Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Mann, was ne beschi ... äh bescheidene Platzgestaltung. Nun setzen sie da eine steinere Sitzbank (im Prinzip ja wünschenswert, gemütlicher mit Holzauflage wäre sie aber schon!) und ziehen diese so weit vor in Richtung der Achse von Portal 2 und dann wohl zur Gesamtfassade asymmetrisch(, um die Symmetrie des Schloßes zu konterkarieren) und kommen damit überdies in den potentiellen Aufstellungsraum des Neptunbrunnens hinein. Nicht , daß der Landschaftsarchitekt dann Urheberrecht geltend macht, wenn der Brunnen aufgestellt werden soll und sein steinernes Bänkerl gekürzt werden müßte oder gar ganz verschwände.

    Wenn da mal nicht eine strategische Verhinderungsgestaltung das Machwerk ausmacht! :kopfschuetteln::gehtsnoch:


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    https://cam01.berlinerschloss-webcam.de/

  • Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

    danke für die vielen interessanten Beiträge, die sich allerdings zuletzt doch stark vom Strangthema entfernen. Daher bitte ab hier bis auf weiteres beim Thema Schlossumfeld bleiben.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ich finde die Seitenwand der linken Rampe schon ziemlich dreckig.

    Das kann ja was werden....

    Nebenbei:

    An der Säuberung Portal 1 wird wieder gearbeitet. Wieder mit der Silikonmasse.

    Da sieht wohl nur bei Regen so dreckig aus.

    Heute - trockenes Wetter - war es sauber.

    Kann man die Fläche nicht hydrophob streichen ?

    Nebenbei:

    An der Ufermauer Kupfergraben, wo mutmaßlich die Treppe hinkommt, ist das historische Geländer demontiert worden.

  • Da sieht wohl nur bei Regen so dreckig aus.

    Heute - trockenes Wetter - war es sauber.

    Es ist ironischerweise ein Algenproblem.

    Ironischerweise deshalb, weil es vermehrt bei guter Luftqualität auftritt.

    Es betrifft heutzutage sehr viele (insbesondere weisse unbehandelte) Fassaden .

    Algen quellen bei Feuchtigkeit auf.

    Bezieht sich auf Beitrag 1680

    Auckland bei Nacht

  • Lasst doch bitte auch diese neue, mit Natursteinen versehene Ufermauer in Würde altern und Patina, Algen und Moos ansetzen! Und stört Euch bitte nicht an Verschmutzungen, solange die Mauer noch im Bau ist. Es ist immer noch eine Baustelle! Oder wollt ihr am liebsten gleich die ganze Ostfassade, Ufermauer und die Rathausbrücke mit imprägnieren, hydrophobieren und mit Antigraffityschutz versehen, damit sie immer schön neu aussehen und ins Auge stechen?

    Patina

    Das sollte doch eines unserer Lieblingswörter sein, wenn wir uns für menschengerechte und würdevolle Architektur einsetzen.

  • Offener Brief an Frau Senatsbaudirektorin Frau Lüscher

    Sehr geehrte Frau Lüscher, Sie schreiben über die Rekonstruktion des Schlosses: „Sie und das Land Berlin wollten nicht, dass an diesem sehr prominenten Ort durch die Schlossrekonstruktion eine Art Freiluft­museum für eine bestimmte Bauepoche entsteht“. Mit diesem Vergleich lehnen Sie ausdrück­lich die Schlossrekonstruktion ab. Sie sagen damit auch, dass durch den inzwischen fertigen Bau ein Freiluft­museum jetzt schon entstanden ist. Somit lehnen Sie auch Rückführungen der Kunstwerke (Rossebändiger, Neptunbrunnen) an ihre ursprünglichen, historischen Standorte, nämlich „an den sehr prominenten Ort“ Schlossplatz ab.

    Zur Klarstellung: „Freiluftmuseen sind weitaus überwiegend wissenschaftlich geführte Einrichtungen zum Erhalt, zur Erforschung und Präsentation von Zeug­nissen des vor- oder frühindustriellen ländlichen Wohnens, Arbeitens und Lebens. Auf ihrem Gelände werden in der Regel die historischen Gebäude von ihren Originalstandorten umge­setzt und zu neuen, thematischen Ensembles (Mühlenmuseum) zusammengefügt“. (Wikepedia).

