Studie: deutsche Innenstädte nur befriedigend

  • Das Kölner Institut für Handelsforschung hat eine Studie mit einer Umfrage zur Attraktivität von deutschen Innenstädten erstellt. Diese zielt zwar schwerpunktmässig auf den deutschen Einzelhandelsstandort ab. Dennoch kann man daraus auch Rückschlüsse auf das Stadtbild und Umfeld schließen.

    Zitat:

    Das IFH kürte gleichzeitig die attraktivsten Innenstädte in verschiedenen Größenklassen. Sieger bei den Großstädten mit über 500 000 Einwohnern war in der Verbraucherbewertung Leipzig. Andere Top-Performer in ihren jeweiligen Größenklassen waren Erfurt, Heidelberg, Hilden, Wismar und Quedlinburg. «Auch kleinere Städte können echte Akzente setzen, wenn sie ihre Vorteile ins rechte Licht rücken», meinte Hedde. So habe das kleine Quedlinburg in Sachsen-Anhalt dank seiner 1200 denkmalgeschützten Fachwerkhäuser die beste Bewertung in der Kategorie Ambiente und Flair erhalten.


    Das sind größtenteils alles Städte mit einem hohen Altbauanteil. :D


    FAZ


    KIHF

  • Quedlinburg ist herrlich. Es hat eine der schönsten erhaltenen Innenstädte Deutschlands. Als ich das letzte Mal im Jahre 2010 dort war, konnte man allerdings nicht von einem attraktiven Einzelhandelsstandort sprechen, denn Geschäfte gab es kaum. Es war überhaupt nicht ersichtlich, wo die Menschen überhaupt arbeiteten und alles wirkte sehr schön saniert, aber irgendwie menschenleer. Vielleicht hat sich das ja in den letzten 7 Jahren geändert.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Wernigerode fand ich fast noch schöner - da war der abschließende Besuch in Goslar schon fast eine Enttäuschung.

  • Ich war schon mehrfach in Hilden, die schönen Ecken die es dort angeblich geben sollte, habe ich bisher auch noch nicht gefunden.

    Doch, Hilden hat schon einige schöne Ecken. Z.B....

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hilden#/m…_Eisengasse.JPG
    https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…ilden_SWA21.jpg
    https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…Hilden_MKT6.jpg

    ... dabei auch viele Jugendstil-Häuser...

    https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…lkreuzstr16.jpg

  • Quedlinburg ist herrlich. Es hat eine der schönsten erhaltenen Innenstädte Deutschlands. Als ich das letzte Mal im Jahre 2010 dort war, konnte man allerdings nicht von einem attraktiven Einzelhandelsstandort sprechen, denn Geschäfte gab es kaum. Es war überhaupt nicht ersichtlich, wo die Menschen überhaupt arbeiteten und alles wirkte sehr schön saniert, aber irgendwie menschenleer. Vielleicht hat sich das ja in den letzten 7 Jahren geändert.

    Nein, da hat sich nicht viel geändert. Und auch muss ich sagen, dass bisher nur die wichtigsten Teile der Altstadt so schön saniert worden sind. Denn in der Neustadt und vor allem im Norden der Altstadt ist der Verfall immer noch sehr deutlich spürbar. Aber trotzdem besitzt Quedlinburg die vermutlich beeindruckendste Stadtanlage Norddeutschlands.

    In Wernigerode war ich leider noch nie, glaube aber wirklich nicht, dass ich die Stadt über Goslar (romanische und gotische Steinbauten + 1500 Fachwerkhäuser, davon einige Hunderte reich verziert) stellen würde.

  • Na Leipzig hat da keinen Altbaubestand über die Zeit gerettet.
    Es war eher Zufall, dass die Ruinenreste noch zu sanieren waren.
    Die Bevölkerung hat ja 1989 unter anderem auch gegen den massiven Verfall ihrer Stadt demonstriert.

    Wernigerode und Goslar sind bedeutend schöner als Bad Harzburg.

  • Es war eher Zufall, dass die Ruinenreste noch zu sanieren waren.

    Ruinenreste sind immer zu sanieren, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Aber Leipzig hatte mehr über den Krieg gerettet als Ruinenreste, und nach der Wende hat die Stadt, nachdem praktisch der gesamte Altbaubestand unter Denkmalschutz gestellt worden war, in einem Umfang gründerzeitliche Fassaden restauriert, z.T.sogar rekonstruiert, der die Ausnahmestellung dieser Stadt im deutschlandweiten Vergleich begründet. Freilich besteht dieser Altbaubestand hauptsächlich aus Gründerzeitfassaden, weniger aus Barockfassaden und schon gar nicht aus spätmittelalterlichen Hinterlassenschaften. Aber entscheidend für die Attraktivität einer Stadt ist eben nicht das Alter ihrer Bauten, sondern das harmonische, möglichst bruchlose und hochwertige Erscheinungsbild.

  • Am Eingang zur Leipziger Südvorstadt steht der Gebäudekomplex der „Polizeidirektion Leipzig“ und des „Polizeireviers Leipzig-Zentrum“. Nach Kriegsschäden wurde das Gebäude nur teilweise wieder aufgebaut. Jetzt soll das Gebäude saniert, modernisiert und teilweise rekonstruiert werden.

    ...
    Im Gebäude Petersteinweg 8 befindet sich in den ersten beiden Gebäudeebenen eine Mensa. Sowohl der polizeiliche Dienstbetrieb als auch der Betrieb der Mensa sind zu berücksichtigen und während der gesamten Bauzeit zu gewährleisten. Die Sanierungen müssen daher abschnittsweise erfolgen. Dazu sind im Rahmen der Planung Umzugs- und Interimskonzeptionen zu erstellen, die sich auch an die dienstlichen Erfordernissen der Polizei orientieren. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz. Die Bausubstanz und das historische Erscheinungsbild innen und außen sind in Planung und Ausführung angemessen zu berücksichtigen. Eine zerstörte Kuppel über dem Haupteingangsbereich Dimitroffstraße 1 ist denkmalgerecht wieder aufzubauen.Der Auftrag umfasst Leistungen der Gebäudeplanung sowie Leistungen zum Wärmeschutz
    ...

    So sah das Gebäude vor dem II. Weltkkrieg aus.



    AHW Gebaeudekomplex Polizei Justiz Leipzig um 1930 [Public domain], by Atelier Hermann Walter


    Die Polizeidirektion wird sich in DIESER Liste gut ausmachen. 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer (4. Februar 2017 um 17:49)