
Schorndorf
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Schlechte Kopie des Tagblatt-Turms in Stuttgart.
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Ob der Tagblatt-Turm Stuttgarts tatsächlich das bessere Original ist, bleibt dahingestellt und ob er Vorbild für den Schorndorfer Postturm war, vermag ich nicht zu sagen.
Der erste Postturm Schorndorfs wurde mit seinen acht Geschossen und einer Höhe von 34 Metern in den Jahren 1931 und 1932 erbaut und war für damalige Verhältnisse offenbar eine Sensation.QuoteEin Hochhaus mit in dieser Größenordung war für manch einen Zeitgenossen unvorstellbar. So berichtete die ortsansässige Tageszeitung seinerzeit: "Der Plan der Postverwaltung, beim Bahnhof neben dem dortigen Postgebäude für die Zwecke des Telefonamtes ein Hochhaus zu errichten, erweckte bei der Bevölkerung Aufsehen und eine gewisse Erregung". Diese Erregung schwang jedoch in eine positive Stimmung um. Nach Fertigstellung. Von "Vorbildlicher Leistung" von Seiten des Bauherrn war nun die Rede.
Doch dieser Enthusiasmus hielt nur etwa 30 Jahre. Im Winter der Mitte 1960er wurden gravierende Baumängel sichtbar. Die Klinkerverkleidung der Stahlkonstruktion war zu schwer und die Fassade sackte im Laufe der Zeit langsam aber stetig ab.Quelle: http://www.php-lab.de/aktuelle…in/der-neue-postturm.html
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Wie für die württembergische Provinz üblich, muss jetzt auch in Schorndorf historische Bausubstanz betonkubisch verschandelt werden.
Viel Lob seitens der Stadträte - wie sollte es anders sein?
Der Bücherturm erinnere „an ein bildungsbürgerliches Wohnzimmer“, fand der SPD Stadtrat Martin Thomä. Er habe sich von dem Entwurf überzeugen lassen, sagte der Grünen-Stadtrat Wilhelm Pesch. Die FDP/Freie Wähler Stadträtin Sabine Brennenstuhl bescheinigte dem Entwurf „viel Esprit“, der CDU-Stadtrat Ingo Sombrutzki sagte, das Gebäude könne sich zu einem Magneten in der Innenstadt entwickeln.
Die ganze Bande sollte man mit einem nassen Lumpen aus der Stadt jagen.
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Zitat aus dem Artikel:
QuoteDer Grünen-Stadtrat Andreas Schneider jedoch konnte sich kaum mit dem Umstand abfinden, dass das Meiereigebäude durch den Anbau „seinen markanten Fachwerkgiebel verliert“, der bisher den Eingang des Archivplatzes bestimmt. Zudem sehe er den Entwurf bei der Gemeinderatssitzung zum ersten Mal und könne sich daher noch nicht festlegen, so Schneider.
Wenigstens einer dieser Leute scheint noch Restbestände an kritischem Verstand zu besitzen.
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Was sich bereits oben angedeutet hat, setzt sich nun nahtlos fort. Schorndorf scheint sich zunehmend zu einer Spielwiese für Modernisten zu entwickeln. Eine Tendenz, die sich leider auch in anderen Klein- und Mittelstädten Baden-Württembergs abzeichnet: Im März 2018 wurde dieser grässliche H & M-Neubau am Rande der Altstadt (Schulstraße 24/26) errichtet: https://www.schorndorf.de/Stad…lish&item=article&id=5089
https://www.zvw.de/inhalt.scho…41-8e73-59e0fb940cdb.html
https://www.zvw.de/inhalt.scho…e5-b113-552575beb81b.html
Vorgängerbau:https://www.schorndorf.de/Stad…lish&item=article&id=4003Auf dem Gelände der ehem. Lederfabrik Breuniger soll ein riesiger Wohnkomplex entstehen:https://www.schorndorf.de/Breuninger
Bei den geplanten Neubauten handelt es sich um typische Spekulationsarchitektur, wie sie mittlerweile in nahezu jeder Stadt zu finden ist. Grobe Klötze mit Flachdächern, bodentiefen Fenstern und Penthäusern obendrauf die für keinerlei Atmopsphäre sorgen, sondern zur Unwirtlichkeit des betroffenen Stadtviertels beitragen:https://www.stuttgarter-nachri…15-8d3d-2c93ebed4c8b.html
https://www.stuttgarter-zeitun…ce-b36c-9a7c1d5049e0.html
Der Bürgermeister (und die meisten anderen Volksvertreter) findet das Projekt selbstverständlich toll. Es folgt das übliche Geschwafel, das man von unseren Provinzpolitikern ja gewohnt ist:
Und was hat bei der Entscheidung über das Breuninger-Areal nun den Ausschlag gegeben für Formart als Investor?
