Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Nicht zum ersten Mal überkommt mich das Verlangen, das Büro des/der Verantwortlichen (unter vorheriger Benachrichtigung der Medien) aufzusuchen und ihn/sie dort friedlich, aber laut und durchdringend auffordern, zu erklären was der Schwachsinn soll?

    Im Inneren des Schlosses können sie mit dem Humboldt-Forum machen, was sie möchten, aber die Spender, die Berlin die Barockfassade zurück geschenkt haben, so vor den Kopf zu stoßen, ist einfach dummdreist. Schon die Einfassung der Beete mit heutigen Baustoffen schlägt der Fassade doch ins Gesicht wie die Ohrfeige, die man solchen Leuten eigentlich verpassen müsste.

  • Sind dies 100% abgeklärte Informationen?

    Die Namensschilder hängen ja sicher noch am Baum, da die Baustelle noch nicht abgenommen wurde.

    Es würde mich wundern, da es gegen die Idee und Zeichnungen von BBZ sprechen würde, Diese zeigen eine Visu mit nur 4m Höhe, was sicher zu gering ist, aber ich glaube 12m Höhe sind kein Problem für die Fassade( nur bis zur 1. Etage ). Die Fassade ist hier relativ repetitif, keinerlei besonderen Ornamente werden verdeckt und Birken eher leicht und lassen den Blick durch.

    Auf der Nordseite erwarte ich auch nicht ein so schnelles Wachstum, sind ja eigentlich Pionierbäume die Licht benötigen.

    Der aktuelle Zustand wird für die nächsten 10 Jahre akzeptabel bleiben. Kein Grund zur Panik oder Verunglimpfung der Planer.

    Erst einmal hoffen das die Bäume gut anwachsen und schauen wie sie mit der Nordseite klarkommen. Danach kann man immer noch zurückschneiden und jung nachpflanzen, um permanent dieses PfanzenBild zu erhalten.

    Und jeder sollte erst einmal durch die fertigen Beete hindurchlaufen, bevor er urteilt. Ich schätze alle werden eher positiv überrascht sein, wie dies die Fassade eher noch beleben und aufwerten wird (gerade am mit der Abendsonne und dem Schattenspiel).

  • Man hat wirklich den Eindruck, dass in den verantwortlichen Gremien Unvernunft oder böser Wille herrschen.

    Beides, in erster Linie wohl böser Wille.

    Vielleicht lässt man sich auch noch einfallen, das gesamte "Humboldtforum" mit Efeu zuwachsen zu lassen.

    Noch besser wäre es allerdings, Christo würde es dauerhaft verpacken. Das sind wir unserer "Geschichte" schuldig.

  • Es würde mich wundern, da es gegen die Idee und Zeichnungen von BBZ sprechen würde, Diese zeigen eine Visu mit nur 4m Höhe, was sicher zu gering ist, aber ich glaube 12m Höhe sind kein Problem für die Fassade( nur bis zur 1. Etage )

    Die Renderings von BBZ dürften den Birken ziemlich egal sein. Das sind sehr schnell wachsende Bäume, die sich weder durch Schatten noch durch schlechte Standorte (wie stillgelegte Bahngleise oder Dachrinnen) an ihrem Drang in die Höhe hindern lassen.

    Bei Wikipedia kann man über Birken erfahren:

    ... Sie gehören zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu 7 Metern erreichen; ausgewachsen können sie bis zu 30 Meter, in Einzelfällen sogar noch höher werden.

    Birken sind fraglos schöne Bäume, ich habe selber ein großes rund zwanzig Jahre altes Exemplar in meinem Garten. Aber direkt vor der Schlossfassade haben sie nichts zu suchen. Und Landschaftsarchitekten, die etwas von ihrem Metier verstehen, wären auch niemals auf eine solch blöde Idee gekommen (Pückler und Lenee z.B).

  • Das Klimazonen-Arboretum würde auf den Platz, wo sie die 13 Bäume gepflanzt haben passen. Mit Beeten und Einfassungen in einen barock anmutenden symmetrischen Muster. Und auf den Terrassen nur Stauden, Gräser und Polsterpflanzen.

    Denken isch halt Glückssache, gell!?

    Na ja, Bäume lassen sich wieder entfernen, die Pflanzungen werden sich verändern, wenn man einsieht, daß es nicht passt.

