• Neußer: Nein, es war das Gebäude daneben an der Ecke zur Klosterstraße, wie in dem Artikel von Ostwestfale gepostet. Leider ist der Text hinter einer Bezahlschranke verborgen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ach ja, mittlerweile ist es zu weiteren Abrissen in Lippstadt gekommen. In der Cappelstraße hat es längst auch die Nr. 6 erwischt, in Kern ein Fachwerkhaus mit Gründerzeitfassade und originaler Haustür. Das Haus stand natürlich nicht unter Denkmalschutz:

    Cappelstraße Archive | eric wollesen

    https://wollesen.info/wp-content/uploads/2020/11/cappelstr-nord-001.jpg

    Verschwunden sind auch die Gaststätte Rhodos, Cappelstraße 48 (Fachwerkbau des 17. Jh.), die 2020 einem Brand zum Opfer fiel und Cappelstraße 33 (Abbbruch). Und an der Stiftsfreiehit wurde gleich eine ganze Häuserzeile aus dem 19. Jh. plattgemacht:https://wollesen.info/category/lipps…stiftsfreiheit/

    Es ist zum Heulen!

  • Lippstadt ist eine der größten Städte in Westfalen, die im Krieg nicht zerstört wurden. Vor 5 Jahren war der Stadtkern noch größtenteils historisch. Seitdem verschwinden jedes Jahr etliche Häuser, in der Cappelstraße ist es besonders schlimm, in dem Bereich zwischen den Kreuzungen zwischen Burgstrasse und Stiftstrasse waren vor ein paar Jahren ausschließlich Altbauten, seitdem wurden bereits 4 oder 5 Häuser ersetzt. Beschämend, wenn man bedenkt, dass Lippstadt selbstbewusstes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen in Deutschland ist.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Und auch in Lippstadt hat die Abrissbirne in den vergangenen Wochen an der Rixbecker Straße wieder ganze Arbeit geleistet:

    https://www.derpatriot.de/artikel/lippst…etail/News.html

    Die Häuser standen schon seit Jahren leer, da deren Abriss ohnehin für eine Erweiterung der Hella-Betriebsgebäude vorgesehen waren. Die Pläne wurden verworfen und wieder neu geplant. Es waren bis auf das eine Eckhaus an der Bahntrasse heruntergekommene, kleine Arbeiterhäuser aus der Gründerzeit. Städtebaulich ist es schade drum, aber immerhin investiert Hella wieder und bleibt dem Standort treu.

    Schlimmer finde ich, dass die vor wenigen Jahren noch vollständig erhaltene Ostseite der Cappelstraße in der Altstadt zwischen Burgstraße und Stiftstrasse völlig perforiert wurde und dort mittlerweile 3 Neubauten stehen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Und das in einer Stadt, die der Arbeitsgemeinschaft "Historische Stadt- und Ortskerne in NRW" angehört:https://www.hso-nrw.de/

    Dort heißt es:

    Das baukulturelle Erbe der historischen Kerne zu erhalten und behutsam, nachhaltig und zukunftsfähig weiterzuentwickeln, ist Anspruch und Selbstverpflichtung aller AG-Mitgliedsstädte. Erklärtes Ziel ist es, die Stadt- und Ortskerne der Arbeitsgemeinschaft mit ihren individuellen Charakteren als zukunftsfähige Lebens-, Wohn- und Arbeitsorte zu stärken. Dabei gilt es, historische Stadtgeschichte und Denkmalschutz mit zeitgemäßen Anforderungen und berechtigtem Gestaltungswillen in Einklang zu bringen.

    Knackpunkt ist wohl der letzte Satz. Was zeitgemäße Anforderungen sind, ist wohl Interpretationssache. Lautet oftmals wohl Abbruch und Neubau.

  • Knackpunkt ist wohl der letzte Satz. Was zeitgemäße Anforderungen sind, ist wohl Interpretationssache. Lautet oftmals wohl Abbruch und Neubau.

    Oftmals ist es ja wirtschaftlich auch notwendig, mit mehr Stockwerken zu bauen, weil die Nutzungsanforderungen gewachsen sind. Wäre ja auch kein Problem, wenn der lokale Architekt sein Handwerk noch verstünde und da nicht immer so scheußlicher Mist rauskäme.