Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Die Bilder besonders vom Schlüterhof im DAF Forum sind sehr schön und informativ aber warum bekommt der Schlossbauverein das nicht hin!:kopfschuetteln:

    Beim näheren betrachten fällt besonders die etwas stümperhafte ideenlose Anordnung der Pflastersteine vor dem Südflügel auf. Ich glaube das hätte man besser gekonnt ! Die sollen mal Anschauungsunterricht in Lissabon nehmen, dort eine Augenweide, hier einer Hauptstadt absolut unwürdig.

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    Beim näheren betrachten fällt besonders die etwas stümperhafte ideenlose Anordnung der Pflastersteine vor dem Südflügel auf. Ich glaube das hätte man besser gekonnt ! Die sollen mal Anschauungsunterricht in Lissabon nehmen, dort eine Augenweide, hier einer Hauptstadt absolut unwürdig.

    Warum unwürdig? Bissl Muster gefällig Herr Pirat?

    Das wäre aber dann komplett ahistorisch!

    Der hier perfekt verlegte Passe-Verband ist typisch für historische Pflasterflächen in Berlin, Dresden, Preußen und Sachsen allgemein.

    Bsplsw. verlegt man in Südwestdeutschland überwiegend Bogen- oder Schuppen-Pflaster.

    Das Passe_Pflaster ist - anders als dieses - ein komplett ungerichteter flächiger Verlegeverband. Es macht damit ruhige große Flächen mit einem Fugennetz gleichmäßig zu.

    Und dieses Pflaster ist durch den notwendigen "zufälligen" Wechsel der Steingröße und die nötige "zufällige" Unterbrechung einer Fuge nach spätestens 5 Steinen für Ungeübte ziemlich schwierig zu verlegen...

    Schuppenpflaster stur nach Schablone ist für viele Pflasterer einfacher.

    http://www.markus-ledig.de/passeverband.html

    Eine PflasterMUSTER-Tradition wie in Südeuropa gibt es in Dtschl. überwiegend nicht.

  • Nartuerlich darf man ueber einen Abriss in diesen Forum reden, denn dafuer ist dieses Forum ja da. Es muss ja auch nicht alles gesagte hier Sinn ergeben. Ich mache ja auch nicht immer Sinn. Aber hier bin ich auch eher gegen einen Abriss, weil

    Das Staatsrats Haus hat ja noch mehr Geschichte zu bieten - Es war ja auch Deutschlands Weisses Haus! Von 1998 bis 2002 war es das Kanzleramt von Bundeskanzler Gerhard Schroeder.

    Ein weiterer Punkt ist das Beispiel der politischen Unwarheit der Sozialisten. Das Schlosstor, welches von den Linken als Rekonstruktion konzipiert wurde. Von den Linken! Es ist gut solche Beispiele in Stein gegossen fuer die Diskusionen der Zukunft zu haben.

    Dazu handelt es sich nicht mal um eine Rekonstruktion! Es handelt sich in Wirklichkeit um einen Neubau, also um eine Kopie mit 1 - 2% Originalen Teilen. Dazu uebrigens noch um eine falsche Kopie - Symbole wurden fuer die politische Korrektheit absichtlich weggelassen oder veraendert. Zu guter letzt ist die ganze Kopie wegen der Unwahrheit gemacht worden weil behauptet worden war das der Sozialismus auf dem Balkon ausgerufen worden war. Unwarheit ueber Unwarheit. Fakenews, so zu sagen. In Stein gemeisselt von den Beteiligten selbst! Sollte man meiner Meinung nach stehen lassen wenn sich mal keiner daran erinnert!

    Nun zu Punkt nummer drei: Auf Bilder habe ich gesehen das das Gebaeude nicht gerade wenig Kunst am Bau beherbergt - sehr viele Mosaiken, Malereien und der Gleichen. Diese Kunst, oder Propaganda hat auch an sich keine schlechte Themen. Voelkerverstsaendigung, Frieden, Gemeinsamkeit, als Beispiel. Das ist an sich gesehen alles nicht negativ.