    Ihr Vergleich des historisch gewachsenen, reparierbaren Schlossumfeldes mit frei zusammen gefügten „Freiluftmuseen“ wirkt auf mich völlig unzutreffend, herablassend und zynisch. Diese Artefakte wurden zweifellos nur für die Originalstandorte vor Portal II auf dem südlichen Schlossplatz geschaffen (Neptunbrunnen) bzw. vor dem Portal IV an der Schlossfassade aufgestellt (Rossebändiger).

    Weiter sagen Sie, dass „die Berlinerinnen und Berliner und unzählige Besucher das Recht und das Bedürfnis haben, die vielschichtige Geschichte dieses Ortes zu verstehen und dass der Freiraum dazu einen Beitrag leisten soll“. Wie aber soll jemand „die vielschichtige Geschichte dieses Ortes“ auf dem südlichen Schlossplatz verstehen, der von historischen Kunstwerken völlig geleert, steinern, schmucklos und erinnerungslos das Erscheinungsbild und die Ästhetik des Schlosses von seiner Umgebung absichtsvoll isoliert, während der neobarocke Neptunbrunnen seinerseits städtebaulich isoliert und beziehungslos als „Abenteuerspielplatz“ für Kleinkinder (Zitat Born) auf dem derzeit gesichtslosen und „zeitgemäß“ völlig neu zu planenden Rathausforum verbleibt. Und wie soll die Lustgartenseite„ dieser sehr prominente Ort“, an die vielschichtige Geschichte erinnern, ohne die an die Berliner Peripherie verbannten Rossebändiger und deren Beziehungen zu Castor, Pollux, Amazone und Löwenkämpfer, oder auch in Bezug zu Friedrich Wilhelm IV und Nikolaus I?

    Ich bin sicher, dass die Berlinerinnen und Berliner und die unzähligen Besucher die vielschichtige Geschichte dieses Ortes und die Ästhetik des Ensembles tiefer und genussvoller verstehen können, wenn der Freiraum mit den zurückgeholten Artefakten einen Beitrag leisten kann. Dafür spricht auch, dass über 70% der Bürgerinnen und Bürger seit langem die Rekonstruktion des Schlosses* und ganz gewiss großer Teile des Umfeldes gewünscht haben – und das mit zunehmender Tendenz.
    (* Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von infratest dimap vom 14. – 17. Juni 2010)

    Seit jeher schmücken die Menschen in Europa ihre Städte, besonders Stadtzentren und „sehr prominenten Orte“ mit Denkmälern, Statuen, Artefakten und Grünanlagen. Wie soll das Humboldt-Forum im eindrucksvoll gelungenen Erscheinungsbild des Berliner Schlosses, das Sie durch ein „zeitgemäß“ karges und ohne Kunstwerke schmuckloses Umfeld isolieren, „eine Brücke zwischen gestern und heute“ schlagen?

  • Am besten einfach nur „Berliner“, das ist das allumfassendste :wink:, es gibt bestimmt gerade in Berlin irgendeine sich marginalisiert und/oder diskriminiert fühlende Gruppe, die sich durch Sternchen, Doppelpunkte o. Ä. nicht repräsentiert sieht. Ansonsten ein gut formulierter Brief, der Lüschers unzulängliche Aussagen schön auseinandernimmt. :daumenoben:

  • Hallo Bauästhet, Du schreibst mit voller Berechtigung! Allerdings solltest Du, um etwas zu erreichen, meiner Meinung nach jeden Eindruck von Unhöflichkeit und Polemik in einem offenen Brief vermeiden - sowas fällt schnell auf den Autor zurück. Daher hier eine kurze Kritik:

    Frau Lüscher, Sie schreiben über die Rekonstruktion des S

    Man sollte niemanden ohne Höflichkeitsform ansprechen, schon gar nicht eine Dame. "Sehr geehrte Frau Lüscher" wäre vielleicht angemessen. Die Dame hat eben ihre Meinung, Du hast Deine - keiner von Euch beiden wird ein schlechter Mensch sein.

    Dafür spricht auch, dass über 70% der Bürgerinnen und Bürger seit langem die Rekonstruktion des Schlosses und ganz gewiss großer Teile des Umfeldes gewünscht haben – und das mit zunehmender

    Hier solltest Du eventuell Deine Quellen nennen. Meines Wissens waren gerade die frühen Umfragen zum Schloss nicht so positiv, auch und gerade nicht in Berlin.

    Und glauben Sie im Ernst, dass die einsame Trauerweide romantische Träume an das ehemalige Spreegärtchen wecken wird? Nein Frau Lüscher, Ihr Konzept wird keine lange Lebensdauer haben.

