Sonstige Potsdamer Meldungen

  • Prinzessin kauft Palais Lichtenau
    Boumann-Villa am Tiefen See wird samt Park saniert und zum Gästehaus ausgebaut

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11094112/60709/Boumann_Villa_am_Tiefen_See_wird_samt_Park.html\r
    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... _Park.html

    Zitat

    Fast märchenhaft: Eine Prinzessin von Hohenzollern rettet das Palais Lichtenau und hält dabei auch den Garten frei von Renditebauten.

    Der edelste Ladenhüter unter den Potsdamer Denkmalen ist verkauft. Viola Prinzessin von Hohenzollern hat das Palais Ritz-Lichtenau in der Behlertstraße 31 erworben.

    Zitat

    Die Nutzung werde der „historischen und architektonischen Bedeutung“ entsprechen, so die Prinzessin. Die kunsthistorisch bedeutenden Räume sollen temporär für öffentliche Veranstaltungen zugänglich bleiben. Sowohl das Palais als auch sein Park würden denkmalgerecht saniert, sagte die neue Eigentümerin, die schon die Schlösser Cillochan in Schottland und Aldenghoor in Holland renoviert hat.

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    Seit es Anfang der Neunziger in Privathand rückübertragen wurde, hat es ungezählte Anläufe von Investoren gesehen. Alle hatten eines gemeinsam: Man interessierte sich vor allem für die Verwertung des Grundstücks in prominenter Lage am Heiligen See, den Park wollten die potenziellen Käufer mit Stadtvillen verdichten, spätestens angesichts der Sichtachsenprobleme und des Aufwandes für das Palais kapitulierten sie. Vor dem Hintergrund ist es ein Satz in der Erklärung der Prinzessin, der Potsdams Stadtkonservator Andreas Kalessse besonders freut: „Eine zusätzliche Bebauung ist nicht geplant.“


    :applaus:

  • Das Palais stand jahrelang zum Verkauf, habe es mehrmals unter Immobilienanzeigen gesehen und mir die Aufnahmen aus dem Inneren angesehen. Das einzig beeindruckende dürfte der Rosenholzsalon, oder so ähnlich, sein. Kunstgeschichtlich interessant ist das Palais nach meinem Empfinden nicht. Na ja gut, jetzt kümmert sich eine eingeheiratete Prinzessin darum, dass es nicht verfällt.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Sehr erfreulich. Werde ich mir beim Besuch in Potsdam, im kommenden Jahr, sicher mal anschauen.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Schlicht, aber elegant - das Palais Lichtenau gehört zu den den wichtigen Zeugnissen des Frühklassizismus in Potsdam. Mitgewirkt am Bau hat kein Geringerer als Carl Gotthard Langhans, der Erbauer des Brandenburger Tors. Auch wenn die einstige Bewohnerin, die Gräfin Lichtenau, leider überhaupt nicht zu den üblichen Klischees und Vorurteilen gegenüber der preußischen Geschichte passt, gehört sie zu den zentralen Persönlichkeiten der Zeit König Friedrich Wilhelms II.

    Schadow, der die Quadriga auf dem Brandenburger Tor schuf, schrieb über die Potsdamer High Society um Friedrich Wilhelm II. und seine Mätresse Gräfin Lichtenau: "Alles besoff sich in Champagner, fraß die gößten Leckereien, frönte der größten Liderlichkeit. Ganz Potsdam war ein Bordell. Frauen und Mädchen bot man um die Wette an, und die größten Adligen waren die eifrigsten. Die Leute, die das wüste Leben mitgemacht haben, sind alle früh gestorben, der König an der Spitze." Die Entscheidung der preußischen Prinzessin, die jetzt das Palais Lichtenau kauft, ist daher nicht ohne Delikatheit.

    Das Palais Lichtenau wurde übrigens vom König so gebaut, dass er vom Marmorpalais aus jederzeit unauffällig über den Heiligen See zur Rückseite des Hauses seiner Mätresse rudern konnte. Natürlich wurde die Gräfin Lichtenau nach dem Tod des Königs sofort entmachtet und von der scheinheiligen Gesellschaft verstoßen.
    Unter Friedrich Wilhelm entstanden jedoch auch großartige Kunstwerke: das Marmorpalais und sein wunderschöner Park, das Brandenburger Tor, die Königskammern im [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] als die schönsten deutschen Innenräume des Frühklassizismus, das wunderschöne Ensemble der Pfaueninsel als Refugium für den König und seine Mätresse.

