gegenteil: Konstantin verwies ja gerade darauf, dass altbekannte Fakten seitens einiger Foristen ignoriert werden.

    Und "newlys" Hinweis dass das Bezirksamt Mitte für die Anlagenpflege verantwortlich ist taugt auch nicht wirklich als Feigenblatt, der riesige Schandfleck liegt sozusagen direkt vor dem Amtssitz des BM Müller, da könnte man ja mal zum Telefon greifen und das Bezirksamt Mitte freundlich bitten endlich mal pflegerisch tätig zu werden.

    Warum das MEF so aussieht, wie es jetzt aussieht, hatte Konstantin ja mitgeteilt. Der U-Bahnbau ist noch nicht abgeschlossen. Ganz zum Schluss wird die BVG den früheren Zustand wiederherstellen, weil die Gestaltung unter Denkmalschutz steht. Welche Veranlassung sollte Herr Müller haben, zum Telefon zu greifen? Das Humboldt Forum ist übrigens auch noch nicht fertig. Wozu also diese Aufregung? Zumal das MEF gar nicht zum unmittelbaren Schlossumfeld gehört. Eine Stadt besteht nunmal aus verschiedenen Teilräumen und Zeitschichten.

    Die angebliche Feindschaft des Senats gegen das Humboldt Forum ist konstruiert. Das Land Berlin war von Anfang an an diesem Bauprojekt beteiligt. Bauherrin, Eigentümerin und Betreiberin des Hufos ist die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. In deren Stiftungsrat ist auch das Land Berlin vertreten. Das Land Berlin trägt auch einen geringen Anteil an den Baukosten des Gebäudes (32 Millionen Euro). Das Land Berlin nutzt das Humboldt Forum zur Selbstdarstellung. Die landeseigene Stiftung Stadtmuseum Berlin und die Kulturprojekte Berlin gestalten hier die Berlin-Ausstellung. Auch die anderen Akteure im Hufo, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Staatlichen Museen zu Berlin, werden in Teilen vom Land finanziert. Das Hufo wird ein bedeutendes Kulturzentrum sein, und der Kulturwirtschaft kommt in Berlin eine besondere Bedeutung zu.

    Ich war übrigens in den letzten Jahren des öfteren in Berlin und habe das Marx-Engels-Forum (MEF) nicht als "riesigen Schandfleck" erlebt. Manche Foristen übertreiben einfach.

  • Warum das MEF so aussieht, wie es jetzt aussieht, hatte Konstantin ja mitgeteilt. Der U-Bahnbau ist noch nicht abgeschlossen. Ganz zum Schluss wird die BVG den früheren Zustand wiederherstellen, weil die Gestaltung unter Denkmalschutz steht.

    Die angebliche Feindschaft des Senats gegen das Humboldt Forum ist konstruiert.

    Wirklich ?? Ich will dir deine Illusionen ja nicht nehmen, aber den Eindruck dass man im derzeitigen Senat dem Schloss wohlgesonnen ist kann man eigentlich nur haben wenn man blind für die Realitäten ist. Aber du kannst dich ja mal beim Förderverein melden und dir von dessen Erfahrungen mit dem Senat und Frau Lüscher berichten lassen.

    Und Ja, Teile des M.E.-Forums dienen der U-Bahn Baustelle, aber eben nur Teile. Die gesamte Anlage ist aber in einem desolaten und verwahrlosten Zustand, und das seit etlichen Jahren. Das ist unwürdig, blamabel und irgendwann nicht mehr entschuldbar. Zumal kein ernsthafter Wille erkennbar ist hieran etwas substanziell zu ändern.

  • Liebe Leute, über den Zustand des "Marx-Engels-Forums" kann man doch sachlich und vernünftig diskutieren, also lasst doch einfach den giftigen Tonfall und die persönlichen Angriffe weg. Danke!

  • Das MEF scheint ja eine Projektionsfläche von viel Wut zu sein. Daß es in schlechten Zustand ist liegt in der Natur der Sache: Baustelleneinrichtungen und deren Zufahrten sind selten die gepflegtesten Grünanlagen. Die Frage ist doch - in diesem Strang - wie sich das Umfeld des Berliner Schlosses vulgo Humboldtforum entwickeln wird - und hierfür spielt die Frage der Zwischennutzung durch die BVG nunmal eine tragende Rolle.

