Sonstige Potsdamer Meldungen

  • Hm, schade, dass man von der Beleuchtung redet, aber kein Bild mit dem beleuchteten Tor zeigt.

    Die Zweifarbigkeit erkenne ich immer noch nicht.

    Aber egal, schön, dass es wieder "da" ist.

  • Meine Feststellung, es ist im Forum(Potsdam)etwas ruhig zur Zeit.Tut sich ja auch im Moment baulich in der Mitte nicht sonderlich viel.Aber ich denke im nächsten Jahr wird es hier wieder sehr lebhafte und interessante Kommentare zum Potsdamer Baugeschehen geben.
    Was tut sich Baulich 2019 in Potsdams Mitte so alles?
    Baubeginn 1.Quartier am Alten Markt,Fertigstellung Bebauung Brauerstr,Bau Musikerhaus,Abriss Flachbau RZ,Hotelneubau am Kanal,Neubau Holländerhaus Gutenbergstr.Hochbau Turm GK,Innovationszentrum am Hauptbahnhof ,sanierung Villa Tummeley und vielleicht Baubeginn am Brauhausberg wenn das mit dem Minsk endlich geklärt ist und und...
    Wird wieder ein spannendes und aufregendes neues Jahr für Potsdam.

  • Demo für den Erhalt des Gutshauses Satzkorn im Potsdamer Norden. Der Barockbau geht im Kellerbereich sogar bis aufs Mittelalter zurück. Seit der Wende verfällt der Bau, der Zustand wird immer schlechter. Die Bestrebungen der ehemaligen Eigentümerfamilie, nach der Wende ihr enteignetes Gut zurück zu erhalten, sind gescheitert. Vielmehr hat das Gebäude seitdem zahlreiche Eigentümerwechsel hinter sich. Die Stadt hat erste Sicherungen durchgeführt. Die Grünen bringen jetzt einen Ankauf des Gebäudes für eine öffentliche Nutzung ins Spiel.

    https://m.pnn.de/potsdam/potsda…n/23705132.html

    Hoffen wir, dass dieses Kleinod gerettet werden kann.

    APH - am Puls der Zeit

  • https://m.pnn.de/potsdam/potsda…n/23705132.html

    Hoffen wir, dass dieses Kleinod gerettet werden kann.


    Wie verdammt ungerecht doch diese Welt ist:

    Zitat von PNN


    Unter den rund 80 Teilnehmern der Demonstration vor dem vom Verfall bedrohten Gutshaus war auch Kurt Brandhorst-Satzkorn, Sohn des letzten Gutsbesitzers Friedrich Brandhorst-Satzkorn. „Ich bin so froh, dass sich so viele Menschen heute hier treffen“, sagte der 89-Jährige, der aus Schweden, wo er seit Jahrzehnten wohnt, zu der Veranstaltung angereist war. Anfang der 1990er-Jahre habe er sich darum bemüht, dass seine Familie das Gutshaus zurückerhalte. Die Verhandlungen mit den staatlichen Stellen seien damals jedoch erfolglos geblieben. Konkret habe man seinerzeit versucht, das Anwesen zurückzukaufen oder es wenigstens zu pachten, erläuterte auf der Veranstaltung Fredrik Brandhorst-Satzkorn, Sohn von Kurt Brandhorst-Satzkorn. Die Familie war nach dem Krieg enteignet worden, das Gebäude wurde Sitz eines Volkseigenen Gutes. Heute, so die Familie, wolle man das Gutshaus jedoch nicht mehr in den Familienbesitz zurückbekommen.


    ...


    Geschichten wie diese - und die gab und gibt es sicherlich tausendfach in D - haben mich nach der ersten Euphorie der 89er Revolution und nach dem Fall des verbrecherischen Sozialismus am Rechtsstaat oder dessen scheinbar höheren Moral (ver)zweifeln lassen. Die Bundesrepublik hat hier leider Gottes nachträglich unsägliche Verbrechen legitimiert und Vertrauen für wirklich Nichts aufs Spiel gesetzt. Wie viele Baudenkmäler hätten dadurch gerettet werden können?! Und wie viel Leid hätte man zumindest ansatzweise wiedergutmachen können!

    Drücken wir die Daumen, dass hier wenigstens die Bürger wieder das letzte Wort haben. Tolle Initiative!