    Ist halt fatal das Umfeld Berlin zu überlassen. Wieso hat das der Bund nicht erworben? Damit würde Bau- und Umfeldgestaltung in einer Hand liegen.

  • Ich finde die Birken schön, genau da, wo sie sind. Und habe Zweifel an der gärtnerischen Kompetenz eines Großteils der hier Diskutierenden.

  • Im Notfall kann man die Birken,falls sie die Fassade zu stark stören, ja immer noch Nachts schnell zu Brennholz verarbeiten:biggrin::wink:

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • UrPotsdamer, dein Geschmack ist deine Sache. Deine regelmäßigen giftigen Bemerkungen gegen Forumskollegen sind aber sind nicht nur überflüssig, sondern auch eine Zumutung.

    Im Übrigen ist es durchaus wahrscheinlich dass die meisten Forumskollegen hier deutlich mehr gärtnerische Gestaltungskompetenz und Sensibilität haben als das Büro BBZ. Brauchst du vielleicht neben dem grandiosen Schlossumfeld noch weitere Beispiele für "Kompetenz" und Ästhetik von BBZ? Dann schau dir mal den Rathausplatz von Troisdorf oder den Marienhof in München an ...

  • Ich finde die Birken schön, genau da, wo sie sind. Und habe Zweifel an der gärtnerischen Kompetenz eines Großteils der hier Diskutierenden.

    Man könnte die Birken - quasi als Kompromiss - vor die Ostfassade pfanzen. Da fände ich sie als Gärtner auch sehr schön.

  • UrPotsdamer Als Kunsthistoriker müssten Sie doch wissen, welche Art von Gartenkunst zu einer barocken Fassade passt und welche nicht. Und wie das Parterre vor einem barocken Schloss normalerweise gestaltet war.

    Birken gehören m. W. nicht dazu. Oder kennen Sie einen entsprechenden barocken Garten ?

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Seinsheim

    Ich kenne mehrere Stadtschlösser (Wien, Stockholm, Potsdam, Paris, München), an denen überhaupt keine oder nur eine Fassade an eine Grünfläche grenzt. Meines Wissens nach war die Bepflanzung am Stadtschloss eine Schöpfung des 19. Jahrhunderts und hatte mit der ursprünglichen barocken Situation soviel zu tun wie die jetzige Bepflanzung. Ich finde die moderne Bepflanzung mit den drei "Humboldt-Gärten" reizvoll und freue mich darauf, wenn sie fertiggestellt ist.

    Als Kunsthistoriker kenne ich genug Beispiele aus der Kunstgeschichte, wie heute anerkannte Künstler von ihren Zeitgenossen als Nichtskönner verlacht wurden, weil sie nicht dem allgemeinen Geschmack entsprachen. Und ich empfinde es als anmaßend, wenn am Stammtisch einer anerkannten Landschaftsarchitekturfirma die Kompetenz abgesprochen wird.

  • Ich finde die Birken schön, genau da, wo sie sind. Und habe Zweifel an der gärtnerischen Kompetenz eines Großteils der hier Diskutierenden.

    Lieber UrPotsdamer, danke für ihr Statement zur Gestaltung des Schlossumfeldes. Es ist Sinn und Zweck eines solchen Internetforums Wissen und Meinungen auszutauschen.

    Sie gestehen sich zu kund zu tun, dass Ihnen die Gestaltung gefällt, sprechen Sie aber bitte niemandem hier ab, dasselbe zu tun, wenn auch mit gegenteiliger Ansicht!

    Dies Firma besteht ohne Zweifel aus Profis, die sich bei der Bepflanzung natürlich etwas gedacht hat, es ist klar ein Konzept erkennbar. Nur muss dieses Konzept deswegen nicht gefallen.

    Ich bleibe bei meinem Standpunkt, dass mir die Umfeldgestaltung aus dem 19.Jahrhundert bis zur Zerstörung am Besten gefällt, weil es, nach meinem Geschmack ein wunderschön mit dem gesamten Bereich Museumsinsel harmonisierendes Kunstwerk darstellte. Punkt.

    Woher wollen Sie wissen wer hier für irgendetwas kompetent ist oder nicht? Das weiß von Ihnen auch niemand ?‍♂️

    Verzeihen Sie, falls ich sie zu sehr angehe, das hat mich grad nur gestört.

  • Heimat Geschmacksurteile gestehe ich jedem zu und habe kein Problem damit. Hier wurde aber von mehreren Seiten (nicht von Ihnen) behauptet, die Firma verstehe ihr Handwerk nicht. Und das ist in hohem Maße beleidigend.