    Wie gesagt, Polemik würde ich nicht empfehlen, eher unterkühlte Sachlichkeit. So wird man vielleicht zu Deinem letzten Satz denken: Na, woher bist Du Dir da so sicher?

    Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Stimme und Deine gute Absicht!

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Meines Wissens waren gerade die frühen Umfragen zum Schloss nicht so positiv, auch und gerade nicht in Berlin.

    Bauästhet bezieht sich vermutlich auf eine Umfrage aus der Jahr 2017, deren Ergebnisse in der Berliner Zeitung genau nachzulesen sind. Danach sprechen sich 65 % der Berliner für ein historisches Schlossumfeld aus.

  • Hier ist meine Quelle, veröffentlicht vom Förderverein Berliner Schloss e. V.:

    70 % aller Berliner in Ost und West stimmen grundsätzlich für den Bau des Humboldtforums in den historischen Schlossfassaden!

    Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von infratest dimap vom 14. – 17. Juni 2010

    Die „Berliner Zeitung“ wollte es wissen. Sie steht schon seit Jahren dem Bau des Humboldtforums in den Fassaden des Schlosses zumeist sehr kritisch gegenüber. Und sie macht damit Politik. Über das Meinungsforschungsinstitut Forsa ließ sie die Berliner Ende Mai 2010 repräsentativ befragen.

    Die Berliner Zeitung gab als „Sensation“ bekannt, dass 80 % der Berliner den Wiederaufbau des Schlosses ablehnten. Leider hat sie die Fragen nicht in ihrem Bericht veröffentlicht. Man konnte aber deutlich aus dem Ergebnis herauslesen, dass die Zeitung gar nicht nach Humboldtforum und Schloss gefragt hatte.

    Angesichts der bevorstehenden Sparbeschlüsse („Sparen bis es quietscht!“) befragte man wohl Ende Mai die Berliner, wo man denn mit dem Sparen beginnen könne, bevor es zu Kürzungen im Sozialbereich komme. Die Antworten: Bei der Verwaltung, beim Weiterbau des inneren Autobahnrings A100 durch Berlin-Treptow und beim Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Also vor allem bei den kurz vor dem Baubeginn stehenden Großprojekten in der Stadt. Was hätte sonst die A100 mit dem Humboldtforum zu tun?

    Wir hätten dem Projekt gegenüber mehr Fairness bei der Auswertung erwartet!

    Agenturen, Zeitungen, ja fast alle Medien übernahmen unkritisch diese Meldung – und der bundesdeutsche Blätterwald rauschte. Möglicherweise hat dies sogar die Bundesregierung bei ihren Sparbeschlüssen beeindruckt. Kam die Meldung doch punktgenau nur wenige Tage vor der Sparklausur am 6. Juni 2010.

    Wir konnten das Ergebnis nicht glauben, waren die Berliner doch vor Jahresfrist noch mit 59 % für das große Kulturprojekt im Zentrum der Stadt. Ebenfalls repräsentativ und ebenfalls seriös gefragt, aber von Infratest dimap. So gaben wir dem Meinungsforschungsinstitut einen neuen Auftrag für eine repräsentative Umfrage in Berlin.

    Infratest dimap fragte:

    In Berlin soll an historischer Stelle gegenüber dem Dom das Humboldtforum in Gestalt des früheren Berliner Schlosses gebaut werden. Finden Sie, dass ein solches Gebäude mit wieder aufgebauten historischen Schlossfassaden in der Stadtmitte gut ist für Berlin oder nicht? 50 % der Berliner bejahten uneingeschränkt diese Frage. 45 % verneinten sie

    Infratest dimap fragte nach:

    Wenn: „Ist nicht gut für Berlin“: „Würden Sie sagen, Sie sind grundsätzlich gegen das geplante Gebäude mit der Schlossfassade oder sind Sie nur momentan dagegen, weil wegen der Krise gespart werden muss?“

    Von den 45 % meinten dann weiter 20, dass sie nur wegen der Finanzkrise dagegen seien, ganze 25 % der Berliner waren prinzipiell dagegen. 5 % hatten gar keine Meinung dazu.

    Fazit:

    Damit stehen 70 % aller Berliner hinter dem z.Zt. größten nationalen Kulturprojekt Deutschlands in ihrer Stadt!

