Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Es handelt sich um einen Artikel aus dem Neuen Deutschland. Wenn du in den Verlauf zurückgehst wurde über den Artikel bereits ausfühlich diskutiert. Ich habe damals auf den Artikel nicht hingewiesen, da es sich hier um die Meinung einer einzelnen Person handelt.

    Berliner Humboldt-Forum: »Das widerlichste Gebäude der Welt« (nd-aktuell.de)
    Architektur ist das bestimmende Thema des Dokumentarfilmers Heinz Emigholz. An der Rekon­struktion des Berliner Stadtschlosses lässt er kein gutes Haar.
    www.nd-aktuell.de

    (Quelle: Neues Deutschland, 07.02.2023)

  • Vielen Dank. Der Artikel lässt erkennen, dass der Filmemacher bis heute keinen Zugang zum Zeitgeschehen gefunden hat.

    Das Schloss ist Ausdruck, dass der Souverän Deutsches Volk aufgrund eines im Reichstag (Dem Deutschen Volke) vom Bundestag gefassten Beschluss den Wiederaufbau eingeleitet hat, um frei zugänglich ein wirkliches Haus des Volkes zu begründen.

    Das Nachtrauern einer ästhetischen Zumutung aus den 70er Jahren, deren Bestimmung der Sitz der undemokratischen Volkskammer war, wird ausgeblendet. Das wirkliche Schlachthaus war der Palast der Republik, unfähig, dem Treiben von Stasi und Co Einhalt zu gebieten. Die Bezeichnung ND könnte anachronistischer nicht sein. Diese Leute leben wirklich in der Vergangenheit.

  • Wenn Heinz Emigholz das Schloss im Superlativ als das "widerlichste Gebäude der Welt" betrachtet, dann muss er ja z.B. die KZ-Baracken von Auschwitz als weniger widerlich betrachten. Oder, wenn wir es weniger hoch hängen wollen, das Gefängnisgebäude von Guantanamo. Oder die zahlreichen Hütten in den Großslums der Welt, z.B. in Dharavi/Mumbai. Oder - um es noch viel tiefer zu hängen - einen der Plattenblocks in Berlin-Marzahn. Mindestens bei letztem Vergleich bin ich mir sogar sehr sicher, dass Emigholz zustimmen würde.

    Nun, das sagt doch alles viel über ihn aus.

  • Mal ´ne Frage aus Neugier: wie wird es sich wohl auf dieStadtplanung in Berlin Mitte - speziell auf der Museumsinsel und auf dem Schlossplatz - auswirken, wenn Senator für Kultur Lederer und Bezirksbürgermeister von Dassel durch die neue Koalition abgelöst werden? Kommt Bewegung in die bisher modernistische Planungsstrategie (Stichwort Neptunbrunnen und Rossebändiger)?

  • Bezirksbürgermeister v. Dassel ist im September 2022 abgelöst worden.

    Der Kultursenator hat noch etwas Amtszeit, mit der "modernistischen Planungsstrategie" hatte dieser allerdings wenig zu tun. Das war ein Steckenpferd der Senatsbaudirektorin Lüscher, die allerdings seit eineinhalb Jahren schon von ihrer vernünftigen Nachfolgerin Kahlfeldt abgelöst wurde. Wird Giffey Bausenatorin bleibt auch Kahlfeldt.

    Vllt kommt ja auch die Denkmalpflege ja auch zurück in die Stadtentwicklungsverwaltung zurück.

