Umfeld Berliner Schloss - Allgemeines

  • Interessant sind die bislang sieben Leserreaktionen auf den Artikel.

    Gerade bei einem schält sich die mit Sicherheit ideologisch-strategische Position der in Berlin starken Linken wieder. Es wird an den Sparzwang appelliert und argumentiert, alle nicht "systemrelevanten" Ausgaben einzustampfen. Das heißt übersetzt: Geld nur noch für Straßen, Verwaltung, Kindergärten, Schulen und soziale Maßnahmen. Keine so genannten "Luxusprojekte". (Bei Denkmälern und Kunstprojekten für einige linke Themen wird man sicher großzügig eine Ausnahme machen) Der wahre Grund kommt dann im zweiten Posting deutlicher heraus: "Ich halte es jedenfalls neben vielen anderen Aspekten für fragwürdig, einen Ort der Verherrlichung des preußischen Weltmachtanspruches ("ein Platz an der Sonne") als Ort für das Einheitsdenkmal auszuwählen." Es sind also ideologische Gründe.

    Diejenigen, die gegen die "Wippe" sind, schließen sich dieser Position an und merken nicht, dass ihnen das beim nächsten Projekt, das sie womöglich befürworten, auf die Füße fallen wird.

    Einer sieht es aus meiner Warte klarsichtig: "Wir haben hier ein wunderschönes Beispiel dafür, welcher Unfug unter dem Signet Naturschutz getrieben werden kann. Damit wird Naturschutz insgesamt desavouiert, ja lächerlich gemacht. Letztlich geht es doch wieder nur um linke Provinzpolitik, mit der das vom Bund beschlossenen Einheitsdenkmal verhindert oder -falls das nicht geht- verzögert werden soll. Das ist der Hauptstadt unwürdig."

    Denn diejenigen, die sich heute über die Fledermäuse freuen, werden dies nicht tun, wenn z.B. irgendwelche seltenen Nagetiere in den Kellern des Neustrelitzer Schlosses gefunden werden, die einen Wiederaufbau des dortigen Turmes völlig unmöglich machen. Oder, wie sieht es mit der Bauakademie aus? Könnten auf dem Areal vielleicht einige vom Aussterben bedrohte Käfer gefunden werden, die es völlig unmöglich machen, dort noch ein Gebäude zu errichten?

    Also, ich wäre einfach vorsichtig mit diesen Naturschutz-Diskussionen. Auf der Grünen Wiese bin ich stets dabei, aber da wird ja oft hemmungslos für Neubau- und Gewerbegebiete planiert. Im innerstädtischen Bereich ist dem Braten nicht zu trauen, gerade wenn es um Projekte geht, an deren Verhinderung bestimmte politische Kreise ein Interesse haben.

  • Ein Schutz der Fledermäuse würde doch genauso die Rekonstruktion des alten Nationaldenkmals betreffen...

    Nicht unbedingt, denn bei einem Wiederaufbau der Kolonnaden müsste ,anders als bei der Wippe, das historische Gewölbe nicht mit Betonpfeilern durchstoßen werden. Das würde sich alles oberirdisch abspielen, oder nicht?

  • Im DAF-Forum wurde heute gemeldet, dass die Arbeiten im Sockel begonnen haben. Die Chance, die Wippe noch zu verhindern stehen also schlecht.

    na ja, eine Katastrophe ( Feuer der letzten Woche ) folgt der nächsten Katastrophe ( diese haeslichen Wippe der keiner wollte…)

    zusammengefast:

    es gibt dann an der West Seite eine Moderne und zwar diese Wippe und dann haben wir an der Ostseite, auch eine Moderne, und zwar die Fassade eigentlich auch nicht gerade das, was wir uns gewuenscht haetten.. jedemfalls wird der Senat sehr zufrieden sein

    wenn wir dann eines Tages, auch noch eine Post Moderne Bauakademie, bauen, ist alles ""komplett""

  • Laut einem Bericht vom Tagesspiegel (21.4.20) dürfte sich der Baubeginn noch etwas hinziehen...da heißt es, dass noch völlig unklar sei, wie die Fledermausgeschichte weitergeht...und solange dürfe nicht gebaut werden.

    Ich denke eher, dass die Maßnahmen, die man auf den DAF-Bildern sieht, eher mit den Fledermäusen zu tun haben.

  • Die im Thread zur Einheitswippe zitierte Umfrage bezog sich auch auf die Gestaltung des übrigen Schlossumfelds. Bemerkenswert dabei ist, dass die Mehrheit der Berliner genauso "konservativ" über das Schlossumfeld denkt wie wir hier im Forum.


    Was für eine tolle Nachricht! Zwei-drittel der Berliner wollen eine Rückkehr des Neptunbrunnens und der Rossebändiger vor das Schloss (das ist um so bemerkenswerter, da die Berliner ja nicht gerade für ihre Reko-Freundlichkeit bekannt wären...). Regula und ihre übergeordnete Senatorin Lompscher wird das natürlich alles nicht die Bohne interessieren, weil sie ja unbedingt den "tollen" Entwurf von BZZ-Landschaftsarchitekten für das Schlossumfeld umsetzen wollen und der Neptunbrunnen ja angeblich so wahnsinnig gut mit dem Fernsehturm harmoniert. Mit nur noch 20 Prozent "Rückendeckung" wird jetzt allerdings die Argumentationsgrundlage dieser Links-Reaktionäre deutlich dünner sein. :kopfschuetteln:

