Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Ein bedenkenswerter Vorschlag, als Inspirationsquelle für weitere Transformationen der alten Kolonnaden sicherlich gut dienlich. Allerdings die Kopfbauten mit den Dreiecksgiebeln für Treppenrampen in voller Massigkeit, inklusive Rolltreppe, zu opfern geht ja überhaupt nicht. Viel zu steil und die Sicht einschränkend, ganz zu schweigen von der Proportionalität, die die Kolonnaden ad absurdum führen. Da könnte ich mir eine elegantere Treppenlösung vorstellen, integriert in die Kopfbauten!

  • @'SchortschiBähr: ich sehe das anders. Wenn ein Gutachten darlegt, das es gefährlich ist ein Denkmal auf einen Ort zu bauen der nicht sicher ist, dann kann man den Bürger nicht vermitteln das es trotzdem gebaut werden soll. Auch wird in dem Gutachten darauf hingewiesen, dass der Sockel restauriert wurde und man diesen durch Stützen und Pfleiler beschädigen würde. Es gäbe auch keine Möglichkeit mehr diese Bodenmosaike an ihren alten Platz zurückzuführen.

    Wir fassen zusammen:

    1. Eine Mehrheit der Bevölkerung (Berliner Bevölkerung) ist gegen das Denkmal,
    2. Die Presse berichtet in den wenigsten Fällen positiv über das Denkmal
    3. Ein Gutachten des Landesdenkmalamt Berlin legt dar, das es gefährlich ist auf dem Schloßplatz ein Denkmal zu bauen und lehnt dies eigentlich ab.

    Der Haushaltausschuss muss jetzt schon gute Gründe haben, die Gelder Ende September freizugeben um es auf dem Schloßplatz zu errichten. Einfach mal den Willen des Bürgers beachten und das Projekt abblasen.

  • So gern ich auch in den Choral von Villa1895 mit einstimmen würde, mir fehlt so recht der Glaube, dass hier das Landesdenkmalamt das letzte Wort spricht.

    Zur Zusammenfassung gehört eben leider auch...

    1. Der Mehrheit der Bevölkerung ist das Denkmal ziemlich Wurst.
    2. Der Mehrheit der Politiker ebenso und hat wohl einen Beschluss zum Bau abgenickt.
    3. Eine einflussreiche Minderheit ebendieser (einschließlich der Kulturstaatsministerin) setzt offensichtlich alles
    daran, den Bau durchzudrücken.

  • Es war zu befürchten, Madame Grütters und die Wippen-Durchboxer schalten auf stur. Dass die Berliner Denkmalbehörde durch den Bau und den Betrieb der Wippe massive substanzielle Schäden am wilhelminischen Sockel befürchtet wird ignoriert und missachtet. Skandalös! :kopfwand:
    >> Quelle

  • Ich habe es auch eben gelesen und bin entsetzt. Wr haben ein Gutachten das interessiert uns aber nicht wir machen trotzdem weiter. Mir sind/waren die Bodenmosaike schon immer egal, los gehts missachten wir einfach mal den Willen der Mehrheit der Bevölkerung.

    Wenn die" Einheitswippe" erstmal steht, dann kräht kein Hahn mehr danach und schert sich um ein Gutachten, das es mal gab. :wuetenspringen:

  • Mich verwundert die Ignoranz der Zuständigen bezüglich der Denkmalpflege eines Sockels, der als Teil der Museumsinsel auch Teil des UNESCO-Welterbes ist.
    Obwohl, neben genereller Kritik am Standort und der womöglich fehlleitenden Symbolik des Einheitsdenkmals, nun explizite Sicherheitsbedenken des Landesdenkmalamts verkündet wurden, scheint dies keinerlei Maßnahmen bei den Zuständigen auszulösen.
    Eine einfache Versetzung des Denkmals vor das Reichstagsgebäude (was auch auf historischer und städtebaulicher Ebene nötig sein würde) würde die vorliegenden Probleme lösen.
    Es erscheint mir aber als gar unmöglich, dass der Bundestag unvoreingenommen agiert, wenn es um die Platzierung eines Denkmals vor ihren Arbeitsplatz geht...

  • Schlimm! Aber man sollte nie sagen, das dieses ,,Ding'' ewig dort stehen wird. Auch der PdR war für dauerhaft gedacht. Auch andere Bauten waren für ewig gedacht und verschwanden irgendwann. Ich finde diese Schake einfach nur peinlich und dem Ort, dem Grund ihres Baues und dem Verstehen ihrer Existenz absolut nicht angemessen. Und wenn der Bundestag den Bau beschlossen hat, muß er auch vollendet werden, egal was die Bevölkerung wirklich denkt, denn diese Meinung ist nicht gefragt. Nur zu Wahlzeiten... Aber meine Meinung: Hinter dieser Schale steht eine zu starke Lobby, der mit Demos nicht beizukommen ist, mit keinem Gutachten oder Denkmalschutz. Das kann man doch alles aufheben oder verschwinden lassen...

