Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Ich bin ja in der Frage des Einheitsdenkmals hier in einer Minderheitenposition. [...]

    Ist das so? Na dann gehör ich zumindest auch dazu. Wobei ich mich beim Ort auf vor dem Reichstag festlegen würde, auf der Liegewiese der Republik oder dem Friedrich-Ebert-Platz.

    [...] Man hätte um und auf einen Teil dieses Mauerabschnitts Plastiken von "Mauerstürmern" und "Mauerspechten" errichten können. Sie klettern auf die Mauer, jubeln auf deren Krone, hämmern gegen sie. Also eine Nachbildung der Revolution und Maueröffnung 1989 als Skulpturengruppe am Originalplatz. [...]

    Genau das hatte ich vor 1, 2 Jahren bereits mit einer Visu im geschlossenen Einheitsdenkmal-Strang versucht zu veranschaulichen. Ich glaube aber das sähe zu gut und realistisch aus für unsere Zeit.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich würde es versuchen ganz pragmatisch zu sehen. Wenn man die Schüssel nimmermehr verhindern kann, dann wird man sich wohl oder vielmehr übel vorerst einmal damit abfinden müssen. Wenn die Menschenschüssel sich bewährt, dann wird sie einige Jahrzehnte dort vorm Stadtschloss stehen bleiben. Wenn sich herausstellt, dass es sich um ein wartunsgintensives und teures Klumpert handelt, dann wird man diese (relativ) rasch in die Spree schieben.

  • Bis wohin soll denn die Schloßumgebung noch ausgedehnt werden? Bis zum großen Tiergarten? Bis zum Zoo? Oder gleich bis nach Spandau? %-)

    Wäre schön, wenn Themen wie Brandenburger Tor, dort geschrieben werden, wo sie auch hingehören :wink:

  • Auf der Baustelle der U55 vor dem Schloss tut sich was.

    Es wird aufgeräumt und es wurden Container abgebaut.

    Wer weiß, vllt, kann da bald mit den "Umfeld"arbeiten begonnen werden.

    Fertig werden soll die U55 in 2022, soweit ich weiß.

    Auckland bei Nacht

  • die Krähen scheinen sich an der Anwesenheit der Bauarbeiter nicht zu stören, bin Mal gespannt wie lange die Kupferhaut noch kupfern glänzt.

    Aufnahme von heute von der Baustellen Kamera Südseite.8o

  • 1900 - Schinkelplatz - Bau der Ufermauer

    Man beachte die zünftig gekleideten Zimmerleute mit

    - Schlapphut (damit keine Späne in den Hemdkragen fallen)

    - Staude (weißes, kragenloses Hemd)

    - Zunftweste oder auch Kreuzspinne, mit 8 weißen Perlmuttknöpfen (8-Stundentag)

    - Schlaghose (damit keine Späne in die Schuhe fallen) mit zwei Reißverschlüssen

    Dazu gehörten noch:

    - Ehrbarkeit (Krawatte in Zunftfarbe - schwarz = Holz / weiß = Stein)

    - Jackett mit 6 Perlmuttknöpfen vorn (6 Tagewoche) und je 3 Knöpfen an den Ärmeln (3 Lehr- bzw. Wanderjahre)

    - goldener Ohrring (damit bei tödlichem Unfall die würdige Beerdigung gesichert ist. Bei Vergehen gegen die Zunftehre wurde der Ohrring herausgerissen Schlitzohr)

    Weiter beachtenswert:

    Die Halbinsel an der Schleusenbrücke. Gepflegt

    Heute: ungepflegt und verdreckt.

    Wie lange hält der Baum darauf noch aus ?

  • So wie es aussieht (bzw. soweit ich das richtig erkenne) wird die Ufermauer zwischen Schlossbrücke und Denkmalssockel bereits für die Treppenanlage entfernt. Sehe ich das richtig?

  • Ich glaub, meine Vermutung war falsch, die Ufermauersteine liegen da vermutlich schon länger und waren bislang nur verdeckt.

    Die Aktivitäten an der Ufermauer hängen wohl mit den Fortschritten beim Bau des U5-Tunnels zusammen - siehe hier: Projekt U5

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • eine kleine Anmerkung am Rande ! Was hätten die Chinesen heutzutage in 8 Jahren ! alles gebaut ?

    Ich erinnere der Bau der Nord- Süd S- Bahn dauerte von 1930- 1939, mitten durch die Innenstadt und Unterquerung der Spree und des Landwehrkanals.

