Dresden, Neumarkt - Quartier VI - Blobel

  • Also ich behaupte mal, dass 99% aller Neumarkt-Touristen und Einheimische weder das Original so im Kopf haben, um auf die Idee eines neuinterpretierten Baus zu kommen, geschweige eine Disharmonie mit den Nachbarhäusern feststellen können.
    Es ist ein schönes Haus. Punkt.
    Von mir aus könnte der gesamte Postplatz, PetersburgerStr.,Sachsenplatz, Pirnaischer Platz,etc. mit genau diesem Haus zugepflastert werden.
    Es wäre eine Wohltat für jedes Auge.

  • Ich finde, wir sollten hier garnicht in die Rekofalle tappen, denn das ist eine komplette Neuschöpfung, die an einigen Stellen den Vorgängerbau zitiert. Infofern ist es vergleichbar mit dem Markt 40 am Frankfurter Krönungsweg oder dem Neubau am Leipziger Burgplatz, der die Frontgestaltung von Messehäusern des frühen 20 Jh. aufgreift.

    http://domroemer.de/die-neubauten.
    https://www.intergerma.de/news/nh-hotel-…-neues-haus-in/

    Natürlich ist es ägerlich, wenn hier ein Neubau entsteht, wo man hätte rekonstruieren können. Aber da sich der Bauherr nun einmal dafür entschieden hat, etwas Neues zu schaffen, müssen zur Beurteiliung des Bauwerks jene Maßstäbe angelegt werden, die für Neubauten mit Anspruch auf traditonelle Formensprache gelten. Da kommt der Blobel-Entwurf sicher nicht schlecht weg.


    Zur Dachlandschaft. Die darf man nicht betrachten wie ein Staffelgeschoss, sondern wie ein Penthouse auf dem Dach eines Flauchbaus. Wenn das auch stilistisch vom Rest abesetzt wäre, fänd ich es besser.

    5 Mal editiert, zuletzt von HalleLuja (22. Februar 2017 um 05:16)

  • Ich bin etwas zwiegespalten.

    Das Dach stört mich weniger, was wohl daran liegen mag, dass heute so viele Altbauten noch mit Notdächern, Flachdächern, Staffelgeschossen oder gar avantgardistischen "Kreationen" verunziert sind, man also bereits "abgehärtet" ist. Es hätte ja auch etwas wie die Bausünde auf dem Kasseler Karlshospital kommen können oder wie am Frankfurter Goetheplatz. (Und das auf bestehenden historischen Gebäuden) Dagegen ist das hier gezeigte Dach ausgesprochen harmlos, und ich kann damit leben.

    Was ich nicht verstehe, weshalb Blobel die Erdgeschosszone so verkürzt hat. Ein zusätzliches Geschoss hat er ja nicht eingebaut. Waren die Geschosshöhen im Ursprungsbau so niedrig, dass er sie nun erhöhen musste? Von 3,20 m auf 3,80 m?

    Notfalls kann ich mit dem Bau leben, wenn ich ihn als historisch angelehnte Neuinterpretation verstehe, nicht als klassische Rekonstruktion. Kann aber nicht jemand von der GHND noch mal intern mit Blobel reden, ob diesbezüglich nicht doch noch Verbesserungen drin sind?

  • Natürlich geht es hier gar nicht mehr um die Frage, ob man statt einer Neuinterpretation lieber hätte rekonstruieren sollen. Dieser Zug ist an dieser Stelle abgefahren. Das Problem besteht meiner Ansicht nach vielmehr darin, dass hier ein wirklich schlechter traditioneller Neubau entstehen wird, der nicht gerade Rekonstruktionen, dafür aber das zarte Pflänzchen des traditionellen Bauens in Misskredit bringt. Willkürlich verwendeter Fassadenschmuck kann eben leider nicht über schlechte Proportionen und dergleichen hinwegtäuschen. Dabei ist es auch nicht von Relevanz, dass "nichttraditionelle Bauten" vielleicht von noch schlechterer Qualität sind.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nur meine Meinung, aber 90Prozent der Altstadt ausserhalb des Neumarkt sind slums, wo man nicht hingehen kann, weill so haesslich.