    Dieses Muster der Argumentation "Das gefällt mir nicht, also ist es Murks" taucht hier ja immer wieder auf; es ist typisches Stammtischgeschwätz. Ich würde mir ein höheres Niveau der Diskussion wünschen. Dass ich dieses Ziel immer wieder selbst verfehle, ist mir schmerzhaft bewusst.

  • UrPotsdamer Als Kunsthistoriker werden Sie sicherlich wissen, dass die Nordseite des Schlosses ursprünglich eine Gartenfront war - nicht zufällig heißt das sich anschließende Areal Lustgarten. Dieser wurde unter FW I. beseitigt und unter FW III. in sehr reduzierter Form wieder hergestellt - nun aber mehr als Vorgarten zum Alten Museum denn als Gartenanlage des Schlosses. Diese Reduktion des Gartens ergab sich , weil die Umbauung der Linden durch die Friedrichstadt bereits unter F I. dazu geführt hatte, dass das Lustgartenareal über die Schlossbrücke in das westliche Straßensystem einbezogen worden war. Der Garten ließ sich nun nicht mehr unmittelbar an das Schloss heranführen. Die unter FW IV. angelegten Schlossterrassen konnten somit lediglich ein Surrogat sein. Dieses war allerdings höchst sinnvoll und ästhetisch ansprechend.

    Wenn Sie es nun für ein Zeichen von Qualität halten, vor die rekonstruierte Lustgartenfassade bessere Schrebergartenbeete ohne jeden Bezug zur Schlossarchitektur zu setzen und die Fassaden mit 30 Meter hohen Birken zuwachsen zu lassen und sie dadurch - gänzlich unbarock - ihrer Fernwirkung zu berauben, dann ist das Ihr gutes Recht. Aber gestehen Sie bitte anderen zu, diese Art der Bepflanzung für unbefriedigend zu halten oder als das anzusehen, was viele sich modern dünkende Architekten und Landschaftsgestalter gerne machen: ihr eigenes Konzept ohne Rücksicht auf den architektonischen Kontext und den Genius loci durchzusetzen.

    Sie können unsere Kritik an diesem Vorgehen dann auch gerne als "Stammtischgeschwätz" abtun. Aber erklären Sie uns dann doch auch, warum das jetzige Konzept zu den barocken Fassaden und dem Umfeld angeblich so gut passt. Wir würden es Ihnen sehr zu danken wissen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Birken werden - darüber hat mich der Gartenbauexperte Maecenas aufgeklärt, nachdem er (nicht dass er es nötig hätte) im allgemein anerkannten Gartenbaulexikon "Wikipedia" nachgeschlagen hat - "bis zu 30 Meter" hoch. Es ist anzunehmen, dass dies unter Idealbedingungen, und auch dann nicht immer, der Fall ist. Frage an den ausgewiesenen Landschaftsplaner Maecenas: für welche Birkenarten gilt das, und welche Eigenarten sind am Stadtschloss gepflanzt worden? Entspricht der Standort an der Nordseite auf dem stark verdichteten Berliner Boden den Idealbedingungen? Ist davon auszugehen, dass die jetzt gepflanzten Birken 30 Meter hoch werden? Es dürfen selbstverständlich auch alle anderen Gärtner, Landschaftsarchitekten und Gartenhistoriker antworten, die hier so engagiert wie fachkundig mitdiskutieren. Ich freue mich immer, wenn ich was dazu lernen darf - zumal von so fachkundigen Experten.

  • Schade UrPotsdamer, schon wieder kriegst du es nicht gebacken, einen Beitrag ohne Polemik und giftige Bemerkungen ("Stammtisch") zu posten. Ich hoffe das wird irgendwann mal besser. stickpoke:)

    Hättest du dir die Mühe gemacht meinen Beitrag weiter oben zu lesen, hättest du erfahren können, dass ich vom Förderverein erfahren habe, dass die Birken "normale" hochwachende Birken sind. Und ob die finale Wuchshöhe der Bäume am Ende 15, 20 oder gar 30 Meter beträgt ist gleichgültig. Auch eine Gruppe 15 Meter hoher, direkt vor die Schlossfassade stehender Bäume beeinträchtigt massiv den Blick auf dieselbe. Das ist das Problem und das entspricht auch ganz gewiss nicht dem Willen der vielen Spender und Schlossfreunde.