  • Genau, in totalitären Staaten geht es viel schneller...ohne Diskussionen, Buergerbeteiligungen und sonstige nervige Paragrafen.

    Wäre vermutlich besser Sarkasmus in Forums-Beiträgen irgendwie zu markieren oder nachträglich darauf hinzuweisen, damit unwissende Leser nicht ggf. falsche Vorstellungen bekommen :)

  • Man muss gar nicht nach China gehen und auch nicht anfangen zu polemisieren, auch andere demokratische Länder (z.B. die Schweiz) schaffen es viel schneller. Die Wahrheit ist, dass man mittlerweile sämtliche Prozesse dermaßen bürokratisch überfrachtet hat und man keinen Vergleich mehr zu Vorzeigebürokratiestaaten wie Italien scheuen braucht, auf das man früher immer mit erhobenen (und überheblichen) deutschen Zeigefinger gezeigt hat. Jeder (selbst nicht einheimische) Lurch kann riesige Investitionen auf Jahre verzögern...

  • In dem Artikel steht immerhin dass der Zugbetrieb schon Ende dieses Jahres beginnen soll. Da bin ich ehrlich etwas baff. Ich hatte geglaubt, das wäre noch um einige Jahre nach hinten gerückt. Wenn das tatsächlich was wird, dann ist das ja mal was Gutes, kurz nach der Eröffnung des Humboldt-Forums. :)
    Ich finde den Entwurf des U-Bahnhofs übrigens recht ansehnlich, die rustizierte Optik der Wände und Bögen und dann die mit Sternen gespickten Tonnengewölbe nach einen Bühnenentwurf von Schinkel.

  • Liebe Gemeinde,

    so wie in dem oben beschreibenden Artikel trug es sich zu.

    Es wurde auch arg kritisiert, dass die ahistorische schnurgerade Straßenführung über den Schlossplatz nicht in Abstimmung mit den Verantwortlichen des Baus des Stadtschlosses vollzogen wurde.


    Herr Herrmann argumentiert, dass unter Berücksichtigung des aktuellen Straßenverlaufs eine Rückführung des Schlossbrunnens (Neptunbrunnen) nur dann erfolgen könne, wenn man diesen näher vor Portal |V setzte, dies mit ihm aber nicht zu machen sei.


    Ein Schelm wer dabei...


    Eine Rückverlegung des Brunnens an seinen angestammten Platz ginge mit einer Umverlegung der Straßenführung und Umbauten der unterirdischen Fernwärmeanlagen einher, was zu kostenintensiv wäre.

    GÄHN!


    Ich hatte den Eindruck, dass diese steinerne Wüste an der Südseite des Schlosses etwas unbeholfen verteidigt wurde.


    Ferner wurde argumentiert, dass Platz für die Logistik, behindertengerechte Parkmöglichkeiten und Platz für den zu erwartenden Zweiradverkehr bereit gehalten werden muss.
    Und das würde man nun mal mit dem Schlossplatz gewährleisten, da man dem Humboldtforum sonst die Baugenehmigung entziehen müsste.


    Spätestens hier fiel es mir schwer mich ernst genommen zu fühlen.


    Positiv festzuhalten bleibt aus meiner Sicht, dass die historischen Räume durch die vorgesehene Bepflanzung erfahrbar gemacht werden sollen, der historische Höhenunterschied auf der Lustgartenseite durch die Neuinterpretation der Schlossterrassen aufgegriffen wird, Holzbänke zur Verwendung kommen, eine Rückführung der Rossbändiger schon jetzt möglich wäre und der Saal geschlossen die Hand hob, als Herr André Schmitz die Frage stellte, wer denn für die Rückführung des Schlossbrunnens an seinen angestammten Platze sei?


    Wir alle sind gefragt.


    Im Übrigen erfreute sich die uns drohende Einheitsschale geringem Zuspruch.

    Gruß aus Berlin.


    P. s.: Am 19. März wird es wohl noch mal eine Veranstaltung geben, auf der die Möglichkeit besteht, für die Rückführung des Brunnens zu stimmen.

    Diese Gelegenheit werde ich ergreifen.


    Die genaue Adresse ist mir entfallen.

    Evtl. kann jemand helfen?

    Ansonsten melde ich mich, sobald ich die in Erfahrung gebracht haben werde.

  • Das hätte alles vermieden werden können, hätte man das Schloss gedreht - also parallel zum Schloßplatz - zur Spree und zur K-L-Str. wieder aufgebaut.

    Auch das Fundament des Nationaldenkmals hätte dann halbwegs parallel im Kupfergraben gestanden. :unsure: