Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Spree-Athen

    Aus Richtung der Alten Nationalgalerie betrachtet, zeigt sich einmal mehr, wie sehr das Schloß - gerade auch in der Fernwirkung - das Stadtbild rundet. Die Sichtachse zwischen Portal V und dem Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms IV. ist einfach nur grandios. Die Wandelhalle um die Nationalgalerie komplettiert das 'attische' Flair dieses Stadtbereichs ! So sieht europäische und gleichzeitig deutsche Urbanität aus !

    (Alle Bllder von mir am 10.06.2023 aufgenommen)

  • Wie auf den Bildern zu sehen, ist der Brunnen im Hof der Alten Nationalgalerie nun schon seit einigen Jahren vom Winterschutz bedeckt, auch im Sommer. Weiß einer welchen Grund das hat? Gibt es da irgendwas zu Sanieren, hat man Angst einer macht die schönen Mosaike auf dem Brunnengrund kaputt, es gab ja Vandalismus für einige Zei dort, oder...?

  • Spree-Athen

    Aus Richtung der Alten Nationalgalerie betrachtet, zeigt sich einmal mehr, wie sehr das Schloß - gerade auch in der Fernwirkung - das Stadtbild rundet. Die Sichtachse zwischen Portal V und dem Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms IV. ist einfach nur grandios. Die Wandelhalle um die Nationalgalerie komplettiert das 'attische' Flair dieses Stadtbereichs ! So sieht europäische und gleichzeitig deutsche Urbanität aus !

    Und wäre Pagentorn nur 20 m rückwärts gegangen, hätte dann in die gleiche Richtung fotografiert, hätte er die Rossebändiger noch mit auf das schöne Foto bekommen - falls der neue Senat sich rechtzeitig zuvor für deren Rückführung entschlossen hätte. Argumente dafür gibt es genug:

    Argumente zur Rückführung der Rossebändiger (RB)

    • Die Weigerung der früheren Baudirektorin R. Lüscher gegen die Rückführung war  ideologisch, eine „zeitgemäße“ Abwehr prinzipiell gegen Rekonstruktionen: „ich will kein Freiluftmuseum“.
    • Die Rossebändiger sind historisch bedeutend als Geschenk und Symbol der Waffen­brüderschaft zwischen Russland und Preußen gegen fremde hegemoniale, aggressive Machtansprüche.
    • Friedr. Wilhelm IV und Alexander von Humboldt waren gemeinsam über diesen perfekten Standort der RB im Lustgarten begeistert. Deshalb war der Standort damals so entschieden – zeitlos klug.
    • Die RB könnten wieder vor Portal IV gegenüber der Amazone (Kiss) und dem Löwenbändiger (von Rauch) stehen. Auch Kastor und Polux würden mit den RB kommunizieren, perfekt als Ensemble.
    • Die künstlerisch eindrucksvollen RB würden hervorragendem Platz in Sichtachse von Unter den Linden zum Lustgarten inmitten der kulturinteressierten Besucherströme stehen
    • Die berühmt hohe Qualität des von Cloth von Jürgensburg geschaffenen Kunstwerks RB (feinste Körpergestaltung, Dynamik der Bewegung, Ästhetik) verdient im Stadtbild diesen besten Standort.
    • Der heutige Standort der RB, abgelegen im Kleistpark, als Gruppe weit getrennt und kaum erkennbar, zum Teil verdeckt von Bäumen, hat keine dem Kunstwert angemessene Qualität.
    • Die Sicht des Denkmalamtes, die RB wegen der langer Standzeit dort zu belassen, entspricht dem Argument, ein wertvolles Kunstwerk, das lange im Depot lag, aus Prinzip dort immer zu belassen.

    Bisher hat weder der alte noch der neue Senat überzeugende Argumente öffentlich vorgebracht, die das weitere Fernhalten der Rossebändiger vom ursprünglichen erstklassigen Standort am Lustgarten begründen. Wenn im Forum mit Recht über Spreeathen und grandiose Sichtachsen begeistert diskutiert wird, gibt es keinen Grund zu resignieren und das Versteckspiel mit den Rossebändigern hinzunehmen.

    Nachträgliche Ergänzung:

    Sollte der Verbleib der RB im Kleistpark ohne Entscheidung des Senats mit der alleinigen Entscheidungsmacht des Bez.-Bürgermeisters begründet sein, so wäre dies ein eklatanter Mangel an der Verwaltungsstruktur Berlins. Das hieße, dass die ad hoc Verfügung des Sowj. Stadtkommandanten Nikolai Bersarin von 1945 (!), die Rossebändiger vom zerstörten Zentrum und der Schlossruine wegzuholen und (bis auf weiteres) vor das intakte Kontrollratsgebäude zu stellen, durch einen egoistischen Bezirksfürsten und das Denkmalamt auf ewig bestätigt und festgelegt wäre. Begründet ist das nicht etwa durch den für diese Kunstwerke geeigneteren, d.h. für den hohen Wert dieser Kunstwerke angemesseneren, für Besucher wirkungsvolleren und für das Umfeld schöneren Standort im Kleistpark, sondern lediglich durch die lange, inzwischen eigenmächtig auf den Ort fixierte Standzeit. Eine Blamage für Berlin.

    • Die Sicht des Denkmalamtes, die RB wegen der langer Standzeit dort zu belassen, entspricht dem Argument, ein wertvolles Kunstwerk, das lange im Depot lag, aus Prinzip dort immer zu belassen.