    Hast du schon einmal einen Slum gesehen? Wir können froh sein, dass wir derartiges in Mitteleuropa nicht haben, was im Übrigen - so hart das für einige klingen mag - auch ein Verdienst des industrialisierten Wohnungsbaues der Nachkriegsjahre ist. Da kann man gerne auf derart geschmacklose Gleichsetzungen verzichten.

    Baukultur an anderen Stellen der Stadt sieht so aus: da hilft schon garkein Baum mehr... GP


    Was haben denn "Nachkriegsbrachen" und eine Stadtautobahn aus den 60er Jahren mit der allgemeinen Baukultur in Dresden zu tun? Bitte nicht ständig vom Thema abschweifen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich hab ja keine Ahnung wie die GHND dazu steht und ob dies überhaupt mögich ist.
    Aber wenn der GHND der Entwurf Blobels missfällt, bleibt ihnen nur ein Ausschluss von diesem Ehrenmitglied.
    Ansonsten wird es lächerlich für alle Beteiligten.
    Aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob sowas möglich ist.

    Dasselbe kam mir auch in den Sinn. Aufgrund der jetzigen Situation und angesichts der nachvollziehbaren Aussage von Oktavian

    Das Schlimme ist, daß Blobel als Ehren(!)mitglied der GHND sämtliche Ziele, Kämpfe und Bemühungen des Vereins (für die einige Leute immerhin 15 Jahre ihres Lebens und ihrer Karriere geopfert haben) komplett ignoriert und coram publicam über Bord geworfen hat. Selbstverständlich muss nach außen hin der Eindruck entstehen, dass der Verein damit einverstanden ist und diese Architektur evtl. vielleicht sogar auch noch gut findet. Spitzenleistung!

    Wie gesagt: GHND steht seit je her für Gesellschaft Historischer Neumarkt und nicht "Historisierender". Das haben Blobel und einige andere wohl nie erkannt bzw. nie erkennen wollen.

    muss man eigentlich zu dem nüchternen Ergebnis kommen, dass hier ein Mitglied sich beratungsresistent gezeigt hat und sich massiv vereinsschädigend verhält. Und mit so einem Mitglied sollte man nach Möglichkeit so verfahren, wie es andere Vereine auch tun würden, nämlich sich öffentlich von ihm distanzieren und versuchen, ihn möglichst schnell loswerden. Dabei kann es keine Rolle (mehr) spielen, dass es sich um einen Nobelpreisträger handelt, der großzügig für die Frauenkirche gespendet hat. Auf Namen und Verdienste aus der Vergangenheit sollte man keine übertriebene Rücksicht nehmen, wenn ein Mitglied wider besseres Wissen die Ziele des Vereins ignoriert und gefährdet.

  • Kannst du diese Vorkriegs-Farbfotos bitte mal posten? Habe glaube ich noch nie Farbfotos vom Neumarkt gesehen...fände ich sehr spannend.

    Findet man in der Informationsbroschüre der GHND "Herz und Seele der Stadt".
    Ich geh doch davon aus, dass die jeder hier besitzt, oder?

  • Nicht-Abonnenten können den gesamten SZ-Artikel nun auch auf der GNHD-Seite einsehen.

    http://www.neumarkt-dresden.de/fast-wie-damals-am-neumarkt/

    Dem Architekten möchte ich eine gewisse Hybris unterstellen.

