Übrigens ist die alte Klavierfabrik in der Bohnenstraße jetzt auch abgerüstet:

Und auch die wenig charmante Alu-EG-Zone wurde rehistorisiert. Die seitlichen Fenster sind alle verschlossen worden (?):

Weiß nicht, warum.
Übrigens ist die alte Klavierfabrik in der Bohnenstraße jetzt auch abgerüstet:

Und auch die wenig charmante Alu-EG-Zone wurde rehistorisiert. Die seitlichen Fenster sind alle verschlossen worden (?):

Weiß nicht, warum.
Ist eigentlich bekannt, welche Klaviermarke dort einst gebaut wurde? Vielleicht Thein?
Ist eigentlich bekannt, welche Klaviermarke dort einst gebaut wurde? Vielleicht Thein?
Das weiß ich tatsächlich nicht. Schon die Aussage, dass das eine Klavierfabrik sei, ist reines Hörensagen, ich "kannte" das Haus früher auch von innen, weil einer meiner Kollegen dort in einer riesigen WG gewohnt hat in den frühen 2010ern. Die machten da relativ legendäre Parties und zahlten keine Miete, weil der Vermieter aus Oldenburg schon seit Jahrzehnten keine Miete mehr forderte und Haus immer weiter verfiel und Holzschwammbefall hatte. Das mit der Klavierfabrik habe ich von diesem Kollegen (tatsächlich Kollege, nicht im Sinne von Kumpel), habe ich selbst nie überprüft oder recherchiert.
Edit: Ja, das war sie:
Pianofortefabrik Otto Thein - Landesamt für Denkmalpflege
(Man sieht auf den Bildern der Bremer Denkmalpflege auch gut den katastrophalen Vorzustand des Gebäudes).
Das weiß ich tatsächlich nicht. Schon die Aussage, dass das eine Klavierfabrik sei, ist reines Hörensagen, ich "kannte" das Haus früher auch von innen, weil einer meiner Kollegen dort in einer riesigen WG gewohnt hat in den frühen 2010ern. Die machten da relativ legendäre Parties und zahlten keine Miete, weil der Vermieter aus Oldenburg schon seit Jahrzehnten keine Miete mehr forderte und Haus immer weiter verfiel und Holzschwammbefall hatte. Das mit der Klavierfabrik habe ich von diesem Kollegen (tatsächlich Kollege, nicht im Sinne von Kumpel), habe ich selbst nie überprüft oder recherchiert.
Edit: Ja, das war sie:
https://www.denkmalpflege.bremen.de/denkmaeler/pia…tto-thein-71885
(Man sieht auf den Bildern der Bremer Denkmalpflege auch gut den katastrophalen Vorzustand des Gebäudes).
Ein gute Nachricht, dass das Gebäude jetzt sogar seit 2020 unter Denkmalschutz steht!
Interessant an dem Gebäude ist auch, dass es exakt an der Grenze zur Narbe der Nachkriegsverkehrsplanung mit Abriss des Rembertiviertels steht:

(Screenshot GoogleMaps, links der Rembertikreisel, für den die gesamte westliche Seite der Meinkenstraße, die gesamte Mitte der Sonnenstraße, die jetzt komplett verschwundene Wilhelmstraße, sowie das westliche Ende der Straße "Auf den Häfen" abgerissen wurde)
Reingezoomt sieht man auch, dass der Erhalt des Gebäudes bei den westlich und östlich angrenzenden Grundstücken mäßig begeistert aufgenommen worden sein dürfte, denn die Klavierfabrik steht buchstäblich in den Gärten der ersten 4-5 Häuser beider angrenzender Querstraßen:

Die Ostseite der heutigen Eduard-Grunow-Straße (früher Meinkenstraße) ist eine typisch ostertorsche Sammlung von Häusern:

(im Hintergrund rechts um die Ecke muss man sich die Klavierfabrik vorstellen)
Erfreulicherweise konkretisieren sich nun langsam Planungen der Stadtreparatur in diesem Bereich, hier zu Lesen im jährlichen Magazin der Aufbaugemeinschaft:
https://www.aufbaugemeinschaft-bremen.de/wp-content/uploads/Der_Aufbau_2025_April.pdf
Ins Auge gefallen ist mir der folgende kurze Absatz:
Folgende Ziele und Gesichtspunkte sollen beim Untersuchungs- und Planungsprozess eine besondere Bedeutung erfahren:
– eine Wohnbebauung, die preisgebundenen Wohnraum sowie Wohnraum im mittleren Preissegment schafft
– in relevantem Umfang Wohneinheiten für größere Haushalte beinhaltet
– eine interessante und einladende Bebauung vorsieht, beispielsweise durch das Aufgreifen historischer Wegebeziehungen, Vorhöfe, Hinterhäuser oder unterschiedliche Gebäudehöhen,
– bedarfsgerechte soziale Infrastruktur und Bedarfe des täglichen Lebens einplant, insbesondere über die Festlegung lebendiger Erdgeschosse,
– eine Freiraumplanung, die Grünflächen für Begegnung, Erholung und Spiel für die Bewohner:innen der östlichen Bahnhofsvorstadt insgesamt schafft,
– den Altbaumbestand mit der Planung möglichst erhält...
Ist natürlich ganz viel typisches Stadtplanergeklingel und das geht auch davor und danach noch so weiter, aber v.a. der fettgedruckte Absatz macht mir Hoffnungen, dass diese komische Monoriegelbebauung dort, wie sie ebenfalls in einer der unzähligen "Studien" zu diesem Bereich mal vor ein paar Jahren umhergeisterte, nicht kommen wird.
Die seitlichen Fenster sind alle verschlossen worden (?):
Weiß nicht, warum.
Das Zumauern der Fenster kann sich bitter rächen.
Die Anwohner gegenüber können, wenn sie erstmal das Gewohnheitsrecht erworben haben, dass ihnen niemand in ihre Wohnungen schaut, eine erneute Öffnung der Fenster verhindern (“Fensterabwehrrecht”).
Noch ein paar Worte zur Klavierbauerfamilie Thein.
Es gibt heute mehrere Mitglieder, die dadurch auffallen, dass Sie, sozusagen als Bestätigung der Epigenetik, alle, wirklich alle etwas mit Musik zu tun haben. Und dann auch noch nur ca. 100 Meter von der ehemaligen Klavierfabrik entfernt ihrer Familien-Profession nachgehen..
Ein Familienzweig stellt an der Hoppenbank, wohl im ehemaligen Gemeindehaus der zerstörten Rembertikirche, Blechblasinstrumente mit dem Namen Thein her. In der Adlerstraße, also gleich dahinter, gibt oder gab es den Klavier- und Cembalobau Thein. Weiß aber nicht, ober der noch besteht. Kann auch sein, dass die nach Gröpelingen umgezogen sind und dort als Thein & Grunau firmieren. Dort werden Flügel und Klaviere verkauft. Beim Musikaliengeschäft Thein im Schnoor gibt es Noten und Musikzubehör zu kaufen. Und schließlich wäre noch das Tonstudio des vor einigen Jahren verstorbenen Friedrich Thein zu erwähnen. Der hatte sein erstes Aufnahmestudio im Steintor, Lilienstraße, zog dann aber vor, die Landesgrenze Bremens zu überschreiten und sich südlich davon niederzulassen.
Aber zurück zu dem kleinen Stück Ostertor im Bereich Hoppenbank, Adlerstraße (wo ich mal gewohnt hatte), Fedelhören und Mendestraße. Es gibt keinen Ort im Viertel, in dem ich so sehr das Ostertor spüre wie dort - besonders in diesem, nördlichen Teil des Fedelhören. Ich kann diese Wirkung kaum in Worte fassen, kann nur Andeutungen machen. Trotz einiger moderner Bauten bin ich immer wieder wie verzaubert, spüre so was wie Geschichte in verschiedenen Zeitdimensionen. Mal habe ich, wenn ich da langlaufe, ein starkes Gefühl, in den 60er-Jahren zu sein, manchmal auch in den 30ern. Ich weiß, es klingt komisch und für gar manchem hier im Forum bestätigt sich bei dieser Beschreibung wohl der Eindruck: der Findorffer hat wirklich einen an der Marmel.
Ich gehe dann mit diesem Gefühl bis zur ersten Seitenstraße, das ist der Rest der Sonnenstraße und werde jäh durch die brutale Realität der Mozarttrasse und der gegenüberliegenden Hochhäuser (bis 10 Stockwerke), die den Bewohnern der Sonnenstraße auf der anderen Seite ironischerweise jegliches Sonnenlicht nehmen, aus meiner traumhaften Geschichtsreise gerissen. Dieser breite Keil, der sich an dieser Stelle durch das Ostertorviertel gefressen hat, ist die größte städtebaulich Sünde, die die Bremer SPD zu verantworten hat. Und dann noch völlig umsonst, wie wir heute wissen: Der Planungs-Beschluss wurde wieder zurückgenommen. Auf der Strecke blieb die zusammenhängende Bebauung des Ostertorviertels, viele Alt-Bremer Häuser, Nachbarschaften und Kinder-Freundschaften wurden zerstört, Bewohner vertrieben. Mir fehlt bis heute ein Schuldeingeständnis der Bremer SPD. Vermutlich wissen inzwischen viele Partei-Mitglieder nicht einmal mehr, was ihre Altvorderen damals angestellt haben und werden das Ganze als der Zeit geschuldeten normalen Prozess verkaufen.
Zu ihren offenen Fragen bezüglich der Klaviefabrik:
Wenn ein Gebäude direkt an der Grundstücksgrenze gebaut ist (sogenannte Grenzbebauung), gelten besondere Brandschutzvorschriften:
Außenwände an der Grundstücksgrenze müssen meist feuerbeständig oder feuerhemmend sein. Fensteröffnungen in solchen Wänden können im Brandfall das Übergreifen von Feuer und Rauch auf benachbarte Grundstücke oder Gebäude ermöglichen.
Deshalb sind Fenster, Türen oder andere Öffnungen in Wänden an der Grundstücksgrenze in der Regel nicht zulässig, sofern der Abstand zur Nachbargrenze unter 2,50 m liegt (je nach Bundesland auch <3 m). ( In Bremen leider Ermessensspielraum der Stadt bei allem was unter 5m zur Nachbargebäude beträgt.)
Deswegen wurden jegliche Fenster auf der Grenze geschlossen, lediglich die Fenster zur Südseite konnten dank einer neuen Baulast erhalten bleiben.
Bei der ehemaligen Klavierfabrik von Otto Thein gab es seit Gründung 1894 nie einen Umnutzungsantrag. Auch die hintere Bebauung des Grundstücks, welches ca. 2/3 des gesamten Grundstücks ausmacht, wurde nie mit in den B-Plan übernommen und wäre somit nicht genehmigungsfähig gewesen, wäre es kein Kulturdenkmal geworden.
Falls jemand von ihnen demnächst in der Nähe sein sollte und gerne einen Blick in die ehemalige Fabrik werfen möchte. Dann lassen sie es mich gerne wissen. Ich würde mich freuen . Ich bedanke mich für ihre fleißigen Beiträge, die ich seit längerem verfolge und sehr zu schätzen weiß
Mit freundlichen Grüßen
Deshalb sind Fenster, Türen oder andere Öffnungen in Wänden an der Grundstücksgrenze in der Regel nicht zulässig, sofern der Abstand zur Nachbargrenze unter 2,50 m liegt (je nach Bundesland auch <3 m).
Stimmt das wirklich?
In Hamburg geht das durchaus, allerdings müssen die betreffenden Fenster feuersicher gem. Def. Hamburgischer Bauordnung sein. Wir selbst haben 2 derartige Fenster in unser Haus eingebaut (Abstand zum Nachbarhaus 75cm).
Fenster mit Brandschutzklasse sind teuer, klar, aber sollten als Einmalinvestition keine unüberwindbare Hürde darstellen.
Im Ostertor wird ein "horizontalisiertes" Haus wiederhergestellt, Vorzustand AppleKarten:

Zur Zeit ist das Gebäude leider eingerüstet und mit einem "Umhang" versehen, so dass Bilder schwierig waren. Man sieht hier, dass im EG das viel zu niedrige Fenster wiederhergestellt wird:

Rausvergrößertes Obergeschoss mit andeutungsweise erkennbarer Wiederherstellung der alten Fensteröffnungen:

Immerhin: die Pilaster und der Schmuck waren ja noch da. Man braucht „nur“ die Fenster größer rauszuschlagen...
![]()
Im Schwarzen Meer wird ein Haus saniert. Es ist so verunstaltet, dass man gar nicht mehr sagen kann, ob es ein Altbau ist; die Kubatur spricht zumindest dafür.