Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • 1. Urpotsdamer: Bitte keinen großen Beitrag zitieren und mit einem Satz zu versehen in der Art wie : "gut gemacht". Dafür gibt es die Like-Funktion.

    2. Thommystyle: Kritik im Umgang miteinander am Besten untereinander klären. Bei Bedarf können wir Moderatoren einen separaten Strang eröffnen. Sag Bescheid.

    3. Pirat: Bilder nicht als Anhang im Beitrag stehen lassen.

    Beauty matters!

  • ursus carpaticus Danke für den Hinweis, wieder was dazugelernt. Und ich weiß: auch der Escorial ist aus Granit gebaut. Also korrigiere ich mich gerne: Es gibt Granitsorten, mit denen es funktioniert, andere, wo es weniger gut aussieht. Der in Berlin häufig verwendete Granit wäre wohl eher ungeeignet. Ob sich der Granit vor dem Berliner Schloss als passend erweist, wage ich anhand der Photos zu bezweifeln. Aber auch da wird man sehen. Vielleicht muss er auch Patina ansetzen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • SchortschiBähr zu 1118

    Im Zuge der Novemberrevolution fanden Kämpfe zwischen den links ausgerichteten Aufständischen der Volksmarinedivision und rechts ausgerichteten Freikorpsverbänden statt.

    Kampf im großen Schlosshof


    Maschinengewehrstellung im Neptunbrunnen !


    auch Artillerie wurde eingesetzt


    Minenwerfer am Alexanderplatz, ob der auch eingesetzt wurde ?

  • Doch so umfangreiche Kämpfe! Grundsätzlich war mir das bekannt, aber weshalb das Schloß darunter litt, fragte ich mich halt. Das war damals hart am Rande eines Bürgerkrieges! Und heutzutage?

  • Es war eine Art Bürgerkrieg. Und neben dem Versailler Vertrag waren diese Kämpfe eine der Hypotheken, an denen die Weimarer Republik mit zugrunde ging. Die Nazis profitierten von dem Schrecken, den diese Kämpfe ausgelöst hatten - und von der Angst des Bürgertums vor einer erfolgreichen bolschewistischen Revolution. Ähnliche Vorkommnisse haben in anderen Ländern dem Faschismus bzw. vergleichbaren Regimen den Weg geebnet. Leider wird das im Geschichtsunterricht aber immer ausgeblendet.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Muster eines Portals in schlesischem Granit aus "DEUTSCHE BAUZEITUNG" vom 12. Juli 1884. Der von mir eingestellte Artikel behandelt die Verwendung von Granit und die mit diesem Werkstein verbundenen Vor- und Nachteile und nennt öffentliche Gebäude in Berlin, bei deren Bau Granit und zwar in aller Regel schlesischer Granit aus Striegau und Umgebung zur Verwendung kam. Das unten abgebildete überreich gestaltete Portal, geschaffen in den schlesischen Granitwerken von C. Kulmiz in Oberstreit bei Striegau in Niederschlesien wurde zu Werbezwecken hergestellt und auf Ausstellungen präsentiert:




  • Das Problem ist nicht unbedingt der verwendete Stein, sondern die von Madame Lüscher als "zeitgenössisch" bezeichnete Formensprache der Lustgartenterrassen und des Schlossplatzes. Es mangelt an Charakter und an einer einer ortsangemessenen Formensprache, was dort geschaffen wird ist banal, belanglos, kalt, (allenfalls) durchschnittlich und im wahrsten Sinne des Wortes geschmack-los. Das gilt m.E. besonders für die neuen Beete vor der Lustgartenseite, dieses " Allerwelts-Design" könnte ohne weiteres vor dem Hauptbahnhof, dem "Upper West" oder dem ICC stehen. Das Schloss hätte mehr Qualität verdient.

  • der Sockel des linken Rossebaendiger hat wohl einen Riss bekommen ( oder vielleicht auch ein Fehler in der Aufnahme ? ?) der repariert wurde.

    Nach Abdankung von Kaiser Wilhelm ll. gab es Kämpfe rings um das Schloss dabei wurde auch Portal V mit den Rosssebaendigern beschädigt.

    Eher ein Fehler in der Reproduktion, geht er doch an der Unterseite nahtlos in das Pflaster über.