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Aber man sollte nie sagen, das dieses ,,Ding'' ewig dort stehen wird.

    Vielleicht nicht ewig, aber realistisch betrachtet wahrscheinlich leider sehr, sehr lange. Jeder etwaige Versuch der Beseitigung des Denkmals würde postwendend als Respekt- und Pietätlosigkeit gegenüber den Freiheitskämpfern von 1989 gebrandmarkt werden. Damit wird die Wippe quasi unantastbar.

  • Ich habe jetzt sämtliche Umweltverbände/ Vereine / zuständige Behörden in Berlin und in Deutschland angeschrieben und detailiert über die Fledermäuse im Sockel aufgeklärt. Insbesondere auch in Bezug auf den rechtlichen Schutzstatus, in der Hoffnung das Sie sich aktiv für deren Schutz einsetzen und somit das bohren der Wippengründung verhindern :wink:

    An dieser Stelle schöne Grüße vom Aph an MuP :blumen:

  • Fledermäuse, Juchtenkäfer und andere Kleintiere zählen für gewisse Aktivisten nur, wenn sie ideologisch als Faustpfand dienen. Genauso wie gewisse Wälder („Hambi“). Tun sie das nicht, ist den Aktivisten deren Schicksal herzlich wurscht.

    In dubio pro reko

  • Aus dem Thema "Berliner Schloss - Humboldt-Forum" hier her verschoben.

    Ich muss aus dem heute erhaltenen Berliner Extrablatt eine sehr betrübliche Info mitteilen. Einige haben sich ja gefragt, was mit den Spreeterrassen an der Ostseite nicht stimmt, weil es hier seit Wochen nicht voran geht und sogar Teile zurückgebaut werden. Ich weiß nicht, ob die Info hier schon angesprochen wurde, aber anscheinend gibt es große Unterschiede zwischen den Visus des Wettbewerbssiegers und der tatsächlichen Umsetzung. So suggerieren die Visus des Wettbewerbs, dass man problemlos über die Betonbrüstungen der Spreeterrassen schauen kann.

    Dies mag im stehenden Zustand auch so sein, weil die Brüstung 1.10 m hoch sein sollen, hat aber für die Außengastronomie jetzt den Effekt, dass alle, die auf der Freiterrasse vor dem Ostfügel sitzen, gegen eine Betonwand schauen. Man hätte also ein Geländer (aus Glas oder dergleichem) als Krone auf die Mauern aufsetzen müssen. Stattdessen wurde die gesamte Begrenzung nach oben durchgängig in Beton ausgeführt.

    Und jetzt ist guter Rat teuer. Für ein gutes Ergebnis müsste man mit einer riesigen Betonsäge nun die bereit errichtete Mauer kürzen. Ob es aber dazu kommt, ist unklar. Bauherr dieser Fehlplanung ist nicht die Stiftung Humboldt Forum, sondern .... dreimal dürft ihr raten .... natürlich, das Land Berlin :thumbdown:

    APH - am Puls der Zeit

  • (...) ...muss ich aus dem heute erhaltenen Berliner Extrablatt eine sehr betrübliche Info mitteilen. (...)

    Für alle, die das Berliner Extrablatt nicht in der Papierausgabe per Post erhalten haben, ist hier die
    Weiterleitung zur digitalen Version:

    https://berliner-schloss.de/wp-content/upl…e-90_gesamt.pdf

    Über den Schildbürgerstreich an der Spreeterrasse, ist auf Seite Nr. 37 zu lesen.

  • ...
    Dies mag im stehenden Zustand auch so sein, weil die Brüstung 1.10 m hoch sein sollen, hat aber für die Außengastronomie jetzt den Effekt, dass alle, die auf der Freiterrasse vor dem Ostfügel sitzen, gegen eine Betonwand schauen. Man hätte also ein Geländer (aus Glas oder dergleichem) als Krone auf die Mauern aufsetzen müssen. Stattdessen wurde die gesamte Begrenzung nach oben durchgängig in Beton ausgeführt.

