• Ich finde den Neubau ziemlich nüchtern, gerade an so einem Platz, einem der wichtigsten Orte in der Innenstadt, hätte man sich etwas ausdenken können, das auch andere geometrische Formen als das Rechteck aufgreift. Da gehört ein repräsentativer, moderner Bau hin, aber ein weniger starrer, strenger, der sich auch auf die Umgebung bezieht und nicht so alleine im Raum steht.

    Eine Rekonstruktion halte ich für nicht sinnvoll - gerade an so einer Stelle, direkt vor den Mauern in einem Viertel, in dem in der gesamten Neuzeit immer wieder für ihre Zeit sehr fortschrittliche, repräsentative, prestigeträchtige und monumentale Gebäude entstanden und das genau dadurch ein relativ uneinheitliches, durchmischtes Stadtbild hat, in dem jede Zeit ihren Platz findet - genau da gehört doch ein eindrucksvoller, moderner Bau hin. Die alten Stadtsäle passten m. E. ohnehin nicht so gut dorthin, wenn auch das Gebäude an sich sehr schön ist...

    Anderswo wäre ich vielleicht auch für eine Reko, aber nicht hier, an dieser Stelle.

  • Ein interessanter Artikel.
    Er ist geprägt von einer deutlichen Aussagekraft, denn: ein zusammengeknüddeltes Blatt Papier wird zum Sinnbild eines "Antroposophischen, organischen Bauens als Hochform in der Architektur". Berufsstände scheint´s zu geben heute, die noch viel zu lernen hätten.
    Schade, daß man einer so großartigen Stadt wie Innsbruck so etwas antut.

  • In Innsbruck plant man derzeit wieder eine ungeheuerliche Barbarei am Stadtbild.


    © Zima/Die B(r)auerei

    http://www.tt.com/politik/landes…alwohnungen.csp


    Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne) verteidigt das Wettbewerbsergebnis: „Dichte ist nicht gleich Dichte.“ Die vorliegende Lösung sei „clever“, der Wettbewerb habe gezeigt, dass der Erhalt der Fassade nicht möglich sei.

    Im SSC hat jemand netterweise noch einmal den Bau fotografiert.

  • Das ist wirklich eine unfassbare Barbarei. Vergleicht mit dem verlinkten offenbaren Vorgängerbau, wird der ganze architektonische Verfall deutlich. Dieser nichtssagende Bunker, der jetzt an die Stelle des gemütlichen Altbaus gesetzt wird, schafft eine kalte abstoßende Straßenecke, durch die man nur ganz schnell durchrasen möchte. Abscheulich und eine Schande für diejenigen, die solchen Wandel fördern und genehmigen...
    :kopfschuetteln:

  • Vieleicht koennte jemand im Forum einen Alternativforschlag anfertigen. Wie der Strang eigene Entwuerfe.
    Dies koennte man den Eigentuemer freundlich zeigen. Muesste natuerlich hohe Rendite zeigen. Vieleicht was in
    Innsbrucker Barock oder Heimatstihl, mit modernen Deckenhoehen und so... ?(:love:

  • In Sichtweite des Innsbrucker Doms wurde das "Haus der Musik" für über 60 Mio. € errichtet. Der Begriff Fremdkörper ist hier absolut angemessen.

    Zitat

    Man habe sich für eine hochwertige Fassade entschieden, „die sich hinter den Bäumen zurücknimmt und die die Farben und Lichtstimmungen der Umgebung reflektiert“, erklärt Architekt Erich Strolz in der österreichischen Tageszeitung Der Standard. Die Gebäudehülle besteht aus teils fixen, teils beweglichen, vertikal strukturierten Keramiklamellen in dunkler Farbgebung, „die je nach Tageszeit und je nach Wetter von Rot und Braun bis Aubergine schimmern“, so Strolz


    Dunkle Töne in Innsbruck - Haus der Musik von Erich Strolz und Dietrich Untertrifaller

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Schade, dass es das nicht geworden ist:

    https://www.google.at/search?q=innsb…f=1542358105001


    Zitat von Leserbrief Standard

    Es kommt halt auch immer darauf an, wo die neuen Gebäude stehen.
    Neben dem Landestheater, gegenüber der Schwarzmanderkirche und die Hofburg schräg gegenüber - es ist nicht anzuschauen, dass man solch verschiedene Stile überhaupt in Erwägung zieht. DAS schlägt auf's Gemüt.

    ditto:


    Zitat

    Wenn man die Gestaltung einmal außen vor lässt (die Fassade ist bei sonnigem Wetter spektakulär schön, dafür ist das Gebäude mindestens ein Stockwerk zu hoch):