    Wenn der Senat, der die Zuständigkeit vom Bezirk Mitte an sich gezogen hat, nichts unternimmt wird die BVG mit Steuergeld den status quo ante wiederherstellen - so sehen es die Verträgt vor. Dann kommen M+E wieder in die weite Mitte einer wiederangelegten Grünfläche und die Achse Fernsehturm-Neptunbrunnen-ME-Denkmal wird wieder herstellt, weil genau die als einstige Staatsachse der DDR unter Denkmalschutz steht, nur führt sie nunmal nicht mehr zum Palast der Republik mit seinem Volkskammersaal.

    Wenn der Senat noch einen "Gestaltungswettbewerb" für das MEF machen willl muß er sich beeilen. Die Umgestaltungen des sog. Rathausforums sind ja ohne Wettbewerb umgesetzt und der Wettbewerb für das Lutherdenkmal nicht umgesetzt worden. Maximal gibt es da kleine Modernisierungen der Grünanlage aber kaum eine fundamentale Änderung der Struktur. Mehr kann man aber erst wissen, wenn der Senat einen Ausschreibunstext beschlossen hat, das wäre mir nicht bekannt. Nachdem die letzten Bürgerbeteiligungen soviel Stimmen pro Reko gebracht hatten kann man da jedenfalls gespannt sein. Ich fürchte aber, daß das Thema im Wahlkampf untergehen wird.

    Insgesamt finde ich die Lösung der Wiederherstellung des MEF nach denkmalrechtlichen Gesichtspunkten auch nicht die schlechteste. Alle weiteren Varianten würden auf längere Zeit schlecht oder nur mit viel Aufwand zu verändernde Situationen schaffen. Daß auf dem MEF unter R2G auch nur ein historisches Fragment vor 1945 rekonstruiert wird kann ja niemand ersthaft glauben.

  • @Stauffer

    Ich habe extra für dich als Lesehilfe das Zauberwort in Konstantins Beitrag hervorgehoben. Es lautet: "einstige".

    Dann kommen M+E wieder in die weite Mitte einer wiederangelegten Grünfläche und die Achse Fernsehturm-Neptunbrunnen-ME-Denkmal wird wieder herstellt, weil genau die als einstige Staatsachse der DDR unter Denkmalschutz steht, nur führt sie nunmal nicht mehr zum Palast der Republik mit seinem Volkskammersaal.

    Und deine Frage nach dem Palast der Republik: Es gab nur einen. Deshalb schrieb Konstantin: "zu dem Palast". [...] Moderationshinweis: Entfernt. Bitte persönliche Angriffe unterlassen!

  • Insgesamt finde ich die Lösung der Wiederherstellung des MEF nach denkmalrechtlichen Gesichtspunkten auch nicht die schlechteste.

    Ich schon. Das Marx-Engels-Forum ist m.E. eine der schlechtesten und phantasielosesten Grünanlagen in Berlin, wenngleich der Spreebogenpark eine ähnliche Ödnis darstellt. In der Mitte in einem übergroßen Kreis aus Stein als einziger Bezugspunkt das Denkmal für die Erfinder der Diktatur des Proletariats, drumherum ein weiterer Laufkreis und zum Rand hin eine wenig abwechslungsreiche Bepflanzung, keinerlei Wintergrün (dabei könnten ein paar Eiben oder Rhododendren durchaus was hermachen). Insgesamt nahezu null Aufenthaltsqualität. Es muss ja nicht gleich eine Anlage auf Pückler-Niveau sein, aber das Marx-Engels-Forum ist einfach nur öde und phantasielos, genauso wie seine sozialistischen Schöpfer. Die Verwahrlosung und mangelnde Pflege in der Gegenwart verstärkt die desolate Wirkung zusätzlich. Das Humboldtforum hätte eine deutlich ansprechendere und hochwertigere Parkanlage als Nachbarn verdient.

    Palast_der_Republik_2007-03-15.jpg

    Von Michael F. Mehnert - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1798903

  • Warum macht man daraus nicht das "Botanicum Berolinensis".

    Ein Ort mit der größten Vielfalt an märkischen Pflanzenarten in Berlin auf einem Ort, die ausgeschildert sind und gepflegt werden.

  • Es würde schon helfen, das Marx-Engels-Forum in Marx-Engels-Mahnmal umzubenennen - und auch umzuwidmen. Bei einem Mahnmal geht es ja gemeinhin nicht um Aufenthaltsqualität, sondern darum, den nachkommenden Generationen vor Augen zu führen, wie schlimm es einmal war.

