Westseite Berliner Schloss - Schlossfreiheit - ehem. Nationaldenkmal

  • Das ist es ja, was ich nicht fassen kann! Es wird 2020 ein Baudenkmal zerstört und niemand schreitet ein!! Der Sockel steht unter DENKMALSCHUTZ! Und alle möglichen dafür zuständigen Institutionen schützen es nicht, sondern ermöglichen seine Zerstörung! UNNÖTIGERWEISE!

    Nochmal, ich will nicht grundsätzlich Stimmung gegen das Denkmal machen, aber unter diesen Voraussetzungen sehr wohl gegen den Standort!

    Jedem Privatmann, der ein unter Denkmalschutz stehendes Haus erhalten möchte, werden Unmengen an Auflagen gemacht, aber wo ein paar "Mächtige" ihren Willen, ihre Prinzipien, ihr Machtgehabe durchsetzen wollen, spielt das alles keine Rolle!

    Da geht mir der Hut hoch, beim Schreiben!

  • Ich habe schon einmal im Forum gefragt, ob es nicht juristisch möglich ist, den Bau des Denkmal- für Freiheit und Einheit zu stoppen. Der Sockel wird im Untergrund stark beschädigt, Mosaike werden nicht mehr zurückkommen und ggf. kann es noch Auswirkungen auf die Fledermäuse haben, die ja im Untergrund des Sockel wohnen, denn diese kleinen Tierchen brauche absolute Ruhe.

    Bedauerlicherweise hat keiner geantwortet, wahrscheinlich weil wir keine Juristen im Forum haben.

  • So weit ich weiß, wurde diesbezüglich alles versucht und an allen Hebeln gedrückt. Leider vergeblich.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Warum muss die "Verschaukelungswippe" ausgerechnet an der Stelle errichtet werden, an der sich einst das durch die Kommunisten zerstörte Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm I. stand? Thierse hat ja alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dies zu erreichen bzw. es soll offenbar sichergestellt werden, dass das alte Denkmal niemals wieder kommen kann. Als Grund hierfür meine ich, zumindest bei Herrn Thierse, den alten, verbohrten Hass der Sozialdemokraten auf Kaiser Wilhelm I. zu erkennen. Dabei ist der alte Herr schon 1888, also vor 132 Jahren kurz vor Vollendung des 91. Lebensjahrs verstorben. An den darf wohl nichts mehr erinnern, nicht mal die vornehmen Kolonnaden, welche so wunderbar zur Schlossfassade mit dem Eosanderportal passen würden. Selbst die denkmalgeschützten Mosaike sollen wohl für immer aus der Öffentlichkeit verschwinden. Deshalb die Wippe, die überhaupt nicht zum Schloss passt, just an der Stelle, an der das alte Denkmal stand. Dass die Mehrheit nach Umfragen die Wippe dort nicht haben möchte, das ist denen "Oben" erst recht egal. Ein merkwürdiges Verständnis von Demokratie oder vielleicht eventuell doch ein "Schmierentheater"?

  • zum "Ersten Spatenstich" zur Wippe (jedes Kleinkind leistet in seinem Sandkasten mehr Körperarbeit...)

    Da habt ihr alle auf jeden Fall recht: es ist abolsut lächerlich, mit diesen hölzernen "Sandkasten". Aber es symbolisiert auch für unsere Nachkommen perfekt die heutige absurde Zeit mit den Masken als Krönung. Die Politiker fühlen sich ja sowieso als Menschen erster Klasse, denen also nicht so viel körperliche Arbeit zuzumuten ist.

    Man schaue sich auch als Vergleich andere Spatenstische an wie der vom BER, das sind auch nur Spielereien mit Sand :lachentuerkis::lachentuerkis:

    Hier noch ein Video zum ganzen Schauspiel. Und dann als erste Schicht dieses weiße Kies, was eher als Deko für Steingärten verwendet wird :gehtsnoch:

    Ab min 0:59 die kleine Gegendemo

    https://www.rbb24.de/panorama/thema…reignigung.html

  • Das mit der Treppe zur Spree habe ich mich auch gefragt, als ich unlängst dort war. Zumindest im abgebildeten Bereich ist da eine dicke Betonmauer, vor welche die größtenteils historischen Ufersteine gesetzt werden - das wird sicher nicht wieder weggerissen.

    Daneben ist die soweit unversehrte Fortsetzung der Ufermauer - hoffentlich kommt keiner auf die Idee, diese dann für die Treppe zu opfern.

  • Also, jetzt mal auf dem Boden der Tatsachen.

    Diese dort noch vorhandenen Mosaike waren erstens von überschaubarer künstlerischer Qualität. Ein paar Ornamente, Schriftzüge, zwei figurative Ecken usw. Qualitativ kaum über Mosaiken in etwas besseren Villen hinausgehend. Und, es handelt sich nicht um eine antike Ausgrabung der Römerzeit.