  • die Schäden am Schloss wurden in relativ kurzer Zeit repariert

    Interessant ist, dass man beim Einbau des Portals ins DDR-Staatsratsgebäude die glatt sanierte Fassung übernommen hat. Ein Chipperfield, so er denn damals in der DDR bereits tätig gewesen wäre, hätte vermutlich versucht die Zeitspuren offen zu legen. Das hätte der SED-Führung womöglich sogar gefallen, als Zeitzeugnis der Kämpfe der Arbeiterklasse (oder so ähnlich).

  • Leider war man nicht in der Lage, die Pflanzen ausreichend zu pflegen und hat sie mittlerweile durch profanen Rasen ersetzt.

    Das macht die Lächerlichkeit noch lächerlicher.

    Dieses Jahr wurden dort wieder laute bunte Blumen gepflanzt. Stiefmütterchen etc, Schön spießig, wie es sich die Architekten sicher gewünscht hätten - NICHT! :D Leider sieht es kaum jemand dieses Jahr.

  • @ Babber50

    Perfekter Vergleich. Genauso schlecht können wir uns die Beete vor der Lustgartenfassade vorstellen.

    Wenn es an ähnlicher prominenter Stelle mit der Pflege nicht klappt, kann man für die Schlossterrassen doch nur pessimistisch sein.

  • Dieses Jahr wurden dort wieder laute bunte Blumen gepflanzt. Stiefmütterchen etc, Schön spießig, wie es sich die Architekten sicher gewünscht hätten - NICHT! :D

    Bunte Blumen sind nun ernsthaft ein Problem (bei all den vergammelten Grünanlagen in Berlin) ?

    Blumen dieser Art blühen nunmal zeitig im Frühling und sind problemlos von Herrenchiemsee bis Buckingham Palace.

    Aber gut, schlag doch mal eine Frühlingsbepflanzung als Alternative zu "spießigen" Stiefmütterchen vor, die auch den Wünschen "der Architekten" gerecht würde.

  • Da ich diesen Strang für mich erst vor kurzem entdeckt, aber noch nicht vollständig gelesen habe, verzeiht mir bitte, wenn ich jetzt in Bezug auf die Rossebändiger etwas wiederholen sollte, was hier schon mal gepostet wurde: Im Zeitalter der Restauration, in dem diese schönen Plastiken vors Schloss kamen, fand die geistreich-scharfe Zunge des politisch bewussten Berliners sehr ätzende Spitznamen für die beiden Gruppen, zumal sie ja Geschenke vom russischen Alliierten der Heiligen Allianz waren: Man nannte sie "der behinderte Fortschritt" und der "beförderte Rückschritt."

  • Beim Förderverein habe ich erfahren, dass die im "Taiga-Beet" gepflanzten Birken zwischen den Portalen IV und V keinesfalls Zwergbirken sind, sondern "normale" Birken. Diese würden zwangsläufig in nur wenigen Jahren die Höhe des ersten und zweiten Stockwerks der Fassade erreichen und die Lustgartenfassade in diesem Abschnitt großflächig verdecken, so die Befürchtung. Beim Förderverein missbillige man diese Art der Bepflanzung und habe dies auch in einem Presse-Statement verdeutlicht. Etwaige Pläne, die Birken regelmäßig zu beschneiden oder durch kleinere Bäume auszutauschen seien derzeit nicht bekannt.

    Auf der einen Seite des Schlosses eine Steinwüste, auf der anderen Wildwuchs durch Birken... Ist das Dilettantismus oder ein Affront ?? :gehtsnoch:

  • Auf der einen Seite des Schlosses eine Steinwüste, auf der anderen Wildwuchs durch Birken... Ist das Dilettantismus oder ein Affront ?? :gehtsnoch:

    Möglicherweise beides...?? jedenfalls zeigen die Verantwortlichen bei der Gestaltung des Schlossumfeldes, dass sie nicht Willens oder nicht in der Lage sind, ein städtebauliche Ensemble als das zu behandeln, was es ist: nämlich ein Kunstwerk. Und stadtplanerisch war der letzte Zustand des weiten Schlossumfeldes bis zu seiner Zerstörung eigentlich nix anderes!

  • Von dem unschönen Effekt, dass die Bäume große Teile der mit Spendengeldern Fassade verdecken und die städtebauliche Wirkung des Schlosses beeinträchtigen, dürfte der geringe Abstand die Verschmutzung der Oberflächen beschleunigen. Man hat wirklich den Eindruck, dass in den verantwortlichen Gremien Unvernunft oder böser Wille herrschen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.