    Vielleicht kann man mit diesem tollen Umfrageergebnis über die Zeit ja doch noch einen Kompromiß erhandeln und den Brunnen und die Rossebändiger in die moderne Gestaltung integrieren? Man muss doch nicht unbedingt das eine gegen das andere ausspielen? Ich könnte mir z. B. die Rossebändiger an den historischen Standplätzen auch gut auf den modernen Postamenten/Beeteinfassungen (die ich mitsamt der Humboldt-bezogenen Bepflanzung ehrlich gesagt eigentlich gar nicht soooo schlecht finde) vorstellen. Sah das Wettbewerbsergebnis nicht sogar eine solche nachträgliche "Aufrüstung" vor? Nicht vorzustellen ist jedoch, dass Frau Lüscher nun die jetzt (so mühevoll) angelegten Einfassungen wieder abreißen lässt.....

  • Erstaunlich dass in puncto Fledermäuse noch niemand im Senat die chinesische Lösung erwogen hat: Einfangen, in den Topf werfen und aufessen. Es muss doch nicht immer Appenzeller und Bündnerfleisch sein, oder Frau Lüscher ??

  • Die Errichtung der Kolonnaden auf der Schlossfreiheit, wäre auf jeden Fall die bessere Lösung für die Hauptstadt. Nicht nur rein ästhetisch, sondern auch aus finanzieller Sicht.

    Es wurden doch bereits 18,5 Millionen Euro für die Baumaßnahme eingeplant.

    (...) Der Bund wird die Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie übernehmen und stellt dafür 62 Millionen Euro zur Verfügung. Weiterhin sollen die historischen Kolonnaden an der Schlossfreiheit Berlin für 18,5 Millionen Euro wiedererrichtet werden. (...)

    Das Wippen-Denkmal wird diese 18,5 Millionen an Baukosten sicher auch erreichen. Dazu kämen allerdings noch rund 200.000 Euro an jährlichen Betriebs- und Wartungskosten auf Berlin zu.

    Die Kolonnaden wären praktisch wartungsfrei.

  • Die Aussage in #1.039 zitierten Postings, wonach das alte Denkmal für den Anspruch Preußens auf Weltherrschaft gestanden habe, zeugen von grenzenloser Dummheit. Haben diese Hohlköpfe das damals in der Schule gelernt? Erstens hätte, wenn überhaupt, nicht Preußen, sondern das Deutsche Reich nach der Weltherrschaft gestrebt. Zweitens war die Weltherrschaft längst an Frankreich, England und Russland vergeben; mit dem Platz an der Sonne hat Wilhelm II. also keine Stellung als Weltmacht gemeint, sondern eine faire Berücksichtigung im Kreis der übrigen Großmächte, was völlig berechtigt war. In diesem Zusammenhang ist übrigens auch Fritz Fischers Pamphlet vom "Griff nach der Weltmacht" längst passé. Und viertens ist das Nationaldenkmal in erster Linien, auch das wurde hier schon mehrfach gesagt, ein Friedensdenkmal gewesen, das sich im Vergleich mit anderen Nationaldenkmälern mehr als bescheiden ausnahm. Wer sich mit der Ikonographie näher beschäftigt, kann das problemlos feststellen.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Die Errichtung der Kolonnaden auf der Schlossfreiheit, wäre auf jeden Fall die bessere Lösung für die Hauptstadt. Nicht nur rein ästhetisch, sondern auch aus finanzieller Sicht.

    Es wurden doch bereits 18,5 Millionen Euro für die Baumaßnahme eingeplant.

    Das Wippen-Denkmal wird diese 18,5 Millionen an Baukosten sicher auch erreichen. Dazu kämen allerdings noch rund 200.000 Euro an jährlichen Betriebs- und Wartungskosten auf Berlin zu.

    Die Kolonnaden wären praktisch wartungsfrei.

    Nicht nur weniger Wartungsaufwand: man könnte auch, wenn man die Plattform als Aussichtsplattform nutzen würde, einen "Obulus" erheben und daraus Einnahmen erzielen . . . besser fände ich übrigens, wenn man statt der großen Treppen (Beitrag #1.034) einen Aufzug, möglichst dezent, an einer Seite (kann ja auch innen sein) einplanen würde.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Pflege von wichtigen zentralen Grünanlagen a´la Berliner Senat:

    Nervt, wie lax der Senat das handhabt. Bei einigen Plätzen könnte man versuchen, die Anlieger zu bewegen, als "Paten" für "ihre" Grünanlage zu fungieren. Wenn da Büros, Läden, Cafés, Bistros etc. dabei sind, müsste ja ein Eigeninteresse da sein.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Es ist schon verrückt: Ein Staat, der immer höhere Steuern verlangt, setzt zunehmend auf das ehrenamtliche Engagement der Bürger....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Sehe gerade in der OstCam, dass auf dem neu gepflasterten (und noch nicht zugänglichen) Bürgersteig der Straße von der Rathausbrücke kommen auf Schlossplatzseite zwei schöne neue Schupmann-Kandelaber aufgestellt wurden!

    cclap:)

    Einfach auf die OstCam gehen, Ecke links unten, ganz nah ranzoomen, dann erkennt man sie...

  • 23.04.2020

    Am Gebäude Schinkelplatz Nr. 3-5 werden gerade Gerüste aufgebaut.

    Meine Frage an einen Gerüstbauer:

    Wozu ?

    Gerüstbauer:

    Es werden Strahler zur Beleuchtung des Schlosses montiert