Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Alles richtig, also die Beeinträchtigung der Fassaden.... : Birken zu beschneiden macht allerdings kaum Sinn. Erstens ist dann die typische Wuchsform am A.... und somit das Konzept der Gartenarchitekten typische Vegetationsgesellschaften darzustellen obsolet und zweitens treiben die Birken dann erst recht massig Schösslinge aus mit viel Laub und ihre an sich lockeren Kronen verdichten sich. Ich glaube wir müssen mit diesen Birken erst einmal "leben" und abwarten. Ich glaube die werden nur sehr langsam wachsen und im Winter sind sie ohne Laub und haben eher dünne Äste und stören weniger. Also beruhigt Euch.

    Hier mal die für die Schloßfassaden positivste Ausbildung der Birken, die ich finden konnte: Moorbirken, die bleiben besonders klein:

    Panoramablick auf einen Moorbirken-Bestand (Betula pubescens) in der Taiga

    Sonst eher so in Sibirien:

    Sibirien

  • ... Ich glaube die werden nur sehr langsam wachsen und im Winter sind sie ohne Laub und haben eher dünne Äste und stören weniger. Also beruhigt Euch.

    Hier mal die für die Schloßfassaden positivste Ausbildung der Birken, die ich finden konnte: Moorbirken, die bleiben besonders klein.
    ...

    Die Moor-Birke ... kann Wuchshöhen von bis zu 30 Meter (!!!) erreichen.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Moor-Birke

  • Birken werden - darüber hat mich der Gartenbauexperte Maecenas newly aufgeklärt, nachdem er (nicht dass er es nötig hätte) im allgemein anerkannten Gartenbaulexikon "Wikipedia" nachgeschlagen hat - "bis zu 30 Meter" hoch. Es ist anzunehmen, dass dies unter Idealbedingungen, und auch dann nicht immer, der Fall ist. Frage an den ausgewiesenen Landschaftsplaner Maecenas newly: Entspricht der Standort an der Nordseite auf dem stark verdichteten Berliner Boden den Idealbedingungen? Ist davon auszugehen, dass die jetzt gepflanzten Birken 30 Meter hoch werden? Es dürfen selbstverständlich auch alle anderen Gärtner, Landschaftsarchitekten und Gartenhistoriker antworten, die hier so engagiert wie fachkundig mitdiskutieren. Ich freue mich immer, wenn ich was dazu lernen darf - zumal von so fachkundigen Experten.

  • Ich finde es immer schade, wenn in einem Forum Argumente durch polemische Spitzen ersetzt werden

    (nicht dass Luxemburger dies nötig hätte).

    Mein Hinweis darauf, dass Moorbirken bis 30 Meter hoch wachsen können, war erkennbar zur Ausführung von Schortschibär, dass diese Bäume "besonders klein blieben". Dies stimmt eben so leider nicht.

    Insoweit reicht in einem Architekturforum in der Tat ein Link zu Wikipedia aus. (Lehrbücher zur Botanik sagen i.Ü. grds.auch nichts anderes aus).

    Und diese Maximalhöhe ist aber auch durchaus ein Kriterium, dass man bei der Pflanzenauswahl an dieser Stelle berücksichtigen sollte.
    Natürlich kann man dann darauf spekulieren, dass wegen der Nordseite oder "des stark erdichteten Berliner Bodens" die Bäume "nur" 20 oder 25 Meter hoch werden. (Mit welcher Höhe ein grossherzoglicher Gartenbauexperte rechnet, kann ich natürlich nicht wissen; und gewiss haben Gärtner keinerlei Möglichkeiten natürliche Standortnachteile abzumildern).

    Eins ist doch gewiss: die Bäume werden noch erheblich größer werden und einen Teil der kostbaren Fassade verdecken.

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  • Newly, das war ganz sicher nicht gegen dich, sondern auf die besonders liebeswerte und sachliche Art eines bestimmten Diskussionsteilnehmers bezogen vgl #1.155

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • die historische Bepflanzung der Lustgartenseite


    vor dem Apothekenflügel mit dem Denkmal Gaspard de Coligny von Emil von Görtz


    links Denkmal Gaspard de Coligny und rechts Denkmal Prinz Wilhelm von Oranien " Der Schweiger" von Prof. Walter Schott


    die bepflanze Lustgartenseite nach 1907


    Vegetation vor dem Apothekenflügel im Hintergrund der rechte Kopfbau der Kaiser Wilhelm Straße und der Marienkirche


    Apothekenflügel


    Der Apothekenflügel vor dem Bau der Kaiser Wilhelm Brücke


    nach dem Bau der Kaiser Wilhelm Brücke


    Eine Aufnahme mit belaubten Bäumen, von der Barockfassade ist nichts zu sehen, wachsen die neu gepflanzten Bäume auch so hoch so wird die Fassade an einigen Stellen der Lustgartenseite verdeckt sein ! Schade

  • Danke, "Eiserner Pirat" für die interessanten Aufnahmen.