    „Der Bauherr setzt auf eine Anlehnung an die historische Fassade des Vorgängerbaus, ohne die Mängel in den Proportionen zu übernehmen“, erklärt Michael Kaiser, der als Architekt den Entwurf zusammen mit Blobel erarbeitet hat. Die aus ihrer Sicht zu „wuchtige Schaufensterfront über gleich zwei Geschosse“ werde ebenso neu gestaltet wie die „zu hoch liegenden Balkonbänder und die kraftlose, zu geduckte Dachlandschaft“. Mit dem Ergebnis soll „ein Beispiel für den schöpferischen Umgang mit den Architekturhandschriften der vergangenen Epochen“ geliefert werden und damit dem „starren Entweder-Oder“ von Rekonstruktion beziehungsweise zeitgenössischer Architektur, das den Wiederaufbau des Neumarktes in der Diskussion von Anfang an begleitet, entgegentreten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Klare Aussagen wie ich finde. Das Anliegen trifft m.E. ins Schwarze. Der Neumarkt krankt ganz eindeutig an krassen Gegensätzen zwischen Rekonstruktionen und Neubauten. Vermittelndes hat viel zu selten eine Chance bekommen.

  • Ich habe jetzt auch nochmal lange nachgedacht und mir sind dann zwei Dingedoch nochmal hängen geblieben.

    Zum einen möchte ich mich dann doch mal an oktavian wenden. Ich weiß mittlerweile, dass man dich mit Samthandschuhen anpacken muss :) Daher ist es von mir nicht als Kritik gedacht, sondern als Denkanstoß. Ich bewundere nicht nur deine, sondern auch die fachliche Expertise, die z.B. auch Kardinal immer wieder in den öffentlichen Diskurs einbringen. Diese sind unverzichtbar, nicht nur für die GHND, sondern auch von entscheidender Relevanz für jedwede Diskussion vor Ort. Trotzdem habe ich in den letzten Monaten das Problem, dass das Forum zu einem Frustablageplatz geworden ist. Ich kann die Unzufriedenheitin Teilen verstehen, trotzdem wurde ja auch niemand zu der Mitgliedschaft inder GHND und zur Aufgabe seiner Karriere gezwungen.

    Ich finde, wenn man die Entscheidung trifft, dann darf man sich mal aufregen, aber man hat seine eigene Lebensentscheidung dann in der Konsequenz auch mit Würde zu tragen. Sonst wirkt es schnell weinerlich und schmollend, was für einen Moment auch mal okay ist, wenn es aber über Monate andauert, dann nimmt das der Würde deines Engagements über die Jahre doch etwas den Glanz. Daher würde ich mich freuen, wenn du zwar auf Missstände hinweist, aber dein Engagement positiv vertrittst. Ich hoffe du nimmst mir das jetzt nicht übel. Ich fände es einfach schade, wenn von deiner Lebensleistung dann dieser missmutige Eindruck zurückbleibt.

    Zum Bauprojekt an sich. Ich kann das, was der Architekt sagt, in Teilen verstehen. Die Dachsituation beim Vorgänger war auch nicht optimal, ich finde daher die aktuelle Dachausprägung auch gar nicht derart schlimm, weil sie die Ecksituation an sich eigentlich gut betont. Auch bei der Veränderung der Erdgeschosszone kann ich noch mit gehen. Was allerdings nicht geht, ist erstens der Übergang zum Nachbarbau. Dieser ist meiner Meinung nach völlig missraten.
    Und was einfach ein Problem darstellt, ist die Tatsache, dass es im Ensemble einfach nicht passt. Es mag ja sein, dass die Proportionen des Einzelgebäudesjetzt formal besser sind, aber durch die Stauchung des Nachbarn wirkt das alles eben irgendwie seltsam. Da dies bekannt war, heißt es dann für einen guten Architekten eben auch, dies wahrzunehmen und eben keinen Solitär, sondern ein Ensemble zu schaffen.

