Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Wenig Modernismus, viel Erfolg:

    Hackescher Markt Berlins neuer Einkaufsmagnet.
    "Das "dynamischste Quartier" Berlins wird zur weltweiten Trend-Ikone. Internationale Modelabels wollen im kreativen Zentrum der Stadt präsent sein, Gastronomie und Pionier-Läden von einst werden zunehmend verdrängt. Trotzdem bleiben Nischen für das Ungewöhnliche"

    Für mich ohnehin eine der gelungensten Nachwende-(Neubau-)Stadtentwicklung in Mitte. Allerdings gibt es noch ein bisschen zu tun und es gilt weitere Bausünden zu vermeiden.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ja, das stimmt. Und wenn diese Glaswand neben den Höfen nicht wär, wüsste ich eiegntlich nicts an der Gegens auszusetzen. Gibt zwar noch andere modrne Bauten, aber die würe ich nicht unbedingt als Sünde sehen, weil die alle nicht so auffallen, wie eben dieses eine. Das mit den Restaurants etc. ist schade. Gibt zwar immer noch genug, aber davon habe trotzdem mehr, als von den Klamottenläden ;).

  • Zitat von "Remy"

    Der Glasbau daneben wirkt einfach kalt, glatt und langweilig. Schade um die Ecke. :augenrollen:


    Der Architekt, der das "verbrochen" hat ist der gleiche wie bei den "Drei Leipzigern": Armand Grüntuch. ^^

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Der hat das Gebäude nicht nur gebaut, Grüntuch&Ernst haben auch ihr Büro in just diesem Gebäude am Hackischen Markt.

    Den dritten Leipziger finde ich übrigens gar nicht mal schlecht, der ist im Detail sehr schön ausgeführt.

  • Zitat

    Der Architekt, der das "verbrochen" hat ist der gleiche wie bei den "Drei Leipzigern": Armand Grüntuch.

    na ja, mir gefallen eigentlich auch nur 2 Lepziger, und zwar die von Pazschke

  • Das süße Leben an der Spree.
    "Schon seit Jahrzehnten gelten Spanien und Italien als der Deutschen liebste Urlaubsziele, doch seit einigen Jahren drängt sich verstärkt der Eindruck auf, die Südeuropäer hätten die deutsche Hauptstadt umgekehrt ebenfalls für sich entdeckt. Und tatsächlich: Das Gefühl täuscht nicht."

    Zitat

    „Berlin war keine Liebe auf den ersten Blick“, sagt Chiara aus Treviso. Vor zwei Jahren war die Übersetzerin das erste Mal in der Hauptstadt. Ihre Freundin Elisa ergänzt: „In Italien haben wir viel Sinn für Ästhetik, vieles steht seit zwei- bis dreitausend Jahren dort. Hier ist alles aus Glas und Metall. [...]“


    :lachen:

    Zitat

    Wenn Berlin mit 15,9 Millionen Besuchern noch mit deutlichem Abstand hinter Paris mit 33 Millionen und London mit 120 Millionen rangiere, dann liege das auch an den unterschiedlichen Zählweisen. Denn während Engländer und Franzosen auch Familien- und Freundesbesuche sowie das Umland hinzu zählen, werden in Berlin nur Ankünfte und Übernachtungen in Hotels ausgewertet.


    Weiß da jemand mehr dazu? Stimmt das so? Kennt wer vergleichbare Zahlen?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Die Zahlen kommen mir insgesamt spanisch vor, London soll viermal so viele Besucher haben wie Paris? In anderen Studien liegt Paris immer vor London.

    London hat natürlich einen enormen Geschäftsverkehr und dürfte die Stadt mit den meisten Migranten in Europa sein, trotzdem komisch.
    Kann sein dass man in London anders zählt als in Paris und Berlin, das Verhältnis Paris/Berlin könnte nämlich hinhauen.

  • Benni und Remy. Bin ganz einig mit eueren Bemerkungen.

    Finde die an der Historie angelehnten Neubauten am Hackischer Markt vielleicht die am besten gelungen Neubauten in ganz Berlin, ausserhalb dann eine Totsünde des Architektenbüro's Grüntuch. Seinen Glasswand wirkt wie am Leipzigerstrasse "billig" zwischen die viel besser proportionierten Glass/Stein Wände der Häckischerhöfe oder die beide Patschkes am Leipziger Strasse. Vielleicht kann Ernst Grüntuch die deprimierende Glasswand noch mit "Backstein" aufwerten.

    Die gelungen Architektur (ausserhalb Hackischer markt 2-3) hat auch grossen Erfolg: dieser Markt ist wieder sehr belebt und beliebt und ein Ziel vieler Touristen.

    Hoffentlich wird dieses Konzept (mit einen Verbot für Glasswand-fetischisten) weiter durchgeführt am Molkenmarkt und andere Brachen in der Mitte (Leipzigerstrasse, Friedrichswerder, Alexanderplatz, Spittalmarkt).

  • Hier im Ruhrgebiet ist das leider immer noch an der Tagesordnung: Altbauten werden abgerissen, und daneben welche "schön modernisiert". D.h. der Stuck kommt runter und dafür Wärmedämmplatten drauf, und natürlich sprossenlose Plastikfenster sind obligatorisch!

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    D.h. der Stuck kommt runter und dafür Wärmedämmplatten drauf, und natürlich sprossenlose Plastikfenster sind obligatorisch!

    Dieser Wärmedämmplatten-Wahn ist wirklich eine Plage. Ästhetisch oft eine Katastrophe (ich habe das schon des öfteren bei Altbauten gesehen, deren Fassade nun breit über den Sandsteinsockel herüberhängt), und baubiologisch auch fragwürdig (hier wird man die Langzeitfolgen beobachten müssen). Ich hoffe, daß diese Manie eine kurze Phase bleibt, bis eine andere Technik gefunden wird, die den Energieverbrauch ebenso gut drosselt. Spätestens dann kann der Schmodder wieder von den Wänden gerissen werden.

    Ansonsten ist die oben beschriebene Entstuckung natürlich skandalös. Entweder sitzt da noch ein alter Betonkopf an verantwortlicher Stelle oder die Wohnungsbaugesellschaft hat keine anderen Probleme und langweilt sich offenbar.

  • Hier ein anderer Artikel zur Entfernung der Stuckelemente in der Zietenstraße:

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/671404.html\r
    http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 71404.html

    Zitat

    Gunter Schulenburg ist 1999 mit seiner Lebensgefährtin extra in die Gegend gezogen, weil die Häuser so reich verziert waren. "Wir wollten ein Haus mit Geschichte, kein langweiliges, gesichtsloses", sagt Schulenburg.


    Zitat

    Das Wohnungsunternehmen habe schnell handeln müssen, verteidigt Stefan Fellechner von der Gewobag-Pressestelle das Vorgehen. Aus Sicherheitsgründen mussten die Fassadenelemente entfernt werden. "Es gab Schäden, die sich schlimmer als vermutet herausstellten." Eine Erneuerung der schadhaften Teile sei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht erfolgt.


    :schlaechter:

    Die Kurzsichtigkeit dieser und vieler anderer Wohnungsbaugesellschaften, Stadtplaner und Experten (wie ich dieses Wort hasse) macht mich krank!

    Auf langer Sicht wird die Wohnungsbaugesellschaft mit dieser Einstellung ihrern Wagen vor die Wand fahren.

    Von meiner Warte aus betrachtet gibt es nichts schlimmeres als die Verstümmelung von Altbauten.
    Da blutet mir echt das Herz.

    :schild4:

  • Mir ist es ziemlich unklar, warum soetwas in Berlin immer noch passiert. :?
    Soweit ich es aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon] kenne gibt es schon seit einigen Jahren keine Entstuckungen mehr, im Gegenteil die Fassaden werden meist aufwendig restauriert. Die Aussage, dass es sich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht lohnt die Fassade zu retten ist einfach nur lächerlich, damit vegrault man sich die Mieter!
    :augenrollen:

    MfG
    Steve

  • Wohnungnsbaugesellschaften sind sowieso mein absolutes Feindbild. Die gehören alle aufgelöst und abgeschafft. Aber gut, das tut hier nichts zur Sache. Viel schlimmer ist dieses unzeitgemäße Verhalten. Wo in anderen Bezirken Altbauten mit all ihrem Schmuck vorbidlich restauriert werden - weil sie sich u.a. sehr gut vermieten lassen -, wo teilweise sogar der abgeschlagene Stuck wieder neu aufgesetzt oder gar nie vorhandener neu appliziert wird, gehen die den entgegengesetzten Weg und schlagen den Schmuck ab. Völlig hirnrissig. Da ist wohl noch jemand dem alten Berliner Ungeist der Entstuckungsprämie verpflichtet. Traurig.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.