  • Das was Sie da verzweifeln lässt, ist nicht ein versagender deutscher Rechtsstaat, sondern das DDR-Unrecht, welches es über den Einigungsvertrag in den (im) heutigen Rechtsstaat geschafft hat. Denn die letzte DDR-Regierung hat die sogenannte "Bodenreform", welche nichts anderes als eine systematische, entschädigungslose Enteignung und Vertreibung vom Landadel und Großbauen war, in den Einigungsvertrag geschrieben, um damit nicht erneutes Leid unter den damit beglückten Kleinbauern, die Vordergründig mit der Wiedervereinigung besitzlos geworden wären, zu erzeugen.

    Dass die Kleinbauern in den 60ern bereits zwangskollerktiviert wurden und damit ihrerseits entschädigungslos enteignet waren, sollte damit wohl, vielleicht, eventuell, vordergründig geheilt werden. Doch nur diejenigen, die bis '89 und bis zur Wiedergutmachung eine lückenlose Erwerbsbiografie in der Landwirtschaft hatten, bekamen (lange) nach der Wiedervereinigung ihr ehemaliges Bodenreformland zurück. Doch wer war das dann schon?

    Durch den Einigungsvertrag profitierten am Ende also nicht die ursprünglichen Eigentümer der Adligen und Großbauern, nicht die zunächst beglückten Kleinbauern, sondern am Ende die Manager der zwangskollektivierten LPGn, da diese meist nicht aufgelöst und abgewickelt wurden. Und wer waren diese Manager? Vielfach dort noch schnell am Ende der DDR eingeschleuste SED Funktionäre.

    Dieses Unrecht treibt in Satzkorn seine Stilblüten: die zuerst enteigneten Eigentümer durften ihr Eigentum dank "Bodenreform" nicht zurück erhalten. Die LPG Uetz hatte das von ihnen genutzte Bodenreform-Land in der früheren 90ern an internationale Grundstücksspekulanten (Real Estate) verhökert, obwohl sie noch nicht mal Eigentümer war. Und ein Großteil der eigentlichen Eigentümer konnte nicht mehr Eigentümer werden und so ihren Grundbesitz zurück erlangen, da Sie selbst oder deren Erben nicht die lückenlose Erwerbsbiographie in der Landwirtschaft nachweisen konnten. Also blieb Real Estate vielfach Eigentümer. Die LPG wurde ab Mitte der 90er (langsam) aufgelöst und schliesslich erst 2003 liquidiert. Während das Gutshaus der ursprünglichen Besitzer bis heute weiter verfällt.

    Grüße
    Luftpost

    14 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (4. Dezember 2018 um 17:07)

  • Um es versuchen zusammenzufassen: Unrecht ist zu dauerhaften Recht geworden und damit ein Grundrechtsprinzip ad Absurdum geführt worden. Vertrauen in die grundlegenden Werte einer Gesellschaft wird so nicht geschaffen. Problematisch ist es dann, wenn manche Opfer dann mehr wert eingeräumt wird als anderen und das führt dann sogleich zum nächsten Grundrechtsprinzip das mit Füßen getreten wird...

    Wenn jemand Hehlerware erwirbt, dann wir er niemals rechtmäßiger Eigentümer einer Sache (rechtlich gesehen; politisch gesehen sieht die Welt natürlich ganz anders aus wie wir leider wissen)...aber das führt uns hier vermutlich zu weit, wenn selbst oder gerade der Staat in diesen Fragen versagt oder versagen muss.

  • Bei einem solchen Gebäude hätte ich mir ein Einkaufszentrum oder eine Markthalle vorstellen können. Die Nutzung als Bürogebäude "für IT-Firmen und Start-ups" hinterlässt bei mir etwas Skepsis hinsichtlich der Rentabilität. Start-ups sind ja frisch gegründete Klein-Unternehmen ohne viel Kapital, oft Kredit-fianziert und mit noch wackeligem Geschäftsmodell. Von denen wird man keine riesige Miete verlangen können. Aber rund 45 Millionen Euro Sanierungskosten wollen doch auch irgendwie zurück erwirtschaftet werden... Aber vom Standpunkt des Architekturfreundes ist die Sanierung natürlich auf jeden Fall zu begrüßen.

  • Für Baller-Fans möchte ich mal ganz kurz eine kleine Katastrophe schildern. In den Jahren 1999–2002 ließ Pro Potsdam (GEWOBA, heutige PRO-Potsdam-Tochter) Wohnhäuser an der Nuthestraße im Zentrum–Ost bauen. Es geht um die so genannte Nutheschlange am Humboldtring 32-120. Von nicht so Wohlmeinenden auch einfach „Gurke“ genannt.
    Hier wurden zwei- bis dreigeschossige Reihenhäuser (mit mehr als 200 Wohnungen) auf insgesamt 200 Pfähle gesetzt und stehen so teilweise an, teilweise in einem künstlichen Wasserlauf. Das Problem: Seit der Fertigstellung treten immer häufiger gravierende Schäden auf, die auf Ausführungsfehler und/oder auf Planungsfehler zurückgeführt werden.