    Auch schade ist, dass die Symmetrie der Platzfront nun völlig verloren gegangen ist. Was im eigentlich sehr kargen barocken Ensemble so schön war, das war die Wirkung der kompletten Platzfront, eben weil sie so sensitiv aufeinander bezogen war. Da brauchte es dann auch gar keinen überzogenenBauschmuck. Die Platzfront lebte von der stimmigen Noblesse. Davon ist leider nichts geblieben. Und das ist das eigentlich Bedauerliche.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (22. Februar 2017 um 12:12)

  • Klare Aussagen wie ich finde. Das Anliegen trifft m.E. ins Schwarze. Der Neumarkt krankt ganz eindeutig an krassen Gegensätzen zwischen Rekonstruktionen und Neubauten. Vermittelndes hat viel zu selten eine Chance bekommen.

    So gesehen finde ich den Ansatz auch nachvollziehbar. Gerade weil er diese Entspanntheit im Umgang mit dem Vergangenen wieder reinzubringen versucht, die es im Historismus des 19. Jahrhunderts gab, der wir überhaupt einen Großteil unseres erhaltenen und neugeschaffenen sehenswerten Kulturerbes zu verdanken haben.

    Wenn der Entwurf im Detail noch etwas nachgebessert wird, u.a. die Sempersche Ladenfront noch durchgezogen wird (kann ja meinetwegen als Kompromiss wie eine Tür zum Hof ausgeführt sein), der Balkon um die Ecke herumgezogen wird und der Zwischenbau sowie das Dach einen Tick besser eingepasst werden, dann finde ich das schon akzeptabel. Diese klaren und (selbst)zerstörerischen Fronten zwischen 120% Reko und Neuschöpfung müssen mal aufgelöst werden, damit wir in der Sache vorankommen können. Sonst wird auch die Neuklassik- und Rekowelle nur eine kurze Erscheinung bleiben und alsbald wieder flächendeckend dem Standardrenditemodernistenbrei weichen.

  • Die Proportionen des Bothenbaus waren in Ordnung, ganz nach den klassischen Prinzipien der Goldenen Teilung entworfen. Wo ich zustimme ist das in der Tat kraftlose zu niedrige Dach, was Blobel auch als französisches Mansarddach mit grauer Schieferdeckung voluminöser und höher hätte gestalten lassen können.
    Mir scheint eher, daß das Argument der Proportionenverbesserung ein vorgeschobenes ist: denn ein Schaufenstergeschoß läßt sich schwerlich als Wohnraum nutzen. Also hat man kurzerhand das 1. Obergeschoß zum Wohnraum mutiert, ohne Schaufensterfronten und die Proportionen als Argument für die Veränderungen benutzt. Meine Meinung!

  • Prof. Blobel war einmal Fundamentalist, als es um die Orgel der Frauenkirche ging. Ich finde es gut, wenn sich nicht immer der Fundamentalismus durchsetzt.

    Gegen diesen Bau gibt es hier Vorbehalte aus einer Grundstimmung, nämlich da man denkt, dass die "Fantasiebauweise" von der Fachwelt angreifbar ist und nicht den Idealen einer handwerklich hochwertigen "historisch legitimierten" Bauweise entspricht. Im Wirklichkeit ist es aber nur eine andere Methode der Annäherung der Stadtbildlichkeit. Statt Reproduktion von Postkartenanmutung (selbst Annäherung auf komische Art und Weise wie in der Sporergasse VIII/2), also mehr eine Art Münsteraner Annäherung im Rahmen der Gestaltungssatzung, aber hochindividuell. Die Vielzahl der Bauherren hat auch eine Vielzahl der Annäherungsformen im Neumarktbereich bedingt. Worauf es mir ankommt, ist die Gesamtwirkung.

    Er ist ein neohistorischer Bau, eine Homage, das, was man bei den anderen "Füllbauten" ästhetisch gescheut hat, die zurückstehen sollten. Es wäre ja gar kein Problem gewesen, an Stelle der "Füllbauten" unhistorische Barock usw. inspirierte Bauten hinzustellen.


    Der Bau ist eine echte Bereicherung, weil er den Katalog der Möglichkeiten am Neumarkt erweitert. Und in der Tat ist der Neumarkt eine Puppenstube, eine Ausstellung der Möglichkeiten der Rekonstruktion von Stadtbildlichkeit. Wer meckern will, darf mit Google Streetview über den Platz fahren, um sich zurückzuerinnern, wo wir vor wenigen Jahren noch waren.