Das war für mich die städtebauliche Qualität. Der Gestaltungsbeirat hat dargestellt, dass wir zwei gute Entwürfe haben. Aus Gründen des Städtebaus und der nachhaltigen Entwicklung wurde letztlich für Formart plädiert – auch wenn dies auf Kosten des historischen Gebäudebestands geht. Die Erhaltung der bestehenden stadtbildprägenden Gebäude und des Schornsteins waren auch beim zweitplatzierten Entwurf nicht vorgesehen.
Dennoch sagen Kritiker, der Siegerentwurf habe wenig mit Schorndorf zu tun.
Was ist Schorndorf-spezifisch? Das sind sicherlich der Marktplatz und die historische Altstadt. Ich räume ein, dass beide Entwürfe sich an zurzeit moderner, landauf, landab üblicher Architektur orientieren. Aber entscheidend ist das Gesamtkonzept. Und da finde ich den jetzt gewählten Entwurf, vor allem was die Beziehungen für Fußgänger und Radfahrer betrifft, gut. Keine Frage, das Thema Wege- und Platzgestaltung, zum Beispiel auch beim neuen Gerberplatz nach der Bahnunterführung, war in meiner persönlichen Abwägung ausschlaggebend.Lediglich die FDP/Freien Wähler zeigten sich kritischer:
„Es ist gut, dass es entschieden
ist – denn es war Zeit“, sagt der FDP/Freie Wähler Fraktionschef Peter
Erdmann. Über die Entscheidung pro Formart sei er nicht erfreut, „die
Mehrheit meiner Fraktion hat eine andere Lösung favorisiert“. Es werde
„ohne Not ein Stück Schorndorfer Industriegeschichte ausradiert“, sagt
Erdmann. Man habe zwischen „zwei Topentwürfen“ auswählen müssen, was die
Sache nicht einfach gemacht habe.Aber damit nicht genug! Inder Archivstraße 13, in unmittelbarer Nähe zum Burgschloss, wurde ein modernes, transparentes Gebäude entwickelt, welches mit der umgebenden, teilweise historischen Bebauung harmoniert:
https://schatz-gruppe.de/portf…milienhaus-in-schorndorf/Und an der Ecke Rosen-/Künkelinstraße soll dieser Gruselbau entstehen:http://www.stammler-architekten.de/projekte.php?projekt=75
Damit wird diese Stadt natürlich erst richtig schön und lebendig! -
In 10 Jahren können sie dann die letzten drei alten Häuser auch endlich abreißen. Nur wer will dann noch in dieser Stadt wohnen...?
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Ich denke, wohnen werden da genug Leute. Die Einwohnerentwicklung weist kontinuierlich nach oben. Schorndorf entwickelt sich nur schrittweise zu einer immer austauschbareren Schlafstadt im Stuttgarter Einzugsgebiet. Dort können Pendler in x-beliebigen Kisten wohnen und shoppen gehen. Und für das Gemüt gibt es eine Traditionsinsel.
Man sieht, im Stuttgarter Raum haben die Modernisten einfach bislang das Sagen. Es scheint auch kaum ein Volksvertreter noch eine Beziehung zur geschichtlichen Tradition seiner Kultur zu haben. Alles ist auf Funktion ausgerichtet. Aber das findet sich natürlich auch in anderen Ecken dieses Landes. Im Rhein-Main-Gebiet ist es nicht anders. Umso wichtiger ist es, von der Fixierung auf Rekonstruktionen weg zu kommen und das traditionelle Bauen weiter zu entwickeln. Nur so bekommen die Alternativen vor die Augen. -
Was für ein Drama
. Da ist man mal ein paar Tage offline, und schon kommen so Gruselmeldungen ausgerechnet aus Baden-Württemberg mit seinen sehr wertvollen Altstädten.
