Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Was meinen Berliner zu diesem Beitrag von G-S, den ich kürzlich gelesen habe (Name aus Datenschutzgründen von mir geändert):

    Zunächst: Das mit demokratischem Parlamentsbeschluss aller Deutschen bewilligte und von vielen, vielen Menschen bei uns und in aller Welt privat geschaffene Projekt lässt jede Kritik einfach abtropfen! Nur mein liebes Berlin will oder kann nicht "zu Potte" kommen. Selten, sehr selten betont oder würdigt man das großartige Geschenk, das Berlin von den oben Genannten gemacht wurde! Nein, obwohl die Großplastiken und der Schlossbrunnen vorhanden sind, sollen diese anachronistisch dastehen, oder versteckt dahinschlummern. Dann der Oranierfürst, der vor dem Schloss stand; der für die Niederlande der Vater (Begründer) ihrer Nation ist. Was für eine Geste an die Niederlande, der Deutschland ja auch schreckliches angetan hat! All das ist und muss das Umfeld des Forums leisten, und auch von Berlin finanziert werden!

  • Muss man denn alles mit irgendeinem Hinweis auf deutsche Schuld und Wiedergutmachung begründen?... :augenrollengruen:

    Wenn die Niederländer ihren Staatsgründer in Berlin sehen wollen, könnten Sie doch die Figur fertigen lassen und der Stadt Berlin die Statue zwecks Aufstellung vor dem Schloss schenken. Und den Rest der Oranier gleich mit. Dann wäre der Berliner Senat im Zugzwang: Geschenk des EU-Partners ablehnen und eventuell einen Eklat provozieren? Oder die Figuren aufstellen?... Ich denke aber, den Niederländern ist es nicht so wichtig... Herr Boddien könnte aber mal bei König Willem-Alexander oder Ministerpräsiden Mark Rutte nachfragen. Vielleicht haben sie ja doch Interesse, wenn vor dem Schloss ein großes deutsch-niederländisches Freundschaftsfest organisiert wird...

  • Wenn man zur Versöhnung zudem noch die Spanier einladen würde, könnte man ein noch größeres Freundschaftsfest feiern.

    ...und dies alles dank dieser tollen Oranier-Fürsten.

  • Heimdall:

    Für den Moritz haben Niederländer schon gespendet.

    Zitat aus einem früherem Bericht des Fördervereins: proxy-image?piurl=https%3A%2F%2Fencrypted-tbn0.gstatic.com%2Fimages%3Fq%3Dtbn%3AANd9GcQ3GKGF91p1ZPebyjHSGxHYjd55vECWjKSwsJF8nu1822nKljgF%26s&sp=1600774540Teb7219bc008674c8594ac9092910582091a732f3fabf859ea04e67c4e2a951a9

    Der vom Sockel gestürzte Moritz vor der Lustgartenterrasse, kurz nach dem Kriege. Schon damals hatten Buntmetalldiebe ihm die rechte Hand mit seinem Marschallstab und den Degen gestohlen.

    David Hakkenberg, ein Niederländer aus Apeldoorn, zeigte seine ganze Passion für die Denkmäler der Oranierfürsten am Schloss. Ohne diese Fürsten wären die Niederlande nicht entstanden. Er sammelte die nötigen Spenden, um den einzigen noch im Original vorhandenen der früher fünf Oranierfürsten der Lustgartenterrasse zu restaurieren. Dieser hatte bös gelitten: In den Nachkriegsjahren wurde er von seinem Sockel auf der Terrasse heruntergerissen, seine Plinte verbog dabei und so konnte er nicht mehr stehen. Sein Gesicht wurde von Unbekannt mit gelber Farbe beschmiert. Seinen Degen und den Marschallstab verlor er auch in dieser Zeit. Seine fürstlichen Verwandten wurden in der Nachkriegszeit alle eingeschmolzen, allerdings existieren am niederländischen Königshof noch die Kleinmodelle und, bis auf einen, Zweitgüsse in originaler Größe an verschiedenen Standorten in Wiesbaden, den Niederlanden und England. Darüber haben wir berichtet.

    Was für ein wunderbares grenzüberwindendes europäisches Engagement der niederländischen Freunde, gerade vor dem Hintergrund eines besonders dunklen Kapitels der deutsch­-niederländischen Beziehungen durch die militärische Besetzung der Niederlande im 2. Weltkrieg. Wir danken allen beteiligten Niederländern herzlich für diese große, versöhnende Geste!

