Sonstige Potsdamer Meldungen

  • Anwohner sehen Weltkulturerbe bedroht

    "Bürgerinitiative "Italienisches Dorf Bornstedt" wehrt sich gegen Bebauungspläne und riesigen Parkplatz"

    "[...]Die Potsdamer Baustadträtin Elke von Kuick-Frentz widersprach den Vorwürfen der Bürger. "Wir haben mit dem Investor einen Gestaltungskanon für die Wohnbebauung entwickelt. Im Bebauungsplan sind, wenn erforderlich, Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen." Von Villen in Anlehnung an die Historie will sie nichts wissen. Sie favorisiert Siedlungshäuser. "Wir sind im 21. Jahrhundert und müssen uns mit den Neubauten der Sprache des heutigen Jahrhunderts bedienen."[...]"

    :blah::kopfschuetteln::blah:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Schinkel-Häuser bringen königlichen Glanz an die Glienicker Brücke


    Zitat

    Die "Villa Schöningen" samt Park an der ausgedehnten Weltkulturerbe-Landschaft am Havelufer erhält nach knapp fünfzehn Jahren Leerstand einen Kranz von fünf neuen Villen im Schinkel-Stil.

    [...]

    Vor einigen Tagen stellten der Unternehmer und sein Architekt Bernd Faskel die neuen Pläne im Potsdamer Bauausschuß vor: "Um die architektonische Ikone der Villa wollen wir sechs Häuser im Stil des Schinkel-Pavillons am Charlottenburger Schloß bauen. Jedes Haus wird sich im Detail vom anderen unterscheiden und sich zurückhaltend in die vornehme Umgebung einfügen", erläutert Faskel das Vorhaben an höchst sensibler Stelle.

    Quelle: http://www.wams.de/data/2005/03/27/617946.html

  • Bild: http://morgenpost.berlin1.de/images/2005/05…9784_normal.jpg

    Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/0…urg/750906.html


  • Quelle: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/17.05.2005/1820281.asp#art

  • "humanistischer Bildung und Ästhetik"

    auch wenn mich dieser joop bislang persönlich nicht übermäßig ansprach, was er so von sich gibt zeugt vom richtigen geist!
    sehr gut!
    potsdam kann froh sein, solche bürger zu besitzen!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Respekt - der Mann hat es begriffen!

    Vielleicht sollte es mehr solcher Gastkommentare von Promis über ihre Heimatstadt geben, denn ein solcher bewirkt vielleicht mehr, als wenn es nur Journalist XY ist, der sowas schreibt.

    Solche Kommentare könnten auch in Frankfurt nützlich sein - es gibt doch genügend bekannte Frankfurter...

  • Guter Mann - mehr davon!

    „Ein Volk, das von seiner Geschichte sich trennt, und wenn ihm Schmach auf der Stirne brennt, wird von Gott von der Tafel gelöscht.“ - Otto von Bismarck

  • Wow... 97 Jahre ist der schon...?

    Also soweit ich weiß steht an dem Standort und der Umgebung nur DDr-Müll, wenn das stimmt hätte ich nix gegen ein modernes und futuristisches Spaßbad. Wenn Potsdam dort seine Moderne kriegt können sie doch im Zentrum drauf verzichten. Und irgendwo muss jeder seine Zugeständnisse kriegen.

    Das mit der Bahnstrecke finde ich auch nett, werden dann auch einige historische Bahnhöfe wiedereröffnet?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat

    In der Potsdamer St. Nikolaikirche wird in Kürze wieder Orgelmusik erklingen. Eine Orgel wird als Spende der Trinitatisgemeinde in Altenessen (Nordrhein-Westfalen) jetzt in der Landeshauptstadt aufgebaut.