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Was man diesem armen Fachwerkbau im Schorndorfer Ortsteil Miedelsbach angetan hat ist nichts weiter als eine Verhöhnung alter Baukunst.
QuoteDer Umbau setzt auf eine Kombination vorhandener Bausubstanz mit neuen Materialien und Einbauten, sodass zum einen der historische Charme der Alten Kelter bewahrt bleiben soll, zum anderen ein flexibel bespielbares und zeitgemäßes Haus entstand. Alle noch funktionstüchtigen Bestandsbauteile, darunter der alte Kehlbalkendachstuhl, wurden erhalten und ertüchtigt. Das stark in Mitleidenschaft gezogene Holzfachwerk des Erdgeschosses hingegen ließ sich nicht mehr instand setzen.
Betonfachwerk und Glasausguck - Umbau in Schorndorf von Sigrid Hintersteininger Architects
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In BW muss man froh sein, wenn so ein alter Fachwerkbau nicht einfach nur abgerissen wird, sondern wenigstens etwas einigermaßen Interessantes damit angestellt wird. Betonfachwerkrelief, ich glaube so etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Jedenfalls besser als eine weitere dieser elenden Flachdachkisten.
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Bei dem nackten Sichtbeton fröstelt es mich aber doch ... wer möchte sich in einem Raum aufhalten, der nur aus nacktem Beton besteht?
Leider ist das eigentlich sehr schöne Remstal sowieso ziemlich gnadenlos mit Gewerbegebieten und unschönen Wohnblöcken zubetoniert worden, so daß leider nicht mehr sehr attraktiv ist.
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Am Marktplatz (Nr. 19) soll ein altes Fachwerkhaus zugunsten eines Volksbank-Neubaus abgerissen werden:https://www.volksbank-stuttgar…tshaus_am_Marktplatz.html
Im denkmalpflegerischen Werteplan wird das Haus als "erhaltenswert" eingestuft:
Zweigeschossiges, verputztes Fachwerkgebäude mit dreigeschossigem Satteldach; breit gelagerter, symmetrisch durchfensterter Baukörper, im Giebelspitz Ladeluke; frühes 19. Jahrhundert mit Überformungen des 20. Jahrhunderts (Ladeneinbau, Fensterauswechslung, neue Dachdeckung u.a.). Das wohl als Doppelhaus errichtete Gebäude hebt sich durch seine Breite von der übrigen Bebauung des nördlichen Marktplatzes ab. Mit seiner noch auf das 18. Jahrhundert zurückgreifenden typischen Kubatur und Gestalt und als Beispiel für die jüngere, giebelständige Marktplatzbebauung ist es erhaltenswert.
Der Vorgängerbau (Mitte):
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Das Gebäude wurde bereits abgerissen. Der denkmalpflegerische Werteplan konnte das wohl auch nicht verhindern. So läuft es halt in "The Länd".
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Unendlich schade um dieses nette Haus.
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Und, kommt eine Styropor-Schachtel hin?
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Was erwartet ihr von einer Stadt, wo die Autos immer noch auf dem Marktplatz parken - völlig 70iger ….
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Und, kommt eine Styropor-Schachtel hin?
Hier zu sehen:
Jemand hat hier neulich für diese pseudo-altstädtische 08/15-Bauweise den Begriff "Ulmisierung" verwendet, wahrscheinlich mit Bezug zum dortigen Münsterplatz. Aber solche trivialen Häuser entstehen in BW überall und regelmäßig als Ersatz für abgerissene Bausubstanz.
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Das ist leider oft so, in meiner Heimat. Einziger Trost: der Neubau wirkt sehr angepasst an das vorherige Erscheinungsbild. Muss man dann mal sehen, wenn es steht. Grundsätzlich ist Schorndorf eine schöne, fachwerkreiche, sehenswerte Stadt. War erst wieder zum Weihnachtsmarkt dort:
Bonus-Bilder vom letzten Frühling:
Das Dritte von links ist übrigens das Geburtshaus von Gottlieb Daimler
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Der Neubau-Entwurf ist doch so noch nix.
Mindestens Sprossenfenster bräuchte der, um sich am Markt halbwegs einzufügen.