  • Ein neuer Aspekt! Ich war am Wochenende Unter den Linden, und hätte erwartet, dass das Stadtschloss beleuchtet wird. Nichts davon. Die Kuppel lag da wie ein dunkler Klumpen.

    Was wäre es doch für eine Wonne wenn man die Straße zum Schloss hochwanderte, und die Kuppel im Glanze erstrahlte.

    Gibt es Pläne ?

  • Auf dem Sockel des ND steht eine riesige Maschine, die Rohre von ca. 1,5 m Durchmesser einrammt.

    Und... am / Kupfergraben werden entlang der Ufermauer (Landseite), Spundwände eingerammt.

    Die entsprechenden Fotos kann ich leider nicht einstellen - mein Handy reagiert plötzlich nicht mehr auf den USB-Anschluss.

    Weiß hier jemand Rat ?

  • Hier ist nun die Beleuchtung, wie ein Traum! Aber alles real:

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Die Ufermauer von der Schlossbrücke aus betrachtet.

    Im Hintergrund wird die Zerstörung des Denkmalsockels weitergeführt.

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird hier begonnen, die Spreetreppe zu errichten. Ich vermute sehr, dass die Ufermauer der Schlossfreiheit denkmalgeschützt ist (war?)...

    An der Ostseite sind die Arbeiten an Uferverkleidung und Rampe bald beendet.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ganz rechts am Ende der Rampe hat man sogar den Abschluss mit einer Verzierung aus einem anderen Material gestaltet. Kupfer oder Bronze? Das soetwas heute möglich ist. Die ganze Osteseite wurde hypermodern gestaltet und am Ende der Rampe dann so eine verlorene Verzierung. Aber besser so als alles modern.

  • Der Schmuck der damaligen Kaiser Wilhelm Brücke sollte 1941 als" Metallspende des deutschen Volkes" in einer Eisenschmelzhütte in Gießen eingeschmolzen werden. Arbeiter verhinderten dies und so wurden die Bärenskulpturen nach Beendigung des Krieges in die USA verkauft. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Skulpturen wieder nach Berlin verbracht und 1997 in einem feierlichen Akt an der heutigen Liebknechtbrücke wieder angebracht.


  • Ja, und noch schlimmer: manche verwenden schon kein ß mehr. Wo bleibt der Respekt vor Preußen und unserer Kultur?

    Ernsthaft Leute: Ihr habt Probleme..

    Stimmt. Allerdings ist das kein Phänomen der Neuzeit. Das hat schon um 1900, also vor 120 Jahren angefangen, wie man am größten Segelschiff aller Zeiten der Preußen sehen kann:

  • Ganz rechts am Ende der Rampe hat man sogar den Abschluss mit einer Verzierung aus einem anderen Material gestaltet. Kupfer oder Bronze? Das soetwas heute möglich ist. Die ganze Osteseite wurde hypermodern gestaltet und am Ende der Rampe dann so eine verlorene Verzierung. Aber besser so als alles modern.

    Als Bauhaus-Geschädigter kann ich nur sagen: scheußlich, scheußlich, diese Ostseite!

  • Als Bauhaus-Geschädigter kann ich nur sagen: scheußlich, scheußlich, diese Ostseite!

    Lieber Elbegeist,

    ich hätte auch lieber die historische Ostfassade. Aber mit Pauschalurteilen soll man vorsichtig sein. Es gibt verblüffende Form-Beziehungen, die Manches erträglicher machen, wenn man sie erkennt. Joachim Schwerdt zeigt im neuen Extrablatt die Klarheit der Ostfassade in dreitausend Jahre altem Zusammenhang:

    Der Tempel der Hadschepsut in Ägypten:

    Irgendwie verblüffend, zwar völlig andere Umgebung und Einbettung, dazu eine Terrassierung. Dennoch scheint hier schon ein ganz ähnlich klares Formgefühl zu herrschen wie bei Stella Jahrtausende später.

    Ich finde bei Stella auch nicht alles gut - aber ich habe vom ersten Tag an gedacht, dass wir mit ihm sehr großes Glück hatten und haben.

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Wie groß das Glück war, dass Stella den Schlossaufbau übertragen bekam, zeigt schon die Tatsache, dass mit der Rekonstruktion der Gigantentreppe bereits jetzt ein kunsthistorischer Innenraum Realität werden kann. Bereits jetzt, und das Humboldt Forum hat noch nicht mal eröffnet! Grandios!