  • Ja wirklich zu schade um all die wunderbaren DDR Bauten. Was wäre Berlin nicht ohne sein Außenministerium. Man hätte ja nur noch ein paar Jahre warten sollen, dann hätte man sicher anders entschieden, als es abzureißen. :kopfschuetteln: Die Bauten wurden nicht abgerissen, weil sie zur DDR gehörten, sie wurden abgerissen, weil sie Teil eines Plans waren, die Stadt innerhalb weniger Jahrzehnte völlig auf den Kopf zu stellen. Jahrhunderte Geschichte wurden gesprengt und die Identität versucht auszulöschen oder zu vereinnahmen. Diese nach der Wende abgerissenen Bauten waren die physische Vereinnahmung der Geschichte. Vielleicht hätte man das sogar akzeptiert, wie man ja lesen kann, scheinen viele ihre Identität tatsächlich mit der DDR gefunden zu haben, aber was man nicht akzeptieren kann ist das wirklich schlechte städtebauliche Ergebnis. Das Außenministeriumshochhaus, die Umorientierung des Stadtgrundrisses, das menschenfeindlich auseinandergerissene Stadtgefüge mit Aufmarschplätzen usw. Dazu dann Probleme mit der Bauqualität, wie Asbest. Interessanterweise hat man ja genau die Bauten der DDR stehen gelassen, die nicht derart rücksichtslos waren, auch an zentralsten Orten.

    Wenn man in Polen wirklich besser mit dem sozialistischen Erbe umgeht, also tatsächlich dieses Umkrempeln der Stadt und diese Vereinnahmung fortentwickelt, wäre das tatsächlich interessant. Was ich jedoch mitbekommen habe an Rekonstruktionen von Altstädten und zuletzt mit der Zerstörung von Denkmälern mit Bezug auf Russland, habe ich daran jedoch Zweifel.

  • Den Dogerloh kann man nicht wirklich mehr ernst nehmen, nach diesem wie auch nach seinen bisherigen Interviews. Er ist ein einsames Schlossgespenst, das immer wieder laut „spukt“ und nach Aufmerksamkeit schreit. Das Berliner Schloss wird auch dies Geist(k)lein nicht die Bohne jucken und das ist gut so.

  • Dieser Artikel offenbart den Opportunismus als Hauptcharakterzug.

    Wenn es passt, mache ich es so, wenn es nicht passt, dann mache ich die Dinge 180 ° anders.

    Insofern ist er auch kein Schlossgegner, sondern nur, wenn es opportun ist, ein solcher zu sein.

  • Ich kann mir Herrn Dorgerloh ehrlich gesagt freiwillig nicht mehr antun. Immer wenn ich ihn in den Medien schwafeln lese/höre, setzt bei mir Fremdschämen ein. Dem Mann fehlt scheinbar jegliche kritische Eigenwahrnehmung und er verstrickt sich ständig mit was er sagt und tut in Heuchelei.
    Über das Schloss wettern, oder es sogar komplett verleugnen, sich aber im schönen Schlüterhof für das Pressephoto ablichten lassen.
    Andere Berliner Museen und Besuchermagnete als alt und überholt belächeln, aber in sein Haus kommen Besucher nicht mal für umsonst.

    Sich über die Medienschelte aufregen, die er und seine Truppe jahrelang befeuert haben, und nachdem sie von Boddien und den Schlossverein mit Hilfe genau dieser Medien zerissen haben.
    Gegen Imperialismus, Kolonialismus, Christentum und Unrecht predigen, und dann ein Palast der Republik- und DDR-Nostalgieerlebnis im HF veranstalten.
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    :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch:

  • Mich interessiert, wie sich die Wahl des neuen Berliner Senats auf den Städtbau allgemein, aber bsonders auf die Gestaltung der Stadtmitte - Schlossplatz, Museumsinsel usw. auswirken könnte.

    von Dassel ist als Bezirksbürgermeister ausgeschieden, Frau Lüscher ist ausgeschieden, Kunstsenator Lederer ist ausgeschieden, HF-Intendant Dorgerloh ist noch aktiv. Wie lange noch? Immerhin haben viele Schloss- und Schlossplatzgegner ihre Ämter abgelegt. Alles erklärte Rekonstruktions und Schlossskeptiker bzw. Gegner. Frau Kahlfeld ist bekannt als Vertreterin der klassischen Moderne. Wie steht der neue Senat, besonders Wegner und Giffey zur Stadtplanung am Schlossplatz (Neptunbrunnen und Rossebändiger?)

    Wer weiss Näheres außer reine Spekulationen?