    ...oder es entspricht der Praxis, Beutekunst nicht zurüchzugeben.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Schloss vom Kaiserdamm aus gesehen

    Das unter dem folgenden Link

    Kaiserdamm bleibt monatelang dicht - B.Z. – Die Stimme Berlins
    Wegen eines Kanalschadens am Kaiserdamm in Charlottenburg müssen sich die Berliner auf eine monatelange Sperrung der wichtigen Ost-West-Verbindung einstellen.
    www.bz-berlin.de

    zu sehende, von der Fotografin Monika Skolimowska angefertigte Bild, illustriert die enorme Fernwirkung der Lustgartenfassade des Schlosses.

    Es wurde aus gut acht Kilometer Entfernung – höchstwahrscheinlich -auf der Anhöhe an der Einmündung der Stülpnagelstraße in den Kaiserdamm aufgenommen. Der Blick gleitet von der Anhöhe herab, an den wenigen noch stehenden Prachtbauten des Kaisersdamms mit ihren Ecktürmchen entlang, passiert das – teilrekonstruierte – Charlottenburger Tor, die Siegessäule und das Brandenburger Tor und kommt an den Schlüter- und Eosanderfassaden zum Halt, die vom Rathausturm und einem der Kopfbauten der Stalin-Allee überragt werden. Sogar die Schmalseite des Stella-Flügels im Osten ist zu erkennen.

    Wie weit mag diese Fernwirkung wohl noch weiter nach Westen reichen ? Wahrscheinlich wird aber beim Theodor-Heuss-Platz Schluss sein, oder ?

    Hat jemand ähnliche Fotos von dieser imposanten ‚West-Fernwirkung’, die er hier mit uns teilen könnte ?

  • Auf dem Foto sieht man auch, dass die Siegessäule dort an ihrem jetzigen Ort völlig deplatziert ist.

    Zentrum war und ist das Berliner Schloss. Dem vorgeschaltet: das Brandenburger Tor.

    Dieses zentrale Tor ist nun durch die erhöhte Siegessäule kaum zu sehen.

    Interessant wäre noch zu fragen, ob das Rote Rathaus bis 1871 absichtlich in diese Sichtachse in dieser Höhe und Ausdehnung gestellt wurde, als Signal an den damaligen Regenten.

  • Ich sehe die Platzierung der Siegessäule nicht so kritisch. Vom Aufnahmeort des Fotos bis zum Brandenburger Tor bzw. bis zum Schloss ist es eine ziemlich weite Strecke. Wenn man vor Ort ist, dann werden die beiden Bauwerke vermutlich sowieso nicht so gut zu erkennen sein wie auf dem Foto, selbst wenn die Siegessäule nicht innerhalb dieser Achse stehen würde.

    Das Brandenburger Tor ist nicht so groß wie etwa der Arc de Triomphe und hat deswegen eine weniger starke Fernwirkung.

  • Interessant wäre noch zu fragen, ob das Rote Rathaus bis 1871 absichtlich in diese Sichtachse in dieser Höhe und Ausdehnung gestellt wurde, als Signal an den damaligen Regenten.

    Das Rote Rathaus steht genau dort, wo auch das mittelalterliche Rathaus gestanden hat, natürlich hatte jenes nicht die Ausmaße des heutigen Gebäudes, weswegen es ja auch aberissen und ersetzt wurde. Spandauer Straße Ecke Königstraße. Da gab es sicherlich keinerlei Überlegungen in Bezug auf irgendwelche Sichtachsen.

  • Finde die Siegessäule ist der einzige städtebauliche Eingriff, den man den Nazis nicht negativ anlasten kann. Auf dem Platz vorm Reichstag stand sie finde ich ziemlich verloren. Und wenn man andere Denkmäler dieser Art in sieht, ist das auch richtig so.

    Und vor allem, was sieht man da groß vom Schloss? 5 Fensterachsen. Könnte sonstwas sein. Von Sichtachse in Bezug aufs Schloss könnte man Reden, wenn der Straßenzug auf Portal III. zuliefe...Mit dem bloßen Auge und auf Augenhöhe, könnte man eh nicht so weit sehen bzw. was erkennen.

    Das Bild muss außerdem mit Teleobjektiv gemacht worden sein. Der Turm des Rathauses ist gerade mal 7 Meter höher, als die Säule und 4km Luftlinie voneinander entfernt. Kommt mir seltsam vor, dass sie dieselbe Höhe haben.

  • So verbaut hatte ich die Avenue des Champs Élysées gar nicht in Erinnerung gehabt ... :lachen:

    Na ja, so etwas wie die Parade am 14. Juli hätte sich bei uns vielleicht - bei einem alternativen Geschichtsverlauf - auch entwickeln können. Denn diese acht Kilometer haben m.E. wirklich das Potential einer Paris gleichwertigen Via Triumphalis.

    Wenn das Leibeskadron der Garde du Korps und die Leibkompanie des 1. GRzF nach den Manövern in Döberitz in Begleitung des Souveräns unter klingendem Spiel vom Westend bis zum Schloßplatz gezogen wäre, hätte das schon ein imposantes, farbenprächtiges Schauspiel abgegeben, gerahmt von einer Perlenkette stattlicher Bauten...

  • Nee, danke. Große Militärparaden sind was für ehemalige Imperialmächte mit Kompensationskomplex.

    Und die gezeigte Sicht auf die Landmarken ergibt sich so eigentlich nur mit Teleobjektiv. Wenn man die Straße entlang fährt, bauen sich die Ansichten erst nach und nach auf, und das ist schon ein toller Anblick, so wie er ist.

  • Wenn man die Straße entlang fährt, bauen sich die Ansichten erst nach und nach auf, und das ist schon ein toller Anblick, [...].

    Und dieses Genuß sollte man Staatsgästen in der Zukunft nicht weiter vorenthalten. Eine Fahrt vom Westend bis zum Schloß mit anschließendem Galadiner im Rittersaal, das Silberbuffet im Rücken... ;)