    Und dass hier im Forum schon öfters, zuletzt von mir, Zweifel an der ästhetischen Gestaltungskompetenz von BBZ geäußert wurde ist nun mal den Tatsachen geschuldet, ich verweise auf die in Beitrag 1146 verlinken Beispiele.

  • Man sollte im Auge behalten, dass das große Bauprojekt "Humboldtforum im Berliner Schloss" heißt und somit ohnehin eine Art Zwitter darstellt. Die Gestaltung des Umfeldes ist darin nicht enthalten, die Bauherren Gebäude und Umfeld sind verschieden. Die Ergebnisse sind verschieden geworden. Hätten nicht müssen aber sind es. Ein Bezug des neu zu gestaltenden Umfeldes zum barocken Teilaspekt des Humboldtforums war vom Bauherren des Umfeldes wohl nicht vorgesehen. Der Bauherr ist ein demokratisch gewähltes Parlament.

    Ja, man kann die Gestaltung an diesem Standort für unpassend oder störend halten, man kann solche Gestaltung auch generell (auch an einem anderen Standort) ablehnen und nicht mögen. Man kann die verschiedenen Standpunkte in einem Forum wie diesem austauschen - aber was mich stört, ist das nicht enden wollende Gemoofe, Geschimpfe und Gelästere. Sei es nun über nicht wiederhergestellte Innenräume, die Ostfassade oder das Umfeld. Gibt es schon eine Schlossgida-Demo?

    Das Leben geht weiter. Das sagten sich auch schon damalige Renaissance-Fans, als Schlüter die alten Flügel plattgemacht hat für seinen Barockbau.

  • Danke an UrPotsdamer... Jeder kann es mögen oder nicht...Aber das Büro zu beschimpfen ist nicht hinnehmbar.

    Ich bin selber Landschaftsarchitekt und sehe die Lösung von BBZ als interessante Lösung auf die Ausschreibung. Es ging ja nicht darum den früheren Zustand herzustellen, sondern eine Lösung für heutige Anforderungen, die barocke Fassade und dem Konzept des Humboldt Forums zu finden (die Idee die drei Kontinente darzustellen und somit eine kostenlos öffentlich zugängliche Verbindung zur Ausstellung herzustellen finde ich gut ).

    Ich bitte daher abzuwarten, der aktuelle Zustand verdeckt oder beeinträchtigt die Fassade nicht.

    Ihr kennt auch nicht das Pflegekonzept, vielleicht sollen die Birken klein gehalten werden um den Taiga Charakter beizuhalten.

    Wenn in 10 Jahren zuviel verdeckt wird, kann man immer noch krach machen. Pflanzen sind kein béton.

    Grüße aus Frankreich.

  • Das Leben geht weiter. Das sagten sich auch schon damalige Renaissance-Fans, als Schlüter die alten Flügel plattgemacht hat für seinen Barockbau.

    Es ist eben immer die Frage, ob das, was danach kommt, besser ist oder nicht. Schlüter hat durchschnittliche Renaissancefassaden geopfert, um eine Architektur von Weltrang zu schaffen. Den bedeutendsten Teil des alten Schlosses, die Erasmuskapelle, ließ er übrigens unangetastet.

    Es ist jedoch schwerlich vorstellbar, dass die Taiga-Birken-Beete Schlüters und Eosanders Fassadenkunst Ebenbürtiges zur Seite stellen. Sie tragen vielmehr zur Minderung einer für viel Geld rekonstruierten Weltarchitektur bei - ohne selbst von großem künstlerischen Wert zu sein. Und sich darüber zu ärgern, ist durchaus berechtigt.

    Peter Joseph Lenné, der die alten Schlossterrassen entworfen hat und gewiss ein weitaus größerer Gartenarchitekt war als die Herr- und Damschaften von BBZ, hat sich jedenfalls gegenüber Schlüters und Eosanders Architektur weitaus respektvoller, einfühlsamer und auch intelligenter verhalten. Aber ein solches Verhalten setzt eine Kenntnis von historischer Gartenkunst und eine Allgemeinbildung voraus, die man heute bei 95 Prozent der praktizierenden Architektenschaft und auch bei einem sehr großen Teil der Landschaftsarchitekten vermisst.

    Und das ist mit ein Grund, weshalb es heute weitaus mehr Barockfans gibt als es zu Schlüters Zeit Renaissance-Fans gab.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.