    Die Nutzung als Schule wuerde ich allerdings aendern wollen. Die Naehe von Linken Themen und jungen Leuten ist mir nicht genehm...

  • Habe heute mal wieder auf der Webcam Richtung Denkmalsockel geschaut. Es ist echt schlimm wie die Zerstörung weiter voran schreitet. Es ist beschämend wie man es mit dem Denkmalschutz handhabt. Da übersteht der Sockel den Zweiten Weltkrieg, die DDR Zeit und in unser Zeit wird er dann (teilweise) zerstört.

  • Kommentar zur Zerstörung des Sockels von dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals.

    Denkmalschutz wird in Berlin absichtsvoll außer Kraft gesetzt. Die Behörde verstößt offensichtlich gegen ihre ureigentliche Aufgabe und unterwirft sich einer gefährlichen und „zeitgemäß“ arroganten Manipulationsmode.

    Aus einer Veranstaltung über die weltweit geführte Debatte zum Umgang mit umstrittenen Monumenten und Denkmälern berichtet die Stuttgarter Zeitung vom 4. August über Johannes Milla, Ideenexperte der Stuttgarter Agentur Milla & Partner. Milla ist mitverantwortlich für Konzeption und Bau des Einheits- und Freiheitsdenkmals in Berlin („Wippe“) und für den Standort auf dem erhaltenen, denkmalgeschützten Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals. Milla vertritt folgende Meinung zu umstrittenen Denkmälern. Besser als zu tilgen sei es, sie „umzudefinieren.“ Milla: „Ich bin begeistert von der Idee, ein Denkmal neu zu kontextualisieren.“ Milla hält Denkmalsturz für möglich, wenn man ihn als „performativen Akt“ versteht. Als Beispiel nennt er das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Karlsplatz in Stuttgart: „Wie wäre es denn“, fragt Milla, „wenn man die beiden Denkmäler, jenes für Kaiser-Wilhelm I und das für die Opfer des Nationalsozialismus, nicht in einem Gewaltakt, sondern in einem kuratierten performativen Akt vertauscht – die Opfer des Nationalsozialismus auf den Sockel des Kaiser-Denkmals hebt?“

    Milla sagt nicht, was dann mit der Reiterstatue von Wilhelm I passieren soll, vielleicht einschmelzen nach dem Vorbild Ulbrichts? Die Reiterstatue ist heute umgeben von Obelisken mit Aufschriften der Schlachten von 1970-71. Die könnten dann wohl kaum das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus umrahmen. Soll man diese also auch entsorgen? Diese Zerstörungs- und Manipulationsorgie eines kreativen Kopfes wäre nicht nur ein Verlust für wenige uralt-konservative W-I-Anhänger und für rechte Kriegs- und Siegfanatiker. Die Zerstörung wäre vielmehr ein Verlust für aufgeklärte, geschichtsbewusste Bürger. Diese sollen ein solches Denkmal nicht als vollständig erhaltenes Dokument in seiner Bedeutung für die Geschichte des 19. Jahrhunderts sehen, nicht selbst interpretieren und kritisch begreifen dürfen. Geschichte und ihre Symbole werden nur geduldet, wenn sie in den heutigen „Zeitgeist“ passen. Sonst werden sie „umkontextualisiert“ oder ganz zerstört! Morgen wird dann die Wippe umkontextualisiert! Darüber sollten u. a. nachdenken: das Denkmalschutzamt, Herr Thierse, Herr Lammert und Frau Grütters.

  • Den Denkmalschutz als Schutz für ein Gebäude oder Bodendenkmal kann man nicht so wirklich ernst nehmen.Etwas unter Denkmalschutz gestellt,bedeutet nicht grundsätzlich,das es für ewig in Stein gemeißelt ist.Wie man es gerade braucht,der Denkmalschutz kann eben dann schnell mal von heut auf morgen aufgehoben werden.Kommt auch oft darauf an,wer gerade das politische Sagen hat, Bzw.welches politische Denken in der Gesellschaft gerade vorherrscht.Das ist eben alles nur von Menschen gemacht.