    Zudem war das Mosaik stark beschädigt. Kaum einer kann in Berlin davon ausgehen, dass das Mosaik in den Ursprungszustand wäre rekonstruiert worden. Es wäre also gegenüber dem Schloss bestenfalls eine Freifläche (oder Skateboard-Übungsfläche) mit einem kaputten Ruinenmosaik übrig geblieben, bei dem Besucher sich gefragt hätten, warum die gegenüber dem Hauptportal des Schlosses ein so "versiffte" und kaputte Platzpflasterung haben. Haben die kein Geld, das Pflaster zu erhalten und zu reparieren?, hätten sich die Touristen gefragt. Trotzdem wäre es nicht geschehen. Schauen wir nur auf die Räume des Neuen Museums. Schauen wir auf die weit qualitätvolleren Mosaiken der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die sich in einem ruinösen Zustand zeigen, und kaum ein Forumsdiskutant beklagt deren Zustand. Obwohl es da wirklich etwas zu jammern gibt.

    Und dann noch auf die kaputten Mosaiken irgendwelche Tierfiguren zu stellen, nur um irgendetwas dort raufzustellen, wäre ja noch banaler. So wie die ganzen halbgaren Ideen, wie man das Kaiser Wilhelm Nationaldenkmal dort irgendwie wieder herstellen könnte, wenn denn ein anderer Berliner Wunschsenat existieren würde. Aber eben dann doch nicht richtig wieder herstellen, sondern nur die Kolonnaden. Bei denen dann die Sichtverstellung des Schlossportals plötzlich nicht mehr stört, die gerade noch bei der "Wippe" beklagt wurde. Und vor die Kolonnaden vielleicht irgendwelche Tiere oder ein Obelisk oder Asterix oder irgendwas.

    Für mich sind diese ganzen Vorschläge völlig halbgar. Sie sind aus der reinen Dagegen-Haltung erwachsen. Also, entweder man hätte sich so positioniert, das alte Nationaldenkmal zu rekonstruieren. Ohne wenn und aber. Ohne "ein bisschen Mosaik erhalten" oder hier noch eine Löwenfigur. Dann hätten die Befürworter wahrscheinlich mal eine Lektion in Berliner Machtpolitik erhalten und sich vermutlich eine blutige Nase geholt. Immerhin als Lebenserfahrung zu verbuchen. Oder sie hätten verstanden, dass eine solche Rekonstruktion nicht möglich ist und stattdessen eine konsequente moderne Alternativlösung entwickelt. Alles andere wäre völlig unbefriedigend. Ein kaputtes, zweitklassiges Mosaik an dieser Stelle, wie bisweilen in osteuropäischen Städten zu sehen, denen es an Geld fehlt, bräuchte ich jedenfalls nicht. (Was nicht heißt, dass man das Mosaik sichern und vielleicht in Teilen irgendwo zeigen könnte.)

  • Lieber Heimdall,

    ich finde nicht, dass es eine so große Rolle spielt, ob man die Mosaike nun als erst-,zweit-, oder drittklassig ansieht. Sie waren nun mal da und Teil eines unter Denkmalschutz stehenden Bauwerkes. Ich teile zwar deine Einschätzung zu einer Totalrekonstruktion des alten Nationaldenkmals, aber eine Restauration der Mosaike wäre meines Erachtens so abwägig nicht, freilich unter der Voraussetzung eines Willens, diese in ein Denkmal zu integrieren. Wer das Schloss der Hohenzollern rekonstruiert, macht dies auch mit einem im Verhältnis dazu kleinen Mosaik. Aber ich stimme dir zu, das Zeitfenster, in dem sowas möglich ist, ist derzeit verschlossen.

    Zu den Kolonnaden: ja, sie bilden wie das neue Denkmal eine Art Barriere zwischen Schinkelplatz und Schloss. Aber wie platzieren sich beide Bauwerke im Gesamtkontext? Wie nimmt man es war? Wenn man alte Fotoaufnahmen vom Schinkelplatz aus Richtung Schloss aufgenommen sieht, empfindet man die Kolonnaden nicht unbedingt als störend. Das hat architektonische Gründe.

    Beim neuen Denkmal kann ich dazu nichts sagen, ehe es nicht erlebbar ist. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es eindeutiger heraussticht und mit Blick auf das Schloss auch störender wirken könnte. Auch das hätte dann architektonische Gründe.

    Nun ist es aber wie es ist, mir tut es nun mal immer weh, wenn historische Baustubstanz kaputt geht.

    Und ja, ein bisschen Gegnerschaft zum neuen Denkmal (genauer gesagt zum Entwurf) ist auch bei mir vorhanden: DIESEN Entwurf hätte ich einfach lieber auf dem Platz der Republik vor unserer Volksvertretung gesehen.

  • Die Mozaiken der KWG finde ich wunderbar. Die KWGK war ein wirklich sehr schöne imposante Kirche und persönlich denke ich mit Karstadt am Hermannplatz, alte Börse am Spree, Schloss Monbijou, Kroll-Oper oder Anhalter Bahnhof eine der Reko Kandidaten von Berlin.

    Technische Universität, Landgericht am Littenstrasse, Reichstagsgebäude, Dom und Friedrichstraßenpassage könnten allen wieder im alten Glanz umgestalltet werden, wenn nur die Wille da ist.........