  • Herr Boddien könnte aber mal bei König Willem-Alexander oder Ministerpräsiden Mark Rutte nachfragen. Vielleicht haben sie ja doch Interesse, wenn vor dem Schloss ein großes deutsch-niederländisches Freundschaftsfest organisiert wird...

    Voor mij zou dit helemaal een voldoende reden zijn om van Königswinter naar Berlijn te rijden en met mijn Nederlandse vrienden te vieren!

    Und natürlich würde ich für die Rückkehr der Oranierfürsten auch gerne spenden, wenn's hilft!

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Was früher geschehen ist, wird wieder geschehen; was man früher getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne!

    Zwar sagt man ab und zu: »So etwas ist noch nie da gewesen!«, aber auch dies hat es schon einmal gegeben, in längst vergangenen Zeiten!

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    So weit muss man gar nicht zurückgehen in der Geschichte bei der Suche nach ähnlichen Fassadengestaltungen. Ich sehe bei der modernen Ostfassade des Schlosses gewisse strukturelle Ähnlichkeiten zu der Fassade des Contrescarpe-Centers in Bremen von Oswald Mathias Ungers von 2006.

  • So weit muss man gar nicht zurückgehen in der Geschichte bei der Suche nach ähnlichen Fassadengestaltungen. Ich sehe bei der modernen Ostfassade des Schlosses gewisse strukturelle Ähnlichkeiten zu der Fassade des Contrescarpe-Centers in Bremen von Oswald Mathias Ungers von 2006.

    Je belangloser die Architektur, desto häufiger gibt es beim Betrachter einen Déjà-vu-Effekt.

    Wer unter den selbst gemalten Bildern aus der eigenen Grundschulzeit ein "Hochhaus" findet, könnte Franco Stella erfolgreich des Plagiats bezichtigen. Das gäbe vor Gericht richtig viel Schadenersatz, da die Anklage nicht widerlegbar wäre.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Offener Brief an den Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer

    Sehr geehrter Herr Lederer,

    Ihr Ressort stellt sich auf der Homepage u. a. dar als zuständig für Kultur im Stadt­raum und Kunst am Bau. Im Kulturerbejahr 2018 betonten Sie „das gemeinsame europäische Erbe, die historischen Innenstädte, die Kultur-landschaften und Wahrzeichen als eine Identität stiftende und verbindende Wurzel Europas“. Nach den Leitlinien Ihres Ressorts befindet sich der Berliner Schlossplatz unzweifelhaft "an einem exponierten und städte-baulich wichtigen Standort. Er nimmt gesamtstädtisch wichtige Funktionen oder Nutzungen wahr, ist Gegenstand besonderer öffentlicher Wahrnehmung und weist besondere kultur- oder kunsthistorische Bezüge auf." Diese Leitlinien für die Bewahrung des Kulturerbes schließen selbstverständlich Kunst am Bau, Standbilder, Brunnenanlagen und andere Kunstwerke mit ein.

    Dennoch ist der Schlossplatz darauf angelegt, von historischen Kunstwerken geleert, steinern und schmucklos das Humboldt-Forum in Erscheinungsbild und Ästhetik von seiner historischen Umgebung zu isolieren, während der neobarocke Neptunbrunnen seinerseits städtebaulich isoliert auf dem noch zu planenden Rathausforum verbleibt und die Rossebändiger bei nur geringer öffentlicher Wahrnehmung im abgelegenen Kleistpark stehen. Die Senatsbaudirektorin Frau Lüscher, als überzeugte Vertreterin „zeitgemäßer“, schmuckloser Stadtplanung, lehnt ohnehin das Humboldtforum in der rekonstruierten Form ab, betont aber, dass „die Berlinerinnen und Berliner und unzählige Besucher das Recht und das Bedürfnis haben, an diesem sehr prominenten Ort die vielschichtige Geschichte dieses Ortes zu verstehen und dass der Freiraum dazu einen Beitrag leisten soll“.

    Weder Ihr Ressort noch das der Frau Lüscher lassen für diesen „sehr prominenten Ort“ eine besondere Aufmerksamkeit des Senats und eine Berücksichtigung besonderer kultur- oder kunsthistorischer Bezüge erkennen. Auch sind weder Sie noch Frau Lüscher offensichtlich bereit, die hochwertigen, historisch und kunstgeschichtlich herausragenden Kunstwerke an ihre ursprünglichen Standorte zurückzuführen, was dem vielschichtigen Verständnis dieses Ortes und dem Schutz des Kulturerbes angemessen wäre.