    Hier ist der Dom im Hintergrund zu sehen, nicht hier:

    https://www.baunetz.de/meldungen/Meld…er_5512160.html

    Das hier ist die Jesuitenkirche, außerhalb der Altstadt.
    Sichtweite des Doms stimmt daher nur bedingt.
    Allerdings war ich noch nie in Innsbruck und kann die städtbauliche Lage nicht ganz abschätzen.
    Stilistisch erinnert der Bau an die neue Linzer Oper:

    In Linz ist standortmäßig nichts gegen diesen Bau einzuwenden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Im Herzen des Innsbruckers "Saggens", in der Strasse Conradstrasse, wurde ein Betonmonster als Buero genutzt abgerissen und dieses bis dato noch nicht gesehene Haus gebaut!
    Der Name des Projektes ist Palazzo Verena, Wohnen auf aWolke 7!
    Besser als projekt Eisenzahn in Berlin!
    Palazzo Verena in Innsbruck

    Palazzo Verena in Innsbruck

    Mit sehr viel Liebe gemacht!
    Palazzo Verena in Innsbruck

    Palazzo Verena in Innsbruck

    Sehr schoene Anlage!
    Palazzo Verena in Innsbruck

    Palazzo Verena in Innsbruck
    quelle mit Erlaubnis zu zeigen: palazzo-verena.com

    Das ist nach meinen Wissen nach erst die zweite neue Anlage gebaut in diesen Stil in Oestereich. Die erste ist und war ein neuer Vierkanthof in Hochbarock. Ich weiss leider dessen Namen nicht.

  • Nur was die Leute immer an bodentiefen Fenstern finden...in diesem Fall verbessern sie auch nicht die Proportionen (wie manchmal angepasst an die den krankenden Proportionen zeitgenössischer Geschosshöhen) sondern brechen die Fassadengliederug gewaltsam ohne erkennbaren Mehrwert auf. Man möcht doch noch in Unterwäsche durch die eigene Wohnung laufen können ohne sich wie im Zoo zu fühlen...also wird das Unterlicht meistens eh verhangen.

  • Es ist schon ein Jahr her, aber ich las jetzt erst über eine Barbarentat, die ich heutzutage nicht für möglich gehalten hätte, aber lest und schreit vor Schmerz selbst:

    https://www.meinbezirk.at/innsbruck/c-lo…kandal_a4435101

    Der Eigentümer ist die Carl Ludwig Immobilien GmbH, eine Tochtergesellschaft der bauwerk immobilien gmbh und der Moser Immobilien Holding GmbH haben im Hotel Europa den barocken Festsaal zerstört!

    Zitat

    ...Bayerns König Ludwig II bezeichnete das Europa als "schönsten Ort in Innsbruck zum Begehen festlicher Ereignisse". 1883 musste König Ludwig II., Erbauer der bayerischen Königsschlösser, seine italienischen Architekten wegen zunehmenden Geldmangels nach Hause schicken. Da die Architekten im damaligen Europa Station machten und mit dem Betreiber ins Gespräch kamen, entstand der Barocksaal in neuem Glanz. Das Schengener Abkommen zwischen Italien, Deutschland und Österreich wurde im Barocksaal unterzeichnet, die Europäische Kommission tagte hier, und alle 25 Verteidigungsminister waren während der letzten österreichischen EU-Präsidentschaft zu Gast....


    Normalerweise wünsche ich niemanden etwas schlechtes, aber in diesem Fall wünsche ich den Bauherrn und alle an dieser barbarischen Tat beteiligten Protagonisten den wirtschaftlichen Ruin! Das war ein Kulturgut, das man uns hier so schamlos entrissen hat.

  • Ergänzend:

    Zitat

    Eine Wiederinstandsetzung durch die Stadt wurde abgeschmettert, übrig blieb eine Geldstrafe in Höhe der erwähnten 3600 Euro, weil der Eigentümer eine Abbruchanzeige bei der Baubehörde hätte einbringen müssen. Das geht aus einer Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts Tirol hervor. Im Urteilstext heißt es, dem Eigentümer müsse "klar gewesen sein, dass nach einem Abbruch eine Wiederherstellung nur erschwert möglich ist und das denkmalrechtliche Verfahren ausgehebelt wird". Auf dem Grundstück ist übrigens der Bau einer Wohnanlage geplant.

    https://www.derstandard.de/story/20001237…nsthafte-folgen

    Das ist ja wohl der Höhepunkt an Skrupellosigkeit. ,,Niemand" hat vorgeblich den Schaden angerichtet, der aber zufälligerweise dem projektierenden Unternehmen sehr gelegen kommt. Und dann gibt es eine Geldstrafe in Höhe in von 3600 €. Die Abschreckungswirkung (oder sollte ich eher Vorbildwirkung für andere sagen?) ist unzweifelhaft nicht messbar.