    http://www.welt.de/data/2005/08/02/754307.html

    Hab mich übrigens erkundigt, die in Essen abgerissene Kirche ist auch von 1954, kein historistischer Bau wie ich erst vermutet habe...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Wie versprochen, einige Meldungen aus Potsdam. Ich halte diese Pläne für ein Grauen, zumal in Potsdam (wenns Wolfsburg wäre, na gut):
    "Ideenskizze für ein Kunstmuseum/Kunsthalle
    Präambel
    Vorgesehen ist der Dauerbetrieb eines Museums/Kunsthalle inklusive Museumsshop mit kleinem
    Café unter dem Arbeitstitel "Fluxus+". Ermöglicht wird dies dadurch, dass eine kleine Privatsammlung
    mit dem Schwerpunkt Wolf Vostell als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wird.
    Raumprogramm
    Das Raumprogramm lässt sich in drei Teile gliedern:
    1. ein allgemein öffentlich zugänglicher Bereich
    2. ein geschlossener Teil, das eigentliche Museum
    3. ein nicht öffentlicher Büroteil
    zu 1. Der allgemein öffentlich zugängliche Teil umfasst Counter, Shop, Café und
    WC's sowie Wechselausstellungen, die ohne Eintritt zugänglich sein sollen.
    ca. 400 m²
    zu 2. Die Fläche des eigentlichen Museums verteilt sich auf 2 Etagen. Der Inhaltlich sind folgende Bereiche vorgesehen:
    Erdgeschoss: Vostell-Dokumentation, der junge Vostell, Fluxus Anfang,
    Le Cri, Sarajevo, Shoa/Holocaust, Stiere, Majas, erotische Zeichnungen,
    Skulpturen, Vostell-Kabinett, Plakate/Grafiken, Videoraum
    Obergeschoss: ein Bereich mit Paik, Lebel, Hains,
    ein Bereich mit Christo, Nikki de St. Phalle und anderen,
    je ein Bereich für Lutz Friedel, Sebastian Heiner, Hella Santarossa und
    Constantino Ciervo.
    ca. 850 m²
    zu 3. Büroteil
    ca. 200 m²
    Form des Museums
    Die äußere Form bzw. Gestaltung soll einem sogenannten „Fluxusmobil“ entsprechen. Dabei handelt
    es sich um eine einfache, in Teilen zweigeschossige Hallenkonstruktion mit einer maximalen
    Höhe von ca. 11 m. Die Gestaltung des Äußeren soll möglichst viele signifikante Automobilmerkmale
    zeigen.
    Front: Scheinwerfer, Kühlergrill, Blinker, Stoßstangen, Kühlerfigur
    Heck: Blinkleuchten, Bremslichter, Nummernschild, Rückfahrscheinwerfer
    Seitenansicht: Radkästen, Reifen, Türen, usw.
    Fenster sind im Erdgeschoss so wenig wie möglich vorgesehen, im ersten Obergeschoss sollen
    sie optisch durch entsprechend farbliche Behandlung sichtbar werden. Lediglich im Büroteil werden
    die Fenster echt sein.
    Bei Dunkelheit soll das Objekt kraftfahrzeug-typisch beleuchtet werden, so dass auch abends ein
    hoher Aufmerksamkeitswert erzielt wird.
    Berlin, 09.08.2005"

    Ein Bild gibt es unter:
    http://www.bsm-excursion.de/Modell1.jpg

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Sagebiel schrieb: "Der allgemein öffentlich zugängliche Teil umfasst Counter, Shop, Café und
    WC's sowie Wechselausstellungen, die ohne Eintritt zugänglich sein sollen."

    Ääähh, was ist denn ein Counter, ist das ein Zählgerät für die Besucherzahlen oder so ähnlich? Noch eine Frage: Weshalb hat das Gebäude die Form eines Autos, besteht da ein Zusammenhang mit Fluxus? Ansonsten würde ich das ganze für bloße Effekthaschrei halten.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Ach ja, richtig! Es gibt so viele überflüssige Anglizismen, hätte ich aber trotzdem selber drauf kommen können.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Weiß nicht, ob das ernst gemeint ist.
    Falls doch, meinen Geschmack träfe es nicht. Je nach Standort muss so ein Gebäude aber nicht prinzipiell störend sein. Immerhin, Unterhaltungswert hätte es... ;)

    Wobei ich in solchen Fällen immer vorschlage, ein altes Gebäude äußerlich zu rekonstruieren und dann zu einem Museum umzunutzen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Stephan"

    "Der allgemein öffentlich zugängliche Teil umfasst Counter, Shop, Café und
    WC's sowie Wechselausstellungen, die ohne Eintritt zugänglich sein sollen."

    Ääähh, was ist denn ein Counter, ist das ein Zählgerät für die Besucherzahlen oder so ähnlich?

    Zitat von "Ben"

    Ein Counter ist der Schalter, wo man Karten u.ä. kauft.

    ...sowie ein Beispiel für die fortschreitende Unfähigkeit mancher Zeitgenossen, sich in der eigenen Muttersprache auszudrücken. Besonders nervig, wenn es für das Wort nicht nur ein seit Menschengedenken gängiges deutsches gibt, sondern das englische (wie hier) auch noch verwirrend ist. :augenrollen:

    Zum Entwurf: Immerhin endlich mal was originelles :lachen:

  • Eines meiner Lieblingshäuser in Potsdam (an der Breiten Straße) wurde saniert. Besonders das hohe Dach hat mir immer gut gefallen. Jetzt wurde es zerstört. Ich frage mich immer wieder, wozu wir einen Denkmalschutz haben (um die arbeitslosen Kunsthistoriker in Lohn und Brot zu bringen?).

    Eine andere, neoklassizistische Villa in der Zeppelinstraße wurde zunächst entkernt und ich habe mich gefreut, daß sie nun endlich saniert wird. Stattdessen wurde sie abgerissen und hat einem Lidl-Parkplatz weichen müssen! Leider habe ich sie nicht rechtzeitig fotografiert.

    Im Archivwesen gilt mittlerweile alles Archivgut vor 1945 pauschal als archivwürdig. Dies sollte, gerade in D, auch für die Architektur gelten!

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große