    Ich bin immer wieder überrascht, welch ein voluminöses, aber äußerlich banales Gebäude sich zwischen Apothekenflügel und Schlüterscher Barockfassade befand (dein vorletzetes Bild oben)!

    Auch wenn ich sehr für die Rückkehr des Apothekenflügels bin, wäre dieses Zwischengebäude nicht gerade ein attraktiver Rekonstruktionskanditat...

  • nun ist es bestätigt worden, heute hat der Bau der Verschaukelungswippe begonnen. Die Gründungspfähle werden durch den historischen Sockel bis in 40 m Tiefe getrieben ! Trotz jährliche Kosten im sechsstelligen Eurobetrag wird sie also gebaut ! Mir wird schlecht, so ein Bauwerk vor ein Barockensemble ! :kopfwand:

  • Leute es ist doch klar, dass das politische Establishment hier keinen Rückzieher machen wird. Das wäre ein Gesichtsverlust ohnegleichen. Es gilt dasselbe wie für die Politik der letzten Jahre: wir haben alles richtig gemacht, bloß keine Fehler zugeben. Und unsere Kritiker sind ja ohnehin nur Verschwörungstheoretiker. Darum kommt die Wippe jetzt auch auf Biegen und Brechen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Hatten wir diesen Artikel schon irgendwo?

    (...) Vor der Schlossfassade stehen mit diesem Geld nunmehr 13 etwa acht Meter hohe Bäume im Kiesboden. Dass die Blätter der Baumkronen nicht sehr dicht sind, ist Absicht, weil die dahinter stehende Fassade noch gut zu sehen sein soll. Bei den Bäumen handelt es sich um Amerikanische Gleditschien, auch Falscher Christusdorn genannt. (...)


    Oder hier, ein ähnlicher Artikel, auf der Web-Seite des Fördervereins:

    https://berliner-schloss.de/blog/spende-fu…rliner-schloss/

  • Ich konnte den Artikel leider nicht öffnen. Mit dem gespendeten Gleditschienhain ist wohl der ganz nördlichen Teil vor dem ehem. Apothekerflügel gemeint. Das Foto im Artikel zeigt hingegen die Birken innerhalb der Beete ....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ich möchte noch einmal auf die Funktion der Schlossterrassen als Gartenparterres zurückkommen. Hier einige Beispiele, die zeigen, wie wichtig diese Parterres als "Vorposten" der Fassadenarchitektur waren.

    Zunächst noch einmal Berlin:


    Veitshöchheim bei Würzburg: das Parterre gleichsam als Standplatte für das ganze Schloss:

    Bruchsal: ein sehr weit ausgreifendes Parterre, das fast schon ein eigenes Areal bildet:

    B

    Der Dresdner Zwinger: Pöppelmann hatte den Innenhof ja als Garten geplant. Das Parterre wird hier zu einer richtigen Terrasse.

    Brühl, Schloss Augustusburg: das Parterre hat gleichfalls die Höhe einer Terrasse:

    Ansbach, markgräfliche Residenz: Hier das Gegenteil: Schlossgraben statt Parterre. Wichtig aber auch die umfassende Brüstung als Bindeglied zwischen Schloss und Stadtraum.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • nun ist es bestätigt worden, heute hat der Bau der Verschaukelungswippe begonnen. Die Gründungspfähle werden durch den historischen Sockel bis in 40 m Tiefe getrieben ! Trotz jährliche Kosten im sechsstelligen Eurobetrag wird sie also gebaut ! Mir wird schlecht, so ein Bauwerk vor ein Barockensemble ! :kopfwand:

    Jetzt tut es mir einfach nochmal richtig weh mit ansehen zu müssen, wie im Jahre 2020 mitten in Berlin ein Baudenkmal zerstört wird...schade, es hätte bessere Lösungen gegeben, sowohl für den Sockel, als auch den Milla-Entwurf...

  • Wie ich schon gesagt habe: ein dieser Republik höchst würdiges Denkmal

    Seinsheim

    Sehr gewichtiger Beitrag und ein entscheidendes Argument. Bäume sind demnach wirklich die Faust aufs Auge. Und wenn das noch so hochdotierte Professionisten, für mich ist das eine unfassbare Stümperei.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • laut Artikel im Tagesspiegel vom 19.5.2020 hat die Verschaukelungswippe die Größe von 50 x 18 m bei einer Stärke von 2,5 m an der dicksten Stelle :wuetenspringen: , da kann man zukünftig sich den Blick vom Schinkelplatz auf das Eosanderportal sparen . In Augenhöhe vom Schinkelplatz ist der Blick dann total verstellt. :kopfschuetteln:

  • Und was war vorher, mit den Kolonnaden oder gar mit der Schlossfreiheit? Red also keinen Blödsinn daher!

    Sie meinen also, Fehler sollte man wiederholen, oder wie ist Ihr Post zu verstehen? Abgesehen davon dachte ich, ein unverschämter Umgangston sei anderen Foren vorbehalten.