  • Herr Plattner zeigt sich wieder großzügig:

    Zitat

    Plattner-Spende von 265 000 Euro für Stibadium-Sanierung übergeben.

    ...

    Im Sommer 2006 hatte der SAP-Gründer auf dem Pfingstbergbelvedere bekundet, dass er nach Restaurierung der Quadriga auf dem Kutschstall durchaus weitere Projekte unterstützen würde...

    http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11…uebergeben.html

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Das nenne ich mal eine kleine, aber feine Potsdamer Rekonstruktion, eine Brücke Schadows von 1841:

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Muss man diese Logik verstehen? Man investiert jetzt 55.000€ in ein Provisorium, das in 10 Jahren wieder abgerissen wird und wo der Neubau dann noch mal 300.000€ kostet? Ist doch verlorene Zeit und rausgeschmissenes Geld. Dieses dürfte doch nicht so schwer von Jauch, Joop & Co. zusammen zu schnorren sein...

  • Genau diese Einstellung vermisse ich in Dresden. Dort haben sich alle gefreut, als die hundert Mal bedeutendere Pflasterung in Loschwitz beim Blauen Wunder herausgebrochen wurde. Genau wie bei der Gewaltschlösschenbrücke steht in DD Autofanatismus Meilen vor der Kulturlandschaft. Ein weiteres Beispiel hierfür wäre die momentane Umgestaltung des Martin-Luther-Platzes, den die Anwohner wegen Parkplatzschwund verhindern wollen...

    Gerade folgende Überschrift in der SZ gesehen zum Thema: Sanierung Bischofsweg in Dresden-Neustadt:

    Zitat

    Glatter Asphalt ersetzt das laute Granitpflaster. Anwohner klagen über Verlust an Parkplätzen.

    So läuft das in DD...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat

    Standort Potsdam- Die Liebe zum Alten
    Von Jörg Niendorf

    Erst vor einem Monat sind Johanna und Stephan Bernhard Koch mit ihren vier Kindern in die „Berliner Vorstadt“ von Potsdam gezogen. Dort haben sie ein altes Haus gekauft. Innen riecht es noch nach Ölfarbe, mit der die Holztüren und Fenster gestrichen wurden.

    Noch bevor die Umzugskartons weggeräumt seien, trete er gleich mehreren örtlichen Initiativen bei, sagt Rechtsanwalt Koch und schmunzelt. „Viele Familien gibt es hier, das verbindet.“ Alle haben sie bürgerliche Ideale. Für die Kindererziehung und für das Kulturerbe der Stadt gründen sie Förderkreise. [...] Bis vor kurzem hat die Familie in einer großen Altbauwohnung Berlin-Charlottenburg gelebt. Jetzt wohnt sie in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Der Weg zur Arbeit ins Berliner Zentrum ist für den Juristen erheblich länger geworden, weiter noch als aus den meisten Berliner Randbezirken oder Vororten, in denen sie sich auch ein Haus mit Garten hätten suchen können. Aber dafür leben die Kochs jetzt in einem Villenviertel, das Teil einer eigenständigen Großstadt ist. „Potsdam bietet das Beste aus zwei Welten“, sagt Zuzügler Koch. „Eine Stadt mit viel Grün und familiärem Charme und gleichzeitig eine große Aufbruchstimmung.“ [...] In kleinen Wohnstraßen stehen alte Villen oder Mehrparteienhäuser, die einst für preußische Offiziere und Beamte bestimmt waren. Nebenan liegen der Neue Garten, Schloss Cecilienhof und gleich mehrere Seen. Allein in unmittelbarer Nähe der Kochs werden derzeit wieder zahlreiche Häuser verkauft, manche davon sind sanierungsbedürftig. Oft bieten sie ältere Besitzer an. Zahlungskräftige Käufer finden sich immer. So kam auch die Familie Koch an ihr Haus, das aus dem Jahr 1922 stammt. „Wir hatten das Glück, dass es sehr gepflegt war“, sagt der Hausherr. Alle historischen Bauteile sind im Innern gut erhalten. Jetzt richtet sich die Familie auf 250 Quadratmetern Wohnfläche ein. Eine Veranda wird an der Gartenseite angebaut, sonst sind nur Renovierungsarbeiten notwendig.