    Stand 2011: Dächer undicht, Keller nass, Wände feucht oder Fenster blind. Mieter ziehen weg, Neuvermietung fast unmöglich

    Schon 2002 schrieb die Berliner Morgenpost über den Architekten Hinrich Baller:
    An seinen Häusern scheiden sich die Geister: Während die einen in dem Berliner Architekten Hinrich Baller mit seinen langen ergrauten Haaren geradezu einen Guru der Gestaltung sehen und seine verschnörkelt expressiven Gebäude sogar mit denen Antonio Gaudís in Barcelona vergleichen, halten andere den 65-jährigenBaumeister für ein Pfuscher, dessen Markenzeichen undichte Dächer und feuchte Wände sind. Nach diversen Bauskandalen in Berlin steht Baller nun auch in Potsdam in der Schusslinie.“

    Und am 20.8.13 schrieb die MAZ einen aktuellen Zustandsbericht:

    „Die auf Stelzen stehende Wohnanlage ist undicht ‒ Dächer, Terrassen, Fenster, Fassaden. Schimmel in den Wohnungen ist eine Folge. Aber auch absturzgefährdete Balkone, Risse im Fußboden, fehlerhaft verlegte Leitungen und Korrosion ließen den Traum vom naturnahen Sozialbau, der letztlich90 statt der geplanten 70 Millionen D-Mark kostete, zum Albtraum werden.“

    PNN,03.02.18:

    Das Fallbeil über dem Kopf der „Nutheschlange“
    Die finanziellen Konsequenzen seien gewaltig, wird dort berichtet..
    „Zu den 35 Millionen Euro, die der Bau gekostet hat, addieren sich inzwischen 16 Millionen Euro, die die ProPotsdam bislang in die Sanierung des Komplexes gesteckt hat. Erst vor zwei Jahren wurde die Instandsetzung der sogenannten Schmetterlingshäuserabgeschlossen, die mit 160 Wohnungen den größten Teil des Ensembles aus machen. Schimmel, Kältebrücken und undichtes Mauerwerk mussten beseitig werden. Wegen der Schäden und der sechs Jahre währenden Bauarbeiten stand ein Großteil der Wohnungen leer, die Mietausfälle beliefen sich schon 2015 auf rund 2,5Millionen Euro. Als letzte Etappe will die Pro Potsdam in diesem Jahr mit der Sanierung der 25 Anglerhäuser beginnen, die auf Stelzen im Teich stehen. Die Schäden seien dort nicht so groß wie im Terrassenhaus, sodass sich eine Instandsetzung lohne, sagte Runge. Für diese Arbeiten werden dennoch weitere2,5 Millionen Euro draufgehen.“
    So kam man bei PRO Potsdam auf den Gedanken, den Kopfbau der Nutheschlange abzureißen und völlig neu nach einer Ausschreibung zu errichten.


    Fotos: Autor

  • In den Jahren 1999–2002 ließ Pro Potsdam (GEWOBA, heutige PRO-Potsdam-Tochter) Wohnhäuser an der Nuthestraße im Zentrum–Ost bauen.

    Schon Wahnsinn. 16 Jahre alt und bereits kompletter Schrott. Da wollten welche ganz besonders modern sein und begaben sich ins finanzielle Desaster.

    Darf ich ein wenig aktualisieren?

    Wohnungen in Potsdam
    Kompromiss für „Nutheschlangen“-Neubau
    https://www.pnn.de/potsdam/wohnun…u/21269498.html

    Kopf der „Nutheschlange“ wird Ende 2019 abgerissen
    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…2019-abgerissen

  • Nachdem gestern in TV die Adlon Trilogie gespielt wurde, hat mich vor allem die Geschichte des Sommerhauses der Familie Adlon in Neu Fahrland interessiert und siehe da, bin ich doch bei meiner Recherche auf nachfolgendes Video gestoßen, welches unter anderen (neben einer Familie, die ein Schloß sowie einer zweiten Fam, die ein Fachwerkhaus saniert) auch von der Sanierung des Anwesens durch die neuen Eigentümer berichtet, die das Anwesen von der Familie Adlon kauften:

    https://vimeo.com/192592695