Sonstige Potsdamer Meldungen

  • Guten Tag in die Runde,

    zum Thema architektonische und stadtbildpflegerische Maßnahmen möchte ich mich mit zwei eigenen Entwürfen einbringen.

    Der erste von mir angefertigte Entwurf soll einen Vorschlag darstellen, wie man architektonisch das Stadtbild an der Hegelallee in Potsdam gestalten und vor allem aufwerten könnte. Wenn man den heutigen Ist-Zustand der Hegelallee 7 kennt, liegt es nahe an dieser Stelle etwas zu tun. Es handelt sich hierbei um ein städtisches Verwaltungsgebäude aus der Nachkriegszeit, zwischen zwei historischen Bauwerken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieser Nachkriegsbau stört mit seiner monotonen Fassadengestaltung die Harmonie der umliegenden Bebauung.

    Der angefertigte Entwurf nimmt den klassischen Formenkanon seiner Nachbarn auf, besitzt zudem Elemente der italienische Renaissance, die in Potsdam sehr stark vertreten sind. Diese wurden vor allem durch die Architekten Stüler und Hesse oft angewandt und prägen das Stadtbild Potsdams bis heute. An diese architektonische Tradition und das Handwerk der damaligen Architekten knüpfe ich mit meinem Entwurf an.
    Es ist wichtig das Handwerk und das Wissen über eine Jahrtausende alte Tradition unserer Vorfahren zu beleben und weiter zu tragen. Denn dies macht man seit jeher, über Generationen.


    Der heutige Zustand der Hegelallee 7.

  • Den zweiten Entwurf habe ich vor einiger Zeit angefertigt. Er dient als Vorschlag zur Bebauung einer freien Straßenecke in Potsdam. Er folgt ganz meinem Motto "Wiedergeburt der Renaissance". Inspiriert hat mich dabei die Berliner Schinkelschule, wie auch meine Eindrücke aus Potsdam.

    Den fiktiven Entwurf habe ich angefertigt, um zu zeigen, dass diese Architektur gerade in der heutigen Zeit erforderlich ist. Hierbei geht es um Regeln, Proportionen, Harmonien, ein maßvolles Verhältnis der Dinge zueinander und Ordnung. Mit der Renaissance kehrt die Architektur zurück an ihre Wurzeln, welche durch ihre gestalterische Vielfalt die Monotonie und Belanglosigkeit der heutigen Zeit auflöst. Dadurch unterscheidet sich dieser Entwurf stark von den üblichen Wohnungsbauten.

    Die Fassade ist vollständig als Backsteinarchitektur, mit eingesetzten Formsteinen und Terrakotten, im Stil der Neurenaissance entworfen worden. Der Backstein verkörpert einen natürlichen Baustoff mit Nachhaltigkeit und Wertigkeit. Durch die hervortretenden Risalite, wird die Fassade gegliedert. Diese enthalten großzügige Loggien, die Rücklagen nehmen die vier bis fünf Fensterachsen auf. Über dem Sockelgeschoss, welcher mit rötlichen Ziegelreihen umzogen ist, gliedern die Gesimse die einzelnen horizontalen Fassadenteile. Abgeschlossen wird die Fassade nach oben mittels einem Konsolengesims mit Fries, die Risalite mit aufgesetzten Akroterien.

  • Kleine Anmerkung: Ich würde für die geraden Stürze der Fenster und der unteren Loggien echte scheitrechte Stürze verwenden, statt der perfekt senkrecht gestellten Ziegel. Wäre in der baulichen Umsetzung zwar teurer (und der Maurer muss es können), aber sonst landest du schnell beim Ziegelflachsturz mit Riemchen als Verblendung mit sehr begrenzter Wertigkeit und Lebensdauer.

    Und der Realist in mir kann sich die Frage nicht verkneifen: Reichen die Brüstungshöhen der Loggien nach aktueller Baugesetzgebung, oder darf man da mit Brüstungsstangen rechnen?