  • Ergänzung: Im Falle der weitgehenden Zerstörung des Sockels nimmt das Denkmalschutzamt durch Duldung teil an der Zerstörung. Im Falle der Rossebändiger und des Neptunbrunnens nimmt das Amt teil durch die Zerstörung zweier viel älterer, historisch bedeutungsvollerer und ästhetisch ausdrucksstärkerer Standorte. Beide Standorte sind im Rahmen des Ensembles der Museumsinsel unverzichtbar. Das Amt tut dieses, indem es für die Artefakte eine Not- und Interimslösung der Nachkriegszeit durch ein „Gewohnheitsrecht“ hochstilisiert und favorisiert.

    Ich vermute Weihnachten - aber keine Ahnung, welches Jahr!

    Es wurden jetzt schon so oft Gerüstabbau-Termine genannt, die alle ohne Not gerissen wurden.

    Als Termin für die Abnahme des Gerüstes vor dem Eosander-Portal hat der Förderverein BS den September genannt. Begründung: Es müssten noch Kupferabdeckungen montiert werden. Die Arbeiten seien wegen Corona in Verzug.

    Es wäre nicht schlecht, dazu auch einen Link zu schicken.

    Denkmal-Debatte in Stuttgart

    Kommt jetzt Kaiser Wilhelm I. in die Schusslinie?

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.denkmal…d142a743e2.html

    Es wäre nicht schlecht, dazu auch einen Link zu schicken.

    Denkmal-Debatte in Stuttgart

    Kommt jetzt Kaiser Wilhelm I. in die Schusslinie?

    https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.denkmal…d142a743e2.html

  • Dass die Eingriffe in den Sockel so massiv sind, hätte ich nicht gedacht. Wozu hat man ihn überhaupt saniert, wenn man ihn jetzt pulverisiert? Das ganze Projekt gerät immer mehr zu kompletten Farce.

  • Vor allem: Wie kann es sein, dass die Berliner Denkmalbehörde solche weitreichenden Zerstörungen durchgewunken hat ??

    Ulbricht zerstörte das Oberteil, Grütters nun das Unterteil. Und die "lästigen" Mosaiken werden wahrscheinlich bald irgendwo eingemottet, in der Hoffnung, dass man sie bald vergisst. Es ist beschämend, dass sich die heutigen Verantwortungsträger im Grunde genauso verantwortungslos und kulturbarbarisch verhalten wie die Bilderstürmer der SED 1950. Aber andererseits ist ja Bilderstürmerei gerade wieder voll im Trend ...

    Auf dieser Webseite gibt es ein paar schöne Eindrücke der Gewölbe, die man nie wieder so erleben können wird.

  • An der Wasserseite muss ja wohl dann auch ein Geländer montiert werden.

    Ob sie soviel Geschmack haben, das originale Geländer von der anderen Uferseite zu kopieren - oder passen sie es an die Wippe an - hochkant gestellte Fußabtreter ?

  • Where once was the Memorial to Kaiser Wilhelm I , now a big hole preparing for a new monument and new foundation.

    Wo einst das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. war, bereitet sich heute ein großes Loch auf ein neues Denkmal und eine neue Gründung vor.

    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (11. August 2020 um 20:17) aus folgendem Grund: Übersetzt

  • Ich wollte schon frohlocken, als ich das Bild sah, weil es aussieht als wäre ein Bagger in den Tatort gestürzt.

    Aber hier wird wohl nur Sand in den Sockel gekippt.

  • Ich denke, ein nicht zu unterschätzender Beweggrund, historische Gebäude / Denkmäler zu erhalten, war für die deutschen Kommunisten, die Motivation ausländischer Besucher als Devisenbringer zu stärken. Das hat ihnen sicher einige Schmerzen bereitet.

    Inwiefern auch eine späte Erkenntnis, beim Abriss des Schlosses diesbezüglich einen Fehler gemacht zu haben, eine Rolle spielt, bleibt unklar.

    Wie sie sich die Stadt der Zukunft wirklich vorgestellt haben, konnte ich schon als 14-jähriger im Buch "Weltall, Erde, Mensch" bewundern.

    Big illustration from the book