  • Frau Giffey ist für die Rückkehr des Neptunbrunnens auf den Schlossplatz, das kann man hier erfahren.

    Aber erstmal abwarten ob die GroKo zustande kommt. Die SPD-Parteilinke und die Jusos wollen ja den Staus quo fortsetzen. Das wird noch eine Zitterpartie...

  • Schöner Gedanke!. Schon mal auf die Unterschiede (IMMER NOCH!!!) zwischen Ost - und Westdeutschland geachtet? Lohn ist nicht gleich Lohn z. B.

    Heute eingefahrene Realitäten haben immer frühere Ursachen. Wenn wir eingefahrene Realitäten aus Rückblick und Nichtzusammenwachsen überwinden wollen, können wir aus schöneren Gedanken, Strategien, Taten und aus unserer Sprache das Bewusstsein einer gemeinsamen deutschen Nation zur Realität machen. Dabei sind viele zumindest weiter als Dorgerloh. Und das könnte auch in der Stadtplanung deutlich werden.

    Ergänzung: Ich möchte Intendant Dorgerloh keinesfalls wegen seiner Vita, seiner Rückschau und seiner damit verbundenen DDR- und PdR-Nostalgie kritisieren. Dafür habe ich Respekt. Aber als Intendant des HF und damit des Gebäudes mit Erscheinungsbild des Schlosses auf dem PdR-Platz hat man wirklich einen Bock zum Gärtner gemacht.

  • Ich will mit meinen Beitrag auch das Thema abschließen, da es eigentlich nicht hierher gehört. Es geht immerhin um das "Berliner Schloß - Umfeld Allgemeines".

    Sicher der Lohn zwischen Ost und West ist immer noch unterschiedlich, auch gibt es wenige Führungskräfte die aus dem Osten kommen. Und es gibt, einen Punkt der auch noch extrem wichtig ist. Zwischen 1990 - 2000 und darüber hinaus, haben ganze Generationen Ostdeutschland den Rücken gekehrt, Leuchttürme wie Halle/Leipzig, Erfurt, Jena, Dresden ausgenommen. Dort sind die Zahlen nach dem Jahr 2000 wieder gestiegen.

    Während in den Ballungsgebieten Wohnungsmangel herrscht, wird in Suhl Nord ein ganzes Plattenbaugebiet abgerissen, weil Suhl die Stadt mit den ältesten Einwohnern in Thüringen ist. Und es schlägt sich auch auf das Wahlverhalten aus (Beispiel: AfD).

    Und nun den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen: ich kann nicht beurteilen ob Herr Dorgerloh der richtige Mann ist, in seiner Position und ich weiß auch nicht wie das zukünftige Abgeordnetenhaus in Berlin aussehen wird, denn das eine Koalition aus CDU/SPD kommt ist noch nicht sicher. Aber man muss auch das trennen, zwischen Berliner Schloss und Humboldtforum (HuF) - Außenhülle und Nutzungskonzept.

  • Dieser Artikel offenbart den Opportunismus als Hauptcharakterzug.

    Wenn es passt, mache ich es so, wenn es nicht passt, dann mache ich die Dinge 180 ° anders.

    Insofern ist er auch kein Schlossgegner, sondern nur, wenn es opportun ist, ein solcher zu sein.

    Neuerdings sagt man in bestimmten politischen Kreisen wohl, er dreht sich um 360 Grad.... 8)

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Die CDU schlägt vor, den Schlossplatz in Helmut-Kohl-Platz umzubenennen.

    Meiner Meinung nach hat Helmut Kohl, als Kanzler der Einheit, eine Ehrung durch einen Platz oder eine Straße in Berlin verdient. Den Schlossplatz sollte man allerdings nicht anrühren, denn der Name ist traditionell und gehört zum Berliner Schloss. Mit einer Umbenennung würde ein wichtiger Bezug zum Schloss getilgt werden.

    Humboldt Forum überrascht vom „Helmut-Kohl-Platz“ - Berliner Morgenpost

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.