    Und jetzt ist guter Rat teuer. Für ein gutes Ergebnis müsste man mit einer riesigen Betonsäge nun die bereit errichtete Mauer kürzen. Ob es aber dazu kommt, ist unklar. Bauherr dieser Fehlplanung ist nicht die Stiftung Humboldt Forum, sondern .... dreimal dürft ihr raten .... natürlich, das Land Berlin :thumbdown:

    ...oder man baut für die Außengastronomie in der warmen Jahreszeit einfach ein Podest auf - z B. mit 1 m Abstand von der Brüstung. So machen es ja hunderte von Straßencafés jedes Jahr als Anbau an den Fußweg (Im Moment würde ich sowieso nicht draußen sitzen wollen...). Habe das gerade mal ausprobiert mit einem Maßstab ("Zollstock"): Bei gerader Sitzhaltung liegt meine Augenhöhe (ich bin 1,88 m groß) bei ca. 1,25 m, über eine 1,10 m hohe Brüstung könnte ich also gerade so eben bequem hinüberblicken. Dann müsste ein Podest von 18 - 20 cm Höhe auch für kleinere Besucher ausreichen.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • ...oder man baut für die Außengastronomie in der warmen Jahreszeit einfach ein Podest auf - z B. mit 1 m Abstand von der Brüstung. So machen es ja hunderte von Straßencafés jedes Jahr als Anbau an den Fußweg (Im Moment würde ich sowieso nicht draußen sitzen wollen...). Habe das gerade mal ausprobiert mit einem Maßstab ("Zollstock"): Bei gerader Sitzhaltung liegt meine Augenhöhe (ich bin 1,88 m groß) bei ca. 1,25 m, über eine 1,10 m hohe Brüstung könnte ich also gerade so eben bequem hinüberblicken. Dan müsste ein Podest von 18 - 20 cm Höhe auch für kleinere Besucher ausreichen.

    Aber spielen die Behörden dann mit? Man baut ja so hoch damit niemand abstürzen kann. Wenn man jetzt ein Podest baut hat man das Problem ja wieder. Dann müsste ja trotzdem ein Geländer oder etwas dergleichen oben auf gebaut werden.

    APH - am Puls der Zeit

  • Aber spielen die Behörden dann mit? Man baut ja so hoch damit niemand abstürzen kann. Wenn man jetzt ein Podest baut hat man das Problem ja wieder. Dann müsste ja trotzdem ein Geländer oder etwas dergleichen oben auf gebaut werden.

    Wenn jemand von diesem Podest fällt, dann muß er schon vorher gehörig Anlauf nehmen, um über den Meter Abstand hinweg über die Brüstung zu fallen...

  • Es gibt offenbar noch eine zweite bürgerliche Partei im Bundestag. Ich bin gespannt, wie konkret bzw. ausweichend Frau Grütters antworten wird.

    Umsetzung des Freiheits- und Einheitsdenkmals


    EDIT: Und hier ist schon die Antwort - das hatte der BT-Redaktionsdienst wohl verpeilt.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (29. Oktober 2018 um 09:21)

  • Das Schreiben vom (04.10.) ist fast schon einen Monat alt. Wenn es bis jetzt keine Reaktion gab, ist auch keine mehr zu erwarten. Es soll halt gegen den Willen der Bürger das Stahlungetüm auf dem Sockel der Kolonnaden errichtet werden, koste es was es wolle. Die Politiker, die es gegen den Willen der Bevölkerung durchboxen und sich gegen jede Idee und Anregung für einen besseren Standort taub stellen, wollen sich damit selbst ein Denkmal setzen. Das sollte inzwischen eigentlich jedem klar geworden sein.

  • Aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass das Einheitsdenkmal überwältigende jährliche Betriebskosten von 150.000€ aufweisen wird.
    Nach nur 7 Jahren hätten wir somit (wenn die Kosten nicht noch höher liegen werden) mehr als 1.000.000€ Betriebskosten für die Wippe. Diese Kosten für das ledigliche Betreiben eines Denkmals zu investieren, das weiterhin deplatziert ist und viele Fragen aufwirft, ist schlicht und ergreifend unverantwortlich und falsch.
    Ohne die Anfrage wären diese Kosten wohl nie ans Licht gekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von l'architecture (29. Oktober 2018 um 17:24) aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Also spätestens jetzt muss die Notbremse gezogen werden. Jeder halbwegs denkfähige Mensch (dazu zähle ich eigentlich auch unsere Politiker) sollte jetzt langsam merken, dass es ein Fehler ist, dieses Stahlmonster auf dem Kolonnadensockel zu errichten. Jetzt muss man diesen Unsinn mit der Wippe stoppen und erst mal über Alternativen nachdenken.

    Warum greift die Presse solche skandalösen Vorgänge nicht auf? Würden die Schloßfassaden solche laufenden Kosten verursachen, würde die Presse auf die Barrikaden gehen. Die Zeitungen würden von nichts anderem mehr berichten...