  • So was geht nur in Berlin, ob z.B. die Dresdner Bürger so ein Monstrum von Verschaukelungswippe sich vor der Frauenkirche gefallen lassen würden ? Ich glaube nicht, die Dresdner haben eben Zivilcourage und sie würden dieses Ding vom Neumarkt fegen !

    Das ist ein Irrtum. Die Dresdner haben sich vor ein paar Jahren auch zwei senkrecht stehende Busse als ein "Flüchtlingsmahnmal" vor die Frauenkirche setzen lassen. Die Leute sind heutzutage zum überwiegenden Teil obrigkeitshörig oder gleichgültig. Hauptsache, der Fernseher zeigt "Lets dance", "Big Brother", "Dschungelcamp" und Fußball und bei Aldi und Co ist für Fresserei und Sauferei gesorgt. Das ist das heutige "Kulturvolk" Deutschland. Gott sei Dank bin ich nicht mehr jung!

  • Mir gefällt die "Wippe" auch nicht so richtig, aus ästhetischen Gründen erst recht nicht an diesem Ort, aber das ist nun einmal Demokratie. Genauso, wie die demokratisch legitimierte Entscheidung, den Palast der Republik abzureißen und die Fassaden des Stadtschlosses zu rekonstruieren.

    Das ist prinzipiell vollkommen richtig. Aber beim Abriss des Palastes der Republik und der Schlossrekonstruktion war der Diskussionsprozess viel umfangreicher. Da wurde 12 Jahre diskutiert, ehe der Bundestag eine Entscheidung traf, im Vorfeld gab es schon etliche Entwürfe. Die Debatte im Juni 2002 verlief auch sehr kontrovers, das ganze Parlament beteiligte sich. Die Wippe wurde hingegen, wenn ich es recht weiß, in der letzten Sitzung der Legislaturperiode in nächtlicher Stunde in Schnelldurchlauf beschlossen, auf Betreiben der Herren Thierse und Lammert, die entsprechende Vorarbeit bei den Abgeordneten geleistet hatten. Ob das Parlament zahlenmäßig überhaupt stimmberechtigt war, ist auch zweifelhaft. Insofern hatte das Ganze schon einen sehr faden Beigeschmack. Von echter Willensbildung würde ich jedenfalls nicht reden - ebenso wenig, wie demokratische Willensbildung durch das neue Denkmal angemessen visualisiert werden kann. Und insofern passt es dann ja auch wieder.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Rückblickend bin ich froh, dass die damaligen Protagonisten des Wiederaufbaus des Schlosses eine überaus offene und langwierige Diskussion gewagt haben. Das gibt der Rekonstruktion eine starke zusätzliche Legitimation.

    Die Protagonisten der "Wippe vor dem Schlosstor" hingegen wissen ganz genau, warum sie eine derart offene (und auch ergebnisoffene) Diskussion gescheut haben.

    (...) Es genügt daher nicht, dass wir Demokratie nur dem Papier nach leben. Wenn wir uns damit zufrieden geben, dass die Demokratie formal richtig abläuft, obwohl sie von keinem demokratischen Geist erfüllt ist, haben wir schon verloren.

    Und genau deshalb dürfen wir nicht müde werden, den ausschließlich formal demokratischen Prozess hinter der Einheitswippe offen anzuprangern.

    Für eine echte Demokratie reicht es eben nicht, wenn die Mitglieder*innen :kopfschuetteln: eines Parlaments (Bund oder Land) eine persönliche Präferenz haben. Sie sollten letztlich doch das Volk repräsentieren.

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Ich habe eine Frage wegen der Wippe.

    Gibt es nun ein Verfahren zum Ideenklau? Anscheinend nicht, sonst wuerde die Baustelle wohl nicht starten.

    Oder doch? Sind dies nur die Vorbereitungen zum Bau und der Bau selbst gestoppt?

    Dem Architekten wird doch vorgeworfen die Idee zu dieser Schale nicht selbst gehabt zu haben.

    Wie war das noch gleich?

  • Das sind wohl Ergänzungen für schadhafte alte Steine. Die Treppe scheint demnach nicht zu kommen.....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Guten Morgen, nachdem ich nun schon knapp 3 Jahre hier mitlese, habe ich kürzlich anlässlich der "Krönung", endlich geschafft mich hier anzumelden. Nun folgt also mein erster sachdienlicher Post. :)

    Seinsheim Die Ufermauer nach Abschluss der Bauarbeiten wieder herzustellen, war sicherlich Bestandteil der Ausschreibung. Die Errichtung der Treppe ist wiederum eine ( im wahrsten Sinne) andere Baustelle.

    Viele Grüße, Rico

  • Die weißen Steine:

    Ich denke, daß das Steinmaterial zur Entstehungszeit der Ufermauer schon nicht so hell war.

    Da auch wohl nicht beabsichtigt ist, die Mauer tief zu reinigen - also so zu belassen - fallen die hellen Steine natürlich extrem auf.

    Bloß.... was hätte man anders machen können ?

    Und... kann man die hellen Steine irgendwie altern, also in der Farbe anpassen ?