Habe im Netz diesen interessanten Link entdeckt:
http://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberl…berlin1882.html
Besonders weh tun folgende Passagen:
ZitatNach Besichtigung der National-Galerie wird die Börse mit ihrem unbeschreiblichen Gewimmel und Gesumme besichtigt. Nachdem hierauf im Schlossrestaurant an der Schlossfreiheit bei Fritz Rösch zu Mittag gespeist worden ist, gehen wir "die Linden" entlang durch das Brandenburger Thor, auf welchem der Siegeswagen sieht, zur Siegessäule. Über 247 Stufen gelangt man dort hinauf und genießt von der Höhe ein prächtiges Panorama, doch muss sich Onkel Albert - da er nicht hinauszusehen wagt - den Fernblick auf Stadtbahn, Lehrter Bahnhof, Generalstabsgebäude etc. versagen. Von hier aus wird dann der Lehrter Bahnhof, in dessen Nähe das Kroll'sche Etablissement liegt, besichtigt, dann in dem Kurfürsten-Keller eine (genauer drei) Weiße getrunken und nach Besichtigung des Conzerthauses "Bilse"[4] in demselben Local bei 1/4 Ltr. Münchener Bier zu Abend gegessen.
ZitatNach einem Spaziergang durch die Wilhelmstraße, wo die Ministerien, Palais Borsig, Marterkasten, Wilhelmplatz mit den Denkmälern der Generale #Friedrichs des Großen, Hotel Kaiserhof etc. liegen, wird - da es des Hofballes wegen nicht gestattet ist, das Schloss zu besichtigen - das Hohenzollern-Museum im Schloss Monbijou besichtigt. Es sei hier neben zahlreichen Reminiscenzen aus der Hohenzollernzeit die Drehbank Peters des Großen erwähnt. Von hier aus wird dann nochmals ein Abstecher zur Börse gemacht und dann im Börsen-Restaurant zu Mittag gegessen.
Danach übernimmt der neugebackene Bauführer Oberschulte[6] die Führung in Castan's Panoptikum in der Kaiser-Passage. Bei dessen Besichtigung stellt sich heraus, dass lebende Wesen und Wachsfiguren unwillkürlich verwechselt werden. Der Berliner Congress[7] hat hier eine vorzügliche Darstellung gefunden; ferner sind noch zu erwähnen: sterbender Turko, Cameliendame, Todtenmasken, Napoleons Krönungswagen, die Hohenzollern von Friedrich 1. bis jetzt usw. Alsdann wird nach Beschaffung von Billets zum Abeordnetenhaus und Stärkung in den Reichshallen mit einem Glas Bier die Oper "Carmen" (mit der Primadonna Tagliana als Carmen) im Königlichen Opernhaus gesehen. Zum Schluss wird in den Academischen Bierhallen ein Abendimbiss eingenommen.
ZitatIn "sehkrankem" Zustand von Onkel August werden Billets zum Wallner-Theater gekauft und danach das Königliche #Schloss besichtigt. Hier sind besonders zu bemerken: der "Saal der empfangenden Schlossgarde", die beiden "Rothen Säle", der "Ritter-Saal", der "Schwarze-Adler-Saal", die Gemälde-Galerien, der "Weiße Saal" und die Schlosskapelle. Das Schloss zeigt u.a. den Kronleuchter, unter dem Luther in Worms stand. Auf dem Schlosshofe sieht man das Standbild "Der Kampf des Ritters Georg mit dem Drachen". Nachdem alsdann in großartigem Umfang Einkäufe gemacht werden, folgt nach dem Mittagessen eine Ruhepause in der Wohnung. Zum Abschluss des Tages wird im Wallner-Theater der "jour fixe" angehört und anschließend auf der Wohnung ein Abendimbiss eingenommen.