    Später soll die Fassade erneuert werden, dabei wird der Denkmalschutz ein gewichtiges Wort mitreden. Viele halten dessen Auftreten in Potsdam zwar für besonders rigide, aber die Erfolge sind nicht zu leugnen: Gerade die einheitlich sanierten Viertel sind für viele Zuzügler die attraktivsten. [...] Vierzig Prozent der 151.000 Potsdamer leben in Plattenbauten. Seit wenigen Monaten zählt auch Brigitte Hikisch dazu. Die 74 Jahre alte Professorin zog aus Halle an der Saale hierher. Nun wohnt die alleinstehende Frau nur wenige Meter vom Ufer der Havel entfernt. Aus ihrem Wohnhaus gelangt sie schnell hinüber zur Freundschaftsinsel, die mitten in Potsdams Mitte liegt, oder in ein paar Minuten zum Alten Markt. Für ihr 25-Quadratmeter-Apartment zahlt sie 530 Euro Monatsmiete im „Betreuten Wohnen“. Ein Concierge- und Hausmeister-Service für die alten Bewohner gehört auch dazu. [...] So weitläufig wie die Kulturlandschaften in Potsdam sind auch seine Großsiedlungen. Acht Neubaugebiete gibt es in der Stadt. [...] Auch das ist sehr typisch: Immer wechseln sich Platten- und einstige preußische Prunkbauten ab. [...]

    http://www.faz.net/s/Rub8E0FC0CD8…tml?rss_aktuell

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Die FAZ hat schon eine ganze Reihe von Lobliedern über Potsdam gesungen. Könnte auch damit zu tun haben, dass der Herausgeber Frank Schirrmacher in Potsdam wohnt.

    Was den Denkmalschutz betrifft, ist der in Potsdam legendär, sogar Günter Jauch hat sich schon beschwert über viel zu detaillierte Auflagen. Das Problem in Potsdam waren immer verfehlte Neugenehmigungen, die dann viel bs produzierten, wie den riesigen Hauptbahnhof.


    http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154…n~Scontent.html

    http://www.faz.net/s/Rub6F18BAF41…n~Scontent.html

    http://www.faz.net/s/RubC3FFBF288…n~Scontent.html

  • Auch in der aktuellen GEO findet sich ein Beitrag über die Stadt Potsdam mit einem Schwerpunkt über die Bürgergruppen für die Rekonstruktion.

    Zitat

    Potsdam: Stadt der Wunder
    Potsdam - die kleine Schwester Berlins - ist strahlend auferstanden aus Ruinen. Zu verdanken hat sie es den Bewohnern der Stadt, die nicht nur Schloss Belvedere zu neuem Glanz verhalfen

    http://www.geo.de/GEO/reisen/sta…l?p=1&pageview=

    oder unter http://www.geo.de">http://www.geo.de nach "Potsdam" suchen

  • Solange solche Häuser irgendwo allein (oder von Artegnossen umgeben) auf dem Felde stehen, stört mich sowas nicht...

    Das mit dem Großen Kurfürsten ist echt nur peinlich :augenrollen:.

  • An der Umgehungsstraße,
    Kurz vor den Mauern unserer Stadt,
    Steht ein Finanzministerium,
    Wie es noch keiner gesehen hat.

    Leider wirds mitten in der Stadt stehen.

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Also, wenn ich mir den Stadtplan ansehe, ist die Friedhofsgasse nicht "mitten in der Stadt", hinterm Bahnhof, in dessen Nähe sich sonst nichts nennenswertes befindet, außer vielleicht dieser Regierungsgebäude-Komplex.

  • Also Dresden auf Platz 38? Reden wir dabei von der gleichen Stadt oder haben die einen großen Bogen um die Innenstadt gemacht? Also bei [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hätte ich das noch nachvollziehen können, aber in Dresden blieb doch kein Stein auf dem anderen, oder hat die Jury nur die geschickt gestalteten Reiseführer für die Bewertung angesehen? Also das ist doch Blödsinn, was da gemacht wurde. Wenn man sich auf die Region um Dresden herum bezogen hätte, dann könnte ich dies noch halbwegs nachvollziehen, aber Dresden selber - und Dresden liegt fast direkt hinter München. Also dann kann man auch Äpfel mit Birnen vergleichen.

    APH - am Puls der Zeit