Bremen - Altstadt - Teichmannbrunnen

  • Hallo allerseits,

    derzeit wird in Bremen ein neues Konzept für den Domshof erarbeitet. Der "tote" Platz soll belebt werden.
    Das finde ich begrüßenswert, da der Domshof trotz seiner zentralen Lage tatsächlich im Vergleich zu ähnlichen Plätzen anderer Städte weitestgehend ungenutzt ist. Lediglich der Wochenmarkt findet hier statt. Man erfährt bereits, dass um den modernen Neptunbrunnen eine Baumpflanzung erfolgen soll. Für das andere Ende des Platzes (Richtung Cafe Alex) wird eine Fontäneninstallation überlegt. Diese Idee finde ich weniger spannend, hat doch seit den 90er-Jahren gefühlt jede zweite Kleinstadt derartiges in den Fußgängerzonen.
    Artikel im Weser-Kurier: Domshof unter Dampf.

    Was ich an der Stelle aber zur Diskussion stellen möchte, ist der Neptun-Brunnen. Er ersetzt einen Vorkriegsbrunnen, den Teichmannbrunnen, der 1940 als "Metallspende" eingeschmolzen wurde.

    Moderner Neptunbrunnen:

    Ehemaliger Teichmannbrunnen:


    Mir gefällt das Original deutlich besser, andererseits ist eine Rekonstruktion vor Ort schwer vorstellbar, da der neue Neptunbrunnen den Platz bereits belegt. Was meint ihr?

    Zweitens sollte m.M.n. im Zusammenhang mit der Neukonzeptionierung die Verschandelung der nordwestlichen Partie des Platzes in der Nachkriegszeit überdacht werden. Pagentorn hat im großen Bremen-Thema die Ansichten gegenübergestellt:
    Translozierungen als Problem

    (Für mich übrigens ein ganz typischer Fall fehlgeleiteter westdeutscher Stadtplanung. In ostdeutschen Städten sind vergleichbare Plätze heute oft rundum rekonstruiert.)


    Grüße!
    Jan

    Einmal editiert, zuletzt von Jan Bremer (16. Januar 2017 um 15:04)

  • War erst neulich dort. Den Domshof finde ich gar nicht so übel. Klar wäre der historische Brunnen besser, aber der neue ist gerade noch akzeptabel und besser, als eine leere Fläche.

    Der Abschluss in nordwestlicher Richtung wirkt - finde ich - weniger schlimm, als es auf dem Bild aussieht. Im Gegenteil, mit besetzten Außenplätzen (war zu der Zeit noch möglich), kam mir die Ecke recht lebhaft vor. Als Bausünde habe ich dieses Entree zum Domshof jedenfalls nicht empfunden.

    Der Blick wird ja hier bereits Richtung Dom "gezogen". Ganz Rechts das historische Gebäude der deutschen Bank und der gelungene Neubau der Bremer Landesbank, etwas weiter rechts vorne sieht man das herrliche Rathaus. Links ein passabel angepasster Neubau einer Krankenkasse, gefolgt von diesem wunderbaren Gebäude der ehem. Bremer Bank:


    Quelle: Wikipedia, Fotograf: Heinz-Josef Lücking

    Also insgesamt ein Platz, den man in Stuttgart vielleicht auch ganz gerne hätte ;)

    Grün könnte aber schon mal helfen, da der Platz zwischen der Außenbewirtschaftung und dem Brunnen doch recht weitläufig ist ...

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"