Andererseits: wo gab es eine "Meisterplanung"? Und dass die Planung jener Jahre auf möglichst schnelle Wiederherstellung von "Normalität" ausgerichtet war und dabei Ästhetik außer acht lassen musste, ist doch irgendwo mehr als verständlich. Dazu kommt, dass westliche Staaten damals noch rechtsstaatlich orientiert waren und so etwas wie Eigentum und damit verbunden persönliche Gestaltungsfreiheit schützten.
Ohne Frage wurden viele und schwere Fehler gemacht, gravierende Fehlentscheidungen getroffen (Nürnberg, Beseitigung des mittelalterlichen "Bauschutts", Motorisierung, Individualverkehr etc). Aber das war aus der Sicht der Zeit nicht anders zu erwarten. Wie viele von uns hätten sich der damaligen Auffassung angeschlossen und gesagt: mit der Zeit gehen, erhaltene Romantik gibt es in Klein- und Mittelstädten eh genug! Vorwerfbarer erscheint indes das nachträgliche Beharren in diesen Irrtümern, was bis heute nachhaltige Reparaturmaßnahmen so behindert und zu Skurrilitäten wie beim Nürnberger Pellerhaus bzw beim FFer Römerberg führt, wo man sich infantil-trotzig zum Wiederaufbau-Elend bekennt und sogar wesentliche erhaltene Fassadenteile in den Depots vergammeln lässt. FFM scheint es geradezu gleichgültig zu sein, dass man mit ein paar Eingriffen eines der schönsten Platzbilder Zentraleuropas herstellen könnte. Hier ist Rob natürlich schon recht zu geben.