    Angesichts einer wachsenden Schar von Menschen, die diese Vergangenheit glorifizieren, weil sie zu jung sind, selbst darunter gelitten zu haben, wird es wirklich Zeit für ein solches Mahnmal: Nie wieder Kommunismus auf deutschem Boden!

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Ich finde die Idee der Kreise gar nicht so schlecht. Nur in der Mitte des (verkleinerten) Kreises würde besser ein Brunnen passen und das Denkmal dann am Rand des Kreises.

  • Über die Bepflanzung liesse sich sicher diskutieren - das MEF steht ja nicht unter Gartendenkmalschutz. Wer sich über die einstige DDR-Staatsachse sowie die Gründe der Unterschutzstellung informieren möchte kann das bei den Seiten des Landesdenkmalamtes tun.

    Das MEF-Denkmal ist also ein Baudenkmal - ob man das nun gut findet oder nicht - und deshalb wird dieses nach Abschluß der Bauarbeiten wiederhergestellt. Ich glaube nicht, daß das der für den Denkamlschutz zuständige Kultursenator von den Sozialisten aufhalten wird.

    Der Rest der Grünanlage wird sicher modernisiert wie das Areal um den Fuß des Fernsehturms und die Marienkirche. Vielleicht gibs am Rande Toiletten oder Verkaufshäuschen für die Ausflugsschiffahrt oder noch ein paar mehr Multifunktionsparkmöbel. Mehr traue ich diese Senat nicht zu uns angesichts der vielen hunderttausend Besucher, die ab 2021 in das Berliner Schloß strömen wird die Grünfläche wie der Lustgarten sicher gut genutzt werden.

  • Und wann ist nun mit der gärtnerischen Fertigstellung des Areals zu rechnen? Die U-Bahn soll ja wohl ab Dezember 2020 fahren.

    P.S.: Ich erinnere mich, als ich 1991 zur Love Parade des erste Mal in Berlin war, das wir irgendwann, vermutlich frühmorgens nach einer Party, über den fast menschenleeren Alex und das Marx-Engels-Forum liefen. Da sagte einer, dass man da nachts nicht durchlaufen solle, da das gefährlich sei. Ich weiß bis heute nicht, was da gewöhnlich nachts für Leute waren. Drogenszene?

  • Ich glaube, daß der Senat erst diesen Wettbewerb macht, um sich den Vorwürfen der wettbewerbslosen Umgestaltung (Fernsehturm, Marienkirche) zu entziehen. Ob dabei mehr als Betoneinfassungen der Grünflächn rauskommt werden wir sehn. Der Wettbewerb sillte ja schon mehrfach starten. Keine Ahnung, wann die BVG die Baustelle wirklich räumt.

  • Ich empfinde es als eine dunkle und gefährliche Ecke Berlins. Ob ein Marx-Denkmal von 1982 erhaltungswürdig ist an der Stelle, wage ich zu bezweifeln. DDR Staatskunst sollte man geeignet kontextualisieren und brechen. Vielleicht fällt je dem Herrn Libeskind was ein für den Platz, auch im Hinblick auf den Antisemitismus des Herrn Marx, ein paar sportliche Zacken oder so, die es wieder interessant machen.

  • Ich empfinde es als eine dunkle und gefährliche Ecke Berlins.

    Also ich bin spätnachts schon mehrmals durchgelaufen, auch alleine. Ich habe noch keine einzige bedrohliche, schon gar keine gefährliche Situation erlebt.

    An einer Laterne habe ich einmal ein Kaninchen gesehen..das ist natürlich kurios in der Stadtmitte.

  • Eigentlich schon verrückt, dass dieses "Marx-Engels-Forum" mit dem Denkmal überhaupt nicht komplett in Frage gestellt wird, angesichts des gegenwärtigen Ikonoklasmus. Sagt natürlich auch viel über den politischen Zeitgeist (nicht nur in Berlin) aus, dass die Erfinder von Sozialismus und Kommunismus im Gegensatz zu anderen historischen Figuren nichts zu befürchten haben. Ich habe dieses Denkmal bei jedem meiner Berlin-Besuche bewusst gemieden. Das ganze Gebiet zwischen Spree und Alexanderplatz ist in meinen Augen ein von einem Unrechtsstaat hinterlassenes städtebauliches Elend, das sich nur ewige Ostalgiker schönreden können. Ich war immer froh wenn ich danach wieder zurück am Ku'damm war.

    In dubio pro reko