    Einmal editiert, zuletzt von Agon (22. Februar 2017 um 14:50)

  • Nur wird er der einzige Bau dieser Art bleiben, da die beiden übrigen Quartiere(CG-Gruppe, Baywobau) schon fertig geplant sind.
    Bleibt ja nurnoch das Hotel Stadt Rom, was ich dann schon lieber im Original sehen würde.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Der Neumarkt ist ja letztlich unter allen Bürghausquartieren Deutschlands auf absehbare Zeit beispielgebend, vllt. gemeinsam mit dem Potsdamer Alten Markt, sicher noch mehr als das DomRömer-Quartier Frankfurts, das ohne großformatige Landmarkenrekonstruktion á la Frauenkirche auskommen muss. Am Dresdner Neumarkt kann man sehr anschaulich nachvollziehen, was eine (auch "neue") Altstadt wirklich braucht. Und das sind nunmal am wenigsten modernistische Kisten.

  • Die Kritik am aktuellen Blobel-Entwurf ist meiner Meinung nach überzogen. Ich halte die Fassadengestaltung sogar für stimmiger, als es beim Original der Fall war. http://www.neumarkt-dresden.de/fast-wie-damals-am-neumarkt/

    Wären doch in den vergangenen Jahren alle modernistischen Füllbauten bzw. Entgleisungen am Neumarkt stattdessen ähnlich "verunglückte" Rekos wie derjenige von Blobel gewesen.

    Die ungeschmälerte Kritik sollte hingegen dem benachbarten und nach wie vor provokanten KIB-Projekt gelten.

  • Wo ich zustimme ist das in der Tat kraftlose zu niedrige Dach, was Blobel auch als französisches Mansarddach mit grauer Schieferdeckung voluminöser und höher hätte gestalten lassen können.

    Was heißt "zu kraftlos"? So sah es nun einmal aus bis zur Zerstörung. Und Millionen andere Häuser haben eine vergleichbare Dachform, und niemand stört sich daran, überall wird das so genutzt. Nur ausgerechnet hier, am Neumarkt in Dresden, wo man versucht, ein weniges von dem, was Harris & Ulbricht einst vernichtet haben, wiederzubringen, ausgerechnet an diesem Ort soll das nun ungeeignet oder unpassend sein?

    Zitat von Schortschibähr

    Mir scheint eher, daß das Argument der Proportionenverbesserung ein vorgeschobenes ist: denn ein Schaufenstergeschoß läßt sich schwerlich als Wohnraum nutzen. Also hat man kurzerhand das 1. Obergeschoß zum Wohnraum mutiert, ohne Schaufensterfronten und die Proportionen als Argument für die Veränderungen benutzt.

    Natürlich hätte man auch hinter dem historischen 1. OG (obere Ladenfront) Wohnungen, Praxen, Büros, Fitnessstudio oder sonst irgendwas unterbringen können. Was soll denn dagegensprechen? Die großflächigen Fenster? Die gibt es doch in Häusern aus der Bauhausära, in den 50er-Jahre-Bauten und in modernen Neubauten ebenso. Da hätte man viel Tageslicht - damit wird doch oft geworben. Was soll das für ein Argument sein? Das ergibt alles keinen Sinn, warum Blobel so erheblich vom historischen Vorbild abgewichen ist. Das ist ganz allein sein persönlicher Geschmack - aber keine Sachzwänge.

  • Ich finde das Original wesentlich ausdrucksstarker, gerade wegen dem überladenen Erdgeschoss und 1. Obergeschoss. Meiner Meinung nach eine Verschlimmbesserung. Wesentlich gravierender aber ist die Front der USD: Durch das eingeschobene Geschoss sieht das Gebäude aus